14.06.2023 - 14 Abbruch und Neubau der Haarbachtalbrücke - Voll...

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Beratung

Herr Bezirksbürgermeister Hecker stellt kurz den Nachtragstagesordnungspunkt vor, begrüßt Herrn Mpasios von der Autobahn GmbH und Herrn Hamblock, Baustellenkoordinator vom FB Stadtentwicklung, -planung und Mobilitätsinfrastruktur, und übergibt sodann Herrn Mpasios das Wort.

 

Herr Mpasios begrüßt die Bezirksvertretung und die Zuschauer, stellt sich kurz vor und geht sodann auf die Thematik ein. Die nächste Risskontrolle stehe an. Die Risse haben sich wohl weiter erweitert. Im Juli findet eine Sonderprüfung statt. Dabei werden Proben entnommen und die Spannstähle begutachtet. Insgesamt wird somit tiefer in die Brücke hineingeschaut.

 

Weiterhin wurde eine Projektierung zum Neubau vorgenommen. Es gab eine Funktionalausschreibung und Ende Mai gab es ein Startgespräch. Die Firma Amand Bau NRW GmbH & Co. KG hat den Zuschlag erhalten und am 15. Januar 2024 soll planmäßig der Rückbau beginnen. 22 Monate sind geplant, zwar wird der Bau länger dauern, aber nach den 22 Monaten soll mindestens der derzeitige Stand wieder erreicht worden sein. Das heißt eine offene Fahrspur in jede Richtung.

 

Dann erwähnt Herr Mpasios, dass vor Ende September 2023 nicht mit bauvorbereitenden Maßnahmen zu rechnen ist.

 

Bei den Funktionalausschreibungen wird nicht nur die günstigste Firma berücksichtigt, sondern es wird auch unter anderem auf die Fachkompetenz geschaut. Diese Kompetenz ist auch nachzuweisen und das Zwischenziel nach 22 Monate müsse erreicht werden.

 

Hr. Mpasios hat aber versichert, dass die Firma Amand Bau NRW Gmbh & Co. KG bei den vorherigen Gesprächen einen sehr engagierten Bauplan vorgezeigt hätte und er daher zuversichtlich sei, dass das Zwischenziel auch erreicht wird.

 

Im Endeffekt ist nicht garantiert, dass die Brücke bis Baubeginn noch befahrbar bleibe und es bei den 22 Monaten Vollsperrung bleibt. Das hängt von den weiteren Prüfungen ab.

 

Ende des Monats ist der Verkehrsgutachter fertig geworden, so dass nun Maßnahmen zur Verlagerung des Verkehrs möglich sind.

 

Haaren ist betroffen, da viele trotz Umleitungen versuchen werden, diesen Weg zu nehmen.

 

Es gibt insgesamt 20 Knotenpunkte. Und zusätzlich zwei Pförtneranlagen vor Haaren. Vom Aachener Kreuz bis Abfahrt Zentrum sollen die Seitenstreifen freigegeben werden, um den Verkehr zu entlasten. Des Weiteren werden bereits auf der Autobahn Umleitungsempfehlungen eingerichtet.

 

Herr Mpasios stellt sodann an einigen Kreuzungen vor, wie die Knotenpunkte optimiert werden können.

-          Drei Wege:

  • Optimierung des Signalprograms
  • Anpassung Signalanlage
  • Weitere (bauliche) Maßnahmen

 

Bei den Pförtneranlage z.B. an der Alt-Haarener Straße sollen zum Beispiel Busvorrangspuren eingerichtet werden.

 

Herr Bezirksbürgermeister Hecker fragt sodann Herrn Mpasios, wie der genaue Plan nach den 22 Monaten aussehen würde und ob wirklich ein Fahrstreifen in jede Richtung dann offen sein soll. Herr Mpasios bestätigt dies.

 

Dann fragt Herr Bezirksbürgermeister Hecker, ob durch das vom Stadtrat Würselen vorgesehene LKW Verbot, welches vorsieht, dass LKW nicht durch Broichweiden fahren, Pläne vorlägen, damit diese nicht durch Haaren bzw. Verlautenheide fahren.

 

Herr Mpasios verneint dies.

 

Herr Bezirksbürgermeister Hecker fragt, ob man später dazu noch als Bezirk Haaren einschreiten beziehungsweise nachsteuern könne.

 

Herr Hamblock antwortet, dass dies möglich ist und man versucht, mit einer ‚grünen Welle‘ den Verkehr flüssig durch Haaren zu führen. Dazu auch die Pförtneranlagen, um den Verkehr außerorts und nicht innerorts zu stauen. Herr Hamblock führt weiterhin aus, dass bereits eine Veränderung von ca. 5% an einer Signalanlage zu einer 50%-igen Verbesserung im Verkehr führen könnte.

 

Frau Bezirksvertreterin Ludwigs verweist unter Bezugnahme auf Folie 7 auf einen gestellten Antrag und bittet diesbezüglich nochmals um Überprüfung der Gegebenheiten an der Ampel der Krefelder Straße

Herr Bezirksbürgermeister Hecker ergänzt, dass der Antrag im Ratsinformationssystem vorläge.

 

Herr Mpasios sagt, dass er dies zur Kenntnis nehme und besprechen werde.

 

Herr Hamblock ergänzt, dass man diese Situation mitgedacht habe, es aber aufgrund einer vorgelagerten Ampel an diesem Knotenpunkt kaum Räume zur Optimierung des Signalprogramms gibt.

 

Herr Bezirksvertreter Küppers führt aus, dass der Schock immer noch tief sitzt, dass die Brücke abgerissen werden muss. Er bedankt sich jedoch für die Verbesserungen in der Krisenplanung. Dennoch kritisiert Herr Bezirksvertreter Küppers auch hier die Schließung des Verkehrs für Autos über 3,5 Tonnen in Broichweiden. Dies sei nicht solidarisch den umliegenden Regionen gegenüber.  Herr Bezirksvertreter Küppers wirbt sogleich für einen entsprechenden Gegenbeschluss. Weiterhin möchte Hr. Küppers den Beschluss fassen, ob nicht mehr Mobilitätsförderung wieder ein Thema sein sollte. Zum Beispiel durch Bezuschussung der ÖPNV Tickets.

 

Weiterhin bangt Herr Bezirksvertreter Küppers das die zusätzlichen LKW und der allgemeine Anstieg des Verkehrs die Kanäle und Straßen in Haaren noch mehr belasten könne und vielleicht man jetzt schon Geld in den Haushalts, für entsprechende Reparaturen nach dem Umbau, einplanen müsse.

 

Herr Bezirksbürgermeister Hecker führt aus, dass er bei vielen der genannten Punkten zustimmen könne. Einspruch erhebt er jedoch in Bezug auf die vermeintliche Einbindung der Bezirke, die es aus seiner Sicht bislang kaum gegeben habe. Weiterhin kritisiert er, dass die Fachverwaltung versucht, Personen zur Sitzung ohne vorherige Abstimmung einzuladen.

 

Frau Bezirksvertreterin Vogelsang erkundigt sich zum einen, warum kein LKW Stopp auf der A544 durchgeführt wurde und zum anderen, wie künftig der Bus insbesondere am Kaninsberg bevorzugt werden kann? Haaren sei schließlich verkehrstechnisch sehr eng.

 

Herr Hamblock erklärt, dass am Kaninsberg eine reine Busspur entstehen soll. Folglich kann der Bus an der Pförtneranlage und den dort gestauten Fahrzeugen vorbeifahren und mit der dort eingerichteten ‚Grünen Welle‘ direkt bis zur nächsten Haltestelle durchfahren. Zusätzlich passe die ASEAG die Fahrpläne an.

 

Herr Mpasios nimmt Bezug auf die Frage nach dem LKW Verbot und führt aus, dass die Polizei nicht zu jeder Zeit Kontrollen durchführen kann. Auch Blitzeranlagen funktionieren eher schlecht. Eine praktische Umsetzung ist somit bei den mangelnden Durchsetzungsmöglichkeiten kaum vorstellbar.

Er sagt, dass im Zweifel ein einziger LKW mit einem Gewicht von 70-80 Tonnen reichen könnte, um die Brücke zu schädigen. Die Frage zu einem LKW-Verbot wird trotzdem diskutiert und eventuell im Juli nochmal aufgegriffen.

 

Herr Bezirksvertreter Kogel erkundigt sich, was die Autofahrer tun sollen, die an der Pförtneranlage P2 aus Richtung Verlautenheide in Richtung Haaren stehen. Denn die Bevölkerung in Verlautenheide sei stark davon betroffen. Er äußert deshalb Bedenken zu dem Vorhaben. Gleichzeitig möchte Herr Bezirksvertreter Kogel wissen, was mit der Ost-Tangente (K 34 / Karlsstraße) von Würselen sei. Diese könnte durch die LKWs aus Broichweiden genutzt werden.

 

Herr Hamblock erklärt, dass die Ost-Tangente bereits ausgeschildert ist. Diese sei jedoch für die LKWs aufgrund der Kreisverkehre nur bedingt nutzbar.

Allerdings versichert er, dass die LKWs schon bereits frühzeitig auf den Autobahnen angeleitet werden, über das Gewerbegebiet nach Broichweiden zu fahren.

 

Herr Mpasios vermutet eher einen politischen Grund in dem LKW-Verbot. Denn einen faktischen Effekt würde dies nicht bringen.

 

Frau Bezirksvertreterin Dautzenberg bittet darum, dass man die LKWs differenziert betrachten sollte. Denn die Haarener Gracht würde einen vermehrten LKW-Verkehr aufgrund der Enge und bereits vorhandenen Schäden nicht aushalten. Die Alt-Haarener Straße würde dies eher verkraften.

Weiterhin hat sie die Sorge, dass der Nachmittagsverkehr durch die Wohngebiete in Haaren erfolgen wird, diese seien dafür absolut nicht ausgelegt.

 

Herr Bezirksbürgermeister Hecker ergänzt zu den Aussagen von Frau Bezirksvertreterin Dautzenberg, dass es noch einen Antrag gibt, wie denn die Wohngebiete beziehungsweise Schleichwege geschützt/gesichert werden sollen und man dort dringend auf die Antwort der Fachverwaltung wartet.

 

Herr Hamblock kann diese Frage nicht beantworten, klärt dies aber ab. Was er aber sagen kann ist, dass diese Straßen natürlich mit auf dem Schirm seien. Das dies nicht ins Verkehrsmodell ergänzt wurde liegt daran, dass zurzeit nur das Hauptnetz geprüft und gewährleistet werden solle.

 

Herr Bezirksamtsleiter Geber erkundigt sich bei Herrn Hamblock, ob die Möglichkeit besteht oder geprüft werde, Park+Ride Plätze kombiniert mit ÖPNV auszubauen bzw. zu schaffen und ob in diesen Fällen eine Finanzierung durch den Bund möglich sein kann .

 

Herr Hamblock sagt dazu, dass er dies in die Fachbereiche mitnimmt und klären wird, allerdings die Erschließung neuer Park+Ride Flächen auch sehr schwierig sei.

 

Herr Bezirksvertreter Kogel erkundigt sich, was mit dem ÖPNV auf der Haarener Gracht an der Pförtnerampel passiert.

 

Herr Hamblock antwortet, dass die ASEAG die Pförtnerung abgesegnet habe. Die Haarener Gracht werde für den ÖPNV unattraktiv. Die Verkehrsführung wird angepasst.

 

Herr Bezirksbürgermeister Hecker lässt Herrn Küppers sodann einen geänderten Beschlussvorschlag unterbreiten, der zur Abstimmung gebracht wird.

 

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Beschluss:

Die Bezirksvertretung Aachen-Haaren nimmt den Sachstandsbericht zu den Vorbereitungen einer Vollsperrung A544 durch die Fachverwaltung zur Kenntnis. Die Bezirksvertretung Aachen-Haaren beauftragt die Verwaltung, die Auswirkungen des vom Stadtrat Würselen beschlossenen Fahrverbotes für LKW über 3,5 Tonnen, für den Bereich Würselen-Broichweiden auf die Stadtteile Haaren und Verlautenheide, zu prüfen und die Ergebnisse in einer Sitzung der Bezirksvertretung vorzustellen.

Gleichfalls bittet die Bezirksvertretung Aachen-Haaren um Prüfung, ob ein Fahrverbot für LKW über 3,5 Tonnen für die Straßen Alt-Haarener Straße und Haarener Gracht eingerichtet werden kann.

 

Weiterhin beauftragt die Bezirksvertretung Aachen-Haaren die Verwaltung, die Möglichkeit einer Bezuschussung von ÖPNV-Tickets für Bürger*innen der durch die Vollsperrung der A544 betroffenen Bezirke zu prüfen und ein potentielles Modell in einer Sitzung der Bezirksvertretung vorzustellen.

 

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Abstimmungsergebnis:

Zustimmung: 10 Ablehnung: 0 Enthaltung: 0