06.05.2015 - 6 Aachen-Strategie-Wohnen - Aktualisierung und te...

Beschluss:
zur Kenntnis genommen
Reduzieren

Beratung

 Herr Frankenberger, Abteilungsleiter im Strategischen Immobilienmanagement, erläutert die Vorlage zur „Aachen-Strategie-Wohnen“ mit einer Präsentation. Diese ist in Allris als Anlage eingestellt.

Hier werden auch die in der Einwohnerfragestunde angesprochenen Schreibfehler im Quaestio Gutachten ausgewiesen. Herr Frankenberger erklärt, dass derzeit noch geprüft werden, ob die Nettoflächen ausgewiesen werden müssen. Bzgl. des Neubaugebietes Richtericher Dell verweist er nochmals auf die, die Vermarktung des 1. Bauabschnitt begleitende Evaluation, um einem möglichen geänderten Flächen- und Wohnbedarf bei den folgenden Bauabschnitten berücksichtigen zu können.

 

Herr Bezirksvertreter Werner hält diese Vorgehensweise für nachvollziehbar und unterstützenswert. Mit diesem Konzept könne man einer Abwanderung von Aachen z.B. nach Roetgen, wo derzeit ein großes Neubaugebiet entstehe, gegensteuern.

Frau Bezirksbürgermeisterin Köhne sieht auch eine Abwanderung in das Neubaugebiet Kapellenfeldchen in Würselen.

Herr Bezirksvertreter Feil erkundigt sich, ob konkrete Zahlen zur Bevökerungs- und zur Preisentwicklung auf dem Wohnungsmarkt in den letzten 10 Jahren vorliegen.

Herr Frankenberger erklärt, dass es hinsichtlich der genauen Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung einen Rechtsstreit bzgl. des Mikrozensus gebe, dieses jedoch für die Prognose unerheblich sei, da die Bevölkerungszahlen in den letzten Jahren deutlich gestiegen sind, bis auf einen Knick bedingt durch die Einführung der Zweitwohnsitzsteuer. Wichtiger für die Erstellung der Prognosen seien Informationen zum Bevölkerungsquerschnitt (Alter, Einkommen).

Die Kosten für Mieten, Immobilien und Neubauflächen seien angestiegen. Dieses stelle einen Grund für die Abwanderung von Interessenten ins Umland dar. Diesem Trend könne man nur entgegenwirken, indem die Stadt Bauland auf den Markt bringt, um erschwingliche Preise zu ermöglichen. Dieses sei auch wichtig für eine sozial gerechte Wohnungspolitik.

 

Herr Brantin teilt die Einschätzung, dass die Gemeinden im Umland sehr umtriebig seien und der Stadt Aachen in diesem Punkt Potential abgraben. Flächen sollten nur dann bereitgestellt werden, wenn dies für die Stadt einen Mehrwert bringe. Bezogen auf die Schülerzahlen an der Grundschule Richterich sei es wichtig, dass man in Richterich bezahlbaren Wohnraum für Familien schaffe. Es sei jedoch auch wichtig, die bestehenden alten Wohngebiete in den Planungen zu berücksichtigen. Viele ältere Mitbürger wohnen alleine in großen Häusern, möchten jedoch im Alter in Richterich bleiben. Durch Schaffung von altersgerechtem Wohnraum würde an anderer Stelle Wohnraum für Familien frei.

Herr Bezirksvertreter Brantin betont, dass die bestehenden Straßen in Richterich bereits überlastet seien. Die Erschließungsstraße werde aber nicht ohne das Neubaugebiet Richterich Dell kommen. Gleichfalls müsse gewährleistet sein, dass es durch das Neubaugebiet keine zusätzliche Belastung vorhandener Straßen gebe.

Herr Bezirksvertreter Dr. Kuhrt-Lassay bezieht sich auf eine frühere Aussage, wonach die Campusentwicklung als wichtig für das Neubaugebiet Richtericher Dell dargestellt wurde. Die vage Formulierung auf S. 14 des Gutachtens („quasi als gesichert geltende Arbeitsplätze“) erinnere ihn an die Prognosen zum Gewerbegebiet Avantis. Er fragt nun, ob man aufgrund der Erfahrungen bei der Campus-Entwicklung schon verlässliche Zahlen habe, die die Zahlen zur Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt untermauern und ob man evtl. mit einer Abspeckung des Neubaugebietes auf 500-600 Wohneinheiten leben könne.

Herr Frankenberger erklärt, dass der Gutachter nur das, was tatsächlich auf dem Campus Melaten stattfindet auf die Entwicklungen in Campus West hochgerechnet hat. Unberücksichtigt blieben Folgearbeitsplätze, die aufgrund der auf dem Campus entstehenden Arbeitsplätze in anderen Bereichen entstehen.

 

Herr Bezirksvertreter Kuckelkorn betont die Wichtigkeit der Erschließungsstraße. Da es hierzu neue Erkenntnisse gebe, bittet er die Vorsitzende, dieses auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung Aachen-Richterich am 10.06.2015 zu nehmen.

 

Herr Frankenberger unterstreicht die Annahme von Herrn Bezirksvertreter Dautzenberg, dass sich nur dann neue Firmen im Campus-Gelände niederlassen, wenn die Rahmenbedingungen, u.a. Baugebiete, stimmen.

 

Herr Bezirksvertreter Feil wirft die Frage auf, ob die Abwanderung in das Umland wirklich so negativ zu sehen sei und ob man hier nicht städteregionsmäßig denken müsse. Herr Bezirksvertreter Kuckelkorn verweist hierzu auf die wegfallenden Steuereinnahmen, Herr Bezirksvertreter Dautzenberg auf die Umweltproblem durch Pendler.

Herr Frankenberger ergänzt hierzu, dass die ökologische Betrachtung insb. hinsichtlich der Wege zum Arbeitsplatz wichtig sei. Wichtig sei auch der Wunsch der Interessenten. Diese wollen stadtnah aber im Grünen wohnen. Genau diese Voraussetzungen biete das Neubaugebiet Richtericher Dell.

Frau Bezirksbürgermeisterin Köhne sieht diesen Wunsch auch im Freizeitverhalten der Menschen begründet und damit dem Wunsch nach kurzen Anfahrtszeiten zum Arbeitsplatz. Für Richterich sei das Neubaugebiet auch wegen der demografischen Entwicklung wichtig. Ältere Mitbürger suchen eine Alternative für ihr großes Haus, möchten aber nicht ins Umland ziehen.

 

Die Vertreter aller Fraktionen bedanken sich bei Herrn Frankenberger für die Präsentation und die Beantwortung der Fragen.

Reduzieren

Beschluss:

Die Bezirksvertretung Aachen-Richterich nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.

 

Reduzieren

Abstimmung: einstimmig

Reduzieren

Anlagen zur Vorlage

Reduzieren

Anlagen