05.12.2023 - 6 Fassadenbegrünung

Beschluss:
zur Kenntnis genommen
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Beratung

Herr Schavan, Technischer Geschäftsführer des Gebäudemanagements der Stadt Aachen, stellt Frau Luisa Strehl, Master of Engineering - Bauschäden, Baumängel und Instandsetzungsplanung -, vor und kündigt ihren Vortrag zur Fassadenbegrünung, resultierend aus der Masterarbeit von Frau Strehl zum berufsbegleitenden Masterstudiengang, an.

 

Frau Strehl stellt mittels Präsentation das Thema ihrer Masterarbeit „Machbarkeitsstudie zur Identifizierung begrünbarer Bestandsfassaden an kommunalen Gebäuden des Gebäudemanagements der Stadt Aachen“ vor.

Grundlage Ihrer Masterarbeit ist insbesondere der Aspekt der zunehmenden Hitzebelastungen im Rahmen des Klimawandels.

Mit ihrer Masterarbeit richtet Frau Strehl den Fokus auf die sich verschärfende Problematik der Überhitzung insbesondere in den Innenstadtbereichen aufgrund fehlendem Schutz vor Überhitzung und fehlender oder zu geringer Durchlüftung dieser Bereiche.

Sie führt aus, dass es verschiedene Anpassungsstrategien mit unterschiedlichen Wirkpotentialen gibt, um Hitzeextremen, fehlendem Hitzeschutz, fehlender Kühlung und Belüftung von Innenstadtbereichen entgegen zu wirken.

Mit ihrer Masterarbeit hat sie den (Teil-)Aspekt der Fassadenbegrünung und die entsprechenden Wirkpotentiale thematisiert und entsprechende Ziele und Aufgabenstellungen definiert.

 

Frau Strehl erläutert die Umsetzung und das weitere Vorgehen ihrer Machbarkeitsstudie und stellt dar, dass es aufgrund des hohen Umfangs von (kommunalen) Objekten, die bei Implementierung von Fassadenbegrünung bei (Bestands-) Gebäuden zu prüfen sind, einer Strategie bezogen auf Machbarkeit und Priorisierung bedarf.

 

Sie stellt eingehend die zu Grunde gelegten Kriterien mit Standort- und Objektbezug, die Ermittlung des Ist-Zustandes und Definition der Maßgaben für den Sollzustandes dar.

Frau Strehl führt aus, dass hierbei die Maßgaben einer hohen Flächenausbeute, die Begrünung nach Gestaltungsprinzipien, eine Fassadenstrukturanalyse zu prüfen seien und insbesondere die Fassadenbegrünung keine Konkurrenz zur Architektur bilden darf.

Ausdrücklich weist sie darauf hin, dass Interessenkollisionen zwingend geprüft werden müssen; hierbei ist eine Vielzahl an geltenden Rechtsbestimmungen, infrastrukturellen Bestimmungen/Regelungen und Voraussetzungen sowie stadtgesellschaftliche Interessen zu beachten, zu prüfen, abzustimmen und einzuarbeiten.

Damit verbunden ist ein entsprechender Zeitaufwand für die Prüfung eines Objektes im Rahmen der dargestellten Machbarkeitsstudie.

 

 

Der Ausschussvorsitzende Ratsherr Schaadt bedankt sich für den Vortag zu einem tollen Thema, dass ein wichtiger Baustein ist, um die Stadt klimafest zu machen.

Es liegen verschiedene Wortmeldungen vor.

 

Ratsfrau Dr. Wolf bedankt sich ebenfalls und fragt nach, ob die Masterarbeit allgemein abrufbar zur Verfügung steht, damit diese Machbarkeitsstudie auch für andere nutzbar ist.

 

Frau Strack weist auf den Aspekt der Barrierefreiheit, insbesondere für den Personenkreis der Sehbeeinträchtigten hin, die beispielswiese auf ein bodengeführtes Leitsystem oder anderes barrierefreies Orientierungssystem zurückgreifen müssen. Diese Thematik ist bei der Prüfung von Interessenkollisionen bei der Vereinbarkeiten im Funktionsraum mit zu beachten.

Ratsherr Schaadt nimmt dies auf und betont, dass das Konglomerat der Prüfung und Abwägung von Interessenkollisionen stetig zu aktualisieren und zu ergänzen ist.

 

Ratsfrau Wenzel bedankt sich gleichfalls für den Vortrag und dass diese Ausführungen für sie als Ausschussmitglied des Planungsausschusses von hohem Interesse sind, da diese insbesondere bei zukünftigen Planungen mitzudenken sind.

 

Herr Thomas, Dezernent Klima und Umwelt, Stadtbetrieb und Gebäude (Dezernat VII), betont, dass er bezogen auf die städtischen Gebäude anstrebt, eine Mischung von verschiedenen Maßnahmen zu berücksichtigen.

Herr Thomas legt dar, dass er die Erstellung eines Flächenkatasters anstrebe, mit dem eine Ausweisung von umsetzbarer Fassadenbegrünung erfolgen könne.

Er betont, dass ihm wichtig ist, die Machbarkeit der Fassadenbegrünung anhand eines kommunalen Gebäudes aufzuzeigen, bevor vollumfänglich alle kommunalen Gebäude auf Machbarkeit abgeprüft und katalogisiert sind.

 

Ratsherr Jacoby stellt die Frage in den Raum, wann bei der Zahl von 2700 zu prüfenden und untersuchenden Objekten und der komplexen Ausschlusskriterien mit einem Ergebnis gerechnet werden kann. Er fragt weiter nach, ob eine Beschlussfassung zur Umsetzung einer bzw. von Fassadenbegrünung in 2024 erfolgen soll und wenn diese Beschlussfassung vorliegen sollte, wann dann die Umsetzung erfolge und Ergebnisse vorliegen.

 

Herr Schavan erläutert, dass es einige Zeit braucht, um zunächst eine Sortierung und Priorisierung vorzunehmen.

Der Vortrag von Frau Strehl stelle die Komplexität des Themas bezüglich der Umsetzbarkeit insbesondere bei dem Ausschluss von respektive Abstimmung bei Interessenkonflikten sehr gut dar.

Ein umfangreicher Fragenkatalog mit vielen Aspekten ist zu beantworten, bei dem nachfolgend eine Feinsteuerung vorgenommen werden müsse.

Insofern kann ein zeitlicher Rahmen zum derzeitigen Zeitpunkt nicht benannt werden.

 

 

Ratsherr Jacoby merkt an, dass bereits 2019 ein Ratsantrag der CDU und FDP-Fraktion zum Thema der Fassadenbegrünung eingebracht worden ist, dieser aber bislang im Zeitraum von 4 Jahren unbeantwortet geblieben ist.

Dieses Thema basiere demnach nicht erst auf lt. Vorlage benannten Ratsantrag vom 26.01.2023 der Fraktionen GRÜNE+SPD+ZUKUNFT+LINKE zurück.

 

Herr Schavan zeigt auf, dass mit den beiden vorliegenden Anträge das gemeinsame Ziel bzw. Thema der Fassadenbegrünung benannt wurde.

Das Thema der Fassadenbegrünung bedurfte vorhergehend der Klärung vieler Fragestellungen und des Aufbaus von Fachqualifikation in den Reihen des E 26. Personalressourcen waren und sind -u.a. auch verbunden mit entsprechenden Weiterbildungen mit einer Studiengangdauer von ca. 2 Jahren - einzuplanen.

 

Herr Thomas wendet ein, den Fokus zunächst auf das Ziel zu legen.

Er regt an, für dieses Thema der Fassadenbegrünung weitere Akteure wie z. B. die RWTH Aachen, im innerstädtischen Bereich zu gewinnen, um das Thema ggfls. auch wissenschaftlich zu begleiten.

Er betont, dass ihm wichtig ist, erstmals ein Projekt „auf den Weg“ zu bringen, um aufzuzeigen, wie Fassadenbegrünung aussehen könnte.

Er hält fest, dass ihm gleichermaßen wichtig ist, dies nachfolgend in eine ruhige systematische Abarbeitung überzuleiten.

 

Ratsherr Dopatka merkt an, dass die zeitlich sehr versetzt, jedoch zum gleichen Thema eingebrachten Ratsanträge aufzeigen, welchem Wechselspiel die Politik und Beratung unterliege.

Der Aspekt der fachlichen Personalausstattung zur Abarbeitung von Themen sei jedoch begründet.

 

Der Ausschussvorsitzende fasst die Wortbeiträge zusammen und zeigt auf, dass mit der Zahl von 2700 Objekten ein hoher Prüfumgang vorliege und regt an, dieses Arbeitsvolumen möglicherweise unter Einbindung von künstlicher Intelligenz (KI) zu bewältigen,

 

Er regt einen weiteren Bericht im Frühjahr 2024 an und betont, dass die zügige Umsetzung ein besonderes Anliegen ist und nimmt den Vorschlag von Herrn Thomas, ein Objekt beispielhaft umzusetzen, verstärkend auf.

 

Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor.

 

Ratsherr Dopatka hat die Sitzung um 18:45 Uhr verlassen.

 

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Beschluss:


Der Betriebsausschuss Gebäudemanagement nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.

 

 

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Abstimmungsergebnis:

Zustimmung: 12 Ablehnung: 0 Enthaltung: 0

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