11.06.2024 - 7 Baulicher Zustand städtischer BaudenkmaleAntrag...

Beschluss:
zur Kenntnis genommen
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Beratung

Herr Chaumet, Dipl. Ing. Architektur, berichtet ausführlich und detailliert anhand einer Präsentation zum Tagesordnungspunkt „Baulicher Zustand städtischer Baudenkmale, der auf Antrag der Fraktion Die Linke zur Tagesordnung eingebracht wurde.

 

Die Präsentation ist der Niederschrift als Anlage beigefügt.

 

Herr Chaumet teilt zu Beginn seiner Präsentation mit, dass es nur wenige stark gefährdeten Baudenkmäler im Aachener Stadtgebiet gibt, weist aber gleichzeitig darauf hin, dass es in diesem Objektbereich sehr viel zu tun gibt.

 

Zunächst teilt Herr Chaumet mit, dass alle Baudenkmäler in einer Objektdatei erfasst sind. Er gibt einen Überblick über Zahl der Standorte sowie der Anzahl der Baudenkmäler und zeigt einen groben Überblick über die Eigentumsverhältnisse der Baudenkmäler auf.

 

Daraus resultierend zeigt er auf, dass sich 76 Grundstücke mit 102 denkmalgeschützten Bauten im Sondervermögen des Gebäudemanagements (SoV E 26) befinden.

 

Anschaulich stellt Herr Chaumet die Bandbreite der verschiedensten Denkmäler an Hand exemplarisch ausgewählter Denkmäler der jeweiligen Kategorie vor.

 

Herr Chaumet nimmt Bezug auf eine Übersicht der Abteilungsleitung der städtischen Denkmalbehörde, in der - Stand Juni 2023 - gefährdete städtische Denkmäler benannt wurden, bei denen nach Meinung der städtischen Denkmalbehörde ein großer bis sehr großer Handlungsbedarf bestehe.

Herr Chaumet erläutert eine Übersicht, die kategorisierend nach dem jeweiligen Handlungsbedarf vorgenommenen Abstufungen und in einer Reihenfolge zugeordneten Denkmäler aufführt; Denkmäler, die sich im Sondervermögen des Gebäudemanagements - E 26 - (SoV E26) befinden, sind entsprechend ausgewiesen:

 

Stark gefährdete Denkmäler mit sehr großem Handlungsbedarf

  1. Forsthaus Lousberg
  2. Gut Feldchen
  3. Kalköfen Walheim
  4.  Gut Kuckesrath (Backhaus)

 

  1. SoV E26: Couvenpavillon im Kurpark Burtscheid (Sicherung gestartet)

 

 

Stark pflegebedürftige Denkmäler mit großem Handlungsbedarf

1. Gut Althäuschen, Seffenter Berg 6

2. Ostfriedhof

3. Westfriedhof

4. Friedhof Lintert, Verwaltungstrakt

5. Heißbergfriedhof, Verwaltungsgebäude

6. Gut Kreuzchen, Baumgartsweg 106

7. Gartendenkmal Lousberg

 

8. SoV E26: Waldstadion

 

 

Denkmäler mit Handlungsbedarf

Zu dieser Rubrik benennt Herr Chaumet beispielhaft die Objekte Langer Turm, Junkerstraße 101 und die Sporthalle Minoritenstraße (SoV E 26).

 

Eindrücklich führt Herr Chaumet zu den jeweiligen Objekten die spezifischen Herausforderungen des jeweiligen Handlungsbedarfes aus und weist damit einhergehend auf die besonderen Schwierigkeiten und Herausforderungen bezüglich einer (möglichen) Sanierung hin, wobei stets viele Fragen zu klären sind, die u. a. auch Fragen des Naturschutzes mit einbeziehen.

Herr Chaumet fasst die im Wesentlichen vorliegenden Gründe, die zu einer Gefährdung eines Denkmalobjektes führen, wie folgt zusammen:

          

Leerstand

 

          

Nicht nutzbare Denkmäler  (Denkmal an sich)

 

          

Vertragliche Konstellation (Pächter/in mit „kompletter“ Unterhaltung)

 

Er führt weiter aus, dass weiterer wesentlicher Grund finanzielle Mittel sind.

 

Es schließen sich verschiedene Wortmeldungen an.

 

Ratsfrau Dr. Wolff fragt nach, ob bei einem denkmalgeschütztem Objekt – eines stark gefährdetes Denkmal mit großem Handlungsbedarf – auch ein Abriss denkbar wäre.

 

Herr Chaumet ergänzt seine Ausführungen, dass der Abriss nicht der Denkansatz bei der Auflistung der gefährdeten Denkmalobjekte gewesen sei und grundsätzlich die Denkmalbehörde bei einer solchen Entscheidung einzubeziehen ist.

Er teilt mit, dass jedoch nach derzeitigem Stand und bislang vorliegender Erfahrung ein Denkmal eher weiter verfallen und nicht abgerissen würde.

Herr Lehmann dankt für den Vortrag und die Ausführungen und fragt nach, wie sich die Situation bei bewohnten Denkmalobjekten darstelle und ob diese bei regulären Instandhaltungsmaßnahmen des Gebäudemanagements berücksichtigt werden.

 

Herr Chaumet führt aus, dass sich diese Objekte in der regelhaften Objektbetreuung befinden und bei entsprechend vorliegendem Bedarf Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt würden.

Er weist nochmals darauf hin, dass problematischer ein Sonderbau ohne weitere Nutzung sei.

 

Herr Chaumet weist ergänzend darauf hin, dass die aktuelle Übersichtliste der Denkmalbehörde nahezu abschließend ist, eine Prognose über das Entstehen zukünftiger Bedarfe bei Denkmalobjekten aber nicht abschätzbar ist.

 

Ratsfrau Brinner fragt explizit nach dem Denkmalobjekt „Forsthaus Lousberg“ und der Frage der Nutzung des Objekts, das vormals für die Nutzung durch die Initiative Sozialwerk Aachener Christen e.V. vorgesehen war.

 

Herr Chaumet merkt an, dass diese durch den Verein nachgefragte/vorgesehene Nutzung des Objektes aufgrund der Objektgröße zu einer Überfrachtung des Gebäudes geführt hätte.

 

Herr Schavan teilt mit, dass das Forsthaus im Allgemeinen Verwaltungsvermögen der Stadt und nicht im Sondervermögen des E 26 (SoVE26) organisiert ist, der Austausch mit dem Fachbereich Immobilienmanagement (FB 23) nochmals angestoßen werden soll, ein Abriss jedoch nicht vorgesehen sei.

 

Herr Prof. Dr. Loseck nimmt Bezug auf die Frage von Ratsfrau Dr. Wolf und führt aus, dass nach seiner Kenntnis ein Abriss eines Denkmalobjektes unter bestimmten Voraussetzungen und einem längeren Verfahren möglich sein könnte..

Nach seiner Kenntnis sei eine detaillierte, genaue Dokumentation des Objektes erforderlich, Teile des Denkmalobjektes seien z.B. in einem Neubau wiederzuverwenden, um eine Abrissgenehmigung möglicherweise erreichen zu können.

 

Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor.

 

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Beschluss:


Der Betriebsausschuss Gebäudemanagement nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.

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Abstimmungsergebnis:

Zustimmung: 13 Ablehnung: 0 Enthaltung: 0

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Anlagen zur Vorlage

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Anlagen