08.02.2023 - 7 Bedarfsplanung für die Kindertagesbetreuung in ...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 7
- Gremium:
- Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf
- Datum:
- Mi., 08.02.2023
- Status:
- gemischt (Niederschrift freigegeben)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 45 - Fachbereich Kinder, Jugend und Schule
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Beratung
Aktuell erfolgt ein leichter Anstieg in den Zahlen der zu betreuenden U3 Kinder und ein größerer Anstieg an Ü3 Kindern.
In der gesamten Stadt nimmt der Fachkräftemangel in KiTas trägerübergreifend zu und das Bestandspersonal verringert sich u.a. aus demografischen Gründen, Wegzügen und Erkrankungen immer weiter. Personalfindung und somit Stellenbesetzungen werden daher immer problematischer.
Daraus resultiert, dass es immer mehr unbesetzte Stellen gibt, welche dann auch Auswirkungen auf die Bestandsplätze und somit die Planung 2023/2024 haben. Woraus sich auch eingeschränkte Betriebsmöglichkeiten und Unsicherheiten bei Inbetriebnahmen neuer Gruppen und Einrichtungen ergeben.
Mögliche Lösungsansätze sind die Streichung von Überbelegungen, Stärkung der praxisintegrierten Ausbildung, Wiedereinstiegskonzepte für ausgeschiedenes Personal, Entwicklung des „Aachener Modells“ (Beschäftigung ungelernter Fachkräfte) und die Einführung von Betreuungs- und Kernzeiten in KiTas.
Durch baukonjukturelle städtebauliche Herausforderungen kommt es weiterhin zu Verzögerungen und Verteuerungen der Baumaßnahmen. Daraus folgt, dass bei einer späteren Inbetriebnahme keine zeitnahen Entlastungen bzw. Steigerungen der Versorgungsquoten folgen. Darüber hinaus sind potentielle Standorte für Neubauten immer schwerer zu finden.
Es bestehen weiterhin Ausbaubedarfe im Bereich der Altersgruppen U3 und Ü3 zur Erreichung der politisch beschlossenen Zielversorgungsquoten. Außerdem, gibt es Schwankungen auf der Sozialraumebene. Plätze werden fast nur noch über Neubauprojekte gewonnen und Übergangslösungen müssen weiter genutzt bzw. neue gefunden werden.
Mögliche Perspektiven für den Ausbau von Kitaplätzen in Eilendorf sind die geplante KiTa Kaiserstraße und KiTa Breitbenden und ein weiterer KiTa- Neubau bei dem momentan mehrere Grundstücke geprüft werden.
Frau Bergs (Grüne) dankt für den Vortag und stellt fest, dass selbst mit den beiden bereits geplanten Großprojekten der Gesamtbedarf in Eilendorf nicht gedeckt werden kann. Sie fragt an, ob bei der Statistik, die örtliche Herkunft der zu betreuenden Kinder von Karlinis miteinbezogen wurde. Außerdem fragt Sie, warum eine Gruppe bei Karlinis geschlossen worden ist und diese Gruppe nicht wieder reaktiviert werden kann. Außerdem bittet Sie um Mitteilung, wie realistisch der Baubeginn in der Kaiserstraße 2023 ist und ob die Vertragsverhandlungen abgeschlossen sind.
Frau Thunig (FB 45) teilt mit, dass die Kinder aus Karlinis und die Herkunft der Kinder miteinbezogen wurden, die Kinder stammen zu über 90% aus Eilendorf. Die Gruppe kann nicht anderweitig genutzt werden, da die Unternehmen, die die einzelnen Plätze gebucht haben, diese wegen einer geringeren Nachfrage nicht mehr belegt konnten. Es ist eine Prüfung durch das Rechtsamt erfolgt, ob die Plätze nicht auch an Eilendorfer Kinder vergeben werden können. Das rechtlich Gutachten hat ergeben, dass dies nicht möglich ist, da die Betriebs-Kita in einem Gewerbegebiet liegt und keine Gemeinbedarfsfläche für eine Kita nutzen darf.
Frau Pautsch (FB 45) ergänzt, dass eine allgemeine Kita grundsätzlich nicht in einem Gewerbsgebiet möglich ist. Die einzige Ausnahme ist eine Betriebskita, die von den Betrieben dieses Gebiets genutzt wird. Deshalb gibt es keine Möglichkeit die freien Plätze andersweitig zu nutzen. Weiterhin sei der geplante Baubeginn 2023 für die Kaiserstraße nach ihren Informationen avisiert.
Frau Bergs (Grüne) bittet um Prüfung, ob die Unternehmen offensiv für die Betriebs-Kita Karlinis werben und somit Kinder von Betriebsangehörigen aus einer anderen Kita in die Betriebs-Kita geholt werden können. Weiterhin bittet sie um Prüfung, ob es nicht auch möglich ist weitere Unternehmen des Gewerbegebietes zu finden, die sich an der Betriebs-Kita Karlinis beteiligen wollen, damit diese nicht irgendwann leerläuft. Schließlich ist dieses Gebäude funktional voll ausgestattet.
Frau Pautsch (FB 45) antwortet, das bereits bei Unternehmen in der Umgebung angefragt wurde und auch bei den Unternehmen mit bestehenden Plätzen, ob Bedarf besteht.
Herr Bode (CDU) legt dar, dass der Hauptnutzer der Betriebs-Kita Karlinis die Firma Grünenthal sei. Weiterhin sehe er bei den Betreiberfirmen eine soziale Verantwortung der Unternehmen, da die Bezirksvertreteung sich damals stark für diese Betriebs-Kita eingesetzt habe.
Herr Schäfer (SPD) kritisiert, dass die Betriebs-Kita Karlinis zu Eilendorf hinzugezählt wird, aber nicht von Eilendorfer Kindern besetzt werden kann. Darum sollte diese auch nicht in den Berichten der Verwaltung stehen, da dies gesamtstädtisch dann immer falsch gelesen werde.
Herr Dr. Heinze (CDU) fragt, ob es möglich ist die Räumlichkeiten von den Karlinis durch die Stadt anzumieten, um dort eine Gruppe aufzubauen.
Herr Riße (Grüne) regt an, eine Ausnahmegenehmigung bei der Bezirksregierung zu erwirken, die Plätze bei Karlinis als eine zeitlich befristete Lösung während der Bauphase in der Kaiserstraße zu nutzen.
Die Bezirksbürgermeisterin bittet um Prüfung, ob eine Ausnahme für geflüchtete Kinder zur Betreuung möglich sei.
Frau Pautsch (FB 45) führt aus, dass viel versucht wurde, um die Plätze nutzbar zu machen, jedoch gibt es nach Prüfung durch das Rechtsamt hierfür leider rechtlich keinen Spielraum
Die Bezirksbürgermeisterin Frau Eschweiler fragt an, ob eine Möglichkeit besteht, Kinder die eigentlich ab dem 3. Lebensjahr von Karlinis in einen städtische Kita wechseln, in der Kita Karlinis zu belassen, um dadurch die städtischen Kitas zu entlasten.
Frau Pautsch (FB 45) erklärt, dass dies leider nur ein kleiner Ansatz sei und die Finanzierung bzw. Kostenübernahme durch die Unternehmen geprüft werden muss. Außerdem müssen mindestens 20 Ü3 Kinder für eine Ü3 Gruppe zustandekommen.
Herr Hofmann (AFD) stellt die Frage, wie groß der Radius der Unternehmen sein darf, damit sich Unternehmen an Karlinis beteiligen können.
Frau Pautsch (FB45) weist darauf hin, dass bereits eine Werbekampagne für Unternehmen gestartet wurde. Sie nimmt diese Frage aber mit und ist für jede weitere kreative Idee dankbar.
Frau Bergs (Grüne) führt aus, dass sie immer wieder die Informationen erhalte, wonach die Tagespflegepersonen ihre Plätze nicht besetzt bekommen.
Frau Pautsch (FB 45) erklärt, dass viele KiTas ihre Ü3 Plätze bereits aus ehemaligen U3 Kindern belegt haben. Die Kindertagespflege sei auch nicht für jeden geeignet. Es wurde aber vor kurzem eine Kampagne zur Stärkung von Kindertagespflege gestartet.
Herr Schäfer (SPD) bittet um Mitteilung, wie viele Betreuungsplätze für U2 Kinder in Eilendorf angeboten werden.
Frau Pautsch (FB 45) legt dar, dass in den Daten keine Differenzierung von U3 Kindern nach Altersgruppen erfolgt.
Abschließend macht Frau Thuing (FB 45) darauf aufmerksam, dass eine Änderung bei den finanziellen Auswirkungen auf Seite 2 der Vorlage eingetreten ist, hierbei handele es sich um einen Übertragungsfehler.
Die Bezirksbürgermeisterin dankt Frau Thunig und Frau Pautsch im Namen der Bezirksvertretung Eilendorf für die umfangreiche Vorlage und den ausführlichen Vortrag.
Anlagen zur Vorlage
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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öffentlich
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96 MB
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