06.12.2023 - 14 Brücken der A544 – Austausch mit der Fachverwal...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 14
- Gremium:
- Bezirksvertretung Aachen-Haaren
- Datum:
- Mi., 06.12.2023
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
Beratung
Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßt Herr Bezirksbürgermeister Hecker Frau Strehle und Herrn Müller vom Fachbereich Stadtentwicklung, -planung und Mobilitätsinfrastruktur, sowie Herrn Mpasios von der Autobahn GmbH.
Herr Müller nimmt zunächst Bezug auf die ausgelegte Tischvorlage zu diesem Thema und stellt die Chronologie der Ereignisse aus Sicht der Stadt Aachen dar.
Er führt unter anderem aus, dass erst seit dem gestrigen Tag die offizielle Mitteilung vorliege, dass die Brücke über der Straße Auf der Hüls erneuerungsbedürftig ist.
Herr Müller betont, dass die Straße Auf der Hüls befahrbar bleiben muss. Er sieht die Möglichkeit einer einspurigen Verkehrsführung mit Signalschaltung. Grundvoraussetzung müsse die Gewährleistung der rettungstechnischen Erschließung haben. Man warte jetzt auf den genaueren Bauzeitenablauf, um Verkehrsmodelle erstellen zu können. Die Durchlässigkeit von Fuß- und Radverkehr soll zu jeder Zeit gegeben bleiben. Der Kontakt zur Bahn müsse wegen der Signalisierung frühzeitig aufgenommen werden.
Herr Mpasios führt aus, dass aus Sicht der Autobahn GmbH die Sicherheit der Brücke an oberster Stelle stehe. Man sei sehr überrascht gewesen, wie schnell sich der Zustand im vergangenen Jahr verschlechtert habe. Im November fiel die Entscheidung, die Brücke durch einen Neubau zu ersetzen. Bei dem Neubau werde es sich um eine Standardbauweise handeln, welche dennoch Abstimmungen mit der Stadt Aachen notwendig machen würde. Das Bauwerk wird 1:1 wiederhergestellt und nur geringfügig anders aussehen.
Herr Mpasios entschuldigt sich, dass Kommunikationswege nicht eingehalten wurden. Man sei mit der Planung bei der Autobahn GmbH noch nicht am Ende. Die Ausführungs- und Verkehrsführungsplanung steht noch aus. Er zeigt sich optimistisch, dass man den Bau der neuen Brücke parallel zur Baumaßnahme der Haarbachtalbrücke abwickeln könne. Es liegen noch keinen belastbaren Daten vor, man ist sich jedoch einig, dass man keine weitere Zeit verschwenden möchte, um nicht die Vollsperrung der A 544 verlängern zu müssen.
Herr Bezirksbürgermeister Hecker lehnt die Entschuldigung zu den gemachten Kommunikationsfehlern ab und führt aus, dass es sich seiner Meinung nach um System der Autobahn GmbH handelt. Dass man die Neuigkeiten erst aus der Zeitung erfahren müsse, ziehe sich durch die gesamte Maßnahme wie ein roter Faden. Herr Bezirksbürgermeister Hecker betont, dass er am heutigen Tag noch nicht mit einem konkreten Plan gerechnet habe. Er bittet dennoch um eine grobe Einschätzung, wie lange der Neubau dauern wird, da man die Brücke ja nun doch sprengen wird und Herr Mpasios in einer der vorangegangenen Sitzungen der BV bestätigt hätte, dass eine Sprengung einen Zeitgewinn von mehreren Monaten bringen würde.
Herr Mpasios führt aus, dass er die Frage derzeit nicht abschließend beantworten könne. Die 22 Monate der Vollsperrung sollten aber ausreichend sein.
Herr Bezirksbürgermeister Hecker betont abermals, dass es wichtig sei, dass die Infos zuerst an Politik und die Bezirksverwaltung und nicht an die Presse gegeben werden. Es existiert eine Arbeitsgruppe Kommunikation von der er bislang noch keinerlei Informationen bekommen habe. Es ist ärgerlich, dass man als Haarener Politiker nicht sprachfähig sei zu diesem Thema, zumal man tagtäglich von Anwohnern angesprochen wird.
Herr Mpasios nimmt den Wunsch auf und wird diesen an die Arbeitsgruppe Kommunikation weitergeben. Er ergänzt, dass am 11.01.2024 erneut die große Verwaltungsrunde zusammen kommt und man bei diesem Termin sicherlich auch über diese Brücke sprechen wird.
Herr Müller führt aus, dass es intern bei der Stadt Aachen eine Ebene geben müsse, wo alle Informationen zusammenkommen. So hätte man eine gute Chance vor die Lage zu kommen.
Herr Bezirksvertreter Einzmann fühlt sich von Bezirksamtsleiter Geber gut informiert und wünscht sich, dass die belastbaren Infos an Herrn Bezirksamtsleiter Geber weitergegeben werden.
Frau Bezirksvertreterin Vogelgesang bittet um eine Erklärung, wie sich der Zustand der Brücke innerhalb eines Jahres so verschlechtert haben kann. Zudem bittet Sie um eine Konkretisierung der Aussagen zur Sperrung der Straße Auf der Hüls. Darüber hinaus spricht sie erneut die Unzufriedenheit bezüglich des Schutztunnels für Fußgänger und Radfahrer an und betont ausdrücklich, dass entgegen der ausgelegten Tischvorlage in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung nicht bereits eine Erstinformation durch den FB 61 gegeben wurde und bittet darum, diesen Punkt zu revidieren.
Herr Mpasios führt aus, dass jede Brücke alle drei Jahre einer Sichtprüfung unterzogen wird und es zudem bei Sonderbauwerken eine jährliche Prüfung gebe. Die Verschlechterung des Zustands dieser Brücke sei für alle überraschend gewesen. Das Ziel der Autobahn GmbH ist, den Verkehr während des Neubaus aufrecht zu erhalten. Ob dies einspurig mit Wechselschaltung erfolgen wird, müsse man noch mit der Stadt diskutieren. Die Vollsperrung der Straße Auf der Hüls werde es baubedingt nur beim Abriss der Brücke geben. Diese werde maximal eine Woche andauern. Es wurden auch schon Brücken an lediglich einem Tag abgerissen. Im Idealfall komme man hier mit einer Wochenendsperrung aus. Bezüglich des wiederholten Wunsches nach einem zusätzlichen Schutztunnel verweist Herr Mpasios auf seine Ausführungen in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung.
Herr Müller entgegnet, dass Herr Hamblock in der vergangenen Sitzung mündlich berichtet habe.
Frau Bezirksvertreterin Dautzenberg findet diese Behauptung unverschämt und fordert, dass dieser Satz gestrichen wird, da die Bezirksvertretung in der letzten Sitzung in keinster Weise informiert wurde. Die weiteren Bezirksvertreter stimmen dem zu.
Herr Müller versichert, dies Herrn Hamblock zu spiegeln.
Herr Bezirksbürgermeister Hecker erkundigt sich, warum eine Sperrung jetzt möglich ist, obwohl es vor einiger Zeit noch seitens der Autobahn GmbH geheißen habe, dass dies nicht geht, und er bittet um Auskunft, wie viel Zeit durch die Sprengung der Brücke eingespart werde.
Herr Mpasios antwortet, dass eigentlich der Abbruch der Brücke vorgesehen war, der mit einem Zeitfenster von ca. einem halben Jahr einkalkuliert wurde. Durch die funktionale Ausschreibung, die auch alternative Modelle zu ließ, wurde die Sprengung als Alternative vorgeschlagen. Diese Möglichkeit musste erst geprüft werden. Es wurden diverse Untersuchungen durchgeführt. Jetzt liegt eine erste Sprenganzeige vor.
Die Sprengung der Brücke helfe die Bauzeit von 22 Monaten einzuhalten. Das ursprüngliche Konzept hätte eine Bauzeit von 48 Monaten vorgesehen. Hier habe man sich die Expertise der Bauwirtschaft zu Nutze gemacht.
Frau Bezirksvertreterin Dautzenberg erinnert sich, dass die Sprengung seinerzeit ausgeschlossen wurde, da es sich bei dem Haarbach um ein schützenswertes Gewässer handeln würde und bittet um Auskunft, wie verhindert werden soll, dass Gesteinsbrocken in den Haarbach fallen.
Herr Mpasios bestätigt, dass der Haarbach nicht gestört wird. Es wird ein Sandbett aufgeschüttet und man wird mit der Stadt Aachen noch detailliert sprechen.
Frau Strehle ergänzt, dass es Möglichkeiten gibt, den Haarbach während der Sprengung zu schützen. Es werden Auflagen erteilt. Zudem könnte der Boden durch die Sprengung oder den Abtransport verdichtet werden. Dieser müsse anschließend wieder aufgelockert werden.
Sie verweist auf die eingegangene Sprenganzeige und den Auftakttermin am 19.12.23 welcher durch den FB 61 begleitet werde.
Herr Bezirksvertreter Einzmann erkundigt sich, ob der Brückenneubau Auf der Hüls neu ausgeschrieben werden müsse.
Herr Mpasios antwortet, dass dies noch in Prüfung sei.
Herr Bezirksbürgermeister Hecker erkundigt sich, ob die Haarbachtalbrücke noch bis zum 15.01.2024 halten werde, oder ob durch den Einsatz von Streusalz mit neuen Schäden zu rechnen sei.
Herr Mpasios führt aus, dass die Chlorid Schäden erheblich sind und noch im Dezember eine letzte Risskontrolle stattfindet, bei welcher geprüft werden soll, ob die Freigabe für weitere 4 Wochen erteilt werden kann.