28.10.2021 - 4 Montessori-Gemeinschaftsgrundschule Mataréstraß...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4
- Zusätze:
- Die Unterlagen werden nachgereicht
- Datum:
- Do., 28.10.2021
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 45 - Fachbereich Kinder, Jugend und Schule
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Beratung
Herr Lambertz stellt die der Vorlage beigefügte Präsentation vor.
Frau Heider weist darauf hin, dass diese Vorlage die erste Entscheidungsvorlage sei und die vorgeschlagenen Varianten schon ausführlich diskutiert worden seien. Bei einem Neubau würde die Schule stets befragt und die Wünsche würden bestmöglich umgesetzt. Dennoch sei erst vor einem Jahr die Flächenraumorientierung (FRO) durch diesen Ausschuss beschlossen worden und nun sollte von den darin beschriebenen Anforderungen nicht abgewichen werden. Dies würde die Glaubhaftigkeit des Ausschusses in Frage stellen. Daher spreche sich die Grüne Fraktion für die erste Variante aus. Jedoch habe sie noch einige Fragen. Laut der FRO bestünde ein Bedarf von zwei OGS-Räumen je Zug. Sie fragt wie die bestehenden OGS-Gruppen in diesen Räumen unterkommen könnten. Zudem erkundigt sie sich nach dem Zustand des Pavillons und ob dieser statisch betrachtet gegebenenfalls für einen Aufbau geeignet sei. Zudem fragt sie sich, warum im Neubau mit halben Geschosshöhen geplant werde?
Herr Brötz erläutert, dass die Schule auch für die Zukunft gut aufgestellt sei. Im Pavillon stünden sechs separate OGS-Räume zur Verfügung, im Hauptgebäude könnten zehn weitere Mehrzweckräume bzw. Differenzierungsräume multifunktional genutzt werden, von diesen sei ein Raum eine große Bibliothek. So stünden der OGS insgesamt 15 Räume zur Verfügung. Bei einer hundertprozentigen Auslastung der OGS inklusive einer sonderpädagogischen Gruppe könnten für 12,5 Gruppen die genannten 15 Räume genutzt werden. Zudem werde ein neuer Mehrzweck- und Speiseraum geschaffen und die Turnhalle stünde als „Versammlungsstätte light“ zur Verfügung.
Herr Lambertz ergänzt, dass der Pavillon ähnlich wie bei der KGS Auf der Hörn gebaut und gewartet worden sei. Sobald Mängel auftreten, würden diese umgehend in Stand gesetzt. So sei der Pavillon derzeit in einem befriedigenden Zustand. Bei dem Neubau sei eine Orientierung an der bestehenden Wohnbebauung notwendig. So müsse die Bautiefe beibehalten werden. Bei Variante zwei sei der Neubau genauso hoch wie die bestehende Bebauung. Da der Speiseraum eine größere Deckenhöhe habe, müsste im Erdgeschoss eher in die Tiefe gebaut werden. Die Statik des Neubaus sei mit Blick auf eine Aufstockbarkeit bisher nicht näher beleuchtet worden, wenn dies der Wunsch des Ausschusses sei, könne dies noch erfolgen. Aus seiner Sicht würden vermutlich eher die Anschlüsse und die Versorgungsleitungen ein Problem darstellen und nicht die statischen Gegebenheiten.
Herr Fischer ist der Meinung, dass die Variante zwei die Minimallösung für die Schule darstellen würde. Seine Vision für alle Grundschulen sei, dass jeder OGS-Gruppe auch ein eigener separater Raum zur Verfügung stehen würde und kein Raum multifunktional genutzt werden müsse. Der Neubau würde in der zweiten Variante „nur“ circa zwei Millionen Euro mehr kosten. Diese Variante sei aus seiner Sicht die bessere Lösung, weil so noch weitere zusätzliche Räume geschaffen würden, deren Nutzung in Zukunft flexibel gestaltet werden könnte. Schon jetzt würden zwei Drittel aller SuS an der Grundschule Mataréstraße an der OGS teilnehmen und 40 Kinder hätten bereits abgelehnt werden müssen. Das zeige deutlich, dass die bestehenden Räume nicht ausreichend seien und eine multifunktionale Nutzung sei in diesem Fall ebenfalls nicht sinnvoll. Der Pavillon sei auf lange Sicht abgängig und die dortigen Räume müssten ersetzt werden. Die Schule sei zudem die größte Grundschule in Aachen mit den meisten SuS. Schon jetzt würde dort an der Belastungsgrenze gearbeitet und insbesondere die Montessoripädagogik würde einen höheren Raumbedarf mit sich bringen. Daher sollte die Chance auf einen umfangreichen Ausbau der Schule jetzt nicht vertan werden und die zweite Variante im Sinne einer zukunftsorientierten Schulpolitik beschlossen werden.
Herr Auler weist darauf hin, dass zwei Millionen Euro Mehrkosten circa 25 % des Gesamtbudgets ausmachen würden. Mit der FRO sei eine gute Grundlage für künftige Raumplanungen gelegt worden und der Bedarf der Schule könne auch mit der ersten Variante gedeckt werden. Zudem hätte der Ausbau auch Auswirkungen auf die anderen Grundschulen in der Umgebung, diesen würden SuS fehlen, wenn diese vermehrt zur Mataréstraße strömen würden. Daher spreche sich die CDU-Fraktion ebenfalls für die erste Variante aus.
Herr Lambertz sagt, er könne keine genaue Jahreszahl benennen, in welcher der Pavillon vermutlich abgängig sein würde. Jedoch sei für den Pavillon auf der Hörn eine Restnutzungsdauer von 10-15 Jahren benannt worden und dies könnte auch für den Pavillon an der Mataréstraße gelten. Der Pavillon werde ständig gewartet. In den Vorüberlegungen zu der heutigen Vorlage war bereits ein Abriss der Pavillons im Gespräch, dies wurde jedoch von allen Beteiligten abgelehnt daher habe auch keine erneute Prüfung des Pavillons stattgefunden. Fest stünde, dass durch den Neubau in der vorhandenen Baulücke kein vollständiger Ersatz für die Räume im Pavillon geschaffen werden könne. Wenn der Pavillon irgendwann abgängig sei, müsste an gleicher Stelle ein Ersatzbau errichtet werden.
Herr Brötz ergänzt, dass Pavillons regelhaft technisch überprüft werden müssten. Laut Aussage des zuständigen Teamleiters des Gebäudemanagements sei derzeit lediglich der Pavillon in der Beeckstraße abgängig, bei allen anderen Pavillons werde von einer Restnutzungsdauer zwischen 10 und 15 Jahren ausgegangen.
Herr Hellmann könne sich der Argumentation von Herrn Fischer anschließen und die SPD-Fraktion würde ebenfalls die zweite Variante befürworten. Seit dem Jahr 2015 würde sich der Ausschuss nun mit der Mataréstraße beschäftigen, sodass eine Entscheidung dringend notwendig sei. Da der Pavillon kein fester Bau sei, bestünde irgendwann ein hoher Reparaturbedarf. Bei der zweiten Variante sehe er eventuell geringere Kosten im Falle einer Sanierung. Zudem würde sich die Bauhöhe bei der zweiten Variante besser in die Umgebung einfügen, was sicherlich nur ein eher geringeres Argument darstelle. Viel wichtiger sei, dass ein größerer Neubau auch eine Chance für das Viertel darstellen würde. Die Angebote seien dort eher gering und durch die zusätzlich geschaffenen Räume in der Schule könnte dort ein Ort für Begegnungen entstehen. Viele Familien würden die Schule als wichtige Anlaufstelle im Viertel sehen, auch weil der Ausländeranteil dort sehr hoch sei und die Schule niederschwellige Angebote bereitstellen würde. Ein Elterncafé wäre für das gesamte Viertel eine Bereicherung und es wäre fahrlässig die Chance dafür heute nicht zu nutzen.
Herr Auler erkundigt sich, ob es planungsrechtliche Probleme geben könnte, wenn durch die zweite Variante eine abgestufte Höhenentwicklung entlang der Zeppelinstraße entstehen würde. Denn mit der zweiten Variante würde ein massiver Abfall zwischen dem dreigeschossigen Neubau und der flachen Turnhalle entstehen.
Herr Lambertz erläutert, dass bei der ersten Variante ein stufiger Abfall mit circa zwei Metern Unterschied zwischen den einzelnen Gebäuden entstehen würde. Bei der zweiten Variante sei der Höhenunterschied zwar sehr groß, jedoch bestehe ein Abstand von circa neun Metern zu der Turnhalle, daher wäre hier der Abfall nicht so dramatisch.
Herr Rohé weist nochmals auf den SEP Primar hin und dass dort bereits festgestellt worden sei, dass die räumliche Situation an vielen Grundschulen nicht zufriedenstellend gewesen sei. Jedoch hätten diese Defizite bei dem Beschluss der FRO angemerkt werden müssen. Dieser FRO hätten alle Fraktionen einstimmig zugestimmt, da sie einen Kompromiss aus den Wünschen der Schulen und der baulichen Realisierbarkeit darstelle. Der Schulträger bemühe sich, für alle Schulen gerechte Lösungen zu finden.
Herr Fischer gibt zu, dass er seit dem Beschluss der FRO einiges dazugelernt habe. Im Nachhinein hätte er der FRO nicht mehr in diesem Umfang zugestimmt. Diese Einsicht sei zwar nun zu spät aber dennoch sei er der Meinung, dass zwei OGS-Räume pro Zug nicht ausreichend seien. Die FRO sei nicht unantastbar und Fehleinschätzungen sollten korrigiert werden.
Frau Griepentrog betont, dass Klassenräume laut der FRO nicht multifunktional genutzt werden müssten. Dies gelte lediglich für Mehrzweck- und Differenzierungsräume. Dies sei auch so in der FRO benannt worden. Abschließend weist sie darauf hin, dass sich die Bezirksvertretung Aachen-Mitte in ihrer letzten Sitzung einstimmig für die zweite Variante ausgesprochen habe.
Anlagen zur Vorlage
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
---|---|---|---|---|---|
1
|
(wie Dokument)
|
2,2 MB
|
|||
2
|
öffentlich
|
539,4 kB
|