30.08.2005 - 10 Nachhaltige Sanierung und Rekultivierung der Na...

Beschluss:
zur Kenntnis genommen
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Beratung

 

Herr Wiezorek berichtet zu diesem Tagesordnungspunkt mündlich und stellt anhand einer Präsentation den Lousberg - die Entwicklung eines Landschaftsschutzgebietes und Gartendenkmals - dar.

 

Eingangs weist Herr Wiezorek darauf hin, dass sich der Lousberg im Spannungsfeld zwischen Landschaftsschutz und Denkmalpflege befinde. Der Lousberg sei ein Landschaftsschutzgebiet und ein geologisches Naturdenkmal, darüber hinaus aber auch ein Gartendenkmal und es gelte beide Anforderungen zu vereinbaren. Wichtig sei dabei, echte, aber keine faulen Kompromisse zu finden, um allen Anforderungen gerecht zu werden. Dazu müssten alle Bereiche eindeutig ihre Ziele und Anforderungen formulieren. Diesbezüglich sei aber klar, so Herr Wiezorek, dass es wohl nicht gelingen werde, auf der gleichen Fläche in angemessener Weise Denkmalpflege, Gartenästhetik und Naturschutz zu verwirklichen. Ziel sei es daher räumliche Schwerpunkte als Lösungsweg zu bilden.

 

Vorrangig seien demzufolge die Ziele für die Entwicklung eines Parks/Gartendenkmals und des praktischen Umgangs damit zu klären, einen Interessensausgleich zwischen den zum Teil wiederstreitenden Belangen herzustellen und verbindliche Gestaltungs- und Pflegevorgaben zu schaffen.

 

Der Aufbau eines solchen Parkpflegewerkes habe daher zunächst die Bestandserfassung (Denkmalpflege, Bauliche Anlagen, Gartenästhetik, Umweltbelange) erfordert, die zum Großteil auch schon durch den Fachbereich vorgenommen worden sei. Für die jeweiligen Themen würden Leitlinien erarbeitet und ein Zielkonzept entwickelt. Entwickelt würden dabei auch sektorale Pläne. Herr Wiezorek erläutert insbesondere die Pläne von Weyhe, 1815 und den nachfolgenden Plan von Grube, 1899. An dieser Stelle macht er besonders deutlich darauf aufmerksam, dass der ursprüngliche Plan von Weyhe, der noch einen doppelreihigen Bepflanzungsbestand zeige, auf dem Gebiet des Lousberg einfach nicht umsetzbar sei. Mit Hinweis auf den „Starplaner und den Sandberg“ erläutert er, dass die Planung von Weyhe auf dem Lousberg aufgrund der fehlenden Fläche nicht umsetzbar gewesen sei. Dieser Plan vergesse, dass der Lousberg keine ebene Fläche sei, sondern ein Sandberg. Berücksichtigen müsse man daher insbesondere diese geologische Beschaffenheit des Berges und demzufolge mögliche zukünftige Veränderungen. Vorrangig müsste der Berg daher auch durch verschiedene Mauern und Maßnahmen gesichert und gestützt werden, damit dieser sich nicht zukünftig negativ verändere.

 

Zur Vorgehensweise erläutert Herr Wiezorek dann im Einzelnen, dass verwaltungsintern eine Arbeitsgruppe gebildet worden sei und Anregungen zum Beispiel von der Lousberggesellschaft aber auch des Landschaftsbeirates in Teilfragen mit einbezogen worden seien. Laufend werde auch die Bestandserfassung ergänzt. Darüber hinaus sollen externe Initiativen und Akteure mit in die Sachdiskussion aber auch in die konkrete Umsetzung eingebunden werden. Außerdem sei geplant, Politik und Öffentlichkeit bei wesentlichen Zwischenschritten ständig und regelmäßig zu informieren. Zeitlich gesehen habe man sich vorgenommen, die Zielkonzepte des Parkpflegewerks bis Ende 2005 abzuschließen und zentrale Maßnahmen bis zum 200-jährigen Jubiläum in 2007 bzw. bis zur EuRegionale 2008 umzusetzen. Ihm sei bewusst, dass das Jahr 2005 bereits weit fortgeschritten sei, aber an der Absicht das Zielkonzept bis Ende 2005 fertig zu stellen, festgehalten werde.

Herr Wiezorek weist noch darauf hin, dass das Erscheinungsbild des Lousberg durch die Kooperation mit der Arbeitsgruppe des Sozialwerks Aachener Christen bereits deutlich verbessert werden konnte.

 

Zur Vorgehensweise und den anstehenden eingeplanten Maßnahmen für 2005/2006, die noch umzusetzen seien erklärt Herr Wiezorek, dass dies zum einen die Reparatur des Geländers zur Soers hin sei, die Sanierung der bergseitigen Trockenmauern und von mehreren Treppenanlagen, die Pflanzung von mindestens fünfundfünfzig Buchen im oberen und unteren Teil der Allee, gestiftet durch die Lousberg-Gesellschaft, und die Instandsetzung der Asphaltdecke.

 

Hinsichtlich der Asphaltdecke erläutert Herr Wiezorek die Entstehungsgeschichte der Asphaltdecke auf dem Lousberg - wie kam der Lousberg zur Asphaltdecke ?. Die Erkundigungen und intensiven Recherchen sowie Arbeiten vor Ort hätten ergeben, dass die Wege ursprünglich mit Hilfe von Teer angelegt und zur Reparatur mit einer Asphaltdecke überzogen worden seien. Im Falle einer kompletten Beseitigung der Asphaltdecke, müsste auf jeden Fall auch der darunter liegende Teer bzw. die Teerschichten ausgehoben werden. Nach Prüfung und Einschätzung der Fachleute bestehe in diesem Fall jedoch ein enorm hohes Risiko, dass der alte Buchenbestand geschädigt und die Buchen absterben würden.

 

Dies habe letztlich auch dazu geführt, sich gegen eine wassergebundene Decke zu entscheiden, da der darunter liegende Teer auf jeden Fall hätte entfernt werden müssen. Nach Beratung und Absprache mit allen Fachleuten und Experten sei entschieden worden, die vorhandene Asphaltdecke lediglich Instand zu setzen. Diese Maßnahme könnte in der Umsetzung ggf. auf das Jahr 2006  geschoben werden.

 

Zur Finanzierung und zeitlichen Umsetzbarkeit erläutert Herr Wiezorek, dass der Fachbereich versuche bei der Bezirksregierung Köln aus Rücklaufen noch weitere Fördergelder zu erhalten. Einzelne Maßnahmen müssten gegebenenfalls auf 2006 geschoben werden, wie beispielsweise die Instandsetzung der Asphaltdecke, da sich aufgrund der Kostenkalkulation bereits abzeichne, dass die vorhandenen Haushaltsmittel ohne weitere Förderung aus Denkmalpflegemitteln nicht vollständig ausreichen würden, um alle erforderlichen Maßnahmen durchzuführen.

 

Auf jeden Fall solle in 2005 aber das Geländer zur Soers hin saniert und die Buchen der Lousberggesellschaft eingepflanzt werden. Soweit wie möglich versuche man auch die Trockenmauern und die Treppenanlagen bergseitig zu sanieren.

 

Hinsichtlich der von Herrn Mayers angesprochenen Fördergeldern für das Projekt  EuRegionale 2008 und das Projekt Parkpflegewerk Lousberg erläutert Frau Beigeordnete Nacken, dass im Projekt EuRegionale 2008 der Lousberg in verschiedenen Maßnahmen enthalten sei.

Darüber hinaus weist sie darauf hin, dass der Kersten´sche Pavillon ab dem 01.09.2005 an die
Lousberg-Gesellschaft verpachtet worden sei, da es Ziel sei, diesen öffentlich zugänglich zu machen.

 

Ohne weitere Diskussion fasst der Umweltausschuss einstimmig folgenden Beschluss.

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Beschluss:

Der Umweltausschuss hat den Sachstandsbericht der Verwaltung und die Darstellung der weiteren Vorgehensweise zur Kenntnis genommen.

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Anlagen zur Vorlage

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