Entscheidungsvorlage - FB 02/0216/WP17
Grunddaten
- Betreff:
-
SWITCH – Ausbildung für Studienabbrecher/-innen
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 02 - Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalstadt und Europa
- Verfasst von:
- FB 02
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Wissenschaft
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Entscheidung
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09.09.2020
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Erläuterungen
SWITCH – Ausbildung für Studienabbrecher/-innen
Projektname: SWITCH – Ausbildung für Studienabbrecher/-innen
Projektleitung: Stadt Aachen
Projektpartner: IHK Aachen, FH Aachen, RWTH Aachen
Projektentwicklung und -ergebnisse
Im Jahr 2011 startete das von der Stadt Aachen initiierte und gemeinsam mit regionalen Partnern entwickelte Projekt SWITCH mit dem Ziel, Studienabbrecher/-innen aus den MINT-Fächern in eine verkürzte Berufsausbildung zu vermitteln. Aus dem Kleinprojekt wurde im Laufe von drei Förderphasen ein Netzwerk für Ausbildungsstellen nach dem Studienabbruch, das Studienabbrecher/-innen aus allen Fachbereichen in diverse Berufsbilder vermittelt. Zahlreiche Auszeichnungen, die erfolgreiche Vernetzung hiesiger Akteure, dutzende Nachahmer-Projekte, über 520 erfolgreiche Vermittlungen und der Besuch der Bundeskanzlerin Angela Merkel im April 2015 haben SWITCH zum bundesweit erfolgreichsten Projekt für Studienabbrecher/-innen gemacht. SWITCH hat sich zu einer Marke entwickelt, die nicht nur in NRW bekannt ist, sondern unter den Arbeitsmarktakteuren deutschlandweit einen ausgezeichneten Ruf genießt.
Mit SWITCH erhalten Studienabbrecher die Chance auf einen alternativen beruflichen Karriereweg. Die im Studium erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten werden bei der Ausbildung berücksichtigt und können die Dauer der Ausbildung je nach Wissensstand auf bis zu 18 Monate verkürzen. Gleichzeitig stellen Studienabbrecher/-innen mit ihren Vorkenntnissen attraktive Auszubildende für Betriebe dar, da sie nach einer verkürzten Ausbildung zügig als vollwertige Fachkräfte zur Verfügung stehen. Diese beiden Aspekte stärken wiederum den Wirtschaftsstandort Aachen, der mit dem Projekt ein Angebot gegen den Fachkräftemangel bereitstellt. So erzeugt SWITCH eine einmalige win-win-win-Situation. Unter dem Projektnamen ‘switch 2.0‘ läuft derzeit die zweite Förderphase im Rahmen von JOBSTARTER plus, finanziert aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Europäischen Sozialfonds. Die aktuelle Förderung endet im Januar 2021. Nachdem das Projekt zuvor durch die Fachkräfteinitiative des Landes NRW gefördert wurde, ist eine vierte Finanzierung über Fördermittel nach derzeitigem Stand auszuschließen.
SWITCH ist für viele regionale Unternehmen zu einem wichtigen Instrument bei der Gewinnung geeigneter Nachwuchsfachkräfte geworden. Viele wurden durch das Projekt motiviert, erstmalig auszubilden. Derzeit nutzen 230 Unternehmen das Projekt zur Suche qualifizierter Auszubildender. Interessen und Qualifikationen interessierter Studienabbrecher/-innen werden im Vorfeld der Bewerbung abgeklärt und die Eignung für eine erfolgreiche verkürzte duale Berufsausbildung festgestellt. Passgenau erhalten die Unternehmen für die vakanten Ausbildungsplätze Kurzprofile der Bewerber über entsprechende Verteiler.
Die zu Beginn des Projektes bestehenden Vorbehalte bei Unternehmen, Studienabbrecher/-innen als Auszubildende einzustellen, konnten gänzlich abgebaut werden. Die anhaltend hohe Nachfrage zeigt, dass die Thematik der Gewinnung von qualifizierten Nachwuchsfachkräften nach wie vor einen hohen Stellenwert in der Unterstützung regionaler Unternehmen einnimmt. Neben aktuellen Entwicklungen wie beispielsweise Ausbildung 4.0 (Digitalisierung in der Berufsausbildung), den Auswirkungen von Corona auf den Ausbildungsmarkt (minus 8,2 Prozent geschlossene Ausbildungsverträge im Vgl. zu 2019) und notwendige Qualifizierungsmaßnahmen als Antwort auf den Strukturwandel, stellt SWITCH einen wichtigen Baustein im Gesamtkonzept zur Fachkräftesicherung der städtischen Wirtschaftsförderung dar.
Mit über 520 geschlossenen Ausbildungsverträgen bei einer anhaltend hohen Vermittlungsquote von 70 Prozent, ist SWITCH ein wichtiges Instrument bei der Vermittlung leistungsstarker Auszubildender. Die dauerhafte Verankerung der damit verbundenen Aufgaben bei der Stadt Aachen im Anschluss an die Förderung kann mit einem finanziellen Aufwand in Höhe von 38.000 € jährlich sichergestellt werden. Seitens des Projektpartners IHK Aachen gibt es bereits die Zusage, das Aufgabengebiet der Bewerberbetreuung mit einem finanziellen Beitrag in Höhe von 40.000 € jährlich bis auf unbestimmte Zeit zu gewährleisten. Die Stadt Aachen kann sich als Initiator und Federführer des Angebots zur Fachkräftegewinnung von einer Mitfinanzierung nicht ausschließen. Folgende inhaltliche Tätigkeiten sind zu leisten:
- Beratung und Betreuung Aachener Unternehmen zur Gewinnung und Ausbildung von Studienabbrecher/-innen
- Kommunikation und Netzwerkarbeit mit Projektpartnern sowie Akteuren im Bereich Aus –und Weiterbildung
- Bewerberakquise, Öffentlichkeitsarbeit
Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen
| JA | NEIN |
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| x |
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Investive Auswirkungen | Ansatz 20xx | Fortgeschriebener Ansatz 20xx | Ansatz 20xx ff. | Fortgeschriebener Ansatz 20xx ff. | Gesamtbedarf (alt) | Gesamtbedarf (neu) | |
Einzahlungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
Auszahlungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
Ergebnis | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
+ Verbesserung / - Verschlechterung | 0 | 0 |
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| Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden | Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden | |||||
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konsumtive Auswirkungen | Ansatz 2020 | Fortgeschriebener Ansatz 2020 | Ansatz 2021 | Fortgeschriebener Ansatz 2022 ff. | Folgekosten (alt) | Folgekosten (neu) | |
Ertrag | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
Personal-/ Sachaufwand | 0 | 0 | 38.000 | 114.000 | 0 | 0 | |
Abschreibungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
Ergebnis | 0 | 0 | 38.000 | 114.000 | 0 | 0 | |
+ Verbesserung / - Verschlechterung | ± 0 | - 152.000 * |
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| Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden | Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden | |||||
* Die jährlichen Kosten belaufen sich auf 38.000 €, die fortfolgende Berechnung bezieht sich auf die Haushaltsplanung bis einschließlich 2024, eine dauerhafte Fortführung wird angestrebt.