21.06.2022 - 4.2 Hinweisschilder für Kinder in Aachen - Antrag d...

Beschluss:
geändert beschlossen
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Beratung

Frau Scheidt erteilt direkt den Kindern der Klasse 4c wieder das Wort, diese tragen ihr zweites Anliegen vor. Sie seien während der Projektwoche viel in Aachen unterwegs gewesen und haben sich die tollen Sehenswürdigkeiten der Stadt angeschaut. Leider sei ihnen dabei aufgefallen, dass die meisten Wegweiser und Straßenschilder zu hoch aufgehangen und von den Kindern nicht gut lesbar sind.

Sie schlagen vor, Schilder und Wegweiser zu den Sehenswürdigkeiten speziell für Kinder weiter unten aufzuhängen. Hier könne man auch Symbole und Bildsprache nutzen, sodass auch Kinder, die nicht lesen können die Beschilderung nutzen könnten. So könnten Kinder auch alleine die Stadt erkunden und sich zurechtfinden. Diese Schilder sollten die Entfernung zu der entsprechenden Sehenswürdigkeit angeben und außerdem abgerundete Ecken besitzen, damit die Verletzungsgefahr klein bleibe. Zur Veranschaulichung zeigen die Kinder verschiedene, gebastelte Wegweiser und Schilder, Frau Althoff schlägt vor, man könne ja schon bestehende Motive, wie den Kleinen Karl, wiederaufgreifen.

Frau Göricke (FB 13) erhält das Wort, richtet sich an die Kinder und stellt sich vor. Ihr Fachbereich sei zuständig für das Stadtmarketing und sie gebe zu, dass die touristischen Schilder schlecht aus Kinderaugenhöhe zu sehen seien. Die Beschilderung sei aber geplant so hoch, damit diese von Tourist*innen auch aus großer Entfernung und in überfüllten Bereichen gut zu sehen seien. Außerdem würden die niedrighängenden den Raum von Fußgängern einnehmen und man würde Blinde Menschen teilweise sogar gefährden.

Eine Ausnahme hierfür seien allerdings die erklärende Beschilderung vor Sehenswürdigkeiten, diese hinge sowieso auf Augenhöhe. Bei diesen Schildern der sogenannten Route Charlemagne könne man als Kompromiss eine Seite der Beschilderung mit einer kinderfreundlichen Seite bedrucken.

Frau Scheidt bringt ein, dass hier ja auch der Künstler von Karl dem Kleinen angefragt werden könne.

Frau Göricke fährt fort, dass sie auch bei den Kolleg*innen des Tourist Services nachgefragt hätte, was es denn für Alternativen für Kinder gebe. Als Beispiel nennt sie Stadtralleys oder die Karlsnägel. Außerdem habe sie auch beim Fachbereich Kinder, Jugend und Schule angefragt und der Fachbereich sei dabei, eine kindgerechte Karte für sichere Schulwege zu erstellen.

Frau Griepentrog ergreift das Wort, der Wunsch der Kinder sei ja nicht, überall Schilder zu platzieren. Sie stellt die Frage, wer von den Kindern ein Handy habe und schlägt vor, einen QR-Code mit einer dementsprechenden App zu nutzen, anstelle von Beschilderung. Ein „Schilderwall“ sei nicht die Zukunft und besonders Kinder, die alleine die Stadt erkunden, hätten ja ein Handy dabei.

Frau Conradt (CDU) staunt, wie gut die Kinder die Stadt während der Projektwoche kennengelernt haben, weist aber auch darauf hin, dass die Verwaltung ihre Gründe für die Beschilderung habe und dass es leider nicht ganz so einfach sei. Sie verweist auf die noch recht junge Aktion, bei der viele Straßenschilder der Innenstadt durch einen Zusatz mit dem Aachener Dialekt ergänzt wurden und erläutert, wie kompliziert dieses Projekt schon sei. Man könne natürlich mit QR-Codes arbeiten, aber gerade die jüngeren Kinder hätten nun mal kein Handy. Eine Alternative sei ein Kinderstadtplan, in dem das entsprechende Viertel oder die Innenstadt mit kindgerechten Zeichnungen und bunten Farben dargestellt wird. Ein Beispiel hierfür sei die Stadt Jülich, die so einen Kinderstadtplan schon habe, hier könne FB 13 die Kinder garantiert auch unterstützen.

Frau Wallraff (SPD) meldet sich zu Wort, sie habe schon ganz viel gehört, die Kinder seien unglaublich tapfer, sich hier vor diesem Gremium zu beweisen. Sie würde sich gegen einen QR-Code aussprechen, da die Kinder sonst „wie Zombies“ nur auf ihr Handy starren würden. Außerdem widerspreche sie der Verwaltungsvorlage, dass örtliche Kinder nicht an den Sehenswürdigkeiten interessiert seien bzw. nicht alleine unterwegs seien. Darüber hinaus ergänzt sie, dass auch Rollstuhlfahrer von einer Beschilderung in Kinderperspektive profitieren könnten.

Frau Schmitt-Promny widerspricht Frau Wallraff, der Umgang mit dem Handy würde die Kinder nicht gleich zu „Zombies“ machen. Man müsse den Kindern sowieso einen vernünftigen, verantwortungsvollen Umgang mit Handys vermitteln, wenn das passiere würden die Kinder die Handys nur unmittelbar nutzen, wenn die die Info des QR-Codes abrufen würden.

Ein Anwohner meldet sich zu Wort, er sei häufig in der Innenstadt und sehe die Schilder für Touristen oft. Leider sei das System aber nicht funktional, da die Schilder regelmäßig verschoben und verdreht werden, sodass sie in die falsche Richtung weisen. Schilder sollten doch bitte stabiler befestigt werden.

Frau Althoff erhält nochmal das Wort, sie wolle für ihre Schulkinder in die Bresche springen. Die Kinder wären bereits im Umgang mit modernen, digitalen Medien geschult, würden I-Pads nutzen und hätten sogar schon einen digitalen Stadtplan entwickelt. Bei den Hinweisschildern aber ginge es explizit um eine nicht-digitale Maßnahme, bei der die Kinder „direkt unterwegs“ seien. Sie habe von vielen ihrer Schüler*innen gehört, dass diese bei den direkten Besichtigungen „so viel mehr gelernt“ hätten. Deswegen die Anfrage nach „analogen Schildern“, auch um das Besucherdasein auch für Kinder aufzuwerten.

Frau Scheidt übergibt der Klasse als kleines Andenken ein Buchband über Aachener Märchen. Frau Keupen verabschiedet sich zum Abschluss von der Klasse, sie seien jederzeit willkommen. Sie wünscht schöne Sommerferien und teilt mit, dass die Verwaltung gerne die Einladung zu einem Termin mit Herrn Müller ausspreche.

 

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Beschluss:

Das Bürgerforum nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis und bittet darum, den genannten Vorschlag gemeinsam mit den Kindern der Klasse 4c der KGS am Römerhof weiter zu verfolgen. In diesem Zuge soll auch der Künstler von Karl dem Kleinen angefragt werden. Darüber hinaus soll auch für die deplatzierte und verdrehte Beschilderung eine Lösung gefunden werden

 


 

 

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Abstimmungsergebnis:

Zustimmung: 16 Ablehnung: 0 Enthaltung: 0

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Anlagen zur Vorlage