28.01.2010 - 13 Lkw-Führungskonzept
Grunddaten
- TOP:
- Ö 13
- Gremium:
- Mobilitätsausschuss
- Datum:
- Do., 28.01.2010
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche Sitzung
- Vorlage:
-
FB 61/0086/WP16 Lkw-Führungskonzept
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 61 - Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung
- Beschluss:
- geändert beschlossen
Beratung
Herr Berresheim vom Ingenieurbüro HHS erläutert die Grundlagen für das LKW-Führungskonzept, das im Zusammenhang mit dem Luftreinhalteplan initiiert worden ist.
Demnach verursache der LKW-Verkehr 40 % der verkehrsbedingten Feinstaubbelastung. Die verkehrsbedingte Stickoxidbelastung werde zu 57 % durch den LKW verursacht, obwohl der LKW-Anteil am Gesamtkraftfahrzeugaufkommen lediglich 7 - 8 % ausmache. Das Gutachten stelle kein fertiges Konzept sondern lediglich Vorschläge zur Diskussion vor. Als LKW seien alle Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 3,5 t mit Ausnahme der Busse des ÖPNV zu werten. Dabei handele es sich nicht um den gesamten gewerblichen Verkehr, da dieser teilweise auch mit kleineren Fahrzeugen abgewickelt werde. Auf der Grundlage vorhandener Daten von Stadt, Land und IHK sowie aufgrund aktueller Zählungen sei ein Verkehrsmodell für LKW entwickelt worden, das eine Zuordnung von Quellen und Zielen ermögliche. Unterschieden werde zwischen Binnen- und Durchgangsverkehren. Ein Ergebnis des Gutachtens sei der Vorschlag für ein LKW-Führungskonzept, sodass bei positiver Ausweisung von Routen eine stadtverträgliche Verlagerung im öffentlichen Interesse initiiert werden solle. Dadurch könnte eine Bündelung auf geeignete Bereiche erreicht und unnötige Schleichverkehre vermieden werden. Anhand der zehn Aachener Postleitzahlenbereiche könnten die LKW möglichst lang auf den Autobahnstrecken gehalten und von der nächsten Anschlussstelle über eine fortgesetzte Wegweisung zum innerörtlichen Ziel gewiesen werden.
Für die SPD-Fraktion bestätigt Herr Servos den Bedarf für ein LKW-Führungskonzept. Erklärungsbedürftig sei aber, warum die Bearbeitungszeit ein Jahr lang gedauert und Kosten in Höhe von 50.000 verursacht habe.
Für die Verwaltung erklärt Herr Müller die Problematik, ein Verkehrsmodell bezogen auf LKW aufzustellen. Demnach hätten weitestgehend Grunddaten gefehlt und daher zunächst mit einem großen Aufwand ermittelt werden müssen. Während es in vielen Großstädten Untersuchungen zum ÖPNV-Netz gebe, seien Untersuchungen zum LKW-Verkehr selten. Insoweit könne das Aachener Projekt ein Beispiel für andere Städte in NRW darstellen.
Herr Janßen von der CDU-Fraktion weist auf den Luftreinhalteplan als Hintergrund für das LKW-Führungskonzept hin. Zwar sehe das Konzept einen Führungsvorschlag auf der Grundlage von Postleitzahlen vor, doch bezweifel er, dass dies effektiv genug sei, um die von den genutzten Navigationsgeräten vorgegebenen Routen zu entlasten. Daher glaube er nicht, dass sich die Verkehre erheblich beeinflussen ließen. Insoweit seien rigide Methoden erforderlich, um der Entwicklung entgegenzuwirken.
Herr Liebenhoff von der CDU-Fraktion weist auf die Einrichtung einer neuen BAB-Anschlussstelle im Jahr 2013 an der A 44 hin, die Einfluss auf das regionale Verkehrsgeschehen nehmen werde.
Nach abschließenden Wortmeldungen der Herren Berresheim und Servos lässt der Vorsitzende, Herr Jahn, über den erweiterten Beschlussantrag abstimmen.
Beschluss:
Der Mobilitätsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis und beschließt die Konkretisierung des LKW-Führungskonzeptes auf der Basis des vorgelegten Entwurfs.
Ergänzend soll die Möglichkeit geprüft werden, durch gezielte verbindliche Maßnahmen Einfluss auf die Datenbasis der Navigationsgeräte und anderer Routenempfehlungen auszuüben und auf diese Weise die Ziele des LKW-Führungskonzeptes zu erreichen.
Weiterhin wird die Verwaltung beauftragt,
- Erfahrungsberichte von Städten mit bestehenden LKW-Führungskonzepten einzuholen,
- die erhobenen Daten über das LKW-Aufkommen mit entsprechenden Lärm-, Emissions-, Erschütterungs- und Staukarten, dem Aspekt straßennaher Wohnbebauung sowie der verkehrlichen Bedeutung der jeweiligen Straße abzugleichen. Besondere Brennpunkte und weniger problematische Bereiche sind hervorzuheben.
- die Zustimmung zur Umstimmung des Konzeptes bei den übergeordneten Behörden zu betreiben,
- den weiteren Finanzierungsbedarf zu konkretisieren,
- zusätzliche Finanzierungsquellen zu identifizieren und
- Möglichkeiten eines gemeinsamen Vorgehens mit der StädteRegion Aachen zu prüfen.
Anlagen zur Vorlage
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