24.11.2010 - 2 Campus-Cluster 'Logistik' - Aktuelle Situation ...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 2
- Datum:
- Mi., 24.11.2010
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 02 - Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalstadt und Europa
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Beratung
Herr Schultheis erinnert an die in der ersten Sitzung der aktuellen Legislaturperiode formulierte Zielsetzung, auch zur politischen Erschließung des Campus-Konzeptes und seiner Cluster die Sitzungsthemen an diesen Clustern zu orientieren. Er bedankt sich bei Herrn Prof. Dr. Stich vom Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) für die Einladung und die Bereitschaft, das Cluster Logistik vorzustellen.
Prof. Dr. Stich stellt sich kurz vor und trägt dann anhand einer PowerPoint-Präsentation sowohl zum FIR und dem Cluster Logistik, aber auch zur Entwicklung der Forschungslandschaft RWTH / Cluster vor. Er betont, dass Aachen im Jahr 2010 im intensiven Wettbewerb um Drittmittel vorne liegt. Darüber hinaus weist er darauf hin, dass in Aachen eine Agglomeration von anwenderorientierten Groß-Instituten bestehe wie sonst nirgendwo.
Herr Schultheis dankt Herrn Prof. Dr. Stich für den informativen Vortrag. Frau Reinartz zeigt sich auch im Hinblick auf ihre eigenen Recherchen zum Thema überrascht, wie viel sich hinter dem Begriff Logistik verbirgt. Prof. Dr. Stich bestätigt diese Komplexität und zeigt auf, dass in Deutschland 800.000 Menschen in der Logistik tätig sind und jährlich 100.000 neue Mitarbeiter im Management gesucht werden. Er erwähnt weiterhin, dass das Spitzencluster Logistik derzeit in Dortmund beheimatet ist, Aachen aber auf einem guten Weg sei.
Auf Nachfrage von Herrn Kitt, ob die (globale) Dezentralisierung in der Kfz-Branche nicht unsinnig sei, erläutert Prof. Dr. Stich, dass sog. global sourcing heute (Zitat:) kriegsentscheidend sei. Die supply chains seien zwar immer länger, aber auch enger geworden. Herr Schultheis fragt nach, inwieweit man die sich aus den Erkenntnissen des FIR ergebenden Möglichkeiten auf kommunale Ebene herunter brechen kann. Prof. Dr. Stich führt dazu aus, dass es verwunderlich sei, dass zwar überregional großes Interesse am Angebot des FIR bestünde, dies in Aachen aber sehr gering sei. Deshalb sei man dabei, Kompetenzsignale für regionale Unternehmen zu entwickeln. Er verweist auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem PSI-Konzern, mit dem man bereits acht erfolgreiche Projekte initiiert habe. PSI werde demnächst Forschung und Entwicklung in Aachen betreiben und sicherlich auch bald ein Zuzugseffekt, der auch Mitglieder der wichtigen Verbände nach Aachen ziehen soll, spürbar werden. Frau Schmitt-Promny hält für wünschenswert, dass die FIR-Entwicklungen praktischen Nutzen haben und Unternehmensansiedlungen erreicht werden. Prof. Dr. Stich zeigt eine dreistufige Prioritätenliste auf: Zunächst muss eine Immatrikulation der Firmen erreicht werden; zzt. bestehen bereits acht Mietverträge über mehr als 2.500 m² Fläche, PSI hat z.B. einen Mietvertrag für fünf Jahre abgeschlossen. Zum Zweiten seien Projektpartner einzubeziehen, die sog. Projektbüros üblicherweise für drei Jahre anmieten. Das FIR betreut momentan 100 Projekte, mit Partnern sogar ca. 160. Als Beispiele nennt Prof. Dr. Stich smart watts und smart wheels und nennt in diesem Zusammenhang auf Platz 3 der Prioritätenliste die Zusammenarbeit mit den laufenden Projektpartnern. Auf Nachfrage von Frau Schmitt-Promny, wie durch das Logistik-Cluster Arbeitsplätze entstehen können, zeigt er auf, dass zwar das FIR nicht wachse, wohl aber die Spin-Offs bisher bereits ca. 200 zusätzliche Arbeitsplätze erbracht hätten; als Beispiele nennt er die Unternehmen Trovarit und MUL Services mit gemeinsam ca. 125 Arbeitsplätzen.
Herr Franz-Peter Beckers zeigt sich sehr beeindruckt von den Ausführungen und begrüßt die Bestrebungen, weitere Forschung und Entwicklung nach Aachen zu bringen. Im Hinblick auf den offensichtlich ungenügenden Wirkungsgrad in die Region fragt er nach Möglichkeiten, wie das FIR seine Kompetenzen in regionale Unternehmen z.B. aus den Bereichen Machinenbau und Automotive einbringen kann. Prof. Dr. Stich hält hier Netzwerk-Aktivitäten und das Kontaktieren der regionalen Verbände für erforderlich, bemängelt aber die unübersichtliche Struktur dieser Organisationen. Seiner Einschätzung zufolge führt das Überangebot an Helfern und Lösern zu einer zu komplizierten Infrastruktur. Der Trend, mit Diplomanden zu Lösungen kommen zu wollen, könne nicht funktionieren. Gleichwohl glaube er, dass die Industrie, sobald die ersten Cluster aktiv seien, ihre Ansprechpartner habe.
Herr Schultheis dankt Prof. Dr. Stich für die umfänglichen Informationen und regt an, beginnend bei den Hochschulen über die aktuellen Strukturen nachzudenken.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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(wie Dokument)
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5,4 MB
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