17.01.2023 - 6 Antrag auf Erteilung einer Befreiung von den Ve...

Beschluss:
geändert beschlossen
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Beratung

Herr Slevogt findet es fragwürdig, die Bäume (vermutlich Schwarzerlen) auf der Biotopfläche zu entfernen, da diese ökologisch sehr hochwertig seien und darüber hinaus auch der Wildtierfütterung dienten. Auch der geplanten Maßnahme an der nördlichen Seite des Brüsseler Rings, zur Verbesserung des Kaltluftabflusses kleinere Bäume zu fällen und straßenbegleitende Gehölze zu entfernen, stehe er sehr kritisch gegenüber. Seiner Ansicht nach wäre hier eine Untertunnelung des Dammes sinnvoller, um den gewünschten Effekt (besserer Kaltluftfluss) zu erzielen. Er schlägt vor, die vorhandenen Gehölze auf Stock zu setzen; durch die Zweige erfolge ebenfalls eine Filterung der Luft und somit der gewünschte Kühleffekt. Darüber hinaus ist er der Ansicht, dass die Ablagerung des Mülls auch nach Entfernung der Gehölze erfolge und dieser sich noch weiter auf die Fläche verteile. Er schlägt daher die Pflanzung einer Benjeshecke vor.

Herr Prof. Dr. Wagner unterstützt die Meinung des Herrn Slevogt, bittet jedoch die anwesenden Landwirte um ihre Einschätzung. Herr Grooten ist der Ansicht, dass die Leute dazu neigen, Müll illegal in Gehölzen und Gebüschen zu entsorgen und kann daher die Beweggründe zur Entfernung der Gehölze am Straßenrand nachvollziehen. Darüber hinaus ist er der Ansicht, dass man dem Landwirt sehr hoch anrechnen müsse, dass er die Biotopfläche im Sinne des Naturschutzes bewirtschafte; dies sei an dieser Stelle sehr schwierig und kaum ertragreich. Er befürworte daher die beantragten Maßnahmen.

 

Herr Bündgens äußert die Befürchtung, dass die beabsichtigte Fällung der Bäume auf der Biotopfläche ein erster Schritt sei, die Fläche zukünftig als Bauland vorzusehen. Dazu erwidert Frau Bümmerstede, dass sie diese Befürchtung in vollem Umfang entkräften könne und allein aus naturschutz- und planungsrechtlicher Sicht eine Bebauung auf dem gesetzlich geschützten Biotop und geschützten Landschaftsbestandteil nicht vorstellbar sei. Sie weist darüber hinaus darauf hin, dass der Hauptgrund der Entfernung der Erlen auf der Biotopfläche die Wiederherstellung bzw. Erhaltung des gesetzlich geschützten Biotops (Großseggenried) und nicht die Verbesserung des Kaltluftzuflusses sei.

Herr Röthke macht darauf aufmerksam, dass die Bäume entlang des Brüsseler Rings erhalten bleiben sollen und lediglich die straßenbegleitenden Gehölze zwischen den Bäumen entfernt werden sollen und es sich somit nicht um einen Kahlschlag handele.

 

Herr Slevogt plädiert dafür, die Hochstämme am Brüsseler Ring zu erhalten und den Damm nicht völlig freizuhalten. Darüber hinaus empfiehlt er, ebenfalls einen Teil der straßenbegleitenden Gehölze zu erhalten (Ecke Hermann-Löns-Weg/Brüsseler Ring). Einer Fällung der Schwarzerlen könne er keinesfalls zustimmen. Auch einer Entfernung der sich auf dem Biotop befindlichen Weiden könne er nicht zustimmen. Hier schlägt er vor, diese auf Kopf zu setzen.

 

Herr Mayr fügt an, dass er die Argumente zur Entfernung der Gehölze entlang des Brüsseler Rings nachvollziehen könne. Einer Fällung der Schwarzerlen könne er jedoch ebenfalls nicht zustimmen. Diese Ansicht wird auch durch Herrn Prof. Dr. Wagner geteilt. Durch den Erhalt der Bäume profitiere die Kaltluft.

 

Zusammenfassend stellt Herr von Frantzius fest, dass seitens des Naturschutzbeirates folgende Auflagen gefordert werden:

-          keine Fällung von Erlen und Weiden auf der Fläche des gesetzlich geschützten Biotops

-          ggfls. Umerziehung der Weiden in Kopfweiden und

-          Erhaltung der straßenbegleitenden Gehölze an der Ecke Hermann-Löns-Weg/Brüsseler Ring

 

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Beschluss:

Der Naturschutzbeirat widerspricht der beabsichtigten Befreiung durch die untere Naturschutzbehörde mit folgenden Auflagen nicht:

  1. Die Erlen auf dem gesetzlich geschützten Biotop sollen erhalten bleiben.
  2. Die Weiden auf dem gesetzlich geschützten Biotop sind ebenfalls zu erhalten und ggfls. auf Kopf zu schneiden.
  3. Die Entfernung der straßenbegleitenden Gehölze soll im Bereich Ecke Hermann-Löns-Weg/Brüsseler Ring nicht erfolgen.


 

 

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Abstimmungsergebnis:

Zustimmung: 10 Ablehnung: 2 Enthaltung: 3

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Anlagen zur Vorlage