02.03.2010 - 4 Aachener StraßenbeleuchtungRatsantrag der Frakt...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4
- Gremium:
- Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz
- Datum:
- Di., 02.03.2010
- Status:
- gemischt (Niederschrift freigegeben)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 60 - Vertrags-, Vergabe- und Fördermittelmanagement
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Beratung
Herr Hofmann möchte wissen, ob in den von der STAWAG neu eingesetzten Lampen COSMO Polis Quecksilber enthalten ist und ob bei der Entwicklung eines technischen Konzeptes auch ortsansässige Fachbetriebe beteiligt sind.
Er merkt an, dass durch den Einsatz dieser neuen Lampen nachtaktive Insekten nicht besser geschützt sind.
Herr Larosch, Fachbereichsleiter der Bauverwaltung erklärt, dass in den neuen Lampen nur geringe Spuren von Quecksilber enthalten ist. Die alten Quecksilberdampflampen werden bis Ende 2011 ausgewechselt.
Die STAWAG arbeitet eng mit ansässigen Instituten und Herstellern zusammen. Auf der eigens dafür errichteten Messtrecke können Modelle auf Wirtschaftlichkeit, Ausleuchtung und optimale Maststandorte erprobt und vermessen werden. Diese Messtrecke kann von allen Herstellern genutzt werden.
Frau Nacken fügt hinzu, dass die STAWAG z.Zt. mit einem ortsansässigen Unternehmen eine Lampe mit LED Technik entwickelt, da der Einsatz der z.Zt. am Markt verfügbaren LED Leuchten nur im Bereich von reinen Anliegerstraßen, Radwegen und Fußwegen möglich und sinnvoll ist.
Ratsfrau Dr. Wolf möchte wissen, ob die größere Stärke der neuen Masten darin begründet liegt, dass diese einen zusätzlicher Korrosionsschutz aufweisen.
Sie merkt an, dass in der Vorlage abschließend erwähnt ist, dass der Ratsantrag Nr. 395/ 15 mit diesem Bericht als behandelt gilt. Der Ratsantrag beinhaltete aber 2 Punkte. Der erste ist mit dem Statusbericht erledigt, doch der Punkt 2 des Ratsantrages, der die Entwicklung eines technischen Konzeptes fordert, welches um ein Konzept zur wirtschaftlichen Realisierung ergänzt werden soll, könne noch nicht als abschließend behandelt gesehen werden.
Sobald das technische Konzept steht, sollte es im Ausschuss vorgestellt werden.
Herr Larosch bestätigt, dass die Masten aufgrund des zusätzlichen Korrosionsschutzes stärker sind.
Ratsherr Luczak stimmt zu, dass es wichtig ist, moderne Masten und umweltverträgliche Leuchtkörper unter ästhetischen Aspekten zum Einsatz zu bringen.
Er bittet darum, dass auch bei Sanierungen die alten Masten durch neue ersetzt werden.
Ratsherr Blum weist darauf hin, dass das in den Quecksilberdampflampen enthaltene Quecksilber keine Gefahr darstellt. Die STAWAG ist auf einem guten Weg. Es ist definitiv keine Lösung, die Straßenbeleuchtung zurückzufahren. Dadurch verschlechtert sich zum einen das Sicherheitsgefühl der Bürger, aber auch Gefahren können dadurch nicht mehr rechtzeitig wahrgenommen werden.
Die Entwicklung von effektiven und wirtschaftlich vertretbaren Beleuchtungslösungen wird noch 2-3 Jahre dauern.
Herr Riße fragt nach, ob in der Entwicklung auch LED Lampen mit Solarmodul untersucht werden.
Herr Larosch erklärt, dass auch diese Lampen auf der Messtrecke untersucht werden. Der Einsatz ist z.Zt. noch nicht vorgesehen, da diese Lampen noch nicht wirtschaftlich im Gebrauch sind.
Weiterhin wird geprüft, wie eine Automatik zum Ein- und Ausschalten der Beleuchtung geschaffen werden kann, ohne das das Sicherheitsgefühl -speziell in Parkanlagen- dabei gefährdet ist.
Frau Riedel fragt Herrn Hofman, ob es wissenschaftlich erwiesen ist, dass die neuen Lampen nicht besser für nachtaktive Insekten sind.
Herr Hofman bejaht diese Frage und regt an, bei der Entwicklung auch Kombinationen von verschiedenen Lampen zu berücksichtigen, z.B. auch den Einsatz von Natriumniederdrucklampen.
Der Ausschuss nimmt den Bericht einstimmig zur Kenntnis.
Nachtrag: Reaktion der STAWAG vom 03.03.2010 auf die Fragen im Ausschuss
Alle Gasentladungslampen besitzen geringe Spuren an Quecksilber. Diese sind aber extrem gering, mit Ausnahme bei der Quecksilberdampflampe deren Lichterzeugung ausschließlich auf Quecksilber basiert. Diese geringen Anteile sind für einen stabilen Betrieb der Lampen erforderlich. Inwieweit diese geringen Anteile auf das Anflugverhalten auswirken ist uns nicht bekannt.
Der Anteil dieser Quecksilberdampflampen ist Bundesweit bei ca. 40 %, Tendenz aufgrund des Verbotes fallend. In Aachen sind derzeitig noch 7 % Quecksilberdampflampen im Einsatz. Zum Ende dieses Jahres werden alle Quecksilberdampflampen ausgewechselt sein.
Bezüglich der nachtaktiven Insekten ist das Anflugverhalten bei Natriumdampflampen um ca. 80 % geringer, bezogen auf eine Quecksilberdampflampe.
Im Sinne einer kosteneffizienten Betriebsführung der Straßenbeleuchtung werden bei einem Austausch des Mastes gute und funktionsfähige Leuchten wieder verwendet. Dies ist in der von Herrn Luczak angesprochenen Klemensstraße wohl der Fall.
Anlagen zur Vorlage
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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(wie Dokument)
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