15.03.2017 - 7 Fahrplanmaßnahmen Dezember 2017 sowieAntrag der...

Beschluss:
zur Kenntnis genommen
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Beratung

Herr von Thenen begrüßt Frau Dr. Driessen und Herrn Paetz von der ASEAG sowie von der Fachverwaltung Frau Liljegren.

 

Frau Liljegren teilt vorab mit, dass es keine rechtzeitig erstellte Vorlage zu diesem Thema gibt.

Sie stellt sich und ihren Arbeitsbereich vor und teilt mit, dass sie maßgeblich in Zusammenarbeit mit der ASEAG an der Fortschreibung des Nahverkehrsplans 2015 mitgewirkt hat. Herzstück im Nahverkehrsplan, zweite Fortschreibung 2015, ist das Zielkonzept 2018, das jetzt im Rahmen von Fahrplanmaßnahmen im Dezember 2017 umgesetzt wird. Es werden sich einige Änderungen im Busnetz für die Stadt Aachen ergeben. Die Ursprungsideen für dieses Zielkonzept stammen aus dem Gutachten Busnetz 2015 plus, welches von einem externen Büro und in Zusammenarbeit mit Stadtverwaltung und der ASEAG entstanden ist. Daraus resultiert der Nahverkehrsplan und jetzt ist es Zeit das konkret umzusetzen. Gleichzeitig wird im Dezember 2017 die aktuelle Betrauung der ASEAG, sozusagen der Auftrag der ASEAG für die Busleistungen, auslaufen. Der Rat hat bereits im Oktober 2015 beschlossen, den Auftrag um 10 weitere Jahre zu verlängern. Dieses Zielkonzept 2018 ist zentraler Bestandteil des Gesamtpaketes der Nahverkehrsleistungen im Stadtgebiet. Das sind Prozesse, die parallel nebeneinander laufen. Frau Liljegren stellt nun anhand einer Präsentation, die als Anlage beigefügt ist, eine Übersicht und die einzelnen Maßnahmen des bedarfsorientierten Verkehrs vor sowie die Schnellbusverbindungen, die auf zwei Achsen aus der Eifel durch den Bezirk in die Innenstadt führen.

 

Im Anschluss an die vorgenannten Ausführungen stellt sich Frau Dr. Driessen von der ASEAG vor und stellt ebenfalls anhand einer Präsentation, die als Anlage beigefügt ist, die Fahrplanmaßnahmen Dezember 2017 und deren Umsetzung vor.

 

Über das ALT-Konzept erfolgt erst einmal eine Taktverdichtung der Linie 66 (Halbstundentakt), die zukünftig SB66 heißen wird.

 

Der Netliner in Monschau ist ein Holbus, d. h. per Anruf kann dieser Bus zu einer Haltestelle bestellt und der Zielort (Haltestelle) bestimmt werden. Der Netliner kann auch über Internet oder über eine App gebucht werden. Er dient flexibel im Raum, hat keinen festen Linienweg vorgegeben und keine festen Fahrzeiten. Diese Fahrten können 30 Minuten vorher angemeldet und ebenfalls bis zu 30 Minuten vor Abfahrt storniert werden. Sollte während der angeforderten Netliner-Zeit eine Linienverbindung existieren, wird der Fahrgast auf diese Linienverbindung verwiesen, um den Netliner flexibel zu halten. Der Netliner ersetzt kein Taxi, sondern wird bedarfsorientiert eingesetzt. Der Fahrgast erhält dann die nötigen Informationen zur angeforderten Fahrt. Der Fahrer dieser Kleinbusse bekommt die Information über die Tour auf ein Handy.

 

Der Bürger meldet sich mit seiner Telefonnummer und einem selbstgewählten Password an und kann dann eine Starthaltestelle, eine Zielhaltestelle, die Abholzeit und die Anzahl der Personen auswählen und dann die Buchung ausführen. Es können auch mehrere Tage ausgewählt werden. Der Bürger wird dann z. B. jeden Tag um 09:00 Uhr von montags bis freitags abgeholt  Angegeben werden sollte auch die Mitnahme eines Kinderwagens oder eines Rollstuhls. Der Kleinbus fasst ohne Kinderwagen oder Rollstuhl exakt 23 Personen. Der Kunde bekommt dann die Information, ob die Fahrt zu 90 % eingeplant werden konnte. In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass der Bus ausgebucht ist und die Stelle nicht mehr anfahren werden kann. Unser Ziel ist, dass wir irgendwann auch über dieses System abrechnen können.

 

Die Erfahrungen, die wir in Monschau gemacht haben, wurden genutzt und hier angewendet, d. h. wir werden nicht so stark einsparen oder Linien zurücknehmen wie wir das im Nahverkehrsplan gemacht haben. Wir verlagern den Umsteigepunkt von Lintert nach Schleckheim, d. h. die Linie 41 fährt stündlich bis Schleckheim im Halbstundentakt, aber auch noch bis Schmithof-Sief, außer zu Zeiten wo der Netliner bedient. Wir haben die Linie 65 nicht in Brand enden lassen, sondern wir haben sie umgeklappt auf das Gewerbegebiet, abgesehen von 3 Schülerfahrten, die nach wie vor auf der Linie 65 noch stattfindet. Wir haben festgestellt, dass die Linie 65 kaum Fahrgäste aufnimmt. Die Linie 70 wird zukünftig am Bahnhof Rothe Erde enden, aber die Frühfahrten der Linie 70 werden von der Linie 41 übernommen. Auch im Nahverkehrsplan endet die Linie 70 am Bahnhof Rothe Erde. Auch hier wurden die Frühfahrten wieder mit reingenommen. Unverändert bleibt die Linie 55, die Linie 11 endet in Walheim-Hasbach und fährt nicht mehr nach Schmithof. Umsteigemöglichkeiten bleiben weiterhin bestehen, also von der 41 auf die 11 oder auf die 65. Da sind wir nicht nur auf den Netliner angewiesen. Unverändert bleiben auch die Linien 35, 65, 66 und SB 63. Im Antrag steht auch, dass eine zusätzliche Haltestelle am Hospiz Iterbach eingerichtet werden wird, die dann vom Netliner bedient werden kann.

 

Die Betriebszeiten des Netliners sind montags bis freitags von 09:00 – 12:00 Uhr und 20:00 – 23:00 Uhr, dort wo die Linie 41 Schleckheim nicht bedient. Sonntags sind die Netliner- Betriebszeiten von 08:00 – 23:00 Uhr.

 

Die Linie 41 wird bis zum Umsteigepunkt Schleckheim-Kapelle zurückgezogen und die Linie 11 bis Walheim-Hasbach. Die Früh- und Spätfahrten samstags der Linien 11 und 41 bleiben erhalten. Es wird auch keine Änderungen der Linien 35 und 55 geben. Vorteil des Netliners ist auch, dass jetzt zum Beispiel auch Stadtteile wie Friesenrath ganztags besser angeboten werden, ebenfalls auch über die Takteinrichtung der Linie 66. Sonntags nehmen wir die Fahrten der Linie 11 bis Lichtenbusch zurück und verknüpfen da die Linie 11 mit der Linie 55, sodass auch dort das Wohngebiet besser angebunden werden konnte. Auch hier bleiben die Früh- und Spätfahrten der Linien 11 und 55 erhalten. Wir haben auch keine Änderungen bei den Linien 35 und 55. Auch hier ist die Netliner-Betriebszeit von 08:00 – 23:00 Uhr.

 

Frau Liljegren führt noch aus, was das insgesamt für eine Auswirkung auf die Betriebsleistung der ASEAG hat. Nach Verkehrsplan gerechnet gibt es ungefähr 70.000 Mehrkilometer jährlich durch die Fahrplanmaßnahme. Nachdem die ASEAG nochmals jeden einzelnen Linienabschnitt geprüft hat, sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass wir mit dem bedarfsorientierten Verkehr ein bisschen vorsichtiger starten müssen. Es geht darum, die Fahrgäste bei der Veränderung mitzunehmen, weil sie ihren Fahrtwunsch anmelden müssen, bevor sie fahren können. Dass sie dafür aber die Fahrtzeiten sehr flexibel halten können und nicht von starren Fahrplanzeiten abhängig sind. In dem Fall gehen wir von einer Mehrleistung von 129.800 km jährlich aus. Das ist auch der Grund, warum die Vorlage noch nicht vorliegt und demzufolge heute noch kein Beschluss herbeigeführt werden kann, sondern nur eine Empfehlung und somit der Beschluss der Bezirksvertretung Kornelimünster/Walheim erst nach dem Mobilitätsausschuss erfolgen kann. Nach Dezember 2017 kann erst gesagt werden, ob der Netliner zu allen Tageszeiten voll belegt war oder ob er gar nicht genutzt wurde. Dieses Konzept muss also noch fortlaufend angepasst werden.

 

Herr von Thenen bedankt sich ganz herzlich für den detailreichen Vortrag, wobei sicherlich nicht alle Änderungen so direkt aufgenommen und bewertet werden konnten.

 

Die SPD-BF bedankt sich für die Vorträge. Ein Dank auch noch grundsätzlich an die ASEAG, dass sie hier den ÖPNV in dieser Stadt so fantastisch organisiert und bereitstellt. Hier im Bezirk nehmen wir natürlich erfreut zur Kenntnis, dass für die Hauptverkehrsachsen der 7 ½-Minutentakt jetzt angestrebt wird. Die Bewohner haben auf das Dauerproblem der Verbindung zwischen den einzelnen Ortsteilen im Bezirk hingewiesen. Dies wird immer wieder an uns herangetragen, insbesondere geht es auch um die Lücken, die dann eben außerhalb des Berufsverkehrs und des Schülerverkehrs entstehen. Können Sie uns nachher bestätigen, dass dieses ALT-Konzept, welches uns vor 2 Jahren vorgestellt wurde, und der Begriff Netliner nur eine andere Begrifflichkeit ist, die im Grunde genommen das gleiche Prinzip verfolgt, dass es nämlich genau darum geht, für diese Lücken ein Angebot für die Randbezirke der Stadt zu schaffen.

 

Wenn der Bürger morgens um 08:00 Uhr losfährt, dass stimmt das Busangebot, nicht jedoch, wenn er dann um 11:00 Uhr wieder zurückkommt, dann wird es schwierig. Oder nach einem Theater- oder Kinobesuch kommen Bürger aus Friesenrath nur noch bis Walheim. Es wurde auch gesagt, das ALT-Konzept kommt in 2017. Das hat uns dann eigentlich auch sehr beruhigt. Das Problem, das die Leute hier im Bezirk haben, wäre damit gelöst. Positiv wird auch aufgenommen, dass die Zeiten am Wochenende ausgedehnt werden, was den Netliner betrifft. Wichtig ist auch, dass beim Schülerverkehr nichts reduziert wird.

 

Auch die CDU-BF bedankt sich für den Vortrag und dafür, dass einiges geklärt werden konnte. Ein Grundbedürfnis des Menschen ist es, sich frei und selbstbestimmt von A nach B zu bewegen und dass der Netliner auch samstags morgens unterwegs ist. Die Gewährleistung dieser Mobilität und damit auch die Lebensqualität wirkt eindeutig in den Gestaltungsraum der kommunalen Selbstverwaltung, was mit der Kämmerin in finanzieller Hinsicht noch zu regeln ist. Danach ist die Gestaltung des Nahverkehrs eine existenzielle öffentliche Aufgabe. Wir wissen alle, dass in manchen Städten die Privatisierung so fortschreitet, dass nur der Gewinn zählt und damit auch die Bedürfnisse vieler Bürger nicht mehr wahrgenommen werden. Die Eigenwirtschaftlichkeit darf natürlich nicht vergessen werden. Die Eigenwirtschaftlichkeit ist ein mitentscheidender Faktor bei der Erbringung des öffentlichen Nahverkehrs.

Für die Grüne-BF stellt sich die Frage, wie den Bürgern das Konzept des Netliners näher gebracht werden soll.

 

Frau Dr. Driessen teilt hierzu mit, dass z. B. in Monschau an allen öffentlichen Stellen und Einrichtungen Flyer verteilt wurden, in denen das Konzept beschrieben ist. Natürlich wurde das auch im Internet und über die Presse bekanntgegeben. In Monschau haben im Vorlauf eine Testphase und sogar eine Veranstaltung stattgefunden.

 

Frau Opitz möchte sich ebenfalls recht herzlich für die Ausführungen bedanken.

 

Die CDU-BF  hat noch eine Frage zum Vorlauf bei der Anmeldung des Netliners.

 

Frau Dr. Driessen antwortet, wir haben mindestens eine halbe Stunde Vorlauf. Das ist auch erforderlich. Es wird noch überlegt, ob wir nicht aufgrund der räumlichen Distanzen in Kornelimünster/Walheim eine ¾-Stunde Vorlauf schalten.

 

Vor einem Jahr wurde das ALT-Konzept vorgestellt als bedarfsorientierter Verkehr mit einem anderen Linientakt, d. h. ich habe einen fest vorgegebenen Fahrplan, eine fest vorgegebene Linie, eine feste Haltestelle, dahin kann dann ein Taxi bestellt werden, welches die Haltestellen abfährt. Der Unterschied zum Netliner ist, dass sie jetzt z. B. von Sief zum Freizeitgelände fahren können, was es heute in der Form noch nicht gibt. Das ist der Unterschied zwischen ALT und Netliner.

 

Die SPD-BF bemerkt, dass damals das ALT-Konzept als ein ähnliches System beschrieben wurde, also auf Anruf oder per App der Bus angefordert werden konnte, um die Leute dann zu den gewünschten Zeiten abzuholen.

 

Frau Dr. Driessen bestätigt dies.

 

Herr von Thenen weist daraufhin, dass in den Stadtteilen Laurensberg und Verlautenheide  ALT ohne  den durchschlagenden Erfolg angeboten wird.

 

Herr Paetz teilt mit, wir fahren samstags morgens Krauthausen ALT, in Verlautenheide nicht.

 

Herr von Thenen fragt nach, dass es am Wochenende und an Feiertagen Fahrradbusse gibt, die Richtung Eifel fahren. Wie ist die Auslastung und ist da ggf., wenn die Auslastung gut wäre, eine Erweiterung vorgesehen?

 

Herr Paetz kann dazu nur begrenzt etwas zu sagen. Der Fahrradbus ist saisonbedingt sehr gut ausgelastet. Man muss jetzt unterscheiden zwischen der Fahrradmitnahme, die wir als ASEAG machen und dem Fahrradbus, der in Richtung Eifel fährt, der mit einem Anhänger versehen ist.

 

Die SPD-BF greift die Haltestelle in der Pascalstraße gegenüber vom Hirzenrott auf. Direkt gegenüber der Fahrbahneinmündung Hirzenrott stehen die Busse dort längere Zeit. Für die Fahrzeuge, die aus der Straße Hirzenrott heraus kommen, besteht eine überaus heikle Situation. Wann wird dort etwas gemacht.

 

Frau Liljegren antwortet, dass sie u. a. auch für Haltestellen zuständig ist und es einen Planungsauftrag gibt, der momentan bearbeitet wird. Es wird jedoch mindestens noch 1 Jahr dauern bis die Planung umgesetzt werden kann.

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Beschluss:
Die Bezirksvertretung Kornelimünster/Walheim nimmt den Bericht der Verwaltung und der ASEAG einstimmig zustimmend zur Kenntnis.

Der Antrag gilt damit als behandelt.

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Abstimmungsergebnis:

Zustimmung:Ablehnung:Enthaltung:

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Anlagen zur Vorlage

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Anlagen