18.10.2005 - 8 Umsetzung der europäischen Luftqualitätsrichtli...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 8
- Sitzung:
-
Sitzung des Umweltausschusses
- Zusätze:
- Verfasser : FB 36/40
- Gremium:
- Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz
- Datum:
- Di., 18.10.2005
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 36 - Fachbereich Klima und Umwelt
- Beschluss:
- geändert beschlossen
Beratung
Zur Vorlage fragt Herr Alt-Küpers nach, warum nur wenige ASEAG-Busse mit Russpartikelfiltern aus– bzw. umgerüstet worden seien. Speziell möchte er wissen, ob es für die älteren bereits angeschafften Busse noch keine Technik zur Umrüstung gebe. Zu den Ausführungen zum Fuhrpark der STAWAG bemerkt er, dass eine Umrüstung der Transportfahrzeuge dort aus finanzieller Sicht sicherlich einfacher sei als dies bei der Stadt Aachen der Fall sei. Aber wenn er die Ausführungen in der Vorlage richtig lese, stelle er fest, dass bei der Stadt bislang so gut wie gar kein Erfolg habe erzielt werden können und Umrüstungen nur in wenigen Fällen hätten umgesetzt werden können. Auch könne er nicht nachvollziehen, wieso bei Neuanschaffungen nur ein geringer Spielraum bestehe und es schwierig sei Umrüstsysteme zu erhalten. Er gehe davon aus, dass man bei Neuanschaffungen diese direkt mit dem neuesten Stand der Technik ausrüsten könne.
Auch Herr Blum
stimmt diesen Ausführungen von Herr Alt-Küpers zu und geht davon aus, dass
bei Neuanschaffungen die Fahrzeuge direkt auf dem neuesten Stand der Technik
sein können. Etwas anderes sei für ihn unverständlich. Bei Privaten verlange
man grundsätzlich, dass die Fahrzeuge dem aktuellen Stand der Technik
entsprechen sollen, ansonsten drohe man sogar mit einem Fahrverbot bei zu alten
und abgasträchtigen Pkw´s. Mit diesem Wissen stelle sich für ihn ein gewisser
Widerspruch zu den Inhalten der Vorlage. Außerdem müsse man berücksichtigen,
dass die wesentliche Belastung von Lkw´s, Transportern und Bussen ausgehe und
weniger von den Pkw´s. Sein Anliegen sei es daher, zu dem Thema mehr Resonanz
zu sehen.
Herr Formen
fragt nach, ob drastische Forderungen für Hauptverkehrsstraßen künftig
angedacht bzw. nötig seien und Herr Mayers fragt hinsichtlich der Umrüstung der
ASEAG-Busse nach, warum diese erst
seit einem Jahr vorgenommen worden sei und nicht bereits früher.
Herr Müggenborg
fragt noch nach, ob nicht über die Verflüssigung des Verkehrs als Lösung des
Problems nachgedacht worden sei. Eine solche Lösung koste nicht viel und sei
einfacher umzusetzen.
Diesbezüglich führt
Herr Alt-Küpers aus, dass bereits vor Jahren die Diskussion um die
"Grüne Welle" in Aachen geführt worden sei. Bis heute könne er
nicht nachvollziehen, warum an Straßenkreuzungen, wo kein Querverkehr sei,
nachts Ampelschaltungen rot ausweisen würden, obwohl kein Verkehr zu sehen sei.
Gerade nachts sei ja auch die Unfallgefahr geringer und er habe für eine solche
Ampelschaltung kein Verständnis.
Zu den Nachfragen
und zur Diskussion erläutert Herr Meiners, dass die ASEAG bereits seit
2001 versucht habe ihre Fahrzeuge umzurüsten. Gerade die ASEAG habe als eine
der ersten versucht, die Linienbusse mit Partikelfiltern umzurüsten. Dabei habe
man aber große Probleme mit den alten Partikelfiltersystemen gehabt. Da sie
noch nicht ausgereift waren, mussten sie wieder außer Betrieb genommen werden.
Diese Probleme bestünden heute jedoch nicht mehr, weil man funktionsfähigere
Systeme zur Umrüstung bekommen habe.
Zu dem Vergleich
der STAWAG mit den städtischen Fahrzeugen erläutert Herr Meiners, dass man
auch berücksichtigen solle, dass nachrüstbare Teile für Kleinbusse kostenmäßig
nur ein Bruchteil im Vergleich zu den nachrüstbaren Teilen für einen Linienbus
ausmachen würden. Daher sei es auch aus finanzieller Sicht für die Stadt
natürlich schwieriger und aufwendiger, eine Umrüstung zu erreichen.
Hinsichtlich der Gründe für die nur geringen Ergebnisse bei der Umrüstung des
städtischen Fuhrparks weist Herr Meiners darauf hin, dass oftmals auch wirtschaftliche
Aspekte, einsatzrelevante Gründe ( geringe Laufleistung, Einzelfahrzeug
sowie fehlende Verfügbarkeit geeigneter Systeme ) gegen den verstärkten
Einsatz von Filtern bei der Stadt Aachen gesprochen hätten. Natürlich werde die
Stadt Aachen ihren Fuhrpark sukzessive weiter umrüsten und es sei ebenfalls
selbstverständlich, dass bei Neuanschaffungen die Fahrzeuge auf dem neuesten
Stand der Technik angeschafft würden.
Zur weiteren
Vorgehensweise erklärt Herr Meiners, dass die abschließenden
Messergebnisse zunächst abgewartet werden müssten. Wie in anderen Großstädten
auch, erscheine ein mehrstufiges, speziell auf die Aachener Verhältnisse
abgestimmtes Maßnahmenbündel notwendig, um die angestrebten bzw. von der EU
vorgegebenen Immissionsbelastungen zu erzielen. Nach Vorliegen abgesicherter
Ergebnisse werde das Planungsamt, Abteilung Verkehrsplanung, Vorschläge für
verkehrliche Maßnahmen entwickeln. Vordergründig versuche man das Problem
mittels Regelung des Verkehrsflusses zu mildern. An Straßensperrungen denke man
derzeit nicht. Augenmerk werde auf die Verkehrsvermeindung gelegt oder die
Reduzierung der Abgase in Form durch Umrüstung.
Herr Wiezorek
führt aus, dass der Fachbereich Umwelt in den Arbeitsgruppen insbesondere
auch das Thema Verkehrslenkung angesprochen habe. Auch habe man sich die Fragen
gestellt, was denn passiere, wenn in 2006 so ein Sommer wie im Jahr 2003
gegeben sei. Vorrangig müsse daher ein Luftreinhalteplan mit dem Land zusammen
aufgestellt werden. Wenn dieser greife und die Werte erneut überschritten
würden, dann sei sicherlich ein Aktionsplan erforderlich und somit auch härtere
Maßnahmen in Aachen. Solche könnten zum Beispiel sein, dass zu bestimmten
Zeiten bestimmte Fahrzeuge an den zu stark belasteten Straßen nicht mehr fahren
dürften. Mit der Einführung solch drastischer Maßnahmen gehe die Verwaltung
aber sehr vorsichtig um, weil damit letztlich nicht die Verkehrsbelastung
reduziert, sondern das Problem nur räumlich verschoben werde.
Herr Meiners
führt diesbezüglich auch aus, dass neben verkehrslenkenden bzw.
verkehrssteuernden Maßnahmen wie Umrüstung der Fahrzeuge, auch seitens des
Landes weitere Anreize, wie beispielsweise für Mitarbeiter des öffentlichen
Dienstes ein Job–Ticket angeboten werde, um den Arbeitsplatz nicht mit dem Pkw erreichen
zu müssen. So könne Verkehr auch reduziert werden und dies stelle einen sehr
wichtigen Beitrag zur Luftreinhaltung dar.
Herr Blum
appelliert insbesondere die Verkehrslenkung aufzugreifen und lenkende bzw.
steuernde Maßnahmen umzusetzen. Im Vergleich zu anderen Großstädten sei Aachen
da doch sehr rückständig.
Herr Alt-Küpers
führt zur Verkehrslenkung nochmals aus, dass natürlich ein Hauptproblem die
Verkehrsstoßzeiten seien. Dies sei ja schon lange bekannt und eben auch nur
schwierig zu lösen. Das müsse er durchaus eingestehen. Er fordere aber
nochmals, dass eine
Verkehrslenkung nachts, wo weniger Verkehr und weniger Unfallgefahr bestehe,
anders angegangen werden müsse. Insgesamt erläutert er, er sehe es so, dass
eine Lösung nur zielgerecht umgesetzt werden könne, wenn der Gesetzgeber
stärkere Normen setzen würde. Beispielsweise müssten mehr
2-3 l – Autos gefördert und zum Standard erklärt werden. In
dieser Hinsicht habe Deutschland durchaus den Anschluss verpasst und die
Entwicklung nicht aufgegriffen bzw. umgesetzt.
Der Umweltausschuss fasst einstimmig folgenden Beschluss.
Beschluss:
Der Umweltausschuss nimmt die
Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis und beauftragt die
Verwaltung zum Thema Luftreinhalteplanung und der Immissionssituation für 2005
aktuell zu berichten und die Maßnahmenvorschläge weiter zu konkretisieren.
Der Umweltausschuss beschließt
außerdem, dass die Aus-/Umrüstung des städtischen Fuhrparks zügig umzusetzen
ist. Die Ratsanträge der CDU– und FDP–Fraktion vom 06.04.2005 ( Nr. 5013
und 5515 zur Ausrüstung/Umrüstung von städtischen Kfz und Kfz der städtischen
Gesellschaften mit Partikelfiltern bzw. auf Erdgas-/Hybridantrieb ) gelten
hiermit als behandelt.
Anlagen zur Vorlage
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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(wie Dokument)
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