28.02.2007 - 4 Euregionale 2008
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4
- Gremium:
- Hauptausschuss
- Datum:
- Mi., 28.02.2007
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 16:30
- Anlass:
- Öffentliche Sitzung
- Vorlage:
-
FB 02/0157/WP15 Euregionale 2008
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 02 - Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalstadt und Europa
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Beratung
Der Oberbürgermeister
verweist auf eine ergänzende Tischvorlage zu diesem Thema. Sodann erläutert er
nochmal kurz das Verfahren: Sollte der Hauptausschuss dem u. a. im Fraktionsrat
erarbeiteten Vorschlag zustimmen und die am folgenden Tag stattfindende
Gesellschafterversammlung diese grundsätzlichen Ideen der Stadt Aachen
ebenfalls akzeptieren, dann wäre die Ausarbeitung durch die Agentur (GmbH) in
Auftrag zu geben. In diesem Zusammenhang geht er davon aus, dass keine sechs Büros hiermit beauftragt
werden. Er betont besonders, dass die letztlich beauftragten Büros die GmbH und
nicht die Stadt Aachen als Auftraggeber haben. Er erwartet, dass die Ergebnisse
der Büros dem Hauptausschuss oder dem Rat vorgestellt werden, danach der
Gesellschafter Stadt Aachen eine abgestimmte Position erarbeitet und diese zur
endgültigen Beschlussfassung an die Gesellschafterversammlung weiterleitet.
Erst danach bestände dann die Möglichkeit, Förderanträge zu stellen. Dieser
Prozess dürfte mindestens 3 - 4 Monate in Anspruch nehmen, wobei die Qualität
höhere Priorität haben sollte als die Geschwindigkeit. Als grobe Zeitplanung
erwartet er die Vorschläge der Büros für den Hauptausschuss gegen Ende der
Sommerferien.
Weiterhin legt er großen Wert
darauf, den örtlichen Sachverstand in die Arbeit der Büros mit einfließen zu
lassen. Er regt an, einen Arbeitskreis von Aachener Persönlichkeiten sowohl zu
Einzelprojekten als auch zum Gesamtparcours einzurichten. Parallel dazu sollten
regelmäßige Bürgerinformationen über erzielte Ergebnisse stattfinden.
Von den fünf Vorschlägen
ordnet er dem Stadtrundgang und dem außerschulischen Lernort eine besondere
Gewichtung zu. Bei dem Stadtrundgang dürfe es sich aber nicht um einen lokal
bezogenen Rundgang handeln, da dieser nicht die Kriterien der EuRegionalen
erfüllen würde. Vielmehr müsse dieser eine grenzüberschreitende strukturverändernde
und nachhaltige Wirkung erzielen. Er muss sich mit der Geschichte der Euregio
oder zumindest der Region beschäftigen und Themen charakterisieren. Er muss
Abstrahlungscharakter auf die Region haben, um überhaupt die Förderwürdigkeit
zu erzielen. Deshalb müssen die Büros Prüfaufträge für die Vernetzungen der
Orte, ihre Vergangenheit, ihre Gegenwart und ihre Zukunftsgestaltung
betreffend, erteilt werden. Ebenso muss eine inhaltliche Aufarbeitung
stattfinden.
Er weist darauf hin, dass es
zurzeit noch kein überregionales Symbol für die EuRegionale gibt. Um nah an der
Entwicklung der Ideen durch die Büros dran zu bleiben, schlägt er eine stetige
Information des Hauptausschusses vor.
Ratsherr Einmahl betont, dass
es heute darum gehe, Büros zu beauftragen, die sich insbesondere mit der Route
Charlemagne befassen sollen, während die anderen Projekte, die ja zum Teil
schon etwas vertiefter erarbeitet wurden, im Moment etwas vernachlässigt werden
können. Er bemängelt das Fehlen eines finanziellen Rahmens, in dem sich die
beauftragten Büros bei der Erarbeitung der Projekte bewegen können. Er hält
dies für die Arbeit der Büros für unbedingt vonnöten. Er betont die Wichtigkeit
der Vorstellung der eingeholten Angebote im Hauptausschuss, um diese an dieser
Stelle auch politisch diskutieren zu können. Er bittet weiterhin darum, die
anderen Projekte auch in den entsprechenden Fachausschüssen z. B.
Schulausschuss behandeln zu lassen. Er bittet um Konkretisierung einiger
nebulöser Darstellungen in der Vorlage wie z. B. Euregiopark, Skulpturenmeile
oder die Route des Wassers. Er schlägt vor, auch das Büro Bogner aus Wien zur
Abgabe eines Angebots aufzufordern. Weiterhin schlägt er vor, nach der
Beauftragung der Büros, diese in die Bürgerforen zu entsenden, um die Meinung
der Bürger in ihre Planung mit aufzunehmen. Er hält die Beteiligung der Bürger
in der Planungsphase für sehr wichtig. Wie zuvor der Oberbürgermeister spricht
auch er sich für die Labelung des Tuchwerks und der Internationalen Schule aus.
Besonders begrüßt er eine zukünftige neue und interessante Nutzung des
Grashauses sowie die Nutzung der Kirche St. Paul für Wechselausstellungen oder
andere Veranstaltungen. Den vom Oberbürgermeister angedachten Zeitrahmen bis
Ende August hält er für realistisch.
Ratsherr Schultheis spricht
sich für die Nutzung der Binnenpotentiale aus Stadt und Region, nicht nur im
ehrenamtlichen, sondern auch im gewerblich-wirtschaftlichen Bereich aus. Er
fordert die Verwaltung auf zu überlegen, in wiefern man renommierte Büros aus
der Region in die Planung mit einbeziehen kann.
Er betont, dass der Parcours
keine additive Aneinanderreihung von interessanten historischen Orten sein
darf, sondern dass es ein didaktisch-methodisches Konzept geben muss, das die
Vergangenheit, die Gegenwart und die europäische Zukunft der Standorte zum
Ausdruck bringt. Er fordert, im Bereich der Bildungs-Camps eine Infrastruktur
zu schaffen, die es ermöglicht, viele Camps und Aktivitäten im Bereich der
Bildung zu mobilisieren, um zum einen die Bildungspotentiale der jungen
Menschen von Stadt und Region zu heben und zum anderen um den internationalen
und europäischen Bildungsaustausch zu fördern. Er bittet in diesem Zusammenhang
als Kooperationspartner für die Camps auch den Freundeskreis Botanischer Garten
mit aufzunehmen. Für den Bereich der Internationalen Schule fordert er für die
SPD-Fraktion die Einbindung aller Schulformen von der Kindertagesstätte bis zum
Gymnasium in ein gemeinsames Netzwerk.
Das Tuchwerk als
industriegeschichtliches Projekt sollte nicht nur historisch sondern auch
zukunftsorientiert betrachtet werden. Er spricht sich für einen permanenten
Rücklauf in den Hauptausschuss aus, der dann allerdings stringend gehandhabt
werden sollte, um nicht immer bei dem Punkt Null beginnen zu müssen.
Rastherr Jahn begrüßt, dass
das bisherige Ergebnis gemeinsam erarbeitet worden ist und betont, dass eine
Bürgerbeteiligung, wie sie zum Teil schon in die Route Charlemagne eingeflossen
ist, sehr wichtig ist. Er fordert auf, sich dafür einzusetzen, dass möglichst viele
Mittel in die Stadt Aachen und die Region aus der EuRegionalen fließen, um den
Europa- und Zukunftsgedanken der Stadt verfestigen zu können. Für wichtig hält
er, dass sowohl der Bürger wie auch der Besucher der Stadt Aachen von der Route
Charlemagne profitieren können. Für die Grünen signalisiert er vollkommene
Zustimmung zu diesem ersten erarbeiteten Konzept.
Ratsherr Pilgram weist
nochmal darauf hin, dass es zurzeit noch keine Garantie gibt, ob und welche
Summen zur Verfügung gestellt werden. Er spricht sich dafür aus, beim
Stadtrundgang nicht nur historische Elemente zusammenzufügen, sondern auch
aktuelle zukunftbildende Initiativen mit einzubinden.
Ratsherr Helg zeigt sich
erfreut darüber, dass man, nachdem man nach dem 10., 12. Mal bei Null habe
anfangen müssen, innerhalb von 2 Monaten mit Hilfe der Verwaltung und der
Anregungen aus der Bürgerschaft noch einen Katalog von 5 sehr guten Projekten
erarbeiten konnte. Für die FDP-Fraktion sagt er die Unterstützung aller fünf
Projekte zu. Er bedauert lediglich die etwas reduzierte Nutzung des
Verwaltungsgebäudes Katschhof. Er begrüßt die eventuelle Umnutzung der Kirche
St. Paul vor allem aus Sicht der Bürgerschaft. Als besonders wichtig für die
Europastadt Aachen empfindet er die Einrichtung einer Europaprofessur. Er
bittet Ratsherrn Schultheis, sich hierfür in der Gesellschafterversammlung
einzusetzen. Abschließend appelliert er an alle Fraktionen an einem Strang zu
ziehen.
Ratsherr Baal sieht die
Aufgabe des Hauptausschusses darin, einen Rahmen abzustecken, der dann
qualitativ und inhaltlich gefüllt werden muss. Er bittet darum, im nächsten
Hauptausschuss die Form der Bürgerbeteiligung zu thematisieren.
Bürgerbeteiligung sollte aus seiner Sicht kein einseitiges Verfahren in Form
von Information der Bürger durch den Rat oder Hauptausschuss sein, sondern
wechselseitig in dem die Ideen der Bürger in die Gremien zurückfließen.
Ratsherr Schultheis begrüßt
es, wenn aus der EuRegionale heraus eine Stiftungsprofessur für den
Europalehrstuhl auf den Weg gebracht werden könnte. Zur praktischen Beteiligung
der Bürgerschaft schlägt er eine Ideenmesse vor, anlässlich der die fünf
Projekte vorgestellt werden könnten.
Bürgermeisterin Verheyen
spricht sich für den Vorschlag Ideenmesse von Ratsherrn Karl Schultheis aus.
Darüber hinaus sollten aber auch Workshops zu den einzelnen Themenbereichen
stattfinden, um eine wirklich aktive Bürgerbeteiligung zu ermöglichen.
Ratsherr Schabram betont,
dass man sich im Moment noch in der Phase der Ideenentwicklung befindet, wobei
das Wissensparlament allerdings schon ziemlich konkrete Formen habe.
Erstrebenswert wäre innerhalb dieses Wissensparlamentes ein Verfassungskonvent
für die europäische Verfassung in Aachen im Jahre 2008 oder 2009 durchzuführen.
In der zweiten Runde müsse die Bürgerbeteiligung sich an konkreteren
Bedingungen orientieren können. Bei der Route Charlemagne müsse man sich auf
wenige Orte wie Rathaus, Grashaus oder eventuell St. Paul konzentrieren. Er
begrüßt, dass alle Fraktionen versucht sind, einvernehmlich unter dem
bestehenden großen Zeitdruck ein gemeinsames Ziel zu erreichen.
Zur Bemängelung des fehlenden
finanziellen Rahmens durch Herrn Einmahl führt der Oberbürgermeister aus, dass
nicht die Stadt Aachen sondern die GmbH der Auftraggeber der Büros ist. Diese
wird nach erfolgter Entscheidung für die Aachener Ideen ihren Lenkungskreis
beauftragen, der sich dann mit diesen Ideen auseinandersetzt und dieser
Lenkungskreis wird letzendlich auch darüber entscheiden, welche Büros sich mit
welchen Ideen auseinandersetzen sollen und innerhalb welchen finanziellen
Rahmens sie sich bewegen können. Weiterhin teilt er dem Hauptausschuss mit,
dass sich bei der Beantragung der Fördermittel die Situation in der
“Landschaft” in den letzten drei Wochen erheblich verändert habe. Durch diese
Bewegung in der Region wird es ungleich schwieriger, die Fördermittel nach
Aachen zu bekommen. Hierzu muss erhebliche Überzeugungsarbeit in der
Gesellschafterversammlung geleistet werden. Um
Interpretationsmissverständnissen im Vorfeld vorzubeugen, betont der
Oberbürgermeister ganz deutlich, dass die Verwaltung nicht der Erarbeiter der
Evaluierung dieses Projektes ist, vielmehr wird sie den ausgewählten Büros mit
ihrem Fachwissen zur Verfügung stehen. Er sieht die Aufgabe der Verwaltung
darin, über Bürgerinformationen über ihren Expertenarbeitskreis und aus eigenem
Wissen all das anzudienen, was für die Produkterarbeitung erforderlich ist. Er
bittet die Fraktionen intern abzuklären, ob die weitere Behandlung der
EuRegionalen im Hauptausschuss oder auch in den Fachausschüssen stattfinden
soll. Die Anregungen von Ratsherrn Einmahl, das Büro Bogner aus Wien und von
Ratsherrn Schultheis, den Freundeskreis Botanischer Garten mit aufzunehmen,
nimmt der Oberbürgermeister zustimmend mit auf.
Anlagen zur Vorlage
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