08.05.2007 - 4 Schulentwicklungsplan für den Bereich der Prima...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4
- Gremium:
- Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf
- Datum:
- Di., 08.05.2007
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- Öffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Empfehlungsvorlage (inaktiv)
- Federführend:
- Schule
Beratung
Herr Ernst stellt den Entwurf des
Schulentwicklungsplanes 2006 – 2012 im Bereich der Grundschulen vor. Hierbei
handele es sich um ein kompliziertes statistisches Verfahren. Viele Aspekte
seien zu berücksichtigen um ein qualitativ hochwertiges Ergebnis zu erzielen.
Heute seien die Grundschulen nicht mehr ausschließlich Häuser des Lernens,
sondern Häuser des Lebens. Der Schulentwicklungsplan stelle daher eine
Empfehlung der Schulverwaltung an die Schulen und an die Bezirksvertretung dar.
Beide sollen Ihre Meinung sagen, damit der Schulausschuss am 29.05.2007
genügend Entscheidunghilfen bekomme. Die demografische Entwicklung finde auch
im Schulentwicklungsplan seinen Niederschlag. Die Schülerzahlen würden in den
nächsten Jahren drastisch zurückgehen, von 661 GrundschülerInnen im Schuljahr
2002/03 auf 624 im Schuljahr 2006/07
und weiter bis zum Ende des Prognosezeitraumes im Schuljahr 2011/12 auf
555.
Die nötigen Schlußfolgerungen aus dieser Entwicklung
gelte es daher zu berücksichtigen. So seien beispielsweise Investitionen in
Schulen vorausschauend zu betrachten. Mit dem Wegfall der Schulbezirke komme
ein weiteres Bewertungs- und Beurteilungskriterium dazu. So könnte es demnächst
vorkommen, dass manche Grundschulen einen hohen Zulauf spüren und andere Schulen, z.B. Schulen mit hohem
Ausländeranteil, mehr oder weniger leerlaufen. Zukünftige Prognosen können
daher nur noch jährlich verbindlich erfolgen. Planungsziele und Entwicklungen sollen
festgeschrieben werden. Planungsgrundsatz sei, dass die Grundschulen 2-zügig bleiben. Zusammenfassend lasse
sich für den Stadtbezirk Aachen-Eilendorf feststellen, dass sich die KGS
Birkstraße auf eine gesicherte Zweizügigkeit im Schuljahr 2011/12 verändere und
sich die GGS Brühlstraße auf eine knappe Dreizügigkeit entwickele. Aus Gründen
der Raumknappheit am Schulstandort Kaiserstraße könne sich die
Montessori-Grundschule auch weiterhin nur einzügig entwickeln. An der KGS
Birkstraße und an der GGS Brühlstraße ist jeweils eine OGS eingerichtet. An der
Montessori-Grundschule sei dies im Schulgebäude Kaiserstraße 59 aus
Raumkapazitätsgründen nicht machbar. Es stünden der OGS insgesamt 175 Plätze
für 7 Gruppen zur Verfügung. Bezogen auf die Gesamtschülerzahl des Schuljahres
2006/07 von 624 Grundschülern
werde ein Deckungsgrad von 28% erreicht. Es bleibe dabei, dass Eilendorf
weiterhin drei Grundschulen behalte, trotz sinkender Schülerzahlen bei
ausreichendem Raumbestand. Auch solle die OGS an der KGS Birkstraße auf eine 4.
Gruppe ausgebaut werden.
Herr Schäfer (SPD) stellt fest, dass es wichtig für den
Stadtbezirk Eilendorf sei, dass die drei vorhandenen Grundschulen erhalten
bleiben und die OGS an der KGS Birkstraße auf eine vierte Gruppe erweitert
werden solle. Besorgt sei er über den Wegfall der Schulbezirke und die daraus
resultierenden Folgen. Er empfinde es als eine Katastrophe, wenn deutsche
Grundschüler aus dem Stadtbezirk Aachen-Rothe Erde sich verstärkt nach
Eilendorf orientieren würden und die KGS Barbarastraße zu einer
Immigrantenschule verkomme. Auch würde es ihn interessieren, ob der Zuzug im
Neubaugebiet Breitbenden bereits im Prognosezeitraum berücksichtigt worden sei.
Ebenso möchte er wissen, welche Überlegungen zur Montessori-Grundschule
angestellt werden.
Herr Ernst entgegnet, dass sich das Neubaugebiet
Breitbenden auf die insgesamt rückläufigen Schülerzahlen im Prognosezeitraum
trendmindernd auswirken würden. Konkrete Angaben seien nicht vorhanden, da
keine gesicherten Angaben über den zeitlichen Verlauf der Bautätigkeit in
diesem Neubaugebiet gemacht werden können. Wegen der rückläufigen Schülerzahlen
sei in den vorhandenen drei Grundschulen genügend Platz um diese Schüler
aufzufangen. Nötigenfalls könne die GGS Brühlstraße auf eine satte
Dreizügigkeit erweitert werden. Zur Montessori-Grundschule könne er nur darauf
verweisen, dass ein Neubau geplant und im Haushalt ausgewiesen sei.
Zwischenzeitliche Überlegungen gehen aber dahin, der Montessori-Grundschule das
Schulgebäude an der Von-Coels-Straße zuzuweisen und den dort untergebrachten
Vor- und Unterstufenklassen der Kleebachschule am bisher für die Grundschule
ausgewiesenen Standort einen Neubau zu errichten. Grundsätzlich wäre auch in
der GGS Brühlstraße die Unterbringung innerhalb der dort festgelegten
Dreizügigkeit
- nötigenfalls als Montessorizweig - möglich.
Hinsichtlich des derzeitigen und zukünftigen Standorts der
Montessori-Grundschule würden sich gegenwärtig offene Fragen auf die Zukunft
der Hauptschule Kaiserstraße ergeben. Auch die Schülerzahlen der Hauptschule
seien rückläufig und werfen die Frage auf, ob wir die Schule noch brauchen.
Derzeit werde auf Antrag des Rates geprüft, welche weiterführenden Schulen noch
benötigt werden. Ein geplantes Gutachten zur Schulentwicklung im
SEK-I-Bereich liege erst Ende des Jahres vor. Daher sei
die Situation der Hautschule in Eilendorf zur Zeit relativ unübersichtlich. Der
Gebäudetausch bzw. Neubau der Montessori-Grundschule sei gegebenenfalls neu zu
überdenken.
Herr Schäfer (SPD) erklärt, dass es politischer Wille
aller in der Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf vertretenen Parteien sei, dass
eine weiterführende Schule (Hauptschule) im Stadtbezirk Aachen-Eilendorf
erhalten bleiben müsse.
Herr Ernst weist darauf hin, dass die Bezirksvertretung
Aachen-Eilendorf zur Entwicklung der weiterführenden Schule gehört werde und
ihr Votum abgeben könne.
Herr Verheyen (CDU) bemerkt, dass es nicht einfach ist,
so weit vorausblickend in die Zukunft zu sehen. Aus heutiger Sicht favorisiere
er den Gebäudetausch der Schulen. Die Unterbringung der Grundschulkinder aus
dem Neubaugebiet Breitbenden in den Schulbetrieb empfinde er nicht als
problematisch, da sich das Neubaugebiet nur tröpfchenweise fülle und sich die
Kinder auf alle drei Grundschulen verteilen können. Auch den Wegfall der
Schulbezirke empfinde er nicht als Besorgnis. Er könne sich nicht vorstellen,
dass GrundschülerInnen aus Forst oder Driescher Hof nach Eilendorf zur Schule
kämen. Die Dreizügigkeit der GGS Brühlstraße sollte ohne Montessorizweig
erhalten bleiben. Ebenso könne er sich nicht vorstellen, dass die Hauptschule
Kaiserstraße aufgegeben wird.
Frau Eickholt-Schippers (Bündnis90/Die Grünen) vermißt
in den Ausarbeitungen den Hinweis auf die
integrative Schule und statistische Angaben hierzu.
Herr Ernst antwortet, dass die Vorlage diesbezüglich
keine Hinweise enthalte, weil die jeweilige Schule selbst darüber entscheide,
ob ein gemeinsamer Unterricht mit Behinderten angeboten werde. Eine Statistik
darüber habe er nicht.
Herr Schäfer (SPD) möchte, dass die
Montessori-Grundschule in das Schulgebäude an der Von-Coels-Straße umziehen
solle und eine weiterführende Schule (Hauptschule) in Eilendorf erhalten
bleibt. Er bittet die Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf einen entsprechend
klaren Beschluss zu fassen.
Beschluss:
Die Bezirksvertretung
Aachen-Eilendorf nimmt den Entwurf des Schulentwicklungsplanes für den Bereich
der Primarstufe 2006 - 2012 zur Kenntnis und empfiehlt, den in der Vorlage
geäußerten Maßnahmenvorschlägen für die Grundschulen im Stadtbezirk
Aachen-Eilendorf zu folgen. Es ist Wunsch der Bezirksvertretung
Aachen-Eilendorf, dass eine weiterführende Schule (Hauptschule) in Eilendorf
verbleibt und die Montessori-Grundschule den Gebäudetausch durchführt.
Der Beschluß erfolgt
einstimmig.
Anlagen zur Vorlage
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