17.05.2011 - 4 G8 – Doppelter Abiturjahrgang
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4
- Gremium:
- Wohnungs- und Liegenschaftsausschuss
- Datum:
- Di., 17.05.2011
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 02 - Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalstadt und Europa
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Beratung
Frau Ariens und Herr Buchheister stellen das Thema anhand einer PowerPoint-Präsentation vor.
Herr Buchheister als Vorsitzender des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA)
der RWTH Aachen erläutert zunächst die Ausgangslage und stellt den Hochschulpakt II vor, die Vereinbarung zur Schaffung zusätzlicher Studienplätze in NRW vor dem Hintergrund G8.
Er teilt mit, dass vor dem Hintergrund des doppelten Abiturjahrganges mit der Aufnahme von ca. 3.000 zusätzlichen Studierenden zwischen 2011 und 2015 und durch Aussetzung der Wehrpflicht mit ca. 900 zusätzlichen Studierenden zwischen 2011 und 2012 zu rechnen sei.
Ziel der RWTH Aachen sei die Gewährleistung einer exzellenten Ausbildung auch in Zeiten dieser Überlast.
Nach derzeitigem Stand sei mit ca. 8.400 zusätzlichen Studierende in Aachen von 2011 bis 2018 zu rechnen.
Frau Ariens setzt die Präsentation fort.
Sie legt nochmals die Ausgangsposition dar und weist darauf hin, dass in den Jahren 2014 und 2015 knapp 3.000 zusätzliche Studierende in Aachen ihr Studium aufnehmen und somit zusätzlichen Wohnraum beanspruchen würden.
Die Stadt Aachen habe eine Steuerungsgruppe unter Beteiligung der Fachdienststellen eingerichtet, die sich in den kommenden Monaten und Jahren der Bewältigung dieser Aufgabe annehmen werde.
Ca. die Hälfte des zusätzlichen Wohnraumbedarfs müsse durch die Bereitstellung neuen Wohnraums durch Baumaßnahmen abgedeckt werden.
Es seien daher weitere Gespräche mit Investoren zu führen.
Die Möglichkeiten zum Umbau von Gebäuden und Umbau im privaten Wohnungsbestand müssten geprüft und ggfls. ausgeschöpft werden.
Es müsse über Um- und Zwischennutzungen während der G8-Zeit zwischen 2012 und 2016 nachgedacht werden.
Letztendlich müsse ein Notfallprogramm in der Hinterhand gehalten werden, falls der Bedarf nicht gedeckt werden könne und kurzfristig Lösungen herbeigeführt werden müssten.
Sie weist darauf hin, dass am 06.06.2011 ein Runder Tisch mit den angrenzenden Nachbarkommunen stattfinden werde, dass eine Beratungsstelle als zentrale Anlaufstelle und eine Website rund ums Thema „Wohnen für Studierende in Aachen“ eingerichtet werden sollen.
Sie erläutert nochmals Ziele und Zielgruppen, weist darauf hin, dass es eine umfangreiche Kampagne geben werde und dass im Rahmen der Presse- und Medienarbeit versucht werde, dieses Thema in den nächsten Jahren hier in Aachen zu platzieren.
Sie weist auf die Vorstellung des Projektes im Wohnungs- und Liegenschaftsausschuss, im Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Wissenschaft am 25.05.2011 und im Planungsausschuss am 26.05.2011 und auf die regelmäßige Information des Verwaltungsvorstandes, erstmalig am 03.05.2011, hin und dass bis Ende 2011 quartalsweise ein „Runder Tisch“ mit Leitungsebenen der beteiligten Einrichtungen, danach halbjährlich oder bei Bedarf, stattfinden werde.
Zum Abschluss verweist sie auf die finanzielle Ausstattung dieses Projektes.
Danach entfallen auf die Stadt Aachen 25.000,00 € jährlich, auf die RWTH 25.000,00 € zunächst einmalig und auf die FH 12.000,00 – 15.000,00 € zunächst ebenfalls einmalig.
Herr Baal bedankt sich für die Vorlage und den Vortrag.
Er stellt fest, dass ein befristeter Mehrbedarf an studentischem Wohnraum bestehe, der voraussichtlich ab 2017 – 2018 jedoch wieder rückläufig bzw. „verarbeitet“ sein werde.
Es müsse daher darüber nachgedacht werden, wie die heute zu tätigenden Bauinvestitionen nach Ablauf dieser Zeit anders genutzt werden könnten.
Für Frau Hörmann stellt sich die Frage, ob es Sinn macht, für die prognostizierten zusätzlichen ca. 1540 Betten ausschließlich studentischen Wohnraum zu schaffen.
Zumal ihres Wissens nach reine Studentenwohnungen nicht mehr gefördert würden, sondern nur solche, die später umgenutzt werden könnten.
Im Bezug auf die im Rahmen einer Um- und Zwischennutzung angedachten langfristigen Containerparks habe sie allerdings ein äußerst ungutes Gefühl.
An Herrn Körfer richtet Sie die Frage, ob das sogenannte Projekt „Wohnduo“ noch laufe.
Zur Frage des Containerparks teilt Frau Ariens mit, dass sie da beruhigen könne.
Wenn überhaupt würde es sich um moderne Container handeln die mit dem Bild der früheren Anlagen nichts mehr zu tun hätten. In diese Richtung würde aber auch nur gedacht werden müssen, wenn mit den anderen Maßnahmen nicht weiter zu kommen sei.
Richtig sei, dass G8 endlich sei und sich daher in jedem Fall die Frage stelle, was macht man mit den Wohnungen, wenn die Studentenwelle abebbt.
Herr Fauck weist darauf hin, dass es sich bei der genannten Zahl von 1.540 um eine Hochrechnung auf der Basis, was der Markt realisieren werde, handele.
Die Frage, was passiere mit den Wohnungen wenn sich der Markt zu einem bestimmten Zeitpunkt umkehre, lasse das Dilemma erkennen, in dem sich die Stadt Aachen befinde.
Auf die Frage von Frau Hörmann nach dem Projekt „Wohnduo“ teilt Herr Körfer mit, dass es sich hierbei um eine „schwierige Geschichte“ handele.
Laut Kostenanalyse mache dies keinen Sinn und habe daher keine Zukunft.
Es gebe 3 oder 4 praktizierte Fälle, die gepflegt werden müssten. Mehr aber auch nicht.
Zutreffend sei, dass es für reine studentische Wohnnutzung keine Fördermittel gebe. Dahinter stehe, heute Wohnraum zu bauen, der zwar für eine solche Nutzung in Frage komme, aber langfristig umwandelbar sei.
Für Frau Begoli ist interessant, welche Maßnahmen geplant bzw. bereits angelaufen sind.
Was den Umbau im privaten Wohnungsbestand anbelange, gehe sie davon aus, dass es hier durchaus für diesen Zweck nutzbaren bisher aber ungenutzten Wohnraum gebe.
Sie könne sich auch vorstellen, dass vermehrt Studentenwohngemeinschaften gegründet würden, die ansprechenden Wohnraum anmieten würden. Allerdings stelle sich hier dann die Frage, ob dadurch Wohnraum für andere Gruppen (Familien mit Kindern) knapper werde.
Frau Ariens bestätigt, dass der Wohnungsmarkt sicherlich enger werde und es durch Gründungen von Wohngemeinschaften zu einem Verdrängungswettbewerb kommen könne. Über die vorhandenen Resourcen gebe es allerdings keine Schätzungen.
Herr Fauck bemerkt hierzu, der Fachbereich Stadtentwicklung sehe genau dieses Problem und dies sei ein Grund, warum nicht jedes Projekt studentisches Wohnen einfach „durchgewinkt“ werde. Der Fachbereich hinterfrage alles kritisch und versuch, eine bewusste Steuerung vorzunehmen.
Herr Kuckelkorn weist auf das Projekt Vaalser Straße der gewoge hin. Hier habe es in der Januar-Sitzung eine Vorlage gegeben. U.a. sei beschlossen worden, den Tagesordnungspunkt in einer der nächsten Sitzungen erneut zu behandeln. Seine Fraktion warte darauf, dieses Projekt im WLA erneut vorgestellt zu bekommen.
Herr Körfer bestätigt, er werde dies an die gewoge weitergeben.
Weiterhin führt er aus, dass es mehrere Zielgruppen gebe, die wir auf dem Wohnungsmarkt zu beachten hätten und nicht gegeneinander ausspielen könnten bzw. wollten.
Herr Norbert Plum richtet an Herrn Fauck die Frage, ob bei Gesprächen mit Investoren feststellen könne, worauf deren Fokus gerichtet sei.
Herr Fauck entgegnet hierzu, dass das Bild sehr differenziert sei. Es gebe Investoren, die auf die Verwaltung zu kommen würden, da sie gehört hätten, es würden Wohnungen für studentisches Wohnen benötigt.
Andere Investoren indes würden dies wesentliche kritischer sehen.
Herr Moselage weist darauf hin, dass die Gemeinde Vaals 100.000,00 € für eine Imagekampagne auszugeben gedenke mit dem Ziel, Vaals als attraktiven Wohnort darzustellen, da es dort mittlerweile erhebliche Leerstände gebe.
Es sollte daher das Augenmerk nicht nur auf die deutschen Nachbargemeinden, sondern auch über die Grenze, gerichtet werden.
Anlagen zur Vorlage
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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(wie Dokument)
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58,4 kB
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