17.10.2023 - 4.1 Verkehrsberuhigung Oberforstbacher Straße, hier...

Beschluss:
geändert beschlossen
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Beratung

Der Antragsteller Dr. Lukas Nieuwenhuijsen, Anwohner der Oberforstbacher Straße im betroffenen Abschnitt, erklärt die tägliche Situation vor Ort. Seine vier Töchter nutzen den sehr schmalen Gehweg zur Schule oder zum Kindergarten. An manchen Stellen ist der Bürgersteig so schmal das man mit Kind an der Hand nicht nebeneinander gehen kann. Zu gefährlichen Situationen kommt es immer gerne, wenn Autofahrende bergauf die Grünphase der Ampel noch erwischen wollen. 30 km/h fährt dann niemand mehr. Das Ordnungsamt habe bereits einige Messungen von seinem Grundstück aus vornehmen dürfen was mittlerweile dazu führe, dass es zu irrationalem gehupe, quietschenden Reifen und Anfeindungen vor seinem Haus komme. Das sei aber ein anderes Thema, solle nur einmal erwähnt sein. Insgesamt sieht Herr Nieuwenhuijsen den Vorschlag der Verwaltung „alternierendes Parken am Seitenrand“ als nicht sehr zielführend an, da alle Anwohner Garagen oder Einfahrten haben es somit keine Fahrzeuge gibt die am Straßenrand geparkt werden können. Er gibt zu bedenken, dass er das Prinzip des alternierenden Parkens um die Geschwindigkeit der passierenden Autos zu drosseln, gemeinsam mit einigen Nachbarn bereits ausprobiert habe. Leider ohne Erfolg.  Sein Vorschlag sind begrünte Inseln nach dem Vorbild des Föhrenwegs in Oberforstbach.

 

Herr Herr Tobias Larscheid, Teamleiter Straßenplanung, Verkehrszählungen des FB 61 gibt zu bedenken, dass Hinweise auf zu schnelles Fahren immer in einem gesamtstädtischen Zusammenhang gebracht werden müssen. Er erklärt dies anhand einer Präsentation, die dieser Niederschrift als Anlage beigefügt wurde. Herr Larscheid bestätigt, dass regelmäßig Verstöße durch das Ordnungsamt festgestellt wurden. Aufgrund der geschlossenen Bebauung, des schmalen Gehweges und dem alternativlosen Weg für Schul- und Kindergartenkinder sind planerische Maßnahmen wünschenswert aber nur im Sinne einer Markierung von alternierenden Parkflächen und einer Anpassung der Beschilderung. Größere bauliche Veränderungen empfiehlt der Fachbereich nicht.

 

Herr Szagung fragt ob man statt der alternierenden Parklösung, für die es ja offensichtlich keine Fahrzeuge gibt, eine Baken-Lösung wie in Brand auf der Nordstraß schaffen kann?

 

Frau Scheidt bittet darum die Kinder intensiv in den Fokus zu nehmen. Der Bürgersteig ist nachgewiesen winzig. Es wird eine dauerhafte Lösung für einen sicheren Schulweg benötigt, selbst wenn aus planerischer Sicht der städtische Zusammenhang dagegenspräche. Eine Lösung kann ja auch sein, den Bürgersteig noch einmal auf den Prüfstand zu stellen. Vielleicht kann man mit starkem Rückschnitt von Hecken o.ä. Platz gewinnen. Alternierende Parkplätze lösen vielleicht das „Raserproblem“, nicht aber den sicheren Schulweg für die Kinder.

 

Frau Göths bedankt sich bei Herrn Nieuwenhuijsen für den Bürgerantrag. Sie sieht einen engen Austausch mit der Bezirksvertretung Kornelimünster Walheim (B4) als unerlässlich an und bevorzugt weitere Beratungen dort vorzunehmen zu lassen. Der Vorschlag der Verwaltung scheint ihr derzeit zu kurz gedacht.

 

Herr Yavuz bezeugt viel Verständnis für die belastende Situation des Antragstellers. Lt. Messungen muss das Augenmerk primär auf die Bergab-Richtung, Richtung Kornelimünster gelegt werden, dies ist nachgewiesen die „Raserstrecke“. In der Theorie ist die Straße bereits dermaßen schmal, dass dies alleine Anlass zum drosseln des Fahrzeugs geben sollte.

 

Herr Nießen ist in der selbigen Straße aufgewachsen und bestätigt die Aussage des Herrn Yavuz. Eigentlich ist es nicht zu erklären warum hier immer wieder so gerast wird. Er bittet Herrn Larscheid und sein Team um eine Aufstellung von Vorschlägen/Maßnahmen die man (auch baulich) ergreifen könnte, mit hinterlegten Kosten.

 

Herr von Thenen beschreibt den Aachener Südraum als vom Ordnungsamtv bestens überwacht. Speziell im Gebiet der B4 werden engmaschige Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt, weshalb man auch so gut sehen kann wie stark die Geschwindigkeit an manchen Stellen überschritten wird. Eindeutig ist im vorliegenden Fall die Bergabrichtung die „schlimmere“. Er hält die Lösung der Verwaltung, neue Markierungen für alternierendes Parken zu setzen für sinnvoll, gibt jedoch zu bedenken, dass auch auf der Oberforstbacher Straße im genannten Teilstück Busverkehr stattfindet. Üblicher Linienverkehr der ASEAG nicht, gewiss aber Reisebusse mit dem Ziel Benediktinerabtei und Umleitungsverkehr der ASEAG bspw. bei Sperrung der Autobahn, wie erst kürzlich geschehen. Dies könnte mit baulichen Geschwindigkeitsreduzierungen sicher nicht mehr stattfinden, dafür ist die Straße ohnehin bereits zu eng.

 

Herr Palm dankt Herrn Larscheid für seine Vorlage und unterstützt den Vorschlag der Fachverwaltung des alternierenden Parkens. Fußgängerkinder haben absolut Vorrang, dennoch sind kostenintensive bauliche Maßnahmen im vorliegenden Fall nicht angezeigt.  Können Geschwindigkeits-Smileys eine kostengünstige und wirkungsvolle Alternative zu baulichen Maßnahmen sein? Diese werden in Kornelimünster ohnehin bereits an mehreren Stellen eingesetzt.

 

Herr Dopatka empfindet die Verwaltungssicht als nachvollziehbar, sieht dennoch Handlungsbedarf. Wenn laut der Anwohnenden alternierendes Parken nicht sinnvoll ist und bauliche Maßnahmen zu teuer, gibt es Kleinmaßnahmen die erfahrungsgemäß wirkungsvoll in solchen Situationen sind?

 

Herr Larscheid gibt zu bedenken, dass Maßnahmen wie Blumenkübel, Baken o.ä. oft verhältnismäßig klein erscheinen in der Einbringung/Unterhaltung dann aber sehr intensiv sind. Blumenkübel sind bspw. bei der Straßenunterhaltung sehr unbeliebt da diese enorm aufwändig in der Unterhaltung sind. Sie werden ständig angefahren, sind von Vandalismus gezeichnet und sehen in kürzester Zeit schäbig aus, egal wie viel Mühe man reinsteckt. Leider gibt es außerdem eine städtische Kleinmaßnahmenliste die ganz schön lang ist. Herr Larscheid bietet an, eine speziell auf die Oberforstbacher Straße zugeschnittene Maßnahmenliste zu erstellen, mit hinterlegten Kosten für eine kommende Sitzung der B4.

 

Herr Dopatka erweitert den Beschluss wie folgt:

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Beschluss:

Das Bürgerforum nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis und empfiehlt zur inhaltlichen Entscheidung eine Behandlung des Themas in eine der nächsten Sitzungen der Bezirksvertretung Kornelimünster/Walheim. Die Verwaltung wird beauftragt im Vorfeld dieser Sitzung einen Maßnahmenliste mit hinterlegten Kosten zu erstellen und weitere Optionen zum alternierenden Parken zu prüfen. Der Antrag gilt damit als behandelt.


 

 

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Abstimmungsergebnis:

Einstimmig angenommen.

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Anlagen zur Vorlage

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Anlagen