22.01.2008 - 4 Situation der Städtischen Gemeinschaftsgrundsch...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4
- Gremium:
- Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf
- Datum:
- Di., 22.01.2008
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- Öffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Empfehlungsvorlage (inaktiv)
- Federführend:
- B 2 - Bezirksamt Aachen-Eilendorf
Beratung
Herr Ernst erklärt, dass die Schulverwaltung sich
ernsthafte Sorgen um den Schulstandort Barbarastraße mache. Die Schulleitung
der GGS Brühlstraße habe mit ihrem Schreiben vom 12.12.2007 an die
Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf frühzeitig um politische Unterstützung
gebeten, den Schulverbund mit der KGS Barbarastraße nicht eingehen zu müssen.
Die Reaktion der Schule und der Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf habe man so
nicht erwartet. Die Schulverwaltung habe daraufhin verzweifelt nach anderen
Möglichkeiten gesucht, die KGS Barbarastraße dauerhaft zu sichern. Jetzt habe
man eine Lösung gefunden, die alle Beteiligten zufriedenstelle. Danach könne die
Mindestgröße für eine Eingangsstufe von 18 Schülern unterschritten werden, wenn
der Schulweg zur nächstgelegenen Schule nicht zumutbar sei. Die Schulverwaltung
gehe davon aus, dass der Schulweg für die Kinder aus dem Stadtteil Rothe Erde
nach Eilendorf nicht zumutbar ist. Mit 16 Anmeldungen erfülle die KGS
Barbarastraße die Norm. Die Bezirksregierung in Köln und der Schulausschuss
tragen diese Entscheidung mit. Der Schulverbund GGS Brühlstraße mit der KGS
Barbarastraße komme daher in diesem Jahr nicht zustande.
Herr Verheyen (CDU) ist erfreut, dass die Interventionen
der Schule und der Bezirksvertretung
Aachen-Eilendorf bewirkt haben, dass der Schulverbund
nicht zustande komme. Er beanstande, dass die Schulverwaltung die
Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf nicht früher informiert habe. Die ganzen
Diskussionen hätte man sich ersparen können. Dem Vortrag entnehme er aber, dass
sich das Schulproblem im nächsten Jahr erneut stelle. Es sei daher geboten,
bereits jetzt nach Kooperationspartnern für die KGS Barbarastraße zu suchen.
Erstaunlich sei, dass sich auch die Schulkonferenz der Barbarastraße gegen den
Schulverbund ausgesprochen habe. Er schlage vor, jetzt und zukünftig keinen
Schulverbund mit Eilendorfer Grundschulen einzurichten.
Herr Schäfer (SPD) fragt nach eventuellen Alternativen.
Auch er sei froh, dass in diesem Jahr die
KGS Barbarastraße 16 Anmeldungen registriere und
aufgrund der besonderen Zugeständnisse eine Eingangsklasse für Erstkläßler
bilden könne. Nachdenklich stimme ihn, dass die GGS Brühlstraße
10 Anmeldungen aus dem Stadtteil Rothe Erde bekommen
habe. Dafür sei die Aufhebung der Schulbezirke verantwortlich. Das Schulproblem
der KGS Barbarastraße sei damit aber nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben
worden. Er frage sich, was passiere im übernächsten Schuljahr mit der KGS
Barbarastraße? Alle umliegenden Grundschulen seien gegen Schulverbindungen.
Ratsherr Jahn (Bd.90/Die
Grünen) ist glücklich darüber, dass für das kommende Schuljahr eine Lösung
gefunden wurde. Auf Dauer könne er sich jedoch Zusammenschlüsse verschiedener
Grundschulen vorstellen. Auch er erkenne, dass das Problem der KGS
Barbarastraße nur aufgeschoben sei. Deshalb sollen alle Beteiligten den
Zeitraum nutzen, Vorurteile gegen bestimmte Schulen bzw. Schulverbindungen
abzubauen. Er halte sich an den Grundsatz: „Kurze Beine, kurze Wege“. Einen Schulverbund zwischen der KGS Barbarastraße
und der GGS Brühlstraße oder der KGS Barbarastraße und der KGS Düppelstraße
könne er sich vorstellen. Langfristig möchte auch er, dass die KGS
Barbarastraße erhalten bleibt. Leider spreche die demographische Entwicklung
eine andere Sprache. Schulzusammenschlüsse seien daher unvermeidbar und nichts
Abschreckendes.
Herr Römer (CDU) ist ebenfalls
froh, dass nächstes Schuljahr kein Schulverbund zwischen den beiden
Grundschulen KGS Barbarastraße und
GGS Brühlstraße zustande komme. Er möchte beschließen, dass eine
derartige Regelung dauerhaft ausgeschlossen werde. Auch erkenne er keine
Vorteile in dem Zusammenschluß von Schulen. Frau Oprei, Schulleiterin der GGS
Brühlstraße, habe in der Sitzung der Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf am
18.12.2007 über die Vor- und Nachteile eines Schulverbundes ausführlich
berichtet.
Herr Verheyen (CDU) weist
darauf hin, dass die Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf hauptsächlich die Interessen der Eilendorfer
Bevölkerung vertrete. Die GGS Brühlstraße habe sich hilfesuchend an die
Bezirksvertretung gewandt und um Unterstützung gebeten. Diesem Wunsche sei man
durch einen entsprechenden Beschluss nachgekommen. Selbstverständlich könne der
Schulausschuss den Beschluss der Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf überstimmen.
Herr Schäfer (SPD) erklärt,
dass er als Mitglied der Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf geschworen habe,
zum Wohle der Stadt Aachen zu handeln. Diesen Schwur nehme er wörtlich. Daher
interessieren ihn auch die Belange eines benachbarten Stadtteils. Er frage
sich, wie kann man auf Dauer dem Stadtteil Rothe Erde bzw. der KGS
Barbarastraße helfen, welche Alternativen biete die Schulverwaltung an? Auch er
habe erfahren, dass sich die Elternschaften der KGS Düppelstraße, KGS
Barbarastraße und GGS Brühlstraße gegen die Zusammenlegung ausgesprochen haben.
Zwei Dinge seien daher klärungsbedürftig. Erstens stelle sich die Frage, ob die
GGS Brühlstraße geschwächt werde, wenn die Diskussion über den Zusammenschluß
mit der KGS Barbarastraße über Jahre immer wieder neu aufflamme. Er wolle für
das Absinken des Lehrnniveaus an der GGS Brühlstraße nicht mitverantwortlich
sein. Das Problem der KGS Barbarastraße müsse aber vorrangig im Stadtteil Rothe
Erde gelöst werden. Zweitens sei der Neubaubereich Breitbenden noch in der
Entwicklung, und es sei abzuwarten, ob sich kinderreiche Familien dort
ansiedeln. Daher brauche man für diese Neubewohner freie Anmeldekapazitäten in
den Grundschulen, um den Standort Eilendorf auch in dieser Hinsicht attraktiv
zu erhalten.
Herr Ernst entgegnet, dass alle
für einen Schulverbund in Frage kommenden Schulen vorab gefragt wurden. Die
Reaktion der Schulen habe die Schulverwaltung total geschockt. Die Entscheidung
über einen Schulverbund sollte ohne Zeitdruck getroffen werden. Schließlich sei
es die Schulverwaltung den Eltern der Kinder schuldig, frühzeitig zu sagen, auf
welche Schule ihr Kind eingeschult werden müsse. Bisher habe man einen
Schulverbund vermeiden können. Ferner sei es erforderlich gewesen, sich in
kürzester Zeit mit der Schulaufsicht und der Bezirksregierung in Köln
abzustimmen. Hinweise deuteten darauf hin, dass Schulschließungen dort
thematisiert wurden. Die Schulverwaltung habe unter Mitbeteiligung der
Schulkonferenz sozusagen als Rettungsanker den Schulverbund vorgeschlagen. Die
Verwaltung habe keine andere Wahl
gesehen. Nach ausführlichen Beratungen habe man jetzt erreicht, dass
alle bedrohten Schulstandorte erhalten bleiben. Die Bezirksregierung in Köln
werde dieses Jahr die Entscheidung mittragen. Alle Beteiligten müssen jetzt den
Zeitaufschub nutzen, zu überlegen, was im nächsten Jahr, wenn schlimmstenfalls
weniger Anmeldungen bei den gefährdeten Grundschulen eingehen, geschehen müsse.
Die generelle Ablehnung der Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf gegen den
Schulverbund der GGS Brühlstraße mit der KGS Barbarastraße werde dem
Schulausschuß weitergemeldet. Der Schulverbund GGS Brühlstraße und KGS
Barbarastraße sei deshalb favorisiert worden, weil bereits enge Verbindungen
zwischen dem Stadtteil Rothe Erde und dem Stadtbezirk Aachen-Eilendorf bestehen
und die Schulen räumlich nahe beieinander liegen. Alle diese Vorteile bieten
die KGS Düppelstraße und GGS Schönforst nicht. Herr Ernst bittet nochmals, den
Zeitgewinn von einem Jahr zu nutzen, sich mit der Situation zu beschäftigen.
Herr Römer (CDU) erklärt, dass
in einem Jahr nicht wieder über einen Schulverbund beraten werden soll. Er
lehne einen Schulverbund kategorisch ab.
Anlagen zur Vorlage
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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1,2 MB
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