29.05.2018 - 5 Neu-Konzeptionierung des Sozialraumteams IX -...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 5
- Gremium:
- Kinder- und Jugendausschuss
- Datum:
- Di., 29.05.2018
- Status:
- gemischt (Niederschrift genehmigt)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 45 - Fachbereich Kinder, Jugend und Schule
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Beratung
Frau Drews und Herr Mommertz vom Fachbereich Kinder, Jugend und Schule stellen das Sozialraumteam IX, das Kriseninterventionsteam, gemeinsam anhand einer Powerpoint-Präsentation vor. Frau Drews weist zudem auf ausgelegte Plakate des Sozialraumteams hin.
Sie berichtet, dass durch den Personal- und Verwaltungsausschuss im Sommer 2017 vor dem Hintergrund des hohen Personaldrucks und der Arbeitsintensität in den Sozialraumteams eine neue Teamleitung und drei Vollzeitstellen für Bezirkssozialarbeiter eingerichtet worden seien. Die Fachabteilung habe als Antwort auf die Frage, wie das hinzugewonnene Personal sinnvoll zur Entlastung für die übrigen Teams eingesetzt werden könne, das Konzept zur Einrichtung eines weiteren Teams entwickelt. Zur inhaltlichen Ausrichtung des Teams als ein Kriseninterventionsteam im Bereich Kindeswohlgefährdungen habe die hohe Belastung der Teams durch die Bearbeitung der Gefährdungsmeldungen beigetragen. Im Jahr 2015 habe es rund 1.000 Meldungen gegeben, in 2016 1.063 und in 2017 1.106. Da es bereits drei Teams mit besonderen und sozialraumübergreifenden Spezialgebieten gebe (Eingliederungshilfe, die Begleitung und Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen sowie der Pflegekinderdienst) habe man sich zur Einrichtung eines Kriseninterventionsteams entschlossen.
Herr Mommertz stellt sich als der neue Teamleiter des Kriseninterventionsteams vor. Hinsichtlich der Herangehensweise bei der Bildung des Teams erläutert er, dass man sich von Beginn an zum einen an den Standards der Stadt Aachen beim Umgang mit Gefährdungsmeldungen und zum anderen an den Modellen und Konzepten anderer Kommunen orientier habe. Hierbei habe sich herausgestellt, dass auch andere Kommunen ein derartiges Spezialteam einrichten würden. Im Dezember 2017 habe sich eine Arbeitsgruppe mit Vertretungen aus allen Sozialraumteams gebildet, welche der Fragestellung nach der inhaltlichen Ausrichtung nachgegangen sei. So sei das Profil des Teams entstanden, den telefonischen Notdienst zu übernehmen und somit der Erstansprechpartner bei Meldungen zu sein. Es erfolge jedoch lediglich eine kurz- bis mittelfristige Bearbeitung der Fälle und keine Einrichtung von klassischen Hilfen zur Erziehung. Nach Aufnahme des Falls werde dieser umfassend dokumentiert und bei einer erforderlichen Maßnahme der Hilfe zur Erziehung an die zuständigen Kolleginnen und Kollegen der Sozialraumteams abgegeben. Es sei geplant, die Arbeit des Kriseninterventionsteams erstmalig nach zwei Jahren zu evaluieren. Die eingerichtete Arbeitsgruppe soll weiterhin bestehen bleiben um auch vor der Evaluierung zu prüfen, ob das Ziel der Entlastung der Teams erreicht werde. Das Team werde im Bezirk Eilendorf verortet sein und zum 11. Juni 2018 seine Tätigkeit aufnehmen.
Frau Scheidt verweist auf die aktuelle öffentliche Berichterstattung zur Belastung von Jugendämtern. Mit der Einrichtung des Kriseninterventionsteams könne ein erster Schritt zur Entlastung der sozialraumbezogenen Teams getan werden. Sie begrüße es, dass das Team zusätzlich zu den bestehenden Teams eingerichtet und nicht Personal aus den Kernbereichen abgezogen worden seien. Sie sei der Meinung, dass man in Aachen über lange Jahre immer wieder die erfreuliche Beobachtung habe machen können, dass die umgesetzten Veränderungen die Situation verbessern würden und Vorteile brächten.
Frau Drews ergänzt, dass in diesem Jahr alle Sozialraumteams einen Organisationsprozess, welcher vom Fachbereich Personal und Organisation begleitet werde, durchlaufen würden, um den gesamten Bereich nach Möglichkeit optimal auszugestalten. Die Bildung des Kriseninterventionsteams sei ein Teilergebnis dieses Prozesses. Derzeit würden sämtliche Prozesse detailliert beschrieben und mit Zeiten bewertet, sodass Optimierungsbedarfe qualifiziert benannt werden könnten. Sie weist darauf hin, dass andere Kommunen diesen Prozess auf die Begleitung durch externe Berater zurückgreifen müssten und zeigt sich erfreut, dass die Stadt Aachen dies behutsam und verantwortlich eigenständig durchführen könne.
Herr Krott lobt die Verwaltung für die Vorstellung des Kriseninterventionsteams. Zwar handele es sich hier um ein Geschäft der laufenden Verwaltung, aber er halte es dennoch für wichtig, dass auch der Ausschuss über derartige Prozesse informiert werde. Die Frage nach dem Umgang mit Kindeswohlgefährdungen sei seiner Ansicht nach sehr schwierig und er begrüße daher, dass die Verwaltung den erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Raum schaffe, wo jeder Fall in Ruhe abgewogen und entsprechende Unterstützungsmöglichkeiten gefunden werden könnten. Er regt abschließend an, das Team nicht als Sozialraumteam IX zu führen, da dies vor dem Hintergrund des sozialräumlich aufgeteilten Stadtgebietes zu Irritationen führen könne.
Anlagen zur Vorlage
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