12.09.2017 - 5 Trägerschaft KiTa Süsterfeldstraße ("Guter Hirte")

Beschluss:
ungeändert beschlossen
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Beratung

Unter Bezugnahme auf die bereitgestellten Unterlagen erkundigt sich Frau van der Meulen nach der Entscheidungsgrundlage, die zur Auswahl des Trägers educcare Bildungskindertagesstätten gGmbH für die Übernahme der Trägerschaft geführt habe. Sie stelle nicht in Abrede, dass educcare einen weitreichenden Erfahrungsschatz und ein gutes Konzept einbringen könne, aber sie bedauere, dass die übrigen vier Träger aufgrund ihrer noch nicht so ausgeprägten Erfahrungen nicht berücksichtigt worden seien. Sie wünsche sich eine stärkere Unterstützung von Trägern mit fehlenden Vorerfahrungen, um diesen die Chance zu ermöglichen, diese auszubauen.

 

Herr Brötz erläutert, dass die pädagogischen Konzepte von vier Trägern miteinander vergleichbar gewesen seien. Die Fachverwaltung sei offen für die Unterstützung von Trägern, welche noch Erfahrungen sammeln müssten, allerdings handele es sich bei der Kindertagesstätte Süsterfeldstraße um eine fünfgruppige Einrichtung mit dem Angebot der Randzeitenbetreuung und voraussichtlich auch betrieblicher Kindertagesbetreuung. Dies erfordere ein gewisses Maß an Vorerfahrungen. Eine so große Einrichtung sei kein geeignetes „Experimentierfeld“ für einen neuen im Aufbau befindlichen Träger. Daher sei die Wahl auf educcare gefallen.

 

Herr Koch geht ebenfalls auf den Vorschlag der Verwaltung ein und verweist auf das Angebot der bip GmbH, den vollständigen Trägeranteil an den Betriebskosten nach KiBiz übernehmen zu können. Zudem habe bip bereits in Berlin Erfahrungen in der institutionalisieren Kinderbetreuung erworben. Da die Stadt Aachen mit diesem Angebot deutlich entlastet werden würde, erkundigt er sich danach, aus welchem Grund die bip GmbH den Zuschlag nicht erhalten habe.

 

Herr Brötz stimmt Herrn Koch in seinen Überlegungen zu, allerdings ergänzt er, dass die bip GmbH bei der Zusage der vollständigen Trägeranteilübernahme nicht von unrealistischen Voraussetzungen ausgegangen sei. Die Finanzierung in Berlin gestalte sich anders als in NRW und bip sei davon ausgegangen, den Anteil über KiBiz erwirtschaften zu können, was jedoch nicht möglich und auch nicht erlaubt sei. Insofern habe bip die Trägeranteilübernahme nicht aufrechterhalten können.

 

Frau Scheidt lobt die Vorlage und werde sich den Ausführungen anschließen. Die bisherigen Erfahrungen mit educcare seien positiv. Sie regt allerdings an, den Gedanken aufzunehmen, Gespräche mit den übrigen Trägern zu führen und ihnen das Angebot zu unterbreiten, zunächst mit kleineren Einrichtungen zu beginnen, um die Trägervielfalt im Stadtgebiet zu fördern.

 

Herr Deloie schließt sich Frau Scheidt an und unterstreicht zudem, dass der finanzielle Aspekt (Trägeranteil) nicht das alleinige Entscheidungskriterium sei. Educcare sei ein Träger, der bislang gute Arbeit geleistet habe. Bereits in der Sitzung der Bezirksvertretung Aachen-Mitte am 06.09.2017 sei der Vorlage einstimmig zugestimmt worden.

 

Herr Tillmanns betont, dass für jede Kindertageseinrichtung der passende Träger gefunden werden muss. Dies habe jedoch nicht zur Folge, dass andere Träger generell ausgeschlossen würden. Unter Bezugnahme auf die Eingangsfrage von Frau van der Meulen erläutert er, dass die Verwaltung aus seiner Sicht keine Vorentscheidung getroffen habe, die Entscheidung läge nach wie vor beim Kinder- und Jugendausschuss.

 

Obwohl die Fraktion DIE LINKE laut Beitrag von Herrn Bredohl grundsätzlich die Stadt Aachen selber als Trägerin für Kindertageseinrichtung sehen würde, schließe sich die Fraktion der Vorlage ebenfalls an.

 

Frau Braun-Kurzmann teilt mit, dass sie sich bei der Abstimmung in ihrer Rolle als Vertreterin der Träger der freien Jugendhilfe enthalten möchte. Die Bewerbungen von educcare und der Arbeiterwohlfahrt seien vergleichbar gewesen mit der Ausnahme, dass die AWO den Trägeranteil nicht selbst aufbringen könne. Sie befürchte daher, dass bei künftigen Entscheidungen zur Trägerschaft der Träger bevorzugt werden würde, der zur Aufbringung eines Teils des Eigenanteils in der Lage sei.

 

Herr Deloie entgegnet, dass die Zusage von educcare, 1 % des Trägeranteils zu übernehmen, nicht das ausschlaggebende Kriterium gewesen sei. Er verweist beispielhaft auf die Einrichtung „Guter Freund“. Educcare sei – wie auch die Arbeiterwohlfahrt – ein bewährter Träger. Die Fraktion SPD bevorzuge grundsätzlich freie Träger vor den privatgewerblichen Trägern.

 

Abschließend weist Herr Brötz darauf hin, dass mit diesem Beschluss lediglich die Vergabe der Trägerschaft an educcare beschlossen wird. Es werde eine weitere Vorlage zur Frage und Entscheidung über die Trägeranteilübernahme geben.

 

 

 

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Beschluss:

Der Kinder- und Jugendausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis und

  1. überträgt die Trägerschaft für die KiTa Süsterfeldstraße („Guter Hirte“) an die educcare Bildungskindertagesstätten gGmbH.
     

 

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Abstimmungsergebnis:

Zustimmung:Ablehnung:Enthaltung: 1.

Einstimmig.

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