16.08.2022 - 3 Einkaufsstadt Aachen im drohenden ‘Corona-Herbs...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 3
- Datum:
- Di., 16.08.2022
- Status:
- gemischt (Niederschrift freigegeben)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 02 - Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalstadt und Europa
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Beratung
Herr Dolan (Grüne) begrüßt die Vortragenden Katrin Hissel des aachen tourist service e.v. (ats) und Till Schüler des Märkte und Aktionskreis City e.V. (MAC) und erteilt ihnen das Wort. Beide erläutern in ihrem Vortrag die Lage für den Tourismus und den Einzelhandel Aachens im vergangenen Jahr sowie ihre Prognosen für die nächsten Monate.
Frau Hissel (ats) resümiert, dass der Sommer für den Tourismus in Aachen sehr gut gewesen ist. Sowohl in den Beherbergungsbetrieben, als auch in der Tourist Info sei dies zu spüren gewesen, auch die Aussichten für den September seien sehr gut. Ab Mitte Oktober und auch über die Weihnachtszeit ist die Nachfrage jedoch sehr gering. Dies war vor der Corona-Krise ganz anders. Als Grund für die fehlende Nachfrage, führt Frau Hissel die fehlende Planungssicherheit an, für Gäste und für Veranstalter aus dem MICE-Bereich gleichermaßen. Frühzeitig festgelegte und kommunizierte Regeln sind hier ebenso wichtig, wie auch dass die Branche so lang wie möglich geöffnet bleiben kann.
Herr Piana (MAC) unterstreicht die Ausführungen von Frau Hissel und betont nochmal wie wichtig Planbarkeit für die Branche ist. Er berichtet, dass seitens des Handels gespiegelt wird, dass die Menschen zwar in der Stadt sind und einkaufen, die Umsätze jedoch geringer sind. Er begründet dies mit den weiteren Krisen welche es neben Corona nun gibt. Spürbar ist dennoch, dass es einen Nachholbedarf bei den Menschen gibt. Für das September Special und den Weihnachtsmarkt berichtet Herr Piana davon, dass Aussteller in Teilen weggebrochen sind und das 2G und 3G extrem schwer umsetzbar war. Es braucht weiterhin eine positive Vermarktung der Einkaufsstadt Aachen, beim Einzelhandel seien derzeit jedoch keine Mittel dafür verfügbar. Ein Projekt wie Smart Shopping sollte somit weitergeführt werden, da werden jedoch jetzt Entscheidungen benötigt.
Herr Piana unterstreicht die Ausführungen seiner Vorredner*innen und gibt zur Kenntnis, dass Aachen sich erneut an der Untersuchung „Vitale Innenstädte“ beteiligt und die Ergebnisse Anfang 2023 erwartet werden.
Herr Dolan (Grüne) bedankt sich für die Ausführungen und eröffnet die Diskussionsrunde.
Herr Schmitz (SPD) unterstreicht ebenfalls die Wichtigkeit des Einzelhandels und fordert neben Arbeitskreisen und Workshops konkrete Projekte, wie beispielsweise Coupons. Herr Schüler (MAC) antwortet darauf, dass entsprechende konkrete Aktionen bereits in Zusammenarbeit mit FB 02 umgesetzt wurden, dass dafür aber auch entsprechende Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden müssen.
Herr von Thenen (CDU) gibt an, dass die kritischen Töne seitens des Einzelhandels, welche an die Politik herangetragen werden, sich in den Überlegungen wiederfinden müssen, um darauf die richtigen Antworten zu finden. Er bittet darum, dass der Vortrag des ats und des MAC erneut für die Sitzung im Januar oder Februar 2023 eingeplant wird, um zu hören, wie die Herbst- und Wintermonate für den Tourismus und den Einzelhandel gelaufen sind. Dies sei notwendig, um seitens der Politik auch haushaltstechnisch helfen zu können.
Herr Dr. von Courbière (FDP) fragt, welche Rolle die Erreichbarkeit der Stadt durch den Individualverkehr für den Erfolg des Einzelhandels spielt. Herr Schüler (MAC) erläutert, dass die Erreichbarkeit eine entscheidende Rolle spielt, jedoch über alle Verkehrsteilnehmende hinweg. Es ist schwierig für MAC und ats bei dem Tempo der Änderungen in der Verkehrsführung mitzukommen und damit auch Kund*innen wie Tourist*innen informieren zu können. Aktuell ist dadurch die Vermarktung deutlich erschwert. Frau Hissel (ats) spiegelt, dass auch beim ats so viele Beschwerden wie noch nie zuvor zum Thema Verkehr von Besucher*innen eingehen, da Gäste den Weg nicht gefunden haben oder unerwartet vor Baustellen standen. Weiterhin gibt es bis dato keine Alternative zum weggefallenen Busreiseparkplatz am Gut Wolf, weshalb es auch in dem Bereich zahlreiche Beschwerden gibt. Frau Hissel gibt zu bedenken, dass die Busreisenden bis heute eine sehr große Gästegruppe für Aachen darstellen. Herr Piana (MAC) ergänzt, dass sich der Einzelhandel schlecht informiert fühlt, was die Verkehrsthematik betrifft und aus diesem Grund eine gewisse Frustration vorherrscht.
Herr Lübben (Grüne) geht auf die schwierig gewordene Akquise von Ausstellern für den Weihnachtsmarkt ein und macht den Vorschlag, dass dieser ggf. mit einem Public Viewing zur Fußball WM in Katar kombiniert werden können. Herr Schüler (MAC) geht darauf ein und erläutert, dass das Sicherheitskonzept dies nicht zulässt.
Herr Reinders (CDU) bekräftigt, dass auch die verkaufsoffenen Sonntage positiv für die Stadt sind und fragt in diesem Zusammenhang, warum der Tag der Vereine nicht in diese eingebunden wurde. Herr Piana (MAC) antwortet, dass der Termin für den Tag der Vereine für den Einzelhandel ungünstig liegt und eine Vermarktung eines potenziellen verkaufsoffenen Sonntags somit ebenfalls erschwert bzw. aufgrund begrenzter Mittel nicht möglich ist.