14.05.2014 - 4 Antrag der CDU Fraktion in der Bezirksvertretun...

Beschluss:
ungeändert beschlossen
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Beratung

Auf die Verwaltungsvorlage wird verwiesen.

 

Ratsherr Tillmanns von der CDU-Fraktion bedankt sich für die ausgereifte Vorlage der Verwaltung und begrüßt, dass nun über alternative Bestattungsformen nachgedacht werde, da sich die Bestattungskultur schnell gewandelt habe. In Anbetracht der geplanten Grabeskirche in Brand müsse die Frage geklärt werden, wie damit zukünftig umgegangen werde.

Auf die Frage des Ratsherrn Tillmanns, wann mit einem Ergebnis der Friedhofsentwicklungsplanung zu rechnen sei, geht Herr Küpper vom Aachener Stadtbetrieb ein. Demnach sei der Friedhofsentwicklungsplan derzeit in der Vorbereitung. Bei der Planung würden alle Friedhöfe aufgenommen und eine umfangreiche Grabdatenbank erstellt. Darin könnten alle Daten zusammengeführt und somit beispielsweise ablaufende Ruhezeiten abgerufen werden. Die schnelle Änderung der Friedhofskultur zwinge dazu, Beisetzungsflächen zu sperren und einer anderen Nutzung zuzuführen. In Aachen gebe es derzeit 28 Friedhöfe mit insgesamt 163 ha Fläche. Dementsprechend entfalle auf jeden Bürger eine Fläche von 6,5 m², die aufgrund des hohen Studentenanteils in der Stadt auf 7 m² hochgerechnet werden müssten. Tatsächlich würden aber nur 3,5 m² / Bewohner benötigt. Die Eröffnung einer zweiten Grabeskirche mit 3.000 Plätzen in Aachen müsse als neuer Aspekt bei den Überlegungen berücksichtigt werden. In jedem Fall müssten bei der Friedhofsplanung in Zukunft Schwerpunkte gesetzt werden.

Laut Herrn Hellmann von der SPD-Fraktion lasse sich anhand der Friedhofssituation die schnelle Veränderung der Gesellschaft ablesen. Eine neue Grabeskirche mit insgesamt 3.000 Plätzen stelle die Friedhofssituation in Brand vor Probleme, zumal ohnehin die Bestattungsfläche um rund 50 % zu groß sei. Zukünftig könnte daher eine Konkurrenz zwischen der Kirche und der öffentlichen Hand als Betreiber der Friedhöfe entstehen. Allerdings werde eine Grabeskirche überbezirkliche Bedeutung haben und sich daher nicht ausschließlich auf den Friedhof in der Kolpingstraße auswirken. Um der allgemeinen Entwicklung zu entsprechen, sei die Integration anderer Bestattungsformen wichtig. Darüber hinaus müsse auch berücksichtigt werden, dass die Friedhöfe als „grüne Lunge“ in den hochverdichteten Räumen eine wichtige Funktion erfüllten. Dem Beschlussentwurf der Verwaltung könne sich seine Fraktion anschließen, soweit ein Verzicht auf eine Urnenwand nur zurzeit und nicht dauerhaft ausgeschlossen werde.

Ratsherr Blum von der FDP-Fraktion kündigt an, dem Beschlussentwurf der Verwaltung zu folgen. Die nun vorgelegten Zahlen seien aufschlussreich und sollten Anlass zu weiteren Beratungen geben. Ratsherr Blum verweist auf die Diskussion in der Sitzung des Betriebsausschusses des Aachener Stadtbetriebes am Vortag und schlägt vor, das Thema ergänzend im nichtöffentlichen Teil der Bezirksvertretungssitzung anzusprechen.

Aufgrund eines Hinweises von Frau Reiber von der Fraktion GRÜNE, dass sie die Bestattungsform des Rundbeetes mit einer ganzjährigen Bepflanzung vermisse, geht Herr Küpper vom Stadtbetrieb auf das Thema ein. Demnach sei auch diese Bestattungsform in Flur 2 vorgesehen. Dazu würden zentral einzelne Bäume gepflanzt, in deren Bereich 6 bis 10 Begräbnisplätze angeordnet werden könnten. Das Nutzungsrecht könnte für jeweils zwei Urnen bereits zu Lebzeiten erworben werden. Vorteil dieser Bestattungsvariante sei eine dauerhafte Bepflanzung und eine regelmäßige Pflege durch den Stadtbetrieb.

Herr Bezirksbürgermeister Henn betont, dass der Antrag zum richtigen Zeitpunkt gestellt worden sei, um die Diskussion über die Weiterentwicklung der Friedhöfe anzuregen. Sodann lässt er über den Beschlussentwurf der Verwaltung abstimmen.

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Beschluss (einstimmig):

Die Bezirksvertretung Aachen-Brand nimmt die Ausführungen der Verwaltung bezüglich der Friedhöfe in der Stadt Aachen und speziell auf dem Friedhof Kolpingstraße zur Kenntnis.

Zur Ausweitung des Grabangebotes werden, zunächst in geringer Anzahl, für den Angehörigen pflegefreie gärtnerisch angelegte Baumwahlgräber – Flur 2 – sowie Baumreihengräber – Flur 5 – angelegt. Von der Errichtung einer Urnenwand wird derzeit abgesehen.

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Abstimmungsergebnis: Einstimmig

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Anlagen zur Vorlage