13.12.2005 - 8 Deltourserb - Verkehrssituation im Ortseingangs...

Beschluss:
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Beratung

 

Herr Bezirksvorsteher Dondorf bittet Herrn von Papen sein Anliegen betreffend der Verkehrssituation im Ortseingangsbereich Freunder Straße/Wohnsiedlung Deltourserb vorzutragen.

 

Herr von Papen berichtet, dass die Ausfahrt aus dem Wohnbereich Deltourserb am Ende einer Kurve bzw. einer leichten Bodenwelle liegt und die Autofahrer dazu verleitet, mit überhöhter Geschwindigkeit in die Freunder Straße einzufahren. Das Fehlverhalten der Autofahrer führe dazu, dass sich die Anwohner des Wohnbereichs Deltourserb mit ihren Fahrzeugen nur äußerst vorsichtig in den fließenden Verkehr einfädeln können. Dabei kommt es immer wieder zu brenzligen Verkehrssituationen. Er widerspricht der Meinung der Verwaltung, wonach für Linksabbieger aus dem Wohnpark genügend Zeit bleibt, sich in Richtung Brand einzuordnen. Auch weist er darauf hin, dass im Wohngebiet 17 Kinder wohnen, die vorwiegend im Grüngürtel Schlackstraße ihre Freizeit verbringen. Die Eltern halten ihren Nachwuchs aus Gründen der Vorsicht an, die Freunder Straße nur im mittleren Bereich zu überqueren, da man dort eine bessere Übersicht über den fließenden Verkehr hat. Er bittet die Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf, temporeduzierende Maßnahmen zu beschließen und Geschwindigkeitskontrollen zu veranlassen. Die von der Verwaltung angeführten Gegenargumente können er und die übrigen Anwohner nicht akzeptieren.

 

Herr Havertz berichtet, dass laut Polizeistatistik in den letzten 4 Jahren insgesamt 5 Unfälle im unmittelbaren Bereich des Wohnbereichs Deltourserb registriert worden sind. Davon 3 Auffahrunfälle, 1 Wende- und 1 Abbiegeunfall. Dass starke Verkehrsaufkommen in der Freunder Straße führe dazu, dass der fließende Verkehr abgebremst wird und es somit zu einer Temporeduzierung kommt. Zur Zeit können keine Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt werden, weil noch viele Voranfragen abgearbeitet werden müssen. Für die Verbesserung der Ein- und Ausfahrt in die Freunder Straße habe er dem Antragsteller vorgeschlagen, mit dem Eigentümer des gegenüberliegenden Grundstückes (Freunder Straße 86) die Aufstellung eines Verkehrsspiegels auf Kosten der Wohnparkbewohner zu vereinbaren.

 

Herr Verheyen (CDU) ist verärgert darüber, dass erst über temporeduzierende Maßnahmen entschieden wird, wenn ein schwerer Unfall mit Personenschaden vorliegt. So lange kann nicht gewartet werden. Jeder, der hin und wieder von Brand nach Eilendorf fahre, wisse, dass Tempo 50 an dieser Stelle nicht eingehalten wird. Es gäbe genügend und wirksame Möglichkeiten, die Geschwindigkeit der Autofahrer zu drosseln. So habe er beispielsweise vor wenigen Tagen in Verlautenheide auf der Kalkbergstraße, in Höhe des Schwester-Zita-Weges, eine Geschwindigkeitsanzeige gesehen, die Autofahrern anzeigt, mit welchem Tempo gefahren wird. Er appelliert, diese Anzeigetafel als Sofortmaßnahme im Ortseingangsbereich Freunder Straße aufzustellen. Nötigenfalls soll die Aufstellung der Anzeigetafel auf Spendenbasis erfolgen.

 

Herr Havertz erklärt, dass die Anzeigetafel der Verkehrswacht Aachen gehört und gegen Entgelt verliehen wird. Die Tafel bleibe in Verlautenheide nur für eine Woche angebracht. Über die Leihkonditionen entscheide ausschließlich die Verkehrswacht Aachen.

 

Herr Verheyen (CDU) regt die Anschaffung einer solchen Anzeigetafel durch die Stadtverwaltung an. Diese könnte beliebig eingesetzt werden und würde sich im Laufe der Jahre bezahlt machen

 

Herr Havertz entgegnet, dass der Verkehrsausschuss vor langer Zeit beschlossen hat, derartige Displaytafeln nicht zu beschaffen.

 

Herr Schäfer (SPD) gibt Herrn von Papen in der Angelegenheit Recht. Die Aus-/Einfahrt des Wohnparks liege in einer Straßensenke, die mit hoher Geschwindigkeit befahren würde. Er erinnert sich, dass vor Jahren die Bezirksvertretung beschlossen habe, dort eine Blitzanlage/Radaranlage aufzustellen. Dieses Vorhaben sei leider Gottes auf die lange Bank geschoben worden. Er habe festgestellt, dass in der Eifel an vielen Ortsein- und -ausfahrten bauliche Maßnahmen (z. B. Spurrillen etc.) den Durchgangsverkehr merklich drosseln. Er plädiert erstens dafür, den Ortseingangsbereich Freunder Straße durch bauliche Maßnahmen so zu gestalten, dass in den Stadtteil Eilendorf einfahrende Fahrzeuge ihr Tempo auf 50 km/h reduzieren müssen, und zweitens soll die Verwaltung für Fußgänger Querungshilfen schaffen.

 

Herr Verheyen (CDU) sieht finanzielle Probleme in der Umsetzung der vorgeschlagenen baulichen Maßnahmen. Er ist von der Displaytafel der Verkehrswacht Aachen angetan und möchte wissen, wie hoch die Ausleihgebühr ist. Er schlägt vor, dass die Verwaltung für die Sitzung am 21.03.2006 Vorschläge für bauliche Maßnahmen im Ortseingangsbereich ausarbeitet und vorträgt.

 

Die Verkehrssituation ist für Herrn Römer (ABL) von allen richtig dargestellt worden. Er ist mit der Art und Weise wie verwaltungsseitig an ein solches Problem herangegangen wird nicht einverstanden. Die Verwaltung genehmigt zwar das Wohngebiet, entzieht sich aber verkehrsrechtlich ihrer Fürsorgepflicht. Die von der Verwaltung angeregte kostenintensive Aufstellung eines Verkehrsspiegels auf dem Privatgrundstück eines Unbeteiligten empfindet er als Farce. Auch er sieht in den baulichen Veränderungen die einzige Lösung des Problems. Mit der Umgestaltung des Ortseingangsbereichs ist er einverstanden.

 

Frau Eickholt-Schippers (Bündnis 90/Die Grünen) ist mit der zeitlich begrenzten Aufstellung der Geschwindigkeitstafel der Verkehrswacht Aachen einverstanden. Ebenso unterstützt sie die bauliche Umgestaltung der Ortseinfahrt. Sie hält Geschwindigkeitsmessungen für dringend erforderlich und möchte, dass gleichzeitig mit den Umgestaltungsarbeiten im Ortseingangsbereich ein Fahrradschutzstreifen für Radfahrer in der Freunder Straße eingerichtet wird, damit die Lücke im Fahrradnetz der Stadt Aachen (Nordstraße/Von-Coels-Straße) geschlossen wird.

 

Herr Bezirksvorsteher Dondorf  hat die Verkehrssituation vor Ort mit seinem eigenen PKW getestet. Er kann die Sorgen der Anwohner jetzt nachvollziehen. Die zögerliche Haltung der Verwaltung kann er nicht verstehen. Er habe beispielsweise festgestellt, dass bei einem Unfall auf dem Berliner Ring mit Todesfolge relativ rasch eine stationäre Geschwindigkeitsüberwachungsanlage („Starenkasten“) installiert worden sei. Er fragt sich, wie viele Tote muss es geben, bevor etwas geschieht? Niemand möchte hierfür die Verantwortung übernehmen. Es besteht dringender Handlungsbedarf. Er regt an, dass die Displaytafel der Verkehrswacht Aachen aufgestellt wird und bauliche Maßnahmen beschlossen werden.

 

Herr Havertz klärt auf, dass die Verkehrswacht Aachen vom Antragsteller eigenständig angeschrieben werden muss. Alle Interessenten würden in eine Warteliste aufgenommen. Wenn die Verwaltung die Verkehrswacht Aachen mit der Aufstellung beauftragt, so entstehe ein ungewollter Nachahmungseffekt. Auch sei eine Leihgebühr erforderlich, für die keine Haushaltsmittel bereitstehen.

 

Herr Schäfer (SPD) schlägt vor, dass die Bewohner des Wohnparks die Aufstellung der Geschwindigkeitsanzeigetafel selbst beantragen und bezahlen sollen.

 

Herr Bezirksvorsteher Dondorf  befragt Herrn von Papen, ob die Kosten von den Bewohnern des Wohnparks getragen werden können. Herr von Papen antwortet, dass er über keinerlei Geldmittel verfügt.

 

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Beschluss:

Die Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf beschließt einstimmig, dass die Ortseinfahrt Freunder Straße durch bauliche Maßnahmen derart umgestaltet wird, dass ortseinwärts fahrende Fahrzeuge ihre Geschwindigkeit auf höchstens 50 km/h drosseln müssen. Die Fachverwaltung soll bis zur Sitzung am 21.3.2006 hierzu Lösungen entwickeln und vorstellen. Ferner soll der Fachbereich Verkehr und Tiefbau bei die Polizei beantragen, dass bis zur Umgestaltung der Ortseinfahrt in regelmäßigen Abständen mobile Geschwindigkeitsmessungen in Höhe der Einfahrt zum Wohnpark Deltourserb durchgeführt werden.