21.03.2006 - 7 Offene Ganztagsschulen in Eilendorf, KGS Birkst...

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Beratung

Herr Ernst verweist auf die nachfolgenden Vorträge der beiden Rektorinnen, die ihre unterschiedlichen Konzepte vorstellen wollen. Er wird sich darauf beschränken, nur ergänzende Angaben zur OGS zu machen, falls Nachfragebedarf besteht.

 

Frau Emmerling berichtet über ihre bisherigen Erfahrung im ersten Schuljahr mit der OGS. Vorrangiges Ziel der OGS sei es, Kinder bei den Hausaufgaben zu betreuen sowie Freizeitangebote und Förderkurse anzubieten. Nicht alle geplanten Kurse seien zustande gekommen. Man müsse im neuen Schuljahr sämtliche Angebote neu überdenken. Die Arbeit mit den Vereinen habe sich vollends bewährt. Alle Vereine, die Kurse geben, wollen auch im nächsten Schuljahr weitermachen. Um die Betreuung der Kinder kümmern sich 2 Erzieherinnen und 5 Lehrpersonen. Die Zahl der Schüler, die mittags warmes Essen bekommen, sei rückläufig. Von anfangs 79 Kindern seien jetzt nur noch

44 Kinder übriggeblieben. Viele Kinder bringen ihr Essen mit oder führen andere Gründe an. Am Gesamtkonzept sind Änderungen angedacht und zum Teil auch bereits veranlaßt. So sei die Betreuung der schwachen Schulkinder von nachmittags auf die Vormittagsstunden verlegt worden, weil man festgestellt habe, dass die Kinder im Nachmittag zu unkonzentriert sind. Ebenso sei die Hausaufgabenbetreuung durch Lehrer vorgesehen, um für die Erzieherinnen mehr Betreuungszeiten zu gewinnen. Auch die Einstellung einer Küchenhilfe sei anfangs nicht vorgesehen gewesen, jetzt aber eingeplant. Die Vereinfachung der Essensabrechnung sei als arbeitserleichternd empfunden worden. Die Eltern würden jetzt gebeten, die Beiträge zu überweisen und nicht mehr bar zu entrichten. Die praktizierte Einbeziehung der Kinder und Eltern bei der Auswahl der Kurse sei hilfreich für die Kinder, von Anfang an den richtigen Kurs auszuwählen. Weitere Veränderungen würden die geplanten Umbaumaßnahmen mit sich bringen. Neben der vorgesehenen, besseren Ausstattung der

OGS-Räume, seien der Umbau der Küche und der Hausmeisterloge vorgesehen. Die Ausstattung auf dem Schulhof sei erweiterungsbedürftig. Hier fallen insbesondere die fehlenden Spielgeräte ins Gewicht. Ein Klettergerüst wird schmerzlichst vermißt. Sie hoffe, dass sich im Schuletat 2006 hierfür noch Mittel finden werden. Ansonsten  müsse nach einem Sponsor Ausschau gehalten werden.

 

Frau Oprei berichtet, dass ihre Schule noch keine Erfahrung mit der OGS vorweisen kann. Geplant sei die Kooperation mit dem Verein „Haus der Jugend“ (KOT). Administrativer Koordinator soll Herr Stefan Keller, Sozialarbeiter der KOT Eilendorf werden, der täglich 2 Stunden in der Schule anwesend sein wird. Im pädagogischen Bereich wird eine Sozialpädagogin täglich 5 Stunden tätig sein. Personell habe die Schule 1 hauptamtliche Kraft, 5 geringfügig beschäftigte Mitarbeiterinnen und 2 geringfügig beschäftigte Haushaltskräfte sowie eine 0,1 Lehrstelle pro Gruppe bekommen. Das Anforderungsprofil dieser Mitarbeiter seien eine pädagogische Ausbildung, Teamfähig- und Belastbarkeit sowie Flexibilität. Der erforderliche Raumbedarf soll sich nach Abschluß aller Baumaßnahmen  auf 3 Räume im Souterrain der Schule und auf den geplanten Mensabereich (Multifuktionsbereich/Fertigstellung August 2007) beschränken. Bei Bedarf sind auch Räume für den Kooperationspartner vorgesehen. An Betreuungszeiten werden 5 Wochentage, mindestens bis 15.00 Uhr und höchstens bis 16.00 Uhr angeboten. Das sind auch die Zeiten, zu denen die Kinder abgeholt werden können. Während der  Schulferien werden 3 Wochen in den Sommerferien und 1 Woche in den Weihnachtsferien als Betreuungszeiten offeriert. Schwerpunkte der OGS sind die Hausaufgabenbetreuung und die damit verbundenen Förderungsmaßnahmen, welche die individuellen Schwierigkeiten der einzelnen Kinder berücksichtigen, frei wählbare Angebote in den Bereichen Sport, Spiel, Bewegung und Kunst. Ebenso die Förderung einer Esskultur. Die Einbeziehung der Eltern soll in regelmäßigen Elternabenden, festen Elternsprechzeiten, Bedarfsabfrage für die Ferienzeiten und in noch einzurichtenden Feedbackmöglichkeiten erfolgen. Das Essen soll im ersten Jahr von einem ortsansässigen Caterer heiß angeliefert werden. Nach Fertigstellung des Mensabereichs soll das Essen im

cook und chill–Verfahren täglich hergestellt werden. Besondere Maßnahmen der OGS sind: Orientierungshilfe für die Kinder durch einen genau festgelegten Stundenplan, kein vollständig verplanter Tagesablauf, deshalb eine überschaubare Anzahl von Angeboten (2 für die 1./2. Schuljahre und 1 für die 3./4. Klassen), Möglichkeiten für Freispiel und individuellen Rückzug, Einnahme der Mahlzeiten in Tischgruppen mit gemeinsamer Vor- und Nachbereitung (Tisch decken und abräumen). Abschließend bedankt sie sich für die Gelegenheit, dass sie die OGS der GGS Brühlstraße in der Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf habe vorstellen dürfen.

 

Herr Bezirksvorsteher Dondorf bedankt sich bei den beiden Schulleiterinnen für ihren ausführlichen Vortrag zur OGS.

 

Herr Verheyen (CDU) erläutert den Hintergrund seines Antrages. Seine Fraktion möchte kurz vor Ablauf des ersten Schuljahres der OGS in der KGS Birkstraße wissen, welche Erfahrungen mit der neuen Schulform gesammelt wurden und welche Änderungen bzw. Verbesserungen geplant seien. Auch das Konzept der GGS Brühlstraße als OGS interessiere die CDU-Fraktion. Ferner möchte er nachfragen, wie hoch der Anteil der Ganztagsschüler/innen in Relation zur Gesamtschülerzahl ist; gibt es bereits Anmeldungen zur OGS der GGS Brühlstraße; welche Eilendorfer Vereine sind in den Schulbetrieb der KGS Birkstraße einbezogen und warum bindet die GGS Brühlstraße nur die KOT ein? Warum kann das Haus der Jugend (KOT) nicht bei allen Schulen als Kooperationspartner fungieren? Ebenso wichtig sei festzustellen, wie zufrieden die Eltern der Ganztagsschüler/innen seien. Die Schaffung zusätzlicher Räume für die OGS der GGS Brühlstraße sei nachvollziehbar, aber die geplanten Ausgaben von 370 TSD Euro relativ hoch. Für die KGS Birkstraße solle die Schulverwaltung prüfen, ob die Kosten für ein Klettergerüst noch irgendwo abgezweigt werden können. Bezüglich der Speisung der Schüler/innen weist er auf den kostengünstigen Lieferservice des Marienhospitals hin. Vielleicht können bei diesem Caterer (Essenshersteller/Lieferant) Kosten eingespart werden. Der geforderte Schulbeitrag würde für die Eltern eine Belastung darstellen. Er sieht darin die Gefahr, dass sich die Zahlen der  Schüler/innen für die OGS rückläufig entwickeln.

 

Herr Schäfer (SPD) bedankt sich bei Frau Emmerling und Frau Oprei für die Präsentation und für ihre bisherigen Leistungen. Er ist froh darüber, dass die OGS so gut angenommen worden ist. Er fragt sich ebenfalls, wie viele Kinder der gesamten Schule das Angebot der OGS annehmen. Erfreut hat er festgestellt, dass viele Eilendorfer Vereine in der KGS Birkstraße ihre Leistungen anbieten. Er ist sehr gespannt darauf, wie die GGS Brühlstraße ihr ehrgeiziges Programm für die OGS umsetzen wird. Er bedauert, dass es zu keiner Kooperation der KOT mit der KGS Birkstraße gekommen ist. Umso erfreuter ist er jetzt über die Mitarbeit der KOT in der GGS Brühlstraße.

 

Frau Emmerling antwortet auf die Fragen von Herrn Verheyen (CDU), dass insgesamt

248 Schüler/innen die KSG Birkstraße besuchen. Davon befinden sich 79 Schüler/innen in der OGS,

8 Kinder auf der Warteliste und 3 Kinder wurden abgemeldet. Für das kommende Jahr liegen bereits 65 Neuanmeldungen vor und davon haben bereits 30 Eltern Bedarf für die OGS angemeldet. Folgende Vereine beteiligen sich an den Kursen: Instrumentalverein Eilendorf mit einem Flötenkurs, Trommler-und Pfeiferkorps Eilendorf mit musikalischer Früherziehung, SV Eilendorf mit einem Handballkurs, Ringerclub Eilendorf mit einem Gymnastikkurs, Arminia Eilendorf mit einem Fußball- und Schwimmkurs, der TCE mit einem Tenniskurs, ein Tanzsportverein mit Tanz- und Gymnastikkursen. Auch die KOT-Eilendorf sei an zwei Projekten beteiligt. Die KOT-Eilendorf habe im letzten Jahr nicht als Koordinator gewonnen werden können, weil der Verein in einem anderen Programm eingebunden war.

 

Ratsherr van Booven (CDU) fragt, warum 35 Kinder von dem Angebot warmes Essen zu sich zu nehmen zurückgetreten sind?

 

Frau Emmerling antwortet, dass die Rücktritte nicht mit den Kosten für den Mittagstisch begründet worden sind, sondern damit, dass das Essangebot nicht den Geschmack der Kinder trifft und in vielen Elternhäusern erst im Spätnachmittag zu Mittag gegessen wird.

 

Frau Oprei führt aus, dass für das Schuljahr 2006/07 bereits für 69 Kinder Anmeldungen zur  OGS vorliegen. 5 Eltern haben Interesse an der OGS bekundet.  Nach den Erfahrungen der letzten Jahre sei mit Meldungen zu rechnen. 75 Ganztagsschüler/innen wären für das erste Jahr ausreichend. Die GGS Brühlstraße habe zur Zeit 305 Schüler/innen. Die Betreuung der Kinder soll in vielen Stunden pädagogisch garantiert werden. Bis auf die KOT Eilendorf seien keine Vereine eingeplant, da man den Schülern nicht zu viele Bezugspersonen anbieten möchte.

 

Herr Ernst erklärt, dass das neue einkommensabhängige Beitragssystem noch nicht erprobt sei. Die Reaktion der Eltern sei derzeit nicht voraussehbar. Im Beitragssystem seien die unteren Einkommensgruppen (bis 16 TSD Euro Jahreseinkommen) freigestellt worden, damit bei einem

0-Beitrag auch die förderungsbedürfigen Kinder erreicht werden. Er ist optimistisch, dass die Anmeldezahlen für die OGS trotz hoher Beiträge für die Besserverdienenden zunehmen. Jede Schule kann ihr eigenes Konzept verwirklichen. Eine starre Regelung gibt es nicht. Wichtig sei, dass die Ganztagsschüler/innen eine feste Bezugsperson haben.

 

Herr Bezirksvorsteher Dondorf bedankt sich nochmals bei Frau Emmerling für die bisher geleistete Arbeit und hofft, dass sich für das gewünschte Klettergerüst Haushaltmittel finden werden. Bei Frau Oprei und Herrn Ernst bedankt er sich für deren Vorträge zum Thema OGS.

 

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