21.06.2022 - 7 Berichterstattung Sachstand Neues Kurhaus
Grunddaten
- TOP:
- Ö 7
- Gremium:
- Betriebsausschuss Gebäudemanagement
- Datum:
- Di., 21.06.2022
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- E 26 - Gebäudemanagement
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Beratung
Herr Schavan führt aus, dass zu diesem eingebrachten Tagesordnungspunkt in zwei Teilen berichtet wird. Eingebettet in das allgemeine, globale Thema „Bauen in multiplen Krisen“ werde der spezifische „Sachstandsbericht Neues Kurhaus“.
Beide Berichte werden an Hand einer Präsentation gehalten; beide Präsentationen sind der Niederschrift als Anlage beigefügt.
- Bauen in multiplen Krisen
Herr Schavan benennt die aktuell vorherrschenden Krisen und Ereignisse, Corona-Pandemie seit 2020, regionale Folgen des Starkregenereignisses in der Region 07/2021, Baupreis-, Rohstoff-, Lieferkrise (seit 2021), Folgen Ukraine-Krieg (Zusatzaufgabe: Unterbringung) und benennt die daraus resultierenden Ausmaße und die jeweiligen Bezüge und Bedeutung hier für das Gebäudemanagement der Stadt Aachen bei der Steuerung von Bauprojekten.
Herr Schavan zeigt an Hand verschiedener Darstellungen und Übersichten die Entwicklungen unter der Prämisse verschiedener Aspekte auf:
Entwicklungen der Preiserwartungen in der Baubranche im Zeitraum von 1991-2022 |
Übersicht des Erzeugerpreisindex: Haupt-Baustoffe im Jahr 2021, |
Preisentwicklung (Hauptverband der Deutschen Bauindustrie, PM 21.03.22) |
Erzeugerpreisindex: Beispiel Holz |
In einer Grafik legt er die Preisentwicklung nach Bauwerken in Deutschland seit 2020 dar .
Die Konsequenzen für das Bauen in Aachen fasst Herr Schavan wie folgt zusammen:
Extreme Marktverengung: z.T. keine Angebote mehr! Bauen wird unmöglich! | |
Extreme Lieferzeiten: keine seriöse Terminplanung mehr möglich! | |
Extreme Preissteigerungen: keine seriöse Kostenaussage möglich! | |
Extreme Koordinations-Aufwände zur „In-Gang-Haltung“ der Vorhaben |
Für die die Durchführung der Projekte bedeutet dies erhebliche Probleme für die Planung und Berechnung der Kostenvarianz:
Erfahrungswerte und Kostenkennwerte sind zurzeit untauglich als Grundlage für Kostenprognosen! | |
Vorgelegte Kostendarstellungen der extern beauftragten Architekten halten den realen Preisentwicklungen nicht mehr stand! | |
Der bisher berücksichtigte Baupreis-Index von 2 / 4 / 6% muss an reale Preisentwicklung (2021: >14%) angepasst werden! |
Daraus resultiere, dass eine Projektsteuerung im Hinblick auf bisherige Qualität und Anforderungen der Projektsteuerung des Gebäudemanagements der Stadt Aachen nicht weiter möglich respektive in sehr hohem Maß erschwert ist.
Erforderlich sei, das weitere Vorgehen systematisch zu planen und Lösungen zu finden, die gleichermaßen für alle Projekte umsetzbar sind.
Herr Schavan teilt mit, dass zur gesamtheitlichen und gesamtstädtischen Betrachtung Gespräche im Verwaltungsvorstand geführt würden.
- Sachstandsbericht Neues Kurhaus – 06/2022
Herr Dipl.-Ing. Gerd Gerards, Temaleiter des Teams „Sonderprojekt Neues Kurhaus“ fährt mit dem Sachstandsbericht Neues Kurhaus zum aktuellen Stand weiter fort. Auch er berichtet an Hand einer Präsentation, die dieser Niederschrift ebenfalls beigefügt ist.
Herr Gerards resümiert die Ausführungen des Sachstandsbericht 2021 und legt nachfolgend die Fortführung der weiteren bereits erfolgten Projektfortschritte dar und fasst den aktuellen Sachstand zusammen.
Er führt aus, dass derzeit die Rohbauarbeiten Außen weitgehend abgeschlossen seien und die Rohbauarbeiten Innen nach Plan verlaufen. Die Vergabe zu Rohbau III und Gerüstarbeiten steht unmittelbar bevor.
Herr Gerards teilt mit, dass im Weiteren die Veröffentlichung der technischen Gewerke (Vergabevolumen ca. 13,5 Mio €) anstehe. Die Ausschreibungen der Ausbaugewerke sind für das kommende Frühjahr 2023 anvisiert. Es folge die Detailierung der Außenanlagenplanung sowie die Konzepterstellung „Clubnutzung“.
Herr Gerards merkt an, dass die Interessen der Nutzer*innen und des Denkmalschutzes zu berücksichtigen sind; Einsparoptimierungspotentiale werden stets in den Blick genommen, Planungen hinterfragt und aktualisiert.
Herr Gerards verweist auf die vorherigen Ausführungen von Herrn Schavan und betont, dass auch bereits die aktuellen Ausschreibungen sowie die auch weiter im Frühjahr 2023 anvisierten Ausschreibungen von den derzeitigen Baupreisentwicklungen betroffen seien und die Angebote in Bezug auf die konkreten Kostensteigerungen abzuwarten bleiben.
Er führt aus, dass die Kostenprognose unter Berücksichtigung des aktuellen Baupreisindex von 14,3% p.a. bereits eine erhebliche Steigerung zur Budgetierung des Projektes mit einem berücksichtigten Baupreisindex von 6% p.a. darstelle. Dies würde nach derzeitigem Stand eine Budgetüberschreitung bedeuten.
Herr Gerards betont, dass die weitere Entwicklung des Baupreisindexes nicht prognostiziert werden kann; die Entwicklung sei abhängig von den eingangs dargelegten multiplen Krisen.
Vorsorglich sei der Baufertigstellungstermin auf das I. Halbjahr 2025 hinausgeschoben worden.
Hinsichtlich der Prognose wird von einer weiterhin angespannten Marktlage ausgegangen und der Baupreisindex von 14,3 % auch für Folgejahre zu Grunde gelegt.
Allerdings ist die weitere Baupreisentwicklung nicht vorhersehbar; daraus resultiere gegebenenfalls das Erfordernis der Anpassung des Baubudgets oder der Qualitäten, um das Projektziel zu halten.
Den Berichten schließt sich ein Austausch unter Beteiligung mehrerer Ausschussangehörenden zu verschiedenen Aspekten an.
Ratsherr Jacoby berichtet mit Blick aus seiner Funktion als Ausschussvorsitzender des Betriebsausschusses Eurogress, dass auch in diesem Gremium das Projekt beraten werde. Hierzu sei erst kürzlich eine Begehung der Baustelle erfolgt. Bezüglich der Erfordernisse und Interessen der Nutzer*innen bestehe ein kontinuierlicher Austausch. Die Entwicklung des Projektes habe man auch seitens der Nutzer*innen im Blick.
Ratsherr Schäfer verlässt die Sitzung um 18.50 Uhr
Herr Lauven merkt an, dass auch dieses Projekt unter dem Aspekt der Suffizienz zu betrachten sei und hebt die erforderliche Transparenz gegenüber Rat und Bürger*innen hervor.
Ratsherr Teuku bittet um Auskunft, ob Budgetanpassungen ggfls. Auswirkungen auf die späteren Unterhaltskosten ,wie zum Beispiel Energiekosten, im Betrieb haben würden.
Herr Gerards stellt heraus, dass an Hand des Sachstandsberichtes die Herstellungskosten / Baukosten betrachtet und dargestellt würden.
Herr Schavan ergänzt, dass bei der Betrachtung von Einsparpotentialen und damit verbundener anderer Ausstattung auch die Möglichkeit Betriebskosten zu senken mit in Betracht gezogen werden. Er teilt mit, dass das Betriebskonzept bereits sehr optimiert ist.
Er verweist jedoch darauf, dass das Eurogress nicht alleiniger Nutzer des Objekts sei, sondern der Betrieb auch durch weitere Nutzer erfolge.
Herr Schavan betont, dass ausschließlich der Betreiber ein Betriebskonzept für seinen Betrieb erstellen kann.
Herr Klopstein fragt nach, ob durch Verschieben des Fertigstellungstermins einer Verteuerung des Projekts entgegengewirkt werden könne.
Herr Schavan teilt mit, dass die Projektplanung nicht weiter optimiert werden könne; es handelt sich um den Mindestzeitbedarf.
Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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1,3 MB
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2
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(wie Dokument)
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2,2 MB
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