09.09.2021 - 5 TO-Antrag (SPD) Corona Abwasser-Screening
Grunddaten
- TOP:
- Ö 5
- Datum:
- Do., 09.09.2021
- Status:
- gemischt (Niederschrift genehmigt)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 02 - Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalstadt und Europa
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Beratung
Ratsherr Hermann Josef Pilgram (Die Grünen) stellt den nächsten TOP zu einem weiteren Thema im Bereich Gesundheit vor, der dem entsprechenden TO-Antrag der SPD-Fraktion folgt. Hierzu begrüßt er Herrn Dr. Frank-Andreas Weber vom Forschungsinstitut für Wasser- und Abfall-wirtschaft an der RWTH Aachen (FiW) e. V. Dieser stellt sich vor und beginnt seine Präsentation: So wie die Feuerwehr könne auch das Corona Abwasser-Screening Leben retten.
Im Anschluss an die Präsentation bedankt sich Ratsherr Pilgram (Die Grünen) bei Herrn Dr. Weber für den interessanten Beitrag und bemerkt, es sei gut zu sehen, dass man dem Virus auch mal voraus sein könne. Er erkundigt sich, infizierte Personen besonders hohe Konzentrationen im Stuhl hätten? Dr. Weber antwortet, diese sei um eine 10er-Potenz niedriger. Sie verhalte sich zur Infektionsphase ungefähr ähnlich wie über Spucke, ließe sich im Stuhl aller-dings länger nachweisen. Sinken die Zahlen in Individualtests, sehe man dies auch im Abwasser.
Dr. Jens Jäger (SPD) bedankt sich für den faszinierenden Vortrag und fragt, welche anderen Erreger Dr. Weber für besonders geeignet für halte, um sie auf die vorgestellte Art und Weise zu entdecken. Dr. Weber antwortet, das Polio ein bekanntes Beispiel sei – in den Niederlanden sei hierfür bereits ein Monitoring-System etabliert. Alles andere sei Spekulation, es gebe nur eine Handvoll Wissenschaftler, die aktuell dazu arbeiten. Dr. Jäger (SPD) fragt weiter, welche Schritte noch fehlten, um das Abwasser-Screening dauerhaft auszurollen. Dr. Weber antwortet, die Durchführung der Analysen sei kein Problem, was fehle sei eine automatisierte Schnittstelle zu den Gesundheitsämtern. Ansonsten nütze es nichts. Dabei seien die Informationen wertvoll und könnten auch als Unterstützung zur Erklärung bestimmter Entscheidungen wie der Verlängerung oder Verschiebung bestimmter Maßnahmen verwendet werden.
Ratsherr Pilgram fragt, wie detailliert man den Ort der Probenentnahmen eingrenzen könne. Dr. Weber antwortet, dies sei für einzelne Stadtteile, einzelne Häuserblocks oder auch einzelne Krankenhäuser möglich.
Philipp Rohde (FDP) fragt, wie sicher das Verfahren der Analyse sei und ob es auch andere Ursachen haben könne als Sars Cov2. Dr. Weber antwortet, sein Forschungsinstitut untersuche drei verschiedene Gene im Abwasser. Wenn alle drei dieselbe Tendenz zeigten, sei eine Verwechslung mit anderen Viren fast ausgeschlossen. Es bestehe nur eine sehr geringe Verwechslungsgefahr. Ratsherr Pilgram (Die Grünen) bedankt sich herzlich und fragt, ob alle den Vortrag zur Kenntnis nehmen. Es gibt keine Einwände.
Anlagen zur Vorlage
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