11.07.2017 - 8 Forstwirtschaftspläne 2018
Grunddaten
- TOP:
- Ö 8
- Gremium:
- Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz
- Datum:
- Di., 11.07.2017
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:02
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 36 - Fachbereich Klima und Umwelt
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Beratung
Herr Dr. Krämer (Verwaltung/Forst) legt dar, dass mit der Planung früher begonnen worden wäre, da die Ausschreibungsverfahren lange dauern und die Holzeinschlagsarbeiten somit oft erst im Januar beginnen könnten. Infolgedessen könnten diese Arbeiten erst im späten Frühjahr bzw. zu Beginn des Sommers enden. Dies kollidiere mit der Erholungsnutzung; durch eine rechtzeitige Planung könnte dies vermieden werden.
Da das laufende Forstwirtschaftsjahr noch nicht abgeschlossen sei, fehlen noch IST-Werte in Tabelle 1 der Vorlage, aber man könnte dennoch aus der Zusammenstellung ersehen, dass die gesteckten Ziele erreicht würden.
Der geplante Fichteneinschlag im Forstwirtschaftsjahr 2018 läge unter den Möglichkeiten. Aktuell gebe es Signale, dass die Borkenkäferpopulation rasch ansteigen könnte. Dies könne dazu führen, dass die geplanten ca. 7.000 Festmeter Fichtenholz überschritten würden, so dass eine vorsichtige Planung angezeigt sei.
Weiterhin teilt Herr Dr. Krämer mit, dass trotz geringfügiger Überschreitung des Eicheneinschlags keine dauerhafte Übernutzung stattfände, da bis zum Ende des Einrichtungszeitraumes noch 7 Jahre verblieben, in denen man die zu hoch geplanten Mengen wieder auszugleichen könne.
Zum Thema Kulturbegründung legt er dar, dass Tannenpflanzungen in 2016 aufgrund von schlechter Pflanzenqualität nicht möglich gewesen wären. Die Jungpflanzen seien an die Baumschule zurückgegeben worden. Eine Tannensaat würde einen neuen Weg darstellen, sei wesentlich billiger und würde größere Flächen ermöglichen.
Sie berge jedoch auch Risiken wie z.B.Trockenheit bzw. Spätfrost, so dass die Samen eventuell gar nicht erst keimen würden bzw. die Keimlinge zurückfrieren. Einen Vorteil sähe er in der hohen Anzahl der Keimlinge, da man die besten und stärksten Pflanzen auswählen und fördern könnte. Auch ein Kahlfressen sei wegen der hohen Anzahl/Masse eher unwahrscheinlich.
Weiterhin gibt er gegenüber dem Ausschuss zu verstehen, dass ein gepflanzter Baum nicht die Stabilität eines vor Ort gewachsenen Baumes habe, da die Pfahlwurzel in der Baumschule unterschnitten und damit geschädigt würde. Auf die Frage, ob die Tanne die Fichte in Zukunft ersetzen könne teilte Herr Dr. Krämer mit, dass Tannenholz nahezu die gleichen physikalischen Eigenschaften besäße wie Fichtenholz, die Sägeindustrie jedoch hier und da die höhere Holzfeuchtigkeit bei der Tanne und die damit einhergehenden höheren Trocknungskosten bemängeln würde.
Abschließend weist er darauf hin, dass Wege, Wald-Spielplätze und Bänke weiterhin wie immer gepflegt würden.
Herr Formen fragt nach, ob der Wechsel von Fichten zu Tannen eventuell auch einen wirtschaftlichen Hintergrund hätte oder lediglich rein unter forstwirtschaftlichen Aspekten erfolgen würde. Herr Dr. Krämer antwortet hierzu, dass die Fichte immer mehr an Bedeutung verlieren würde und für Stürme und Trockenphasen (Klimawandel) sehr anfällig sei. Tannen seien stabiler, ökologisch wertvoller, angepasster und könnten die Fichten an vielen Stellen ersetzen.
Herr Corsten dankt Herrn Dr. Krämer für den Vortrag und die gute Arbeit im Forst. Er sehe in den Maßnahmen einen Ausgleich für das Eschensterben und begrüßt den Versuch. Er betont die Notwendigkeit eines Mischwaldes und äußert den Wunsch nach einer erneuten Waldexkursion mit dem Ausschuss.
Frau Dr. Wolf dankt ebenfalls Herrn Dr. Krämer für den Vortrag und die gute Arbeit im Forst. Sie wünsche der Verwaltung viel Glück bei dem Versuch. Sie untermauert den zuvor geäußerten Wunsch nach einer erneuten Waldexkursion mit dem Ausschuss.
Herr Dr. Krämer bietet an, eine entsprechende Exkursion am 10.10.2017 vor der nächsten Ausschusssitzung zwischen 15.00 Uhr und 17.00 Uhr zu organisieren. Des Weiteren bietet er eine Exkursion in den Münsterwald („Prälatendistrikt“) an, bei der der Einsatz eines Seilkrans gezeigt werden könnte. Da die Maßnahme noch nicht terminiert wäre, erfolge außerhalb der regulären Sitzungstermine eine kurzfristige Einladung an die Fraktionen.
Frau Göddenhenrich begrüßt dies und dankt Herrn Dr. Krämer.
Beschluss:
Der Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz genehmigt die vorstehende Planung und stimmt den erforderlichen Fremdaufträgen zu.
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig ohne Gegenstimme beschlossen.