19.06.2024 - 12 Entwicklung der Grundschulsituation in BrandAnt...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 12
- Zusätze:
- Es wird mündlich berichtet.
- Gremium:
- Bezirksvertretung Aachen-Brand
- Datum:
- Mi., 19.06.2024
- Status:
- gemischt (Niederschrift freigegeben)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- B 1 - Bezirksamt Aachen-Brand
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Beratung
Herr Kaldenbach, Leiter des Fachbereichs Kinder, Jugend und Schule, stellt anhand einer Präsentation die Situation der drei Brander Grundschulen GGS Brander Feld, KGS Marktschule und KGS Karl-Kuck-Straße vor.
Zunächst erläutert Herr Kaldenbach die Methodik der Prognoseberechnungen. Dies sei erforderlich, da es keine bezirksspezifische Prognose der Schülerzahlen gebe. Wichtig sei die Unterscheidung zwischen der Erhöhung der Zügigkeit und der Mehrklassenbildung. Die Erhöhung der Zügigkeit sei dauerhaft. Es bestehe im Rahmen der jeweiligen Zügigkeit (Kapazitäten) ein Rechtsanspruch der Eltern auf Aufnahme an einer ortsnahen Grundschule. Die Bildung von Mehrklassen sei eine flexible Möglichkeit, um auf entstehende zusätzliche Schulplatzbedarfe kurzfristig reagieren zu können. Die Entscheidung über Mehrklassenbildung erfolge bedarfsgerecht und für ein bestimmtes Schuljahr. Es bestehe kein Rechtsanspruch der Eltern auf Mehrklassenbildung.
Herr Kaldenbach macht darauf aufmerksam, dass durch die verschiedenen Neubauprojekte Brand schon jetzt, aber auch in naher Zukunft wachse und somit auch die Schülerzahlen zunächst ansteigen würden. Hierauf müsse die Verwaltung flexibel reagieren.
Die Bewertung der Raumsituation der Grundschulen in der Stadt Aachen erfolge auf Basis der politisch beschlossenen Flächenraumorientierung (FRO). Bei Gegenüberstellung der einzelnen benötigten Räume aus der FRO mit dem tatsächlichen Bestand, gäbe es in Aachen kaum eine Grundschule, die die Flächenraumorientierung vollständig abbildet. Die schulplanerische Einschätzung, dass das Raumangebot einer Bestandsschule als ausreichend angesehen wird, sei demnach nicht gleichbedeutend mit einer 100%-igen Raumabdeckung. Hieraus sei eine Priorisierung abgeleitet worden, in dem die Schulen mit dem größten Raumbedarf abgebildet seien.
Herr Kaldenbach stellt die voraussichtlichen Schülerzahlen der einzelnen Brander Grundschulen für die nächsten Jahre vor.
Er hält fest, dass das Schulplatzangebot in Brand mit den bestehenden Kapazitäten an den drei Brander Grundschulen (6,5 Züge + bedarfsgerechte Mehrklassenbildung) voraussichtlich ausreichen werde, um in den kommenden Jahren den Bedarf aus Brand zu decken.
Für das Schuljahr 2026/2027 werde ein einmaliger Anstieg der Schülerzahlen erwartet. Dazu sollen einmalig größere Eingangsklassen gebildet werden.
Bei Umsetzung der zuvor genannten Maßnahmen an der Marktschule Brand und der Karl-Kuck-Straße könne eine bedarfsgerechte OGS-Versorgung sichergestellt werden.
Langfristig könne ein dauerhafter Ausbaubedarf nicht bestätigt werden. Die entstehenden Neubaugebiete würden erfahrungsgemäß bei Bezug zu einem einmaligen Effekt bei den Schulplatzbedarfen führen. Hierzu wäre die Schaffung zusätzlicher Raumangebote für Mehrklassenbildungen im Bestand hilfreich.
Herr Auler von der CDU-BF bedankt sich für die umfassenden Ausführungen. Er macht im Zusammenhang mit den Neubaugebieten darauf aufmerksam, dass in den dazugehörigen Bebauungsplänen zwar vermerkt sei, welche Schule die nächste sei. Ob diese Schule aber auch über die entsprechenden Kapazitäten verfüge, werde nicht geklärt.
In Bezug zu den Möglichkeiten der Zügigkeit und der Mehrklassenbildung sehe er zwar, dass die Mehrklassenbildung flexibleren Spielraum gebe, die Schulen bräuchten aber dauerhafte Planungssicherheit. Diese Planungssicherheit wünsche er sich für die Brander Grundschulen.
In Bezug auf den Erweiterungsbau in der Karl-Kuck-Schule macht er darauf aufmerksam, dass die Bezirksvertretung die Prüfung einer Aufstockung dieses Baus angeregt habe. Gerade die Neubaugebiete könnten die aktuell geplanten Kapazitäten sprengen. Er bittet um Mitteilung, wie bei einer dauerhaften Mehrklassenbildung in der Marktschule der Rechtsanspruch für die OGS aussehen würde.
Herr Kaldenbach macht deutlich, dass wahrscheinlich temporär mehr Klassenräume nutzbar gemacht werden müssen. Er sehe eine Möglichkeit der erhöhten OGS-Betreuung, insbesondere bei einer multifunktionalen Raumnutzung. Man brauche aber auch kreative Lösungen.
Herr Hellmann von der SPD-BF lobt die Arbeit der Brander Schulen und stellt heraus, dass Brand im Grunde eine noch sehr gute Schulsituation habe. Die Marktschule mache ihm aber am meisten Sorgen, da die Realzahlen die vorhandenen Kapazitäten übersteigen würden. Durch das System der Mehrklassenbildung würde man zwar zusätzliche Kapazitäten schaffen, man verliere aber benötigte Fachräume, wie beispielsweise Musikräume. Er bittet um Prüfung, ob man Kinder notfalls von der Marktschule in die KGS Brander Feld umleiten könne. Er empfehle ebenfalls, den Neubau in der KGS Karl-Kuck-Schule aufzustocken. Die Fertigstellung würde sich noch die nächsten Jahre hinziehen. Er vermutet, dass eine Umplanung die Fertigstellung verzögern könnte.
Herr Auler ergänzt, dass nach seinen Informationen aus dem Schulausschuss eine Umplanung für die Aufstockung des Neubaus in der Karl-Kuck-Schule nach aktueller Einschätzung zu keiner Zeitverzögerung führen würde.
Frau von Eckardstein von der Grünen-BF stellt fest, dass die Kapazitäten der Marktschule derzeit ausreichen. Sie plädiert daher dafür, die Option der 2,5-Zügigkeit der Marktschule weiterhin beizubehalten. Mehrklassen würden auch ein größeres OGS-Angebot bedeuten.
Herr Bezirksbürgermeister Tillmanns sieht auch das Problem des OGS-Rechtsanspruchs ab dem Jahr 2026. Multifunktionale Räume seien zwar praktisch und auch notwendig, würden aber den pädagogischen Ansprüchen der Kinder nicht immer gerecht werden. Hier sei Flexibilität erforderlich. Die Verwaltung müsse die Schulen im Blick behalten und den Herausforderungen begegnen.
Herr Kaldenbach macht auch noch einmal deutlich, dass der kommende OGS-Anspruch eine große Herausforderung für alle Beteiligten darstelle. Erschwerend komme hinzu, dass es keine finanzielle Unterstützung vom Land gebe.
Herr Hellmann bittet darum, die Präsentation bereits am nächsten Tag an die Mitglieder der Bezirksvertretung zu versenden.
Anlagen zur Vorlage
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