14.02.2023 - 6 4. Kinder- und Jugendförderplan der Stadt Aache...

Beschluss:
geändert beschlossen
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Beratung

Frau Drews erläutert, dass Herr Bengner im Facharbeitskreis der SPD-Fraktion darauf hingewiesen habe, dass eine Textpassage im Kinder- und Jugendförderplan missverständlich interpretiert werden könne und um eine Anpassung der Formulierung gebeten habe. Dieser Bitte sei nachgekommen worden. Es handele sich um einen Abschnitt auf Seite 15 des Plans zu den Erläuterungen des § 12 SGB VIII Jugendverbandsarbeit, der beginne mit: „Zur Gewährleistung des gesetzlichen Auftrages…“. Der Begriff „Gewährleistung“ könne unterschiedlich interpretiert werden. Alternativ werde folgende Formulierung für den Beginn des Absatzes vorgeschlagen: „Zur unterstützenden Akquise, Sensibilisierung, Schulung und Fortbildung…“.

 

Frau Scheidt dankt Frau Drews um die Erläuterung.

 

Herr Brehm hebt hervor, dass die Ökumenische Arbeitsgemeinschaft Offener Türen (AGOT) die Erstellung des neuen Plans ausdrücklich begrüße. Im Rahmen des Entstehungsprozesses seien die freien Träger der Jugendhilfe um Stellungnahmen gebeten worden, die Eingaben seien auch eingeflossen. Um den Plan in eine breitere Ebene zu streuen, erkundigt er sich danach, ob hierfür nicht wieder eine Arbeitsgemeinschaft nach § 78 SGB VIII gebildet werden könne. Bei dem Treffen mit der städtischen Jugendpflege Ende Januar 2023 seien über 40 Personen anwesend gewesen, hierunter Einrichtungsleitungen und -mitarbeitende, Trägervertretungen und Verwaltung. Dies sei aus seiner Sicht eine gute und konstruktive Austauschrunde gewesen und er würde sich wünschen, dieses Format fortsetzen zu können.

 

Frau Drews bestätigt, dass die Verwaltung derzeit die Strukturierung der AGs § 78 SGB VIII überarbeite. Sie geht davon aus, dass – in Abstimmung mit den stimmberechtigten Mitgliedern im KJA – eine Vorlage diesbezüglich in die Aprilsitzung eingebracht werden könne mit Vorschlägen zu dieser Neugestaltung. Darüber hinaus sei geplant, das von Herrn Brehm angesprochenen Treffen in dieser Form mindestens einmal jährlich zu organisieren.

 

Frau Schmitt-Promny dankt Frau Drews für die Erläuterungen und den weiteren Ausblick. Ihrer Ansicht nach sei es beeindruckend, wie vielfältig das Angebotsspektrum im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit in Aachen aufgestellt sei. Sie lobt die Werbung von Schulungen für ehrenamtlich tätige Personen. Gleichzeitig erkundigt sie sich nach den Partizipationsmöglichkeiten für junge Menschen. Ihr sei das Modell der StädteRegion bekannt, wonach sich junge Menschen in ihrem freiwilligen sozialen Jahr an Schulen engagieren könnten. Sie regt an, ob solche Stellen nicht auch in Aachen eingerichtet werden könnten. Als ein Vorteil sehe sie, dass diese jungen Menschen nicht nur Ansprechpersonen bei den Trägern, sondern auch unter anderen Jugendlichen hätten. Auch bei dem in der Vorlage genannten Wirksamkeitsdialog würde sie sich eine engere Einbindung von jungen Menschen wünschen, insbesondere, wenn eine stärkere Übernahme von Verantwortung erreicht werden solle.

 

Herr Brötz erläutert, dass sich die Verwaltung intensiv mit der Frage der Jugendpartizipation befasst habe. Im vergangenen Jahr habe hierzu ein groß angelegter Workshop mit Vertretungen anderer Kommunen stattgefunden, um von den dort durchgeführten Angeboten Ideen und Anregungen zu gewinnen. Das Spektrum sei sehr vielfältig gewesen und habe von der Einrichtung eines Jugendparlamentes mit einer ähnlichen Struktur wie eines politischen Gremiums bis hin zu basisorientierten, punktuellen und themenbezogenen Mitwirkungsmöglichkeiten gereicht. Es habe analoge und digitale Beteiligungsformen gegeben. Gleichzeitig seien auch noch viele Kommunen auf der Suche nach geeigneten Formaten. Dies sei vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Milieus durchaus herausfordernd, es gebe keine allgemeingültige Formel zur Partizipation. Die Einbindung der Bezirksschülervertretung wäre ein möglicher Strang. Weiterhin sei die Überlegung, in 2023 einen Jugendratschlag zu organisieren mit jungen Menschen aus verschiedenen Milieus. Mögliche Fragestellungen könnten sein, welche Formate geeignet sein könnten, um junge Menschen an politische und kommunale Themen heranführen zu können. Es sei geplant, den KJA im Frühjahr über den aktuellen Stand zu informieren. Er betont, dass hierfür personelle Ressourcen notwendig seien und dass es glücklicherweise gelungen sei, zwei halbe Stellen in den Stellplan aufzunehmen. Eine halbe Stelle werde beim Fachbereich Verwaltungsleitung (FB 01) und eine beim Fachbereich Kinder, Jugend und Schule (FB 45) angesiedelt. Die Vorlagenerstellung hierzu laufe derzeit.

 

Herr Pauls lobt die bisherige Arbeit. Der Einbezug der Schülervertretung sei ein guter und sinnvoller Ansatz. Gleichzeitig werde es schwieriger, wenn ein Querschnitt der jungen Menschen erreicht werden solle. Im Prinzip sei die Jugendverbandsarbeit eine gute Form, in welcher sich junge Menschen auch gut einbringen könnten. Dennoch sollte man das von Herrn Brötz beschriebene Vorgehen in Angriff nehmen. Der Prozess benötige nun Zeit und es müsse abgewartet werden, wie Jugendliche reagieren.

 

Herr Brehm ergänzt, dass sich junge Menschen häufig davor scheuen würden, sich zu beteiligen. Eine Beteiligung hänge seiner Erfahrung nach davon ab, ob eine Vertrauensbasis bzw. eine persönliche Beziehung vorhanden sei und der junge Mensch das Gefühl hätte, ernst genommen zu werden und eine Möglichkeit zur Veränderung sehe. Junge Menschen seien sehr sensibel dafür, ob sie instrumentalisiert würden. Beteiligungen würden in kleineren Einheiten einfacher funktionieren.

 

Frau Scheidt fasst zusammen, dass auch mehrere Formate parallel laufen könnten. Es werde nicht angestrebt, die gut bewährten und kleineren Formate der Beteiligung aufzulösen. Im Ergebnis würden alle Akteure eine stärkere Einbindung von Kindern und Jugendlichen anstreben. Durch die von Frau Drews vorgetragene Formulierungsänderung im Plan selbst werde der Beschluss entsprechend geändert.

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Beschluss (geändert):

  1. Der Kinder- und Jugendausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.
  2. Er empfiehlt dem Rat der Stadt Aachen, den 4. Kinder- und Jugendförderplan der Stadt Aachen 2023 - 2026 in der vorliegenden Fassung mit der vorgetragenen Änderung zu beschließen.

 

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Abstimmungsergebnis:

Zustimmung: Ablehnung: Enthaltung:

Einstimmig.

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Anlagen zur Vorlage

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