14.06.2023 - 6 Radhauptnetz

Herr Lindemann führt aus, das Radhauptnetz sei ein sehr umfassendes Thema.

Er bittet Herrn Weiser um Erläuterung der Punkte konkurrierende Nutzung und duale Ergänzungsrouten.

Herr Weiser teilt mit, Anspruch des beauftragten Büros AB Stadtverkehr sei gewesen, bei der Entwicklung des Radhauptnetzes auch die Verkehrsnetze des Kfz-Verkehrs, des ÖPNV und des Fußverkehrs mit zu berücksichtigen. Aufgabenstellung sei gewesen, wie geht man mit Hauptverkehrsstraßen um. Die Lösung sei die sogenannte „duale Ergänzung“. Er erläutert dies am Beispiel der Rad-Vorrang-Route Brand, die von Brand in die Innenstadt über das Nebenstraßennetz führt. Parallel dazu verlaufe die Trierer Straße als Hauptverkehrsstraße. Die Rad-Vorrang-Route Brand sei die Hauptverbindung für den Radverkehr und die duale Ergänzung die Trierer Straße. Aufgrund der vielen Quell- und Zielbereiche gebe es einen Bedarf für den Radverkehr. Die Radfahrer*innen könnten entweder von Brand in die Innenstadt über die Nebenstraßen fahren oder aber diejenigen, die sich schneller voran bewegen wollen, könnten die Trierer Straße nutzen. Dafür sei die duale Ergänzung in das Radhauptnetz mit aufgenommen worden. Da eine hochqualitative Verbindung im Nebenstraßennetz existiert, könnten auf der dualen Ergänzung möglicherweise andere Führungsformen für den Radverkehr eingesetzt werden, um die Belange anderer Verkehrsarten und hier insbesondere den ÖPNV zu berücksichtigen.

Herr Lindemann geht auf die Beschlüsse zum Rad-Vorrang-Routen-Netz ein. Das vorliegende

Radhauptnetz sei ein sehr detailliertes Netz, das auf dem seinerzeit beschlossenen Rad-Vorrang-Routen-Netz beruhe. Die Arbeit habe sich gelohnt. Er begrüßt das Radhauptnetz und schließt sich dem Beschlussvorschlag der Verwaltung an.

Frau Luczak lobt die Vorlage, die sehr detailreich und überzeugend das Radhauptnetz darlege. Bezogen auf die Krefelder Straße führt sie aus, dass im unteren Teil der Straße stadteinwärts noch kein Optimum für die Radfahrer erreicht werde. Sie bittet die Verwaltung, dies noch mal zu prüfen.

Herr Deloie stimmt dem Beschlussvorschlag ebenfalls zu. Das Gesamtkonzept sei stimmig. Bezogen auf die Bewertung zu C 11 Jakobstraße – Hochstufung als Hauptverbindung bis zum Markt - gibt er zu bedenken, dass zwischen Johanniterstraße und Annuntiatenbach der Lindenplatz liege und es keine Direktverbindung der beiden Straßen gebe. Auf der einen Seite des Lindenplatzes befinde sich ein Altenheim, auf der anderen Seite Gastronomie und dazwischen eine Spielfläche für Kinder.

Die Radführung in diesem Bereich sieht er kritisch und regt an, dies noch mal zu prüfen. Des Weiteren sollte die Detailplanung im Hinblick auf die Entwicklungen, die in der Zwischenzeit erfolgt sind, noch mal überprüft werden.

Zur Krefelder Straße führt Herr Lindemann aus, diese sei bereits geprüft und abgelehnt worden mit der Begründung, Quellen und Ziele seien nicht als Punkte definiert, die über eine Hauptverbindung

im Netz abgedeckt sein müssen. Es gebe parallel dazu andere Hauptverbindungen. Man sollte nicht noch mal über jede einzelne Straße diskutieren, sondern zu einem Gesamtergebnis kommen.

Herr Weiser informiert, die Krefelder Straße habe keine Quellen und Ziele einer Hauptverbindung. Der Ausbaustandard sei nicht unmittelbar mit der Hierarchiestufe im Radverkehrsnetz verbunden und werde noch einmal separat geprüft.

Zur Jakobstraße führt er aus, dass die Radführung dort im Hinblick auf die 90 %-ige Erschließungsqualität entsprechend des Radentscheids gewählt wurde. Die Innenstadt sei sehr einwohnerstark und dicht besiedelt. Ansonsten hätte man es nicht geschafft, die 90% zu erreichen.

Die Anregungen aus der Diskussion nimmt Herr Weiser zum Mobilitätsausschuss mit.

Folgender Beschluss wird gefasst.

Beschluss:

Die Bezirksvertretung Aachen-Mitte nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis. Für ihren Zuständigkeitsbereich empfiehlt sie dem Mobilitätsauschuss das Radhauptnetz als Grundlage für den zukünftigen Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur in Aachen zu beschließen.

Abstimmungsergebnis:

Einstimmig, 1 Enthaltung