26.04.2023 - 4 Impulsvortrag zur Entwicklung des Aachener Tour...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4
- Datum:
- Mi., 26.04.2023
- Status:
- gemischt (Niederschrift freigegeben)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 02 - Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalisierung und Europa
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Beratung
Herr Reinders begrüßt hierzu die Vertretungen des aachen tourist service e.V. (ats), Frau Hissel und Frau Noerenberg sowie für den Märkte- und Aktionskreis City e.V. (MAC) Herrn Schüler und Herrn Piana. Mit Verweis auf die für den 23. Mai 2023 geplante Präsentation der neuen IFH-Studie ‘Vitale Innenstädte‘ betont Herr Schüler, dass man realistisch und objektiv berichten wolle. So betont er zunächst die erfolgreich durchgeführten Projekte, Aktionen und Veranstaltungen wie das SeptemberSpecial, das ebenso wie der Weihnachtsmarkt mit 1,37 Mio. Besuchern einen guten Beitrag zur Belebung der Innenstadt darstellte; in diesem Zusammenhang verweist er auch darauf, dass Veranstaltungen wichtig seien, da sie allen in der Stadt zugutekommen. Anhand der seitens des MAC begleiteten und durch Gelder des Unterstützungsfonds ermöglichten Neugründung der ‘IG Hotmannspief‘ erklärt Herr Schüler, dass man die ‘Viertel-Kultur‘ unterstützen wolle; aktuell begleite man auch erste Ansätze in der Adalbertstraße. Bei den durch den Fonds ermöglichten Maßnahmen sei jeder Euro der Wirtschaftsförderung gut investiert.
Mit Verweis auf die IFH-Studie möchte er aber auch nicht verhehlen, dass es hier auch negative Erkenntnisse gebe. So würde das IFH zwar gute Zahlen für die Bekanntheit von ‘Einkaufen in Aachen‘ und ‘smart-shopping‘ konstatieren, die Gesamtnote für Aachen sei aber – nach den vorherigen Noten von 2,2 (2018) und 2,6 (2020) – auf 3,0 deutlich gefallen; in der Kategorie Sauberkeit erreiche Aachen nur noch die Bewertungsgruppe 4-6. Herr Schüler betont, dass diese Zahlen Sorgen bereiten müssten und regt die Entwicklung von Konzepten z.B. gegen das aggressive Betteln aber auch zur Verbesserung der Erreichbarkeit an. Situationen wie z.B. in der Jakobstraße stellten für Gewerbetreibende und Besucher eine Belastung dar. Im Hinblick auf die Benotung Aachens müssten sich alle eingebundenen Akteure und Entscheidungsträger Gedanken machen. Herr Piana ergänzt, dass das drastische Abfallen Aachens in der IFH-Studie erschreckend sei, denn nicht nur der Blick auf den Handel, sondern das Gesamtbild der Stadt sei schlechter geworden. Laut Ausführungen der CIMA sei Einkaufen immer noch Hauptgrund, eine Stadt zu besuchen; Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit (S.O.S.) seien daher für eine Wohlfühlatmosphäre wichtig. Von Seiten des aachen tourist service e.V. (ats) ergänzt Frau Hissel anhand einer Präsentation die Herausforderungen für die Stadt. Auch hier seien viele Beschwerden zur Erreichbarkeit, zu den S.O.S.-Themen und zur Bettelei eingegangen; auch sie betont, dass der Einzelhandel ein wichtiger Besuchsfaktor sei. Nach dem Dank von Herrn Reinders für den Einsatz der beiden Institutionen dankt Herr von Thenen für die umfängliche Darstellung und möchte die Form der Berichterstattung an des Ausschuss verstetigen; es sei wichtig, dass man regelmäßig informiert werde. Er regt zudem an, dass am Wochenende ruhende Baustellen hinsichtlich ihrer Absperrungen überprüft und diese möglichst zurückgebaut werden sollten. Auf die Frage, warum Großbritannien bei der ats-Werbung nicht berücksichtigt werde, erläutert Frau Hissel, dass dies durch eine Kooperation mit einem für den ats tätigen britischen Unternehmen (DCT London) erreicht werde. Herr Klopstein möchte wissen, inwieweit sich die Überschwemmungen im Sommer 2021 in und für Kornelimünster ausgewirkt haben. Frau Hissel erklärt, dass der Rad- und Wandertourismus gut zurückgekommen sei. Herr Mohr dankt für den Vortrag und die Statistikzahlen; er fragt nach, ob es Gäste-Nachbefragungen und/oder Wiederkehr-Statistiken sowie Angaben zur regionalen Verteilung gebe. In Richtung MAC fragt er, was die Politik tun könne, um das Einzelhandelsangebot zu verbessern. Frau Hissel merkt an, dass eine regionale Aufklärung wegen datenschutzrechtlicher Einschränkungen leider nicht möglich sei. Hinsichtlich des Einzelhandelsangebots begrüßt sie die Förderung eines möglichst individuellen Angebotes, sieht aber hier auch bereits eine gute Entwicklung. Herr Schüler ergänzt, dass man diesbezüglich intensiv mit der Wirtschaftsförderung zusammenarbeite, es zudem durchaus noch ein gutes Angebot an kleinen, Inhaber geführten Geschäften gebe. Die Adalbertstraße hingegen sei wie viele Haupteinkaufstraßen austauschbar: Zudem weist er darauf hin, dass die großen Leerstände wie das ehemalige ‘Lust4Life‘, die ‘kleine‘ Adalbertstraße und der P&C-Komplex problematisch seien, die auch kleine nach sich ziehen könnten. Er fordert, dass hier alles zur Behebung der Situation getan werden müsse. Frau Lang dankt für den Vortrag und die Zahlen und merkt an, dass der im Hinblick auf die S.O.S.-Situation genannte Personenkreis sich während Corona Räume genommen habe, die er jetzt nicht wieder zurückgebe. Sie verweist in diesem Zusammenhang auf das im kommenden Sozialausschuss behandelte Thema ‘Housing first‘. Till Schüler untermauert nochmals, dass ds Bild, das durch diesen Personenkreis in der Stadt erzeugt werde, als ‘Visitenkarte‘ bei den Aachener Besuchern hängen bleibe. Auch wenn es dies anderswo vielleicht auch gebe, dürfe dies nicht beruhigen.
Herr Linden dankt für die Darstellung der positiven Beispiele, aber auch für die Hinweise auf die Problemlagen; er hält es für wichtig, dass man sich im Ausschuss damit beschäftige; man müsse hier Protokoll zu den Zielen und dem Erreichten führen. Ergänzend verweist er auf den kommenden ‘Standortdialog Wirtschaft & Politik‘. Frau Schmidt-Promny wünscht sich mehr Konkretisierung, da ja auch positive Sachverhalte wie die verbesserte Erreichbarkeit dargestellt werden müssten, es passiere in Aachen sehr viel. Im Vergleich Aachen / Maastricht müssten die Realitäten geklärt werden.
Herr Schüler bestätigt die Verbesserung der Erreichbarkeit durch das Anreise-Portal, aber auch das dauere. Er betont, das weiterzugeben, was an den MAC und den ats herangetragen werde. Herr Mohr bewertet Frau Schmidt-Promny’s Aussage als befremdlich; es gebe Problematiken, die ließen sich nicht nur durch Gesprächskreise lösen.
Abschließend dankt Herr Reinders den Vertreter*innen von MAC und ats, dass sie mit Herzblut die Herausforderungen angingen, aber auch die Politik informierten und heranzögen.