08.03.2023 - 5 Vollsperrung der Autobahnbrücke A544 (Haarbacht...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 5
- Zusätze:
- Es wird mündlich berichtet
- Gremium:
- Bezirksvertretung Aachen-Brand
- Datum:
- Mi., 08.03.2023
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- B 1 - Bezirksamt Aachen-Brand
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Beratung
Herr BBM Tillmanns begrüßt den stellvertretenden Leiter des Fachbereichs Stadtentwicklung,
-planung und Mobilitätsinfrastruktur, Herrn Uwe Müller, welcher zur geplanten Vollsperrung der BAB-Brücke A544 im Rahmen einer Präsentation informiert.
Herr Müller gibt einen Überblick über den aktuellen Zustand der aus dem Jahr 1956 stammende Autobahnbrücke und den geplanten Ersatzneubau durch die Autobahn GmbH. Im Rahmen der regelmäßig stattfindenden betrieblichen Bauwerksüberwachung sei festgestellt worden, dass die Schäden mittlerweile so groß wären, dass es zwingend notwendig sei, den Ersatzneubau zeitnah umzusetzen.
Hierbei bleibe festzuhalten, dass kein Planfeststellungsverfahren für den Neubau erforderlich sei, da keine wesentlichen Änderungen beim Neubau vorgenommen werden.
Die Vollsperrung werde voraussichtlich zum Jahreswechsel 2024 erfolgen. Die Bauarbeiten würden insgesamt 22 Monate andauern. Nach Fertigstellung des Teilbauwerks solle der Verkehr aber wieder einspurig fließen können. Die Auswirkungen auf den Verkehr sollen durch die Einrichtung von Arbeits- und Informationsgruppen, in denen neben der Autobahn GmbH auch diverse Behörden vertreten sind, minimiert werden. Hierzu würden verschiedene Verkehrsmodellierungen und Szenarien untersucht.
Auch während der Bauphase solle kurzfristig auf sich ändernde Verkehrsströme reagiert werden können.
Da diese Baumaßnahme auch Auswirkungen auf den Verkehr im Bezirk Brand habe, solle dieser regelmäßig beobachtet werden, um entsprechende Anpassungen, beispielsweise von Ampelschaltungen, vornehmen zu können. Evaluierungen mit Anpassungsmaßnahmen wären während der gesamten Umbaumaßnahme vorgesehen. Zudem werde es auch ab der nächsten Woche eine Internetseite geben, die über alle Maßnahmen transparent informiert.
Herr Auler von der CDU-BF bedankt sich für den detaillierten Vortrag. Er teilt mit, dass seine Fraktion einen Fragenkatalog erstellt habe, der aber aktuell noch gar nicht zu beantworten sei. Aus diesem Grund werde er dem Fachbereich Stadtentwicklung, -planung und Mobilitätsinfrastruktur diese Fragen per Mail zukommen lassen.
Aktuell bittet er zur vorliegenden Tischvorlage um Mitteilung, ob es nicht möglich sei, den kompletten Bereich der Trierer Straße im Rahmen eines Pilotprojektes mit Kameras auszustatten, um unmittelbar auf den Verkehr reagieren zu können. Derzeit sei nur geplant, eine fixe Ampelschaltung zu installieren, die zwar zeitgesteuert den Verkehr regeln solle, aber nicht verkehrsstromgesteuert sei. Darüber hinaus möchte er wissen, wer für die durch das Projekt entstehenden Kosten aufkomme.
Herr Müller erklärt, dass der Auslöser für die entstehenden Kosten die Erneuerung der A544 sei und nach dem Bundesfernstraßengesetz demnach die Autobahn GmbH für diese Kosten aufkommen müsse.
Zur Dynamisierung der Ampelschaltungen teilt er mit, dass in Aachen neben diversen kleineren Ampeln an ca. 80 Signalanlagen dynamische Ampelschaltungen vorhanden seien. Dieses System habe sich bisher bewährt und sei technisch auf einem aktuellen Stand. Man wolle selbst auf verschiedene Verkehrsströme Einfluss nehmen und diese über Programme regeln, daher verzichte man derzeit auf neue Pilotprojekte.
Herr Auler hält hierzu fest, dass man durch den Verzicht auf dynamisierte Verkehrsüberwachungs-systeme nicht direkt reagieren könne und dadurch erst zeitversetzt Anpassungen möglich seien. Wie wertvoll dynamische Lösungen wären, macht er anhand des Verkehrschaos von letzter Woche fest. Hier hätte ein Unfall auf der Autobahn massive Auswirkungen mit Staus auf die Trierer Straße erzeugt. Aus seiner Sicht hätten elektronische Systeme solche Staus weitgehend vermeiden können. Herr Auler macht deutlich, dass stehender Verkehr einen großen Anteil am CO 2-Ausstoß und an Lärm habe. Er hält starre Lösungen daher nicht für zukunftsträchtig.
Ratsherr Blum von der FDP bedankt sich für den Vortrag der Verwaltung. Er ist ebenfalls der Meinung, dass man kurzfristig auf sich ändernde Verkehrsströme reagieren müsse. Er gibt zu bedenken, dass sich die Autofahrer häufig Schleichwege suchen würden, mit denen die Verwaltung im Vorfeld nicht gerechnet habe. Auch müssten Lösungen für Gewerbetreibende gefunden werden, da diese die Auswirkungen am stärksten spüren würden. Es gäbe bereits einzelne Firmen, die aus Aachen abwandern wollten.
Herr Depenbrock von der Grünen-BF sieht die Stadt Aachen mit den vorgetragenen Maßnahmen professionell aufgestellt. Er bittet aber zukünftig um mehr Informationen bezüglich der geplanten Maßnahmen, damit diese in Gesprächen wieder unmittelbar an die Bürgerinnen und Bürger weitergegeben werden können.
Herr Bezirksbürgermeister Tillmanns schlägt vor, dass Herr Müller vor Beginn der Sommerpause noch einmal einen Sachstandsbericht in der Bezirksvertretung Brand abgibt. Sollten bis dahin noch keine belastbaren Ergebnisse vorliegen, könne der Punkt auch nach der Sommerpause behandelt werden. Der Beschluss solle im Sinne einer zustimmenden Kenntnisnahme gefasst werden.
Anlagen zur Vorlage
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