22.09.2020 - 6 Ausbau der Radwegeverbindung Stolberg Atsch - A...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 6
- Gremium:
- Naturschutzbeirat
- Datum:
- Di., 22.09.2020
- Status:
- gemischt (Niederschrift freigegeben)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 36 - Fachbereich Klima und Umwelt
- Beschluss:
- geändert beschlossen
Beratung
Herr Lersch stellt die Projektplanung kurz vor.
Der landschaftspflegerische Begleitplan wird durch Herrn Dipl.-Ing. Guido Beuster, Büro für Freiraum- und Landschaftsplanung“ und die Artenschutzprüfung durch Herrn Dipl.-Bio. Horst Klein, Büro für Faunistik & Freilandforschung, im Rahmen von Power-Point-Präsentationen, vorgestellt. Die Power-Point-Präsentationen sind der Niederschrift als Anlage beigefügt.
Herr Slevogt erkundigt sich danach, wie viele Bäume konkret entfernt werden müssen. Herr Beuster gibt bekannt, dass im Hohlweg selber so gut wie kein Baum entfernt werden müsse. Lediglich am Ende der Strecke bei Eilendorf müssten Bäume entfernt werden, wobei auch hier überwiegend ein „auf Stock setzen“ erfolge.
Herr Klinkenberg möchte wissen, ob auch eine Beleuchtung des Weges geplant sei. Dies wird durch Herrn Beuster verneint. Darüber hinaus erkundigt sich Herr Klinkenberg danach, ob an der Kreuzung des Radweges mit der Hauptstraße ggfls. die Errichtung einer Ampelanlage oder eine Untertunnelung der Straße geplant sei. Herr Beuster gibt dazu bekannt, dass er dies nicht im Detail beantworten könne.
Herr Dr. Aletsee führt aus, dass bei der Planung Waldränder betroffen seien, welche Habitate für viele Tiere seien und eine große Bedeutung für Natur und Landschaft darstellen. Er erkundigt sich daher nach dem Nutzen des Radweges in Bezug auf die Reduzierung des Autoverkehrs und der damit verbundenen CO2-Reduzierung. Er vermisse dazu eine Bilanz. Herr Wiezorek teilt mit, dass der Radweg Stolberg-Aachen Teil einer Gesamtstrategie des Projektes #AachenMooVe! sei. Gegenstand der Förderung der Projektes sei die CO2-Reduzierung. Eine Alternative zu der bereits bestehenden Bahntrasse wäre gewesen, die Radwegeverbindung über Wiesen zu führen. Man habe sich jedoch dazu entschieden, vorhandene Strukturen zu nutzen und so eine minderschwere Beeinträchtigung des Naturhaushaltes zu erreichen. Die Eingriffe seien vergleichsweise gering. Eingriffsverminderungsmaßnahme werden dies noch verstärken.
Herr Koch stellt die Notwendigkeit des neuen Radweges in Frage. Seiner Meinung nach bestehe bereits ein Radweg entlang von-Coels-Straße und der Sebastianusstraße.
Herr Slevogt befürchtet, dass es bei einer Genehmigung des Radweges im Nachhinein weitere Ausbaupläne und Planungen zu einer Beleuchtung geben könne.
Herr Dr. Aletsee bezweifelt ebenfalls die Notwendigkeit des Radweges. Er erkundigt sich an dieser Stelle nochmals danach, ob eine Potentialanalyse existiere, die die CO2-Einsparung durch den Radweg belege. Seiner Meinung nach gebe es andere Stellen, wie zum Beispiel entlang des Kornelimünsterweges, wo ein Radwegausbau notwendiger sei. Herr Wiezorek erwidert, dass der Fördermittelgeber die Vorlage einer Potentialanalyse gefordert habe. Basis sei das Gesamtprojekt und nicht nur der hier diskutierte kurze Streckenabschnitt. Ebenfalls weist Herr Wiezorek darauf hin, dass die Zustimmung zur Befreiung durch den Naturschutzbeirat mit Nebenbestimmungen versehen werden könne, um so die Befürchtungen eines weiteren Ausbaus und einer Beleuchtung auszuschließen. So könnten Änderungen lediglich im Rahmen eines neuen Antrages oder durch ein Planfeststellungsverfahren erfolgen. Hinsichtlich der CO2-Reduzierung gibt Frau Scholtes, Gesamtkoordination #AachenMooVe!, Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen, bekannt, dass die Berechnung des Potentials für die gesamte Radwegeplanung insgesamt eine Einsparung des Autoverkehr von 1% ergeben habe.
Herr Koch führt aus, dass vor ca. 15 Jahren bereits Flächen für den Ausbau des Radweges entlang des Sebastianusweges eingenommen worden seien. Dieser werde bei Ausbau des neuen Radweges wahrscheinlich nicht mehr genutzt. Er äußert daher nochmals seine Zweifel an der Notwendigkeit des Radweges.
Frau Dr. Maxam erkundigt sich danach, warum auf dem bereits bestehenden Weg eine Asphaltierung notwendig sei. Darüber hinaus findet sie es schwierig, potentielle Quartiere für Fledermäuse mit künstlichen Nisthilfen an anderer Stelle auszugleichen. In der Regel würden diese nicht durch die Fledermäuse angenommen.
Herr Slevogt befürchtet, dass Radfahrer von Wanderen und Spaziergängern auf asphaltierten Wegen nicht mehr so gut gehört werden wie auf geschotterten Wege, was seiner Meinung nach ein erhöhtes Gefahrenpotential darstelle.
Herr von Franztius stellt den Vorschlag von Herrn Wiezorek zur Abstimmung, den Beschlussvorschlag der Verwaltung wie folgt zu ergänzen: Der Naturschutzbeirat widerspricht der durch die untere Naturschutzbehörde beabsichtigte Befreiung nicht mit der Auflage, dass ein weiterer Ausbau des Radweges in sensible Gebiete und eine Beleuchtung des Radweges nicht erfolgt. Dieser neue Beschlussvorschlag wird mit 8 Ja-Stimmen und 4 Nein-Stimmen bei keiner Enthaltung angenommen.
Anlagen zur Vorlage
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
---|---|---|---|---|---|
1
|
(wie Dokument)
|
229,2 kB
|
|||
2
|
(wie Dokument)
|
1,9 MB
|
|||
3
|
(wie Dokument)
|
3,7 MB
|
|||
4
|
(wie Dokument)
|
85,7 kB
|
|||
5
|
(wie Dokument)
|
109,7 kB
|
|||
6
|
(wie Dokument)
|
3,4 MB
|
|||
7
|
(wie Dokument)
|
6,1 MB
|
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
---|---|---|---|---|---|
1
|
(wie Dokument)
|
1,6 MB
|
|||
2
|
(wie Dokument)
|
1,1 MB
|