11.12.2007 - 6 altbau plus e.V., Infoservice für energiesparen...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 6
- Gremium:
- Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz
- Datum:
- Di., 11.12.2007
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- Dezernat III
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Beratung
Ratsfrau
Dr. Wolf bedankt sich bei Dr. Frau Vankann für die Arbeit von altbau plus.
In der letzten Sitzung des Energiebeirates, so Ratsfrau Dr.
Wolf, habe man sich bereits positiv zur Weiterführung dieser Arbeit und damit
auch verbunden zur weiteren Bereitstellung von Personal und städtischen Mitteln
in Höhe von 22.500,-- € jährlich für weitere zwei Jahre ausgesprochen.
Auch Ratsfrau Wilms
bedankt sich für die gute Arbeit von altbau plus und den Einsatz von Frau Dr.
Vankann. Allerdings fragt sie nach, wann sich die Arbeit des
Vereines altbau plus selbst trage und die städtische Unterstützung wegfallen
könne. Die städtische Anschubfinanzierung müsse ihres Erachtens nun enden. Der
Vorlage könne sie entnehmen, dass im Jahr 2007 1.353 Beratungen von Januar bis
Ende Oktober durchgeführt worden seien. Für sie stelle sich daher die Frage, ob
man nicht für diese Beratungen Gebühren fordern könne, um damit den städtischen
Haushalt zu entlasten. Sie rege daher eindringlich an, darüber nachzudenken.
Die CDU-Fraktion könne dem Beschlussvorschlag der
Verwaltungsvorlage daher auch nur zum Teil folgen. Der weiteren Bereitstellung
von Mitteln in Höhe von 22.500,--
€ jährlich für weitere zwei Jahre könne die CDU-Fraktion nicht zustimmen.
Herr Dr. Griese bedankt
sich ebenfalls für die sehr gute Arbeit von altbau plus und Frau Dr. Vankann.
Er erinnert an die zur
Zeit andauernde Klimakonferenz in Bali und finde es sehr gut, dass im Ergebnis
durch die Arbeit von
altbau plus 60.000 t CO² hätten eingespart werden können. Dies sei ein stolzer
Wert und er sehe noch
jede Menge Potenzial weitere Einsparungen zu erreichen sowie weitere
Maßnahmen umzusetzen.
Damit werde ein sehr wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet.
Einsparpotenzial sehe er insbesondere bei dem
Gebäudebestand, beispielsweise bei Heizungsumbauten, Sanierungen und der
Stromverbrauch.
Herr Dr. Griese verweist zudem auf die in der Vorlage dargestellten Ergebnisse hinsichtlich der infolge von Beratungen getätigten Investitionen. Die Vorlage führe aus, dass 38.279,-- € pro Sanierer investiert worden seien, und dies sei ein sehr gutes Ergebnis. Insbesondere sei zu berücksichtigen, dass Steueranteile aus diesen Investitionen wieder in die Kommune zurückfließen würden.
Die von Ratsfrau Wilms aufgeworfene Gebührenfrage stelle
sich ihm nicht. Insgesamt stimme die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen einer weiteren
Mittel- und Personalbereitstellung für weitere 2 Jahre entsprechend dem
Beschlussvorschlag der Verwaltung zu.
Herr Blum führt zur
Diskussion aus, dass altbau plus mittlerweile eine Erfolgsgeschichte sei, auf
die
Aachen sehr stolz sein könne. Allerdings, so Herr Blum habe
der Umweltausschuss in der Vergangenheit vereinbart, dass sich altbau plus
langfristig nach einer anfänglichen Anschubfinanzierung selbst finanzieren
müsse. Seines Wissens dürften sich Vereine selbst finanzieren, auch unter Nutzung
von Sponsoring. Darin sei kein Konflikt zur Gemeinnützigkeit zu sehen. Er bitte
daher die Verwaltung darüber nochmals nachzudenken. Insgesamt bedankt er sich
jedoch für die sehr gute Arbeit von altbau plus und die Erfolgsstory, die im
Wesentlichen auch Verdienst von Frau Dr. Vankann sei.
Zum Thema Finanzierung und Sponsoring erklärt Frau Dr.
Vankann, dass sich die Einnahmen von altbau plus derzeit aus den
Mitgliedsbeiträgen (500 Euro pro Mitglied), den städtischen Mitteln und Mitteln
der STAWAG finanziere.
Darüber hinaus gebe es aber grundsätzlich denkbare weitere
Finanzierungsmöglichkeiten, beispielsweise über die Gebühren für
Fachveranstaltungen, Gebührenanteile Energieeffizienzfachbetriebe, Gebühren für
Verbraucherveranstaltungen und Initialberatungen, Finanzanteile des Kreises
Aachen, Unterstützung durch die Sparkasse, Beratungsaktionen Baustoffhandel,
Referenten- und Mittelbereitstellung durch Hersteller, Fachverbände,
Stiftungen, sowie über Fördertöpfe und Großsponsoren.
Bei aller Diskussion über die Finanzierungsmöglichkeiten
bitte sie aber zu bedenken, dass die Gemeinnützigkeit des Vereins unbedingt
erhalten und die Betätigung als steuerpflichtiger wirtschaftlicher
Geschäftsbetrieb vermieden werden solle. Aus steuerlicher Sicht seien z.B. nur
geringe Gewinne aus Einzelveranstaltungen erlaubt. Die Besteuerungsgrenze sei
zu beachten. Sie halte eine Finanzierung des städtischen Anteils über
Beratungsgebühren auch aus organisatorischer und logistischer Sicht für
problematisch. Darüber hinaus bitte sie zu berücksichtigen, dass bei altbau
plus vornehmlich eine Initialberatung vorgenommen werde, also erstmalig
motiviert werden solle. Das Risiko eines Rückgangs dieser Erstberatungen durch
die Einführung einer Gebühr beinhalte eine vergebene Chance.
Herr Heuts schließt nochmals an die Ausführungen von
Ratsfrau Wilms an und betont, dass seiner Meinung nach eine Refinanzierung aus
Gebühren in Betracht gezogen werden solle. Er halte 10,-- € bis 15,-- € pro
Beratung für eine angemessene Entlohnung, vor allem, wenn er sehe, welche
Erfolge die Ratsuchenden durch die Beratung erzielen könnten und welche Gesetze
im Neubaubereich in Zukunft auf den Weg gebracht würden.
Frau Haase erklärt, sie finde es nicht gut, Gebühren für die
Beratung zu verlangen. Insbesondere sollten auch Mieter nachfragen und sich
eine Beratung leisten können. Die Beratung, so Frau Haase, vergleiche sie mit
einem Kostenvoranschlag, der in der Regel auch keine Kosten verursache. Gerade
da, wo man sich ökologisch verhalten wolle, solle man zusätzliche Belastungen
vermeiden.
Frau Dr. Vankann weist nochmals darauf hin, dass altbau plus
eine Initialberatung durchführe. Die Ratsuchenden erkundigten sich nach den
Möglichkeiten und nach den Kosten, die entsprechend der jeweils in Betracht
kommenden Maßnahmen auf sie zukommen würden.
Bezüglich der Höhe der Beratungsgebühren verweist sie
darauf, dass die Verbraucherzentrale Honorarberatungen für 5,-- € anbiete und
diese Beratungen qualitativ z.T. bereits über die Einstiegs- und Initialberatungen
von altbau plus hinausgingen. Von daher finde sie es nicht angemessen, eine
Gebühr von 10,-- € bis 15,-- € für
die Erstberatungen zu erheben.
Ratsfrau Wilms erinnert nochmals daran, dass seinerzeit alle
Parteien einvernehmlich den Beschluss gefasst hätten, altbau plus müsse sich
nach einer anfänglichen Anschubfinanzierung zukünftig selbst tragen. Dies müsse
nach ihrer Auffassung auch heute das Ziel sein. Sie bitte daher Frau Dr.
Vankann und die Verwaltung nochmals zu prüfen inwieweit sich der Verein altbau
plus zukünftig selbst finanzieren könne. Wenn eine vollständige Refinanzierung
nicht möglich sei, dann müsse aber zumindest eine erhebliche Reduzierung des
städtischen Anteils angestrebt werden. An dieser Stelle stellt sie ausdrücklich
klar, dass die CDU-Fraktion lediglich einer weiteren Mittelbereitstellung von
22.500,-- € jährlich für die nächsten 2 Jahre nicht zustimme, sehr wohl aber
der weiteren Personalbereitstellung (Geschäftsführung). Sie beantragt daher,
den Beschluss der Verwaltungsvorlage dementsprechend zu verändern.
Die Vorsitzende, Ratsfrau Kuck, stimmt darüber ab, ob die
Textpassage dem Verein altbau plus jährlich städtische Mittel von 22.500,-- €
für die nächsten beiden Jahre zur Verfügung zu stellen, gestrichen werden soll
oder nicht.
Mit 7 Gegenstimmen und keiner Enthaltung fasst der
Umweltausschuss mehrheitlich folgenden Beschluss: