07.12.2022 - 7 Biodiversität auf FriedhöfenTagesordnungsantrag...

Beschluss:
zur Kenntnis genommen
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Beratung

Herr Berg vom Aachener Stadtbetrieb berichtet über die Biodiversität auf Friedhöfen und das geplante Friedhofsentwicklungskonzept. Zu Beginn weist er daraufhin, dass die Entwicklung eines Konzeptes für die Biodiversität auf Friedhöfen gerade erst in Auftrag gegeben worden sei und somit dazu noch nicht ausführlich berichtet werden könne.

Ein Zwischenergebnis hierzu erwarte man im kommenden Jahr. Zum aktuellen Sachstand teilt er mit, dass am 10.03.2021 eine Projektskizze für das Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ erstellt worden sei, um entsprechende Fördergelder zu beantragen.

Am 16.09.2021 sei der Antrag auf Förderung des Projektes zur Entwicklung der Aachener Bezirksfriedhöfe gestellt worden. Am 18.02.2022 sei der entsprechende Zuwendungsbescheid des Bundes über 370.900 € eingegangen, was ca. 80 % der Gesamtmaßnahme ausmache, die insgesamt 10 bezirkliche Friedhöfe umfasse. Der Förderzeitraum laufe vom 01.03.2022 bis zum 28.02.2025. Die erste Ausschreibung für das Projekt habe gestoppt werden müssen, da sich auf diese Ausschreibung sich nur ein Anbieter mit einem überhöhten Preis gemeldet hätte. Nach Überarbeitung und Konkretisierung der Maßnahmen sei erneut ausgeschrieben worden. Der beste Bewerber habe den Zuschlag im September 2022 erhalten. Es handele sich hier um das Architekturbüro PlanRat Venne aus Kassel, welches hauptsächlich Friedhofsentwicklung betreibe. Erste Sondierungen auf den Friedhöfen seien bereits durch die Firma erfolgt. Zwischenergebnisse werde das Architekturbüro regelmäßig liefern.

 

Darüber hinaus sei mit der Öffentlichkeitsarbeit begonnen worden. Neben Aushängen und Fragebögen im Internet sei auch eine Bürgerbefragung auf dem Friedhof in der Kolpingstraße am Totensonntag durchgeführt worden. Herr Berg betont, dass man immer noch am Anfang der Planungen stehe und gerade dabei sei auszuwerten, was von den Bürgerinnen und Bürgern gewünscht, was machbar und was erforderlich sei. Nach Abschluss der Planungen würde dies der Bezirksvertretung mit einer entsprechenden Vorlage vorgestellt.

 

Herr Auler von der CDU-BF zitiert einen Presseartikel der suggeriere, dass das Konzept schon abgeschlossen sei und lediglich noch der Bevölkerung vorgestellt werde. Er bemängelt, dass die Bezirksvertretung nicht schon im Vorfeld beteiligt worden sei, sondern dies erst auf Initiative der Fraktionen CDU und SPD erfolgt sei.

Darüber hinaus habe der Name „Friedhofsentwicklungskonzept“ dazu geführt, dass einige Bürgerinnen und Bürger der Meinung seien, dass auf ungenutzten Randbereichen der Friedhöfe zukünftig gebaut werden könne. Dass dies aber nicht Ziel des Konzeptes sei, müsse auch nach außen deutlich gemacht werden. Insgesamt müsse die Kommunikation untereinander verbessert werden.

 

Herr Hellmann von der SPD-BF bittet um Klarstellung, ob es in dem Konzept ausschließlich um biologische Aspekte gehe oder ob auch die Aufenthaltsqualität auf den Friedhöfen erhöht werden solle.

 

Herr Berg vom Aachener Stadtbetrieb erklärt, dass die Pressemitteilung eine andere Zielsetzung gehabt habe und die Darstellung in den Medien davon abgewichen sei. Der Aachener Stadtbetrieb wolle die Friedhöfe ökologisch aufwerten und gleichzeitig die Aufenthaltsqualität erhöhen. Es sei nie darum gegangen, Flächen anders als bisher zu nutzen. Bereits im Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern auf dem Friedhof sei die Zielrichtung der Stadt klar kommuniziert worden. Dabei sei von Seiten der Friedhofsbesucher unmissverständlich mitgeteilt, was gewünscht sei und was nicht akzeptiert werden würde. Als mögliches Beispiel habe man eine Lokomotive als Kinderspielgerät aufgebaut. Dies wäre aber nicht im Sinne der Friedhofsnutzer. Die Ruhe stehe auf jeden Fall im Vordergrund. Zudem würden mehr Sitzbänke als Rückzugsorte gewünscht.

Herr Berg macht noch einmal deutlich, dass eine Vorabinformation der Bezirksvertretung Brand über das geplante Vorhaben besser gewesen wäre. Im Rahmen des Konzeptes habe man aber erst konkrete Vorschläge sammeln wollen. Über die weiteren Schritte wolle man die Bezirksvertretung frühzeitig informieren.

 

Ratsherr Palm von der AFD ist erfreut über das Ergebnis der Vorabgespräche, wonach die Friedhöfe weiterhin als Orte der Ruhe von der Bevölkerung angesehen würden. In diesem Zusammenhang weist er daraufhin, dass auf dem Brander Friedhof in der Kolpingstraße häufig Fahrradfahrer und Elektrorollerfahrer anzutreffen seien, obwohl dies nicht zulässig sei. Daher seien Kontrollen durch das Ordnungsamt wünschenswert.

 

Herr Auler von der CDU-BF stellt klar, dass es sich beim Friedhofsgelände um eine Privatfläche der Stadt Aachen handele, auf dem das Ordnungsamt nicht kontrollieren dürfe. Es könnten lediglich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung die betroffenen Personengruppen auf ihr Fehlverhalten hinweisen.

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Beschluss:

Die Bezirksvertretung Aachen-Brand nimmt den mündlichen Bericht der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis.

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Abstimmungsergebnis: Einstimmig

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Anlagen zur Vorlage

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