13.09.2022 - 5 Entwicklung wesentlicher Kennzahlen

Beschluss:
ungeändert beschlossen
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Beratung

Die Analyse wesentlicher Kennzahlen soll aufzeigen, wie sich das Eurogress Aachen in Jahren 2010 bis 2019 entwickelt hat, und welche Steuerungsmechanismen für die aktuellen und kommenden Herausforderungen abgeleitet werden können. Frau Wulf stellt die Entwicklung der Veranstaltungszahlen sowie der durchschnittlichen Veranstaltungsumsätze in Bezug zur Entwicklung des durchschnittlichen Zuschusses pro Veranstaltung dar. Anhand der dargestellten Verläufe lässt sich erkennen, dass - trotz teilweise rückläufiger Veranstaltungszahlen - die durchschnittlichen Umsätze pro Veranstaltungen im Verhältnis zu den erhaltenen Zuschüssen deutlich gesteigert werden konnten.

 

In der weiteren Analyse betrachtet sie die Entwicklung der unterschiedlichen Veranstaltungsformate, die bei der Betrachtung in privat motivierte (z.B. Konzerte/Gastspiele/Karneval) und beruflich motivierte Veranstaltungen (z.B. Kongresse/Tagungen/Messen) unterschieden werden. Sie stellt fest, dass im betrachteten Zeitraum zwar mehr privat motivierte Veranstaltungen stattgefunden haben, der durchschnittliche Umsatz pro Veranstaltung bei den beruflich motivierten jedoch sehr viel höher aus-fällt. Mit wenigen umsatzstarken Kongressen werden die höchsten Umsätze generiert, d.h., dass die Kategorie Quantität in der Betrachtung allein nicht aussagekräftig ist, sondern die Qualität (Umsatz) ein wesentlicher Faktor ist.

 

Bei gleichem Zuschuss je Veranstaltung wird daher deutlich, dass die beruflich motivierten Veranstaltungen durch die höheren Umsätze die bei den privat motivierten Veranstaltungen höhere Finanzierungslücke zwischen Umsatz und Zuschuss mehr als ausgleichen. Die beruflich motivierten Veranstaltungen tragen somit dazu bei, dass privat motivierte Veranstaltungen zu den im Eurogress geltenden Rahmenbedingungen durchführbar sind. Aus den vorangegangenen Ausführungen leitet sie ab, den Schwerpunkt bei der Akquisition von Veranstaltungen auf umsatzstarke Veranstaltungsformate beruflicher Motivation zu fokussieren. Sie betont, dass dennoch genug Raum für ein breites Ange-bot für die Aachener Bürgerinnen und Bürger bleibt, da die Zahl dieser Veranstaltungen über die Jahre gesteigert werden konnte.

 

Anschließend stellt sie wesentliche Kennzahlen von 2010 und 2019 gegenüber. Im Jahr 2019 haben zwar weniger Veranstaltungen stattgefunden, der durchschnittliche Umsatz pro Veranstaltung hat sich aber um 50% gesteigert. Der Zuschuss pro Veranstaltung steigt zwar ebenfalls an, aber nur um 38%. Das lässt auf eine höhere Effizienz schließen. Weiterhin ergibt sich im Betrachtungszeitraum eine Erhöhung der Personalkosten um etwa 613.000 EUR (+41 %). Einen wesentlichen Anteil an dieser Steigerung machen die Tariferhöhungen im Zeitraum 2010-2019 mit rund 28 % aus.

 

Bei einer von 22 auf 37 Stellen um 15 bzw. 68 % gestiegenen Anzahl von Beschäftigten reduzieren sich die Personalkosten um 16 %, so dass sich die durchschnittlichen Kosten je Beschäftigten um mehr als 11.000 EUR gegenüber dem Jahr 2010 auf etwa 57.000 EUR reduzieren. Hier machen sich die Effekte der geänderten Organisationsstruktur bemerkbar, insbesondere durch die Reduzierung der Geschäftsbereiche von ehemals sechs auf drei.

 

Herr Salgert fragt nach, wie man mit mehr Mitarbeitenden weniger Kosten erreichen kann. Frau Wulf erläutert, dass dies auf die veränderte Organisationsstruktur zurückzuführen sei. Grundsätzlich erfolgen alle Stellenbewertungen durch FB 11. Frau Hennefeld ergänzt, dass es im betrachteten Zeitraum mehr Geschäftsbereiche gegeben hat, die mit Geschäftsbereichsleitungen mit hoher Eingruppierung besetzt waren. Durch die Verschlankung der Geschäftsbereiche, nachdem Mitarbeitende in den Ruhestand gegangen sind, konnte das entsprechende Einsparpotenzial genutzt werden und mehr Stellen im mittleren Segment besetzt werden. Frau Wulf führt weiter aus, dass die Tätigkeiten in der Veranstaltungsbranche nicht mit Tätigkeiten in der Verwaltung vergleichbar sind, so dass die Stellenbewertungen nicht immer passen. Hier führt sie als Beispiel die im Eurogress tätigen Meister für Veranstaltungstechnik an.

 

Herr Jacoby merkt an, dass die Tarifsystematik ein Thema sei, das in diesem Ausschuss nicht geklärt werden könne.

 

Herr Klopstein regt an, die Kennzahl Durchschnittskosten/Mitarbeitende wegzulassen, da sie nicht aussagekräftig seien. Auf seine Nachfrage, ob die Karnevalsveranstaltungen zu den privat motivierten Veranstaltungen zählen, bestätigt Frau Wulf dies.

 

Frau Beslagic-Lohe möchte wissen, um wieviel Prozent sich durchschnittlich die Preise von 2010 bis 2019 erhöht haben. Frau Wulf erklärt, dass es Preiserhöhungen gegeben habe, aber nicht in dem Maße wie die Umsatzsteigerungen.

 

Frau Wulf erläutert weiter, dass sich der städtische Betriebskostenzuschuss um rund 410.000 EUR seit 2010 erhöht hat. Den größten Anteil an der Erhöhung des Betriebskostenzuschusses machen mit rund 295.000 EUR Positionen (Erstattungen für Personalkosten, Brandschutz und Verwaltungskostenbeitrag) aus, die im Wesentlichen unabhängig vom originären Veranstaltungsgeschäft entstanden sind.

 

Ausgaben für Nachtbewachung, Sicherheitskonzept Bend und Reinigung Karneval entstehen aufgrund externer Einflüsse. Ausgaben für Hochleistungs-WLAN und EDV-Kosten sind notwendig, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

 

Herr Jacoby merkt an, dass die Erhebung der Kennzahlen ein wichtiges Instrument ist, um die weitere Entwicklung verfolgen zu können und schlägt vor, diese regelmäßig zu präsentieren.

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Beschluss:

Der Betriebsausschuss Eurogress nimmt die Ausführungen einstimmig zur Kenntnis.

 

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