19.11.2013 - 9 Forstwirtschaftsplan 2014

Beschluss:
ungeändert beschlossen
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Beratung

Herr Volkmer stellt die Frage, ob die Übernutzung der Fichte in den vergangenen Jahren darauf zurückzuführen sei, dass die Holzpreise so stark gestiegen sind und das Forstamt deshalb verstärkt Fichten eingeschlagen hat. Darüber hinaus möchte er wissen, ob es Sinn macht, keine Fichten nach zu pflanzen und den Trend in Richtung der Buche zu stärken. Des Weiteren erkundigt er sich bei den Fremdaufträgen nach den Kosten für die Holzbringung an Unternehmer (siehe Vorlage Seite 6 unten).

 

Herr Dr. Krämer, Leiter des Forstamtes, erläutert, dass sich beim Holzeinschlag der Fichte nach wie vor die Auswirkungen der Orkane Kyrill (2007) und Xynthia (2010) niederschlagen. Nachdem die Vorräte an vielen Orten dem Sturm zum Opfer gefallen sind, ist nach anfänglicher Einschlagszurückhaltung heute ein Übervorrat auf den restlichen Fichtenflächen zu verzeichnen und die Durchforstung zur Stabilisierung des Waldes notwendig. Die Pflanzung von Fichten ist aus Sicht des Forstamtes nicht erforderlich, da sie sich hervorragend auf den Aachener Böden verjüngt und so auch in Zukunft Fichten in ausreichender Zahl vorhanden sein werden. Dennoch sollen keine reinen Fichtenwälder entstehen, da das Ziel die Baumartenvielfalt sein soll. Mit der Buche bestehen seit langer Zeit Absatzprobleme, so dass in NRW rund die Hälfte der Buchen einer thermischen Verwertung zugeführt wird, wobei das Buchenholz für diesen Zweck zu wertvoll ist. Daher wird in Aachen Buchenholz nur dort eingeschlagen, wo die Qualität sehr schlecht ist oder deutliche Pflegerückstände erkennbar sind.

 

Die Holzbringung erfolgt laut Herr Dr. Krämer durch externe Unternehmen, da die Verfügbarkeit von alternativen Möglichkeiten begrenzt ist. Die erforderlichen Transporte können nahezu ausschließlich durch Fahrzeuge sichergestellt werden. Zudem ist das Holz oft zu stark und die Geländesituation zu steil für einen Transport durch z.B. Pferde.

 

Ratsherr Schmitz, SPD-Fraktion, berichtet, dass im Rechnungsprüfungsausschuss in der vergangenen Woche, für den vorbildlichen Holzverkauf ein Lob an Dr. Krämer ausgesprochen wurde.

 

Ratsherr Schmitz führt aus, dass der Wald in der Form bewirtschaftet wird, dass auch die ökologische Seite gewürdigt wird.

 

Ratsherr Corsten, CDU-Fraktion schließt sich dem Lob und der Verbindung von ökologischen und wirtschaftlichen Aspekten an und dankt ebenfalls Dr. Krämer und seiner Abteilung. Der Bericht zum Forstwirtschaftsplan ist jedes Jahr sehr erfreulich ebenso wie ein Gang durch den Aachener Wald. Kritisch merkt Ratsherr Corsten die Mountainbiker an, die außerhalb der erlaubten Wege fahren.

 

Herr Dr. Krämer geht abschließend nochmal darauf ein, dass die Untere Forstbehörde nach Ablauf des zehnjährigen Forstwirtschaftszeitraums am 01.10.2013 einer generellen Verlängerung der Laufzeit zugestimmt hat. Über die Ergebnisse zu neuen Forsteinrichtungsmethoden und – inhalten wird der Ausschuss zu gegebener Zeit unterrichtet.

 

Zum Eschentriebsterben erläutert Herr Dr. Krämer, dass Aachen keine Reinbestände von Eschen aufweist, so dass wirtschaftlich betrachtet kein großer Schaden entsteht. Aus ökologischer Sicht ist der Schaden größer, da man gerade diese Baumart im Bachbereich fördern wollte, was nun nur noch eingeschränkt möglich ist. Die weitere Entwicklung der Krankheit wird beobachtet.

 

Herr Dr. Buchsteiner fragt nach, wie Bürger, die einen Eschenbestand in ihrer Umgebung haben, mit dieser Baumkrankheit umgehen sollen. Laut Herrn Dr. Krämer werden die Bäume nicht von heute auf morgen absterben sondern zunächst in der Krone Totholz bilden. Dieses wird aus den Bäumen entfernt, hierzu finden Regelkontrollen durch den Aachener Stadtbetrieb statt. Eine vorsorgliche Kontaktaufnahme zum Aachener Stadtbetrieb ist daher nicht erforderlich.

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Beschluss:

Vorbehaltlich der Zustimmung der Bezirksvertretungen Aachen Kornelimünster/Walheim (27.11.13) Aachen-Mitte (04.12.13) und Aachen-Brand (18.12.13) genehmigt der Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz die vorstehende Planung und stimmt den erforderlichen Fremdaufträgen zu.

 

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Abstimmungsergebnis:

einstimmig