27.11.2018 - 2 Neue Tendenzen und Impulse in der Bauwirtschaft...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 2
- Gremium:
- Betriebsausschuss Gebäudemanagement
- Datum:
- Di., 27.11.2018
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:03
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- E 26 - Gebäudemanagement
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Beratung
Herr Schavan, technischer Betriebsleiter des Gebäudemanagements, begrüßt den Referenten Herrn Dr. Mösle und stellt ihn kurz vor: Dr.-Ing. Peter Mösle, Geschäftsführer der Firma Drees und Sommer, aus Stuttgart.
Herr Schavan führt aus, dass das Thema „Neue Tendenzen und Impulse in der Bauwirtschaft – Die nächste Generation von Gebäuden“ seiner Meinung nach für das Gebäudemanagement als städtischer Bauherr von großem Interesse sei und standardmäßig beobachtet und bewertet wird.
Herr Dr. Mösle führt an Hand einer Präsentation durch den Impulsvortrag.
Die Präsentation ist als Anlage beigefügt.
Er stellt zunächst sein Unternehmen sowie wesentliche Unternehmensziele und -leistungen – Begleitung und Beratung von Bauherren bei Projekten – dar.
Herr Dr. Mösle gibt einen Überblick, was die zukünftigen Herausforderungen der Bauwirtschaft sind, insbesondere hinsichtlich Klimaschutz und Ressourcenschonung.
Er weist darauf hin, dass es seines Erachtens künftig neben dem Energie-Problem auch ein Material-Problem gibt, da auch hier Ressourcen / Rohstoffe, die für Baumaterialien erforderlich sind, knapper werden.
Herr Dr. Mösle sieht die Notwendigkeit, neue Wege zu gehen und für die Bauwirtschaft neue Impulse zu setzen, bei Baumaßnahmen nicht nur die Herstellung und die Instandhaltung in den Focus zu nehmen, sondern darüber hinaus die Rezyklierbarkeit von Baumaterialen der Gebäude/Objekte mit in die Betrachtung aufzunehmen.
Neben den bisher im Fokus stehenden Betrachtungen der Energieeinsparung und Lebenszykluskosten treten nun verstärkt Aspekte der sog. „grauen Energie“ (Materialkosten), der Rohstoffschonung und der Gesundheitsverträglichkeit in den Vordergrund:
I Verwendung gesundheitsverträglicher Baustoffe („Gesunder Innenraum“)
II Flexibilität/Wandelbarkeit
III Beitrag für die Gesellschaft (sozio-kultureller „Mehrwert“)
IV Erneuerbare + kreislaufgerechte Rohstoffe
Hintergrund ist dabei die Tatsache, dass bis zu knapp 22 % der Kosten einer Baumaßnahem durch das Material hervorgerufen werden. Daher wird ein Gebäude zukünftig immer stärker als „Rohstoffdepot“ gesehen – unter weitgehender Ressourcenschonung und Trennbarkeit der Baustoffe.
Im Weiteren stellt Herr Dr. Mösle ein interdisziplinäres EU-Forschungsprojekt, an dem
15 Projektpartner aus Wissenschaft, Industrie und Planung beteiligt sind, vor. Ziel dieses Projektes ist die Entwicklung eines BIM-fähigen „Material Passport“ als Grundlage zur Schaffung einer „Circular Economy“ im europäischen Bauwesen.
In diesem Zusammenhang stellt er ein Neubauprojekt vor, dass nach den vorgenannten Maßgaben errichtet wurde und als ein Beispiel für „Gesunde und Kreislauffähige Gebäude im normalen Gewerbeprojekt“ genannt wird.
Herr Dr. Mösle zeigt dabei wichtige Prozessschritte in der Planung im Rahmen des „Circular Engineering“ auf.
Zum Schluss stellt er die Frage, was bedeutet bzw. könnte dies für das Gebäudemanagement der Stadt Aachen bedeuten; was könnte die Stadt Aachen tun?
Aus dieser Zukunftsperspektive wären folgende Handlungsschritte ableitbar:
1 Entwickeln einer „Nachhaltigkeitsstrategie“ hinsichtlich öffentlicher Bauvorhaben
2 kreislaufgerechtes Bauen mitdenken
3 2 – 3 % der Projektkosten für eine sog. Enkelgerechtigkeit gesondert
einplanen/ausweisen.
Im Anschluss an den Impulsvortrag liegen verschiedene Wortmeldungen vor.
Übereinstimmend wird seitens der Ausschussmitglieder festgehalten, dass man mit den bisherigen Regelungen und Konzepten – insbesondere dem sog. „Aachen Standard“ – schon auf einem guten Weg sei.
Die nun im Vortrag vorgestellten neuen Ansätze / Impulse müsse man zunächst nachbetrachten und werten.
Zu überdenken sei dabei auch, ob man diesen Impuls auch in anderen Gremien vorstellen und diskutieren wolle. Dies solle jedoch zunächst in den jeweiligen Fraktionen beraten werden.
Das Gebäudemanagement wurde gebeten, wie bei der seinerzeitigen Entwicklung des sog. „Aachen Standard“, konkrete Vorschläge zu erarbeiten und diese zur Beratung vorzulegen.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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6,6 MB
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