02.02.2011 - 4 Hochwasser Januar 2011 - Ortslage Kornelimünste...

Beschluss:
geändert beschlossen
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Beratung

Herr Meurer erläutert den der Bezirksvertretung vorliegenden Bericht. Die betroffenen Grundstücksbesitzer, an deren Häusern noch Hochwasserschutzmaßnahmen durchgeführt werden müssen, wurden zwischenzeitlich vom Wasserverband Eifel-Rur (WVER) angeschrieben; mit entsprechenden Antworten werde in 6 bis 8 Wochen gerechnet.

 

Er berichtet, das Bachbett der Inde wurde früher regelmäßig und äußerst intensiv von Müll, Bewuchs und Geschiebe gereinigt; diese intensive Form des Eingriffs ist jedoch rechtlich nicht mehr zulässig. Durch die heute übliche naturnahe Gewässerentwicklung entstehen mit der Zeit Anspülungen und Inseln, denen ein entsprechender Bewuchs in Form von Sträuchern bis hin zu Bäumen folgt. Dies hat jedoch keine negativen Auswirkungen auf den Hochwasserabfluss. Diese Entwicklung steht unter ständiger Beobachtung durch den WVER und soweit notwendig, wird eine Sedimententnahme erfolgen.

 

Unter Hinweis auf die zurückliegenden Beratungen zu Hochwasserschutz und Haftung zeigt sich die CDU-BF irritiert, dass Sandsackverwallungen errichtet wurden. Sie war bisher der Auffassung, alle erforderlichen Maßnahmen zum Hochwasserschutz wären zwischenzeitlich abschließend durchgeführt worden. Sie ist der Auffassung, dass keine ausreichende Pflege des Bachbettes erfolgt und zusätzlich aufkommender Baumbewuchs den Wasserabfluss behindert sowie die Stützmauern schädigt. Der von der Bezirksregierung genehmigte Kanal in der Schleckheimer Straße wird zusätzlich mehr Wasser zur Inde abführen. Unterhaltungsmaßnahmen an der Inde sind dringend notwendig und dies nicht erst im Frühjahr, sondern bereits im Herbst.

 

Die SPD-BF weist auf die technischen Möglichkeiten hin, die Pegelmessung zeitnah alle 15 Minuten durchzuführen und im Internet zu veröffentlichen, um damit schneller reagieren zu können. Sie möchte Auskunft darüber, was unter einem Jahrhunderthochwasser zu verstehen ist. Sie begrüßt den Einsatz der Feuerwehr, die hinsichtlich der Entfernung des Baumes an der Brücke zum Korneliusmarkt ein gutes Auge gehabt habe.

 

Herr Meurer antwortet, der endgültige Abschluss des Maßnahmepaketes steht in einigen Fällen noch aus und die Pegelüberwachung ist nicht Angelegenheit des WVER. Festzustellen bleibt, das Hochwasser der Inde ist nicht über die Ufer getreten, sondern das Wasser ist durch Mauerwerke und Kellerböden in die Häuser eingedrungen. Bezüglich der Hochwasserschutzmaßnahmen ist eine Abstimmung mit dem Denkmalschutz erfolgt. Eine Indereinigung erfolgt regelmäßig jährlich vor dem Jahrmarkt; hierbei wird hauptsächlich Zivilisationsmüll entnommen.

 

Ein 100jährliches Hochwasser hat einen Pegelstand von 2,20 m, ein 50jährliches Hochwasser von 2,08 m und ein 20jährliches Hochwasser von 1,92 m. Entsprechende Aufzeichnungen werden der Bezirksvertretung als Anlage zur Niederschrift beigefügt.

 

 

 

Unter Hinweis auf die Anfrage im August letzten Jahres und die Antwort des WVER, ist Kornelimünster angeblich für ein 100jährliches Hochwasser abgesichert. Das Ablesen des Pegelstandes in zeitlichen Abständen von 6 Stunden ist effektiv zu spät. Sie zeigt sich froh darüber, dass die Feuerwehr den besagten Baum beseitigt hat und vertritt die Auffassung, dass ein naturnaher Wasserlauf in einer bebauten Ortslage nichts zu suchen habe.

 

Bezüglich des entfernten Baumes weist die CDU-BF darauf hin, dass der Baum eine dringende Gefahr darstellte, die umgehend beseitigt werden musste; hierfür musste die Feuerwehr allerdings andere Arbeiten liegen lassen. Z. B. waren auch im Wohngebiet Meischenfeld und an anderer Stelle Keller voll Wasser gelaufen, die leer gepumpt werden mussten. Nachwachsende Gehölze und Sedimentablagerungen müssen zumindest größtenteils entfernt werden.

 

Herr Meurer erläutert den Bereitschaftsdienst des WVER anlässlich des Hochwassers und dass die Entfernung von Bäumen und Geschiebe alle paar Jahre in Angriff genommen werde. Die Frage der SPD-BF, dass bis zum einem Pegelstand von 2,20 m in Kornelimünster nichts passieren kann, wird von ihm positiv beantwortet.

 

Auf Nachfrage der SPD-BF erläutert Frau Claßen die Anwesenheit des Technischen Hilfswerkes (THW). Der Krisenstab für außergewöhnliche Ereignisse hatte im Benehmen mit der STAWAG das THW geordert, damit diese die Stromversorgung für den historischen Ortskern sicherstellt, wenn bei einem Pegelstand von 2,20 m der Elektrotrafo an der Inde von der STAWAG hätte abgestellt werden müssen. Es handelte sich also um eine vorbeugende Maßnahme.

 

Die SPD-BF schlägt vor, im Beschluss der Bezirksvertretung die zuständigen Stellen aufzufordern, die Pegelstände zeitnah abzulesen und weiterzuleiten. Die STAWAG sollte um Prüfung gebeten werden, den Stromtrafo evtl. an eine höher gelegene Stelle umzusetzen.

 

Unter Hinweis auf den Hochwasseraktionsplan und die Hochwassergefahrenkarten, wird Herr Meurer der Bezirksvertretung diese Daten und Unterlagen zur Verfügung stellen, die als Anlage der Niederschrift beigefügt werden.

 

Es ergeht folgender

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Beschluss:

Die Bezirksvertretung nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis und fordert die Verwaltung einstimmig auf in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Natur-, Umwelt- u. Verbraucherschutz NRW und der Bezirksregierung Köln zu klären, dass der Pegelstand zeitnaher ermittelt und im Internet veröffentlicht wird. Die STAWAG wird um Prüfung gebeten, ob für den betreffenden Stromtrafo im historischen Ortskern eine noch bessere Absicherung gewährleistet werden kann.

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Anlagen zur Vorlage

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