15.06.2023 - 6 Wohnen für Studierende in Aachen (Aktionsfeld „...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 6
- Sitzung:
-
Sitzung des Planungsausschusses
- Gremium:
- Planungsausschuss
- Datum:
- Do., 15.06.2023
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 56 - Fachbereich Wohnen, Soziales und Integration
- Beschluss:
- geändert beschlossen
Beratung
Für die Fraktion Die Linke sieht Herr Beus trotz aller Bemühungen weiterhin ein großes Defizit zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt; dies gelte auch für Studierende und insbesondere für einkommensschwache Menschen. Leider sei ein Großteil des neu entstehenden Wohnraums dem hochpreisigen Segment zuzuordnen, wobei man vor allem die Schaffung von Mikroappartments extrem kritisch sehe. Diese seien nicht nur teuer, sondern leisteten auch dem zunehmenden Problem der Vereinsamung in der Gesellschaft Vorschub. Die Stadt müsse sich daher gegen solche Wohnformen entscheiden und Verantwortung für eine andere Entwicklung übernehmen.
Für die Fraktion Die Zukunft betont auch Herr Allemand die Bedeutung des Themas. Er plädiert dafür, alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zu nutzen und auch Ansätze wie modulares Bauen, flexible Nutzungen und die Aufstockung bzw. den Ausbau von Dachgeschossen weiter im Blick zu halten.
Für die CDU-Fraktion nimmt Herr Baal Bezug auf die Beratungen im Wohnungs- und Liegenschaftsausschuss und weist darauf hin, dass es mittels des Baulandbeschlusses auch gelinge, preisgedämpften Wohnraum zu schaffen. Dennoch sei die Argumentation von Herrn Beus nachvollziehbar, das Angebot reiche nicht aus, um den Bedarf zu decken. Bei der Erschließung von Wohnressourcen für Studierende müsse man jedoch beachten, dass hier eine ungewollte Konkurrenzsituation zum Wohnen für Familien entstehen könne. Wichtig sei eine soziale Mischung und ein bezahlbares Angebot für alle Bevölkerungsgruppen.
Für die SPD-Fraktion berichtet Herr Plum, dass auch der Wohnungs- und Liegenschaftsausschuss den potentiellen Konflikt zwischen der Realisierung von Studierendenwohnen und klassischen Wohnbauvorhaben diskutiert und den Beschluss um einen entsprechenden Passus ergänzt habe. Man schlage vor, diese Ergänzung auch in den heutigen Beschluss aufzunehmen.
Frau Burgdorff dankt dem Ausschuss für die Diskussion und die Anregungen. Standortfragen in Bezug auf Wohnbauprojekte seien ein wichtiger Bestandteil des regulären Abstimmungsprozesses zwischen den Bereichen Stadtentwicklung und Wohnen. Dabei gelte es immer, ein Bewusstsein zu schaffen für die verschiedenen Bedarfe und abzuwägen, in welche Quartiere diese bestmöglich integriert werden könnten. Eine gute Mischung sei dabei Voraussetzung für eine beständige Nachbarschaft. In diesem Sinne biete sich auch die östliche Innenstadt als Alternative an, die schon heute Möglichkeiten für ein robustes Miteinander biete.
Der Ausschuss fasst den folgenden
Beschluss:
Der Planungsausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung im Rahmen seiner Zuständigkeit das bezahlbare Wohnen für Studierende in Aachen zu stärken und gemäß der in der Vorlage beschriebenen Vorgehensweise aktiv die Erschließung von Wohnressourcen für Studierende zu forcieren.
Dabei soll sich die Verwaltung der Tatsache bewusst sein, dass bei diesem Vorgehen eine Konkurrenzsituation zu Pkt. 3a (Klassische Wohnbauvorhaben) entstehen kann.