Entscheidungsvorlage - E 18/0039/WP15
Grunddaten
- Betreff:
-
Bericht über das 2. und 3. Quartal 2005 der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung Aachener Stadtbetrieb
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- E 18 - Aachener Stadtbetrieb
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Betriebsausschuss Aachener Stadtbetrieb
|
Entscheidung
|
|
|
06.12.2005
|
Erläuterungen
Erläuterungen:
Nach § 16 der Betriebssatzung des
Aachener Stadtbetriebes hat die Betriebsleitung den Oberbürgermeister, den
Stadtkämmerer sowie den Betriebsausschuss halbjährlich über die Entwicklung der
Erträge und Aufwendungen sowie über die Abwicklung des Vermögensplans zu
unterrichten. Nach § 7 der Betriebssatzung sind dem Stadtkämmerer zudem die
Vierteljahresübersichten zuzuleiten.
In den nachstehenden Ausführungen werden die Aufwendungen und Erträge des 2. und 3. Quartals 2005 im Vergleich zum entsprechenden Planwert erläutert. Die Ergebnisse des 1. Quartals 2005 wurden nachrichtlich beigefügt.
Der Planwert 2005 wurde anhand des beschlossenen Wirtschaftsplans ermittelt. Hierbei wurde der Ansatz für das gesamte Jahr 2005 rechnerisch auf das jeweilige Quartal herunter gebrochen. Der Planwert berücksichtigt daher keine saisonalen Schwankungen, die in der operativen Leistungserbringung durchgängig üblich sind.
Aufwendungen
2. und 3. Quartal 2005
· Löhne und Gehälter
Ab dem 01.01.2005 setzt die Stadt Aachen ein neues
Personalabrechnungsverfahren ein. Die Datensätze der einzelnen Buchungen werden
dem Aachener Stadtbetrieb über eine technische Schnittstelle in das
Buchhaltungssystem überspielt. Zur Kontrolle der übermittelten Daten erhält der
Betrieb zudem einen Ausdruck der gesamten Personalkosten, um etwaige
Unstimmigkeiten zu beheben. Im Laufe des Geschäftsjahres 2005 war ein stimmiger
Abgleich bislang nicht möglich. Die übermittelten Daten sowie die Kontrollliste
weichen permanent voneinander ab. Daher konnte in diesem Bericht kein Ergebnis
der tatsächlichen Personalkosten des Aachener Stadtbetriebes bis zum 3. Quartal
2005 dargestellt werden. Es ist jedoch ersichtlich, dass sich die bisherigen
Personalkosten, auch in noch nicht verifiziertem Zustand, im Rahmen der
Planansätze bewegen. Zudem wird seitens des Aachener Stadtbetriebes weiterhin
eine Klärung der übermittelten Daten mit dem Fachbereich Personal und
Organisation angestrengt.
· Soziale Abgaben / Alterversorgung
Diese Kosten werden, wie die zuvor dargestellte
Position Löhne und Gehälter, dem Aachener Stadtbetrieb zugerechnet. Daher ist
auch hier zum jetzigen Zeitpunkt kein geprüfter und abgestimmter Wert
darstellbar. Insgesamt liegen die Aufwendungen jedoch innerhalb der
Planvorgaben.
· Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe / Waren
Im zweiten und dritten Quartal 2005 wurden verglichen
mit den Vorjahren weitaus weniger Ausgaben getätigt, was vor allem an einem
bewussten und sparsamen Umgang mit den benötigten Ressourcen liegt. Da mit
Abschluss des 3. Quartals erst ca. 52% des Planansatzes verausgabt wurden, ist
in diesem Bereich mit deutlichen Einsparungen im Jahresergebnis zu rechnen.
· Aufwendungen für bezogene Leistungen
Im Vergleich mit den Vorjahren konnten die
Aufwendungen für bezogene Leistungen reduziert werden. Im Vordergrund steht
hierbei die Tatsache, dass Leistungen mit eigenem Personal erbracht wurden, die
in der Vergangenheit an einen Unternehmer vergeben wurden. So wurde in 2005
erstmals der Sand auf Spielplätzen in Eigenleistung gewechselt, ohne hierfür
auf externe Auftragnehmer zurückzugreifen. Ein weiterer Aspekt sind die Kosten
von Fremdvergaben. Durch zum Teil sinkende Preise der Anbieter, aber auch
konkrete Ausschreibungen und Preisvergleiche konnten sehr wirtschaftliche
Vergaben getätigt werden. Der starke Unterschied zwischen Planansatz und Ist-Kosten
liegt in den eingangs erwähnten saisonalen Schwankungen. Gerade im Bereich der
gärtnerischen Jahrespflege werden aufgrund der Vegetations-, Schnitt- und
Pflanzungsphasen die Arbeiten überwiegend von April bis Oktober ausgeführt. Des
Weiteren liegen die Ausgaben der
Abfallwirtschaft niedriger als in den Vorjahren, was auch auf die sinkenden
Gebühren des ZEW zurückzuführen ist. Die Preissteigerungen im Kraftstoffbereich
konnten u. a. durch einen
schonenden Fahrzeugeinsatz nahezu aufgefangen werden, so dass insgesamt zum
Ende des 3. Quartals eine Unterschreitung des Planansatzes von ca. 30%
vorliegt. Auch in diesem Bereich werden die Einsparungen bis zum
Jahresabschluss Bestand haben.
· Miet- und Leasingkosten
Hier handelt es sich um eine relativ konstante Größe.
Unterschiede zwischen Plan und Ist liegen meist im Zeitpunkt der Zahlung
begründet. In Abstimmung mit dem Liegenschaftsamt sowie dem Gebäudemanagement
übernimmt der Stadtbetrieb die anfallenden Kosten der Grundbesitzabgaben der
vollständig genutzten Betriebsgebäude. Für Objekte mit einer Mischnutzung wird
noch in diesem Jahr der Abschluss entsprechender Mietverträge verfolgt.
Aufgrund dieser Mietverträge kann es im Jahr 2006 zu Mehrausgaben kommen.
· Sonstige Aufwendungen
Auch bei den sonstigen Aufwendungen (Versicherungen,
Reisekosten, Porto, Telefon, Reinigung, EDV, Energie, etc.) liegt der Aachener
Stadtbetrieb innerhalb der geplanten Ansätze und wird diese bis zum Ende des
Jahres nicht voll ausschöpfen.
Zusammenfassend lässt sich sagen,
dass die Aufwendungen des 2. und 3. Quartals, auch unter Berücksichtigung
saisonaler Aspekte, eine erfreuliche Entwicklung nehmen. Die Planwerte konnten
eingehalten und in Teilen deutlich unterschritten werden, was u. a. in dem verantwortungsbewusstem Ressourcenumgang
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Aachener Stadtbetriebes begründet
liegt. Hierunter fällt auch die Tatsache, dass lediglich dringend benötigte
Ausgaben getätigt werden und Beschaffungen bis zum letzten Zeitpunkt
hinausgezögert werden.
Der Betrieb ist bestrebt diesen Trend für den Rest des Geschäftsjahres 2005 fortzusetzen, um wie in den Vorjahren einen erheblichen Beitrag zur Entlastung des städtischen Haushaltes leisten zu können. Die positiven Entwicklungen des Jahres 2005 finden auch im Wirtschaftsplan 2006 Berücksichtigung, wo die Ansätze (städtischer Zuschuss) nochmals stark reduziert werden konnten.
Erträge
2. und 3. Quartal 2005
· Erlöse aus Drittgeschäften
Der Aachener Stadtbetrieb ist nach § 10 Abs. EigVO NW
verpflichtet, seine Leistungen angemessen zu vergüten. Daher werden zeitnah die
erbrachten Leistungen dokumentiert und in Rechnung gestellt. Verglichen mit dem
Planansatz konnten bis zum 3. Quartal 2005 ca. 45.000 € mehr eingenommen
werden. Diese erfreuliche Tendenz soll durch die Einführung von SAP im Jahr
2006 noch verstärkt werden, wenn eine durchgängige und auftragsbezogene
Abrechnung der erbrachten Leistungen erfolgt.
· Sonstige Erträge
Bei diesen Erträgen handelt es sich z.B. um Spenden,
Verwaltungsgebühren, Verkäufe von Sachanlagen und Strom sowie
Schadenersatzleistungen. Die Ansätze konnten bislang nicht eingehalten, so dass
im Rahmen des Jahresabschlusses eine genauere Analyse der Gründe erfolgen wird.
· Betriebskostenzuschuss der Stadt Aachen
Mit dem Beschluss des Wirtschaftsplanes 2005 wurde
festgelegt, dass der Betriebskostenzuschuss an den Aachener Stadtbetrieb zum
Anfang eines Quartals in vier gleichen Raten auf Basis des Ansatzes im
Wirtschaftsplan gezahlt wird. Nachdem diese Erträge im ersten Quartal seitens
der Stadt Aachen noch nicht gezahlt wurden, sind die Forderungen nun mit
Abschluss des dritten Quartals nahezu realisiert worden.
Abwicklung des Investitionsplans im
1. Quartal 2005
Die Beschaffung von Vermögen unterliegt
einer klaren Budget- und Freigabestruktur. Es werden lediglich Anschaffungen
getätigt, die unabdingbar notwendig sind bzw. aufgrund ihres Zustandes aus
wirtschaftlichen Gründen ersetzt werden müssen. Nach Möglichkeit werden so die
Investitionen in einem vertretbaren Maß hinausgezögert, um Finanzmittel zu
sparen. Der Investitionsplan 2005 hat ohne die Übertragung aus Vorjahren ein
Gesamtvolumen von 4.649.320,00 €. Hiervon wurden bis zum Ende des dritten
Quartals insgesamt 1.165.061,45 € umgesetzt.
Die Lage des Aachener Stadtbetriebes nach Abschluss des 2. und 3. Quartals ist sehr gut. Einer gesunden Ertragssituation stehen erfreuliche Einsparungen im Verhältnis zu den Planansätzen gegenüber. Die weitere Entwicklung des Betriebs wird positiv eingeschätzt, so dass die weiteren Aufgaben mit Zuversicht wahrgenommen werden. Trotz eines disziplinierten Ausgabeverhaltens versucht der Betrieb, die gesteckten Qualitätsziele und –standards zu halten.