13.03.2025 - 9 Vorstellung des Konzepts zu den „Tagen der kult...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 9
- Gremium:
- Betriebsausschuss Kultur und Theater
- Datum:
- Do., 13.03.2025
- Status:
- gemischt (Niederschrift freigegeben)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- E 49 - Kulturbetrieb
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Beratung
Nach Verteilung der Tischvorlage wird die Sitzung von 18:12 Uhr – 18:17 Uhr unterbrochen.
Herr Müller berichtet über die Beschlussfassung in der Sitzung des Betriebsausschusses Kultur und Theater am 30.01.2025. Die nun erfolgte Veränderung sieht als Zeitachse für die Gruppen die Tage Dienstag und Mittwoch, jeweils von 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr vor. Hierzu werden die Häuser ausschließlich für die in der Tischvorlage genannten Zielgruppen geöffnet. Es ist ein Versuch, Menschen und Gruppen als neue Zielgruppen anzusprechen, um somit eine Ausweitung der kulturellen Beteiligung zu ermöglichen. Aus diesem Grund will man die Zielgruppen konkret ansprechen. Ziel muss es sein, mehr Menschen zu erreichen. Die Einzelbesucher können an den o.g. Tagen ab 13:00 Uhr die Häuser besuchen. Im Zeitraum 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr können die Bewachungskosten eingespart werden und gleichzeitig mehr Menschen die Museen besuchen.
Er bittet darum, diesen Weg gemeinsam zu gehen.
Ratsfrau Derichs verweist auf die Diskussionen des Rates am 12.03.2025. Im Rahmen des Wirtschaftsplans wurden am 30.01.2025 Sparmaßnahmen beschlossen. Es wurde nicht explizit über die Tage der kulturellen Bildung abgestimmt, bzw. beschlossen, so Ratsfrau Derichs.
Es wäre dienlicher gewesen, das geplante Konzept vorab zu erhalten. Sie stellt die Frage, wie es möglich ist, dass die Bewachung in Aachen teurer als in anderen Städten sei. Darüber hinaus fragt sie an, mit wem zu diesem Thema noch nicht gesprochen wurde und nennt z.B. die Versicherung.
Zum vorgelegten Konzept fehlt ihrer Ansicht nach die entsprechende Vermarktung. Auch die pragmatische Umsetzung wird hinterfragt, so z.B. inwiefern Gruppen parallel ein Haus besuchen können.
Ratsfrau Bergs spricht von einer ersten Konzeptstudie. Erst z.B. nach den Sommerferien erfolgt die Realisierung. Die jeweiligen Einrichtungen verfügen über ein eigenes Marketingbudget.
Natürlich müsse in regelmäßigen Abständen im Betriebsausschuss Kultur und Theater Bericht erstattet werden, so Ratsfrau Bergs.
Ratsfrau Epstein spricht davon, dass aus der Not heraus nach neuen Gruppen gesucht wird und verweist hierzu auf die Tischvorlage. Es werden hierzu jedoch auch mehr Pädagog*innen benötigt.
Es sei nicht so leicht, alle Gruppen anzusprechen. Sie glaubt nicht an einen Erfolg.
Herr Müller berichtet, dass die Bewachung ordnungsgemäß ausgeschrieben wurde. Gerne kann man der Verwaltung die vermeintlich günstigeren Bewachungsfirmen nennen. Hinsichtlich der Kommunikation ist festzuhalten, dass die Politik im Vorfeld über die Deckungslücke und potentielle Sparmaßnehmen informiert wurde. Mit Ausnahme von Frau Crumbach-Trommler gab es keine Rückmeldung an das Dezernat. Auch ein paralleler Empfang von 7 oder 8 Gruppen in einem Haus ist nicht beabsichtigt.
Frau vom Dorp erklärt, dass die Koordination von Führungen das tägliche Geschäft ist.
Sie weist darauf hin, dass Schulklassen entsprechend Platz benötigen; aber auch zum Teil andere Besucher*innen der Häuser beeinträchtigen könnten.
Frau Tirtey berichtet über die Kommunikation und die Entwicklung von Vorschlägen zur Vorlage eines ausgeglichenen Wirtschaftsplans.
Die vorgebrachte Kritik ist schwer verständlich, so Frau Tirtey. In den Häusern machen die Einzelbesucher*innen nur einen geringen Anteil aus, so dass die Gruppenbesucher*innen immer mehr in den Fokus geraten. Auf der Basis der vor zwei Jahren durchgeführten Ausschreibung wurde der wirtschaftlichste Anbieter für die Servicedienste beauftragt. Natürlich wäre auch der Einsatz von Ehrenamtler*innen erstrebenswert. Das geänderte Programm muss insgesamt kostendeckend sein. Man sollte hier auch über eine evtl. Kooperation mit der freien Szene nachdenken. Insgesamt ist das Ziel, dass die Häuser besser besucht werden.
Ratsfrau Derichs äußert ihr Unverständnis über das vorgelegte Konzept, da dieses auch an den normalen Öffnungstagen funktionieren würde.
Frau Crumbach-Trommler spricht von einer Überlastung der Lehrer*innen. Folglich sei die Umsetzung der Vorschläge sehr schwierig. Die Bundeswehr habe zur Zeit andere Probleme. Auch der Polizei und dem Zoll sind Gruppenbesuche voraussichtlich kaum möglich. Im Rahmen der Wirtschaftsplanberatungen hat auch ihre Fraktion vorgeschlagen, nur einen Tag die Häuser zu schließen.
Unter Bezugnahme auf die Anmerkung von Frau Crumbach-Trommler erklärt Herr Müller, dass die Bundeswehr am Standort Aachen sehr erfreut und dankbar über die Einladungen des Kulturbetriebs ist.
Ähnliche Rückmeldungen gab es auch seitens der Polizei z.B. hinsichtlich der Ausstellung „Tatort Heimat“ im Centre Charlemagne. Er habe durchweg positive Erfahrungen gemacht.
Unter Bezug auf den Antrag der Fraktion CDU merkt Ratsherr Pilgram an, dass das seitens der CDU angeforderte Konzept durch die Verwaltung vorgelegt wurde.
Insgesamt ist es wichtig, die kulturelle Bildung mehr in den Fokus zu setzen. Natürlich müsse das Konzept noch mit Zahlen aufgearbeitet werden, so Ratsherr Pilgram.
Die Tage der kulturellen Bildung sind durch die Problematik im Wirtschaftsplan entstanden. Hier gibt es aufgrund sinkender Einnahmen in den Museen die entsprechenden Probleme. Dies gilt nicht für die kulturelle Bildung der Museumsdienste. Ratsherr Pilgram weist auf die fehlenden Flyer von Museen sowohl in der Stadtbibliothek als auch bei den Museen hin. Es findet keine gegenseitige Werbung für die anderen Häuser statt. Gleiches gilt für den ats. Darüber hinaus muss man sich im Sinne des Punkt 4.4 des vorgelegten kulturellen Leitprofils fragen, ob die Angebote der Museen noch stimmig sind.
Dies zu erarbeiten ist Aufgabe des E 49 sowie der Politik. Es handelt sich folglich um ein strukturelles Problem der Museen, so Ratsherr Pilgram.
Das vorgelegte Papier muss noch weiter konkretisiert werden.
Der kulturelle Erfolg bzw. das Ziel müsse der Besuch der Museen sein, so Ratsherr Becker. Die Idee der Tage der kulturellen Bildung kann eine Bereicherung für mehr Besucher*innen sein. Hierdurch kann auch auf die individuellen Bedürfnisse bestimmter Gruppen eingegangen werden, so z.B. für Schulen oder sehbehinderte Besucher*innen.
Die Kritik an der Verwaltung hinsichtlich der Beauftragung einer zu kostenintensiven Bewachung bezeichnet Ratsherr Becker als deplatziert. Mit Verweis auf die gestrige Ratssitzung äußert er wenig Verständnis für die ausufernden Diskussionen.
Nach Ansicht von Bürgermeisterin Dr. Schmeer fehlte das Konzept im Vorgang; dieses wird jetzt nachgereicht.
Das Angebot in den Museen muss stimmen. Dies ist auch eine Frage des Ausstellungsbudgets.
Der Vorsitzende, Ratsherr Tillmann, verweist auf den Beschluss des Betriebsausschusses Kultur und Theater am 30.01.2025 hinsichtlich des Wirtschaftsplans für E 49 für das Jahr 2025. Dieser wurde dem Rat empfohlen und so in der gestrigen Sitzung des Rats endgültig beschlossen.
An diesem Wirtschaftsplan hat sich zwischen dem 30.01.2025 und der gestrigen Ratssitzung nichts geändert. Die heutige Diskussion ist folglich als separater Punkt anzusehen.
Frau Frankenberger äußert Verständnis, dass Einsparungen vorgenommen werden müssen. Sie hinterfragt, wie hier konkret der Versicherungsschutz gewährleistet werden kann, wenn Klassen ohne Aufsichtspersonal die Häuser besuchen. Auch sieht sie die Gefahr, dass bedingt durch Gruppentarife oder freien Eintritt für Gruppen weniger Einnahmen erzielt werden.
Frau Tirtey berichtet über die Erstellung von drei unterschiedlichen Modellen in den letzten Tagen. E 49 verfügt über genügend städtisches Personal in den Häusern, um die geführten Gruppen an den Vormittagen zu begleiten. Daher ist dies auch kein Problem für die Versicherung. Mit Verweis auf die Entgeltordnung spricht Frau Tirtey von einer Mischkalkulation.
Der Kernpunkt ist, dass zu wenige Besucher*innen in die Museen kommen.
Frau Crumbach-Trommler berichtet, dass Frau Dr. Cugini von der Peter und Irene Ludwig Stiftung empfohlen hat, Beispiele heranzuziehen, wie mit der Bewachung in anderen Ludwig Museen umgegangen wird. Dieses Angebot von Frau Dr. Cugini sollte angenommen werden.
Ratsfrau Epstein spricht bei dem von der Verwaltung vorgelegten Papier von einem Anfang. In sechs Monaten sollte man rückblickend über die Ergebnisse diskutieren.
Bürgermeisterin Scheidt spricht von einem Kompromiss, mit dem man arbeiten könne. Die wichtige Zugänglichkeit an allen sechs Tagen ist gewährleistet. Die Zugänglichkeit an das Erbe der Ludwigs ist für alle sichergestellt.
Selbst für den Fall, dass bei gleichen Kosten mehr Besucher*innen erzielt werden, bedeutet dies einen Erfolg, erklärt Ratsfrau Bergs. Die Ausweitung der Diskussion schadet allen.
Abschließend weist Herr Brötz darauf hin, dass das von der Verwaltung gewählte Vorgehen zur Aufstellung des Wirtschaftsplans und zur Schließung der Deckungslücke Angebotscharakter gehabt habe. Haushaltsanträge oder alternative Vorschläge seien danach nahezu ausgeblieben; statt dessen seien die Vorschläge der Verwaltung in einen sehr kritischen Fokus geraten. Er bittet die Politik um Hinweise, wie zukünftig Wirtschaftsplanberatungen anders organisiert werden können. Dies auch vor dem Hintergrund immer knapper werdender kommunaler Mittel.