20.09.2022 - 5 Erstellung einer Gemeinwohl-Bilanz - das Städti...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 5
- Gremium:
- Betriebsausschuss Gebäudemanagement
- Datum:
- Di., 20.09.2022
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Anhörung
- Federführend:
- E 26 - Gebäudemanagement
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Beratung
Herr Schavan ergänzt die zur Beratung eingebrachte Vorlage an Hand einer Präsentation.
Herr Schavan legt dar, dass das Thema „Gemeinwohl-Ökonomie“ bereits intensiv im Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Regionalentwicklung - sowie auf Ebene der Europäischen Union – thematisiert wurde.
Herr Schavan unterstreicht, dass das Thema „Gemeinwohl-Ökonomie“ besonders geeignet ist, die ohnehin notwendige Neuausrichtung hin zu mehr Nachhaltigkeit, innerorganisatorisch zu unterstützen. Er führt aus , dass die Aufgabe Bauwirtschaft anders denken, durch die Erstellung einer Gemeinwohlbilanz speziell für Bauverwaltung ein Impuls für die notwendige Änderung von Haltung sein kann.
Herr Schavan legt dar, dass zunächst ein Feinkonzept erforderlich ist; bereits vorliegende Aktivitäten und Umsetzungen mit Berücksichtigung der Nachhaltigkeitsaspekte und verstetigte Prozesse würden dokumentiert, Verbesserungsansätze aufgezeigt. Er legt dar, dass Kennzahlen und Maßnahmen eine messbare Transparenz erzeugen, wie sich die der Betrieb den Zielen der Nachhaltigkeit verschrieben hat.
Herr Schavan trägt vor, dass die Nachhaltigkeitsziele (SDG`s – Sustainable Development Goals / Ziele für nachhaltige Entwicklung) sowie die Klimaziele 2030 auf Zielwerte konzentriert sind und die Gemeinwohl-Ökonomie ausgerichtet ist auf demokratische Grundwerte. Er stellt heraus, dass sich beides hervorragend ergänzt und zusammenwirkt.
Herr Schavan merkt an, dass die Gemeinwohlbilanzierung neben der Erledigung der regulären Kernaufgaben abgebildet werde und es wichtig ist, die Mitarbeitenden bei diesem Prozess mitzunehmen und Kenntnisse der Wirkweise zu vermitteln. Eine Überlastung gilt es zu vermeiden.
Er erachtet die Gemeinwohl-Bilanz jedoch als strategisch sehr wichtig für nachhaltiges Wirken, für Transparenz, Kommunikation, Überprüfbarkeit und Dokumentation.
Insofern wirkt die Gemeinwohl-Bilanz auf die Organisation ein und strahlt aus auf die Verwaltung sowie auf die Stadtgesellschaft.
Er erläutert, dass u.a. Innovationsimpulse gesetzt werden könnten, die Attraktivität als Arbeitgeberin gesteigert werden könne und nicht zuletzt nachhaltiges Bauen und Betreiben gesichert werde.
Herr Schavan legt dar, die Gemeinwohlbilanz bedeutet eine Reflexion, ein Neuausrichten für die Zukunft und die Integration der nachhaltigen Entwicklungsziele. Das E26 erlange Vorbildfunktion und erziele eine Optimierung der Organisationsausrichtung
Unter der Beteilung aller Ausschussangehörenden aller Fraktionen schließt sich nachfolgend eine ausführliche Erörterung und Beratung an.
Es werden Fragen und Aspekte eingebracht, ob Störungen formaler Abläufe, Verzögerungen von Projekten, ein Controlling durch Externe von städtischen eigenen Projekten, eine Überlastung der Mitarbeitenden durch Durchführung der Gemeinwohlbilanzierung ausgelöst werden könnten oder der Fokus auf bislang vorgestellte, ebenso innovative Nachhaltigkeitsprojekte wie z. B. C2C, Holzbau, nicht weiter verfolgt werden könnten.
Herr Schavan stellt klar, dass die Gemeinwohlbilanzierung kein Projektcontrolling sei, sondern eine Art Organisations-Entwicklung, ein Bewertungsverfahren sowie eine Strategie, das baufachliche Wirken eines kommunalen Gebäudemanagements in einen übergeordneten, nachvollziehbaren Kontext zu stellen.
Ebenso bekräftigt er, dass die Nachhaltigkeitsziele und die Ziele der Gemeinwohl-Ökonomie sich stärken und ergänzen. Sichtbarer Ausdruck dessen sei das Instrument der Gemeinwohl-Bilanz.
Er stellt heraus, dass die Mitarbeitenden in den Prozess zur Gemeinwohl-Bilanzierung eingebunden würden und dies insgesamt zu einer positiven Wirkung auf die Gemeinschaft des E 26 habe, eine positive Mitarbeitendenbindung erreiche und Arbeitsplätze in der Zukunft sichere. Er betont, dass mit der Gemeinwohl-Bilanzierung das Gebäudemanagement der Stadt Aachen eine positive Wirkung als Arbeitgeber sowohl in der Innenwirkung für die bereits beim E 26 Beschäftigten, sowie auch in der Außenwirkung bei der Personalgewinnung - insbesondere von Young-Professionals - erreicht werden kann.
Die Ausschussangehörenden bekunden mit entsprechenden Wortmeldungen eine insgesamt positive Bewertung der eingebrachten Vorlage zur Gemeinwohl-Bilanzierung.
Ratsfrau Brinner bewertet die Vorlage und das geplante Vorgehen als guten Weg, der Lebensqualität, ökologische Werte sowie Ziele des Gemeinwohls integriert. Sie hebt heraus, dass das Pilotprojekt eine Strahlkraft entwickeln und positive Wirkung auf die gesamte Verwaltung sowie auch andere haben könne, ebenfalls diesen Weg zu gehen.
Herr Schavan bedankt sich für die Fragen zur Vorlage.
Er betont, dass die mit der Gemeinwohl-Bilanz betrachteten Werte und Ziele absolut verfassungskonform sind und die Demokratie und Partizipation stärken.
Herr Schavan zeigt nochmals zusammenfassend auf, dass diese Werte respektive die Beachtung/Umsetzung dieser Werte bislang nicht evaluiert und bewertet wurden; mit der Gemeinwohlbilanz sollen diese Werte messbar und transparent gemacht werden.
Er stellt nochmals heraus, dass das Modell der Gemeinwohl-Bilanz erprobt ist und in der Wirtschaft zunehmend Beachtung findet. Er betont, dass es eine selbstkritische Betrachtung ermögliche, eine Zertifizierung mit sinnvollen Kriterien sei und einen Beitrag zur „gelingenden Zukunft“ leistet.
Herr Thomas, Dezernat VII, ergänzt, dass die Gemeinwohl-Bilanzierung auch im Zusammenhang mit der derzeitigen Transformationsphase der Führung im Gebäudemanagement ein sinnvoller Prozess ist und aufzeigt, wie das Gebäudemanagement aufgestellt ist.
Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor.
Beschluss:
- Beschluss des Betriebsausschusses Gebäudemanagement:
Der Betriebsausschuss Gebäudemanagement begrüßt die Neuausrichtung des Städtischen Gebäudemanagements hin zu den Nachhaltigen Entwicklungszielen und empfiehlt dem Rat der Stadt Aachen, das Städtische Gebäudemanagement als Pilot-Bereich der Stadtverwaltung für die Erstellung einer Gemeinwohl-Bilanz vorzusehen, den damit verbundenen Beitritt in den Verein „Gemeinwohl-Ökonomie e.V.“ ab dem 01.01.2023 zu beschließen und die finanziellen Mittel i.H.v. 19 TEUR für die externe Begleitung, Beratung und die unabhängige Auditierung zur Verfügung zu stellen.
- Beschlussvorschlag für den Rat der Stadt Aachen:
Der Rat der Stadt Aachen begrüßt die Neuausrichtung des Städtischen Gebäudemanagements hin zu den Nachhaltigen Entwicklungszielen und beschließt, das Städtische Gebäudemanagement als Pilot-Bereich der Stadtverwaltung für die Erstellung einer Gemeinwohl-Bilanz vorzusehen, den damit verbundenen Beitritt in den Verein „Gemeinwohl-Ökonomie e.V.“ ab dem 01.01.2023, sowie die finanziellen Mittel i.H.v. 19 TEUR für die externe Begleitung, Beratung und die unabhängige Auditierung zur Verfügung zu stellen.