10.09.2019 - 7 Forstwirtschaftsplan 2020

Beschluss:
ungeändert beschlossen
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Beratung

Einleitend verweist für die Verwaltung Herr Dr. Krämer auf die Verschärfung in Situation der gesamten Forstbranche insbesondere auf Grund der Trockenheit in diesem und im vergangenen Jahr sowie zahlreicher Sturmereignisse und der sich jeweils daraus ergebenden Folgen. Die Schäden in der Fichte entsprächen etwa einem vollständigen Jahreseinschlag, was auch zu erheblichen finanziellen Verlusten führe. Dabei würden sich die Schäden unterschiedlich verteilen. Besonders betroffen sei in Aachen beispielsweise der Brander Wald, in Mischwaldbeständen sei die Situation insgesamt etwas besser.

Herr Dr. Krämer erläutert, dass die Wiederbewaldung durchaus problematisch sei, da die Wahl der richtigen Baumarten schwierig sei. Diese müssten ja an die veränderten (Wetter-)Verhältnisse angepasst sein. Hier würden eindeutig noch fundierte Antworten aus der Wissenschaft fehlen.

 

Ein weiterer wesentlicher Aspekt sei im Hinblick auf den Klimaschutz und die CO2-Bilanz die Fähigkeit des Waldes, CO2 langfristig zu binden. Mit einem Flächenanteil von nur 18 % gelte Aachen als „waldarme Region“. Hier sei eine Steigerung sinnvoll und notwendig.

 

Mit Blick auf den zur Beschlussfassung anstehenden Forstwirtschaftsplan 2020 verweist Herr Dr. Krämer auf die angesichts der aktuellen Situation des Waldes und des Holzmarktes reduzierte Einschlagsplanung. Hinsichtlich der Neupflanzungen schlägt er vor, den genauen Mitteleinsatz erst bei Bedarf festlegen zu dürfen, da vor allem angesichts der geschilderten Schwierigkeiten bei der Baumartenwahl und den teils schwer vorhersehbaren Pflanzbedarfen- und -flächen  eine größere Flexibilität sinnvoll sei.

 

Abschließend informiert Herr Dr. Krämer den Ausschuss noch darüber, dass der Naturpark Nordeifel die Erneuerung eines Steges über den Fobisbach im Münsterwald fördere. Des Weiteren plane aktuell der Fachbereich Umwelt die Konzeption und die Anlage eines neuen Forstlehrpfades als Ersatz für den im Forstrevier Adamshäuschen seinerzeit abgebauten alten Lehrpfad.

 

Auf Frage von Herrn Szagunn (Piraten) nach der Baumartenmischung erklärt Herr Dr. Krämer, dass in der Regel mindestens zwei bis drei Baumarten auf einer Fläche angestrebt würden. Wenn dann eine einzelne Baumart ausfalle, sei immer noch ein natürlicher Samenanflug möglich.

 

Ratsherr Neumann stimmt für die GRÜNEN-Fraktion dem vorgeschlagenen flexiblen Vorgehen bei Aufforstungsmaßnahmen zu. Angesichts der in der Vorlage genannten Kosten, u.a. für Fremdvergaben, und Erlöse erkundigt er sich nach der Gesamtbilanz und danach, was die Verwaltung in diesem Bereich brauche. Herr Dr. Krämer erläutert hierzu, dass in einem normalen Jahr trotz höherer Erlöse ein Verlust von etwa 250.000 € entstünde. Dies sei vor allem auf die Herstellung, Wartung und Instandhaltung von Wegen und Einrichtungen zurückzuführen, die vornehmlich der Erholungsfunktion des Walden dienen würden. Aktuell und im kommenden Jahr kämen eine Erweiterung des Betriebshofs sowie eine weitgehende Erneuerung der Maschinenausstattung hinzu, die erforderlich sei, um wieder auf den Stand der Technik zu kommen.

 

Ratsherr Corsten für die CDU-Fraktion als auch Ratsfrau Dr. Wolf für die SPD-Fraktion würden den Flächenanteil für Wald gerne vergrößert sehen. Die Verwaltung möge einmal die Flächen benennen, die für eine Aufforstung in Frage kämen. Nach Einschätzung von Herrn Dr. Krämer würden noch ca. 200-300 ha Wald empfehlen, um die Einstufung als „waldarme Gegend“ ablegen zu können.

Darüber hinaus erklärt sich auch Ratsherr Corsten mit dem von der Verwaltung vorgeschlagenen flexiblen Mitteleinsatz für Neupflanzungen einverstanden, bei dem der Fachbereich Umwelt jeweils nach fachlichen Gesichtspunkten entscheide.

 

Der Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz fasst folgenden Beschluss:

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Beschluss:

Der Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz genehmigt den Forstwirtschaftsplan 2020.

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Abstimmungsergebnis:

Einstimmig.