Kenntnisnahme - FB 02/0433/WP18

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Beratungsfolge

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Erläuterungen

Die Wirtschaftsförderung der Stadt Aachen spielt eine zentrale Rolle bei der Unterstützung von Unternehmen und Existenzgründungen in Aachen, insbesondere im Bereich des Gewerbeflächen- bzw. Ansiedlungsmanagements. Hierbei zeichnet sich weiterhin eine hohe Nachfrage nach geeigneten Gewerbeflächen ab, da die Stadt ein attraktiver Standort für verschiedene Branchen ist, darunter Forschung, Technologie und Industrie. Unternehmen, die sich in Aachen ansiedeln oder expandieren möchten, benötigen häufig Unterstützung, um passende Gewerbeflächen zu finden, die ihren individuellen Bedürfnissen entsprechen.

Dazu wird Unternehmen eine umfassende Beratung und gezielte Serviceleistung bei der Suche nach passgenauen Gewerbeflächen geboten. Dabei werden sowohl bestehende Flächen als auch Neubauprojekte berücksichtigt. Durch den Zugriff auf ein weitreichendes Netzwerk und fundierte Marktinformationen erhalten Unternehmen detaillierte Einblicke in verfügbare Grundstücke und Immobilien für Produktions-, Büro-, Labor-, Handwerks- oder Handelsnutzungen. In enger Zusammenarbeit mit Eigentümer*innen, Immobilienmakler*innen, Projektentwickler*innen und städtischen Dienststellen werden maßgeschneiderte Lösungen entwickelt, die den individuellen Anforderungen der Unternehmen gerecht werden.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Förderung von Start-ups, Scale-ups sowie innovativen Unternehmen aus technologieorientierten Branchen. Aber auch ansässige Unternehmen wie Handwerksbetriebe, alteingesessene Aachener Unternehmen und Unternehmen aus Gastronomie und Handel werden bei der Suche nach Gewerbeflächen bestmöglich unterstützet.

Die Bezirksregierung geht laut Begründung des Regionalplanentwurfs für die nächsten 25 Jahre (2018 bis 2043) von einem Gewerbeflächenbedarf von 318 ha in der Stadt Aachen aus. Dem gegenüber stehen laut Bezirksregierung 108 ha gewerblich nutzbare Flächenpotenziale, die sich aus dem FNP-AC*2030 und 5 ha, die sich aus der Neuaufstellung des Regionalplans ergeben. Somit lässt sich eine Diskrepanz von 205 ha beziffern, die sich bei genauerer Betrachtung der Zahlen weiter verschärft. Darüber hinaus stehen dem hohen Gewerbeflächenbedarf eine eingeschränkte Zahl an Flächenpotenzialen gegenüber, die bei genauerer Betrachtung durch verschiedene Restriktionen und örtliche Gegebenheiten sowohl quantitativ, als auch qualitativ zu reduzieren ist und damit zukünftig nicht für eine gewerbliche Nutzung zur Verfügung stehen. Ein Großteil der eingehenden Flächenanfragen konnte daher auf Grund der bereits heute bestehenden Flächenknappheit bzw. unpassender Flächenangebote nicht zu einem positiven Abschluss gebracht werden.

Das sich seit Beginn des Jahres im Eigentum der Stadt Aachen befindliche Objekt Eisenbahnweg 50 (zuvor Standort des Unternehmens Gates) in Aachen Rothe Erde wird daher eine wichtige Rolle bei der Ansiedlung und der Erweiterung von Unternehmen spielen und vielfältige Ansiedlungsmöglichkeiten bieten. Mit dem Kauf wird eine gezielte Standortentwicklung möglich. Dadurch aktiviert die Stadt dringend benötigte Flächen für Gewerbe und trägt aktiv zur Entschärfung der bestehenden Flächenknappheit bei. Unter dem Motto „Modellstandort für urbane Produktion“ ist es erklärtes Ziel der Stadt die industrielle Prägung von Rothe Erde zu stärken und gleichzeitig durch eine grundlegende Standorttransformation Voraussetzungen für zukunftsweisende, klimaverträgliche und nachhaltige Produktionsweisen und eine Vielzahl von Produktionsarbeitsplätzen zu schaffen.

Wie aus Abbildung 1 ersichtlich ist, blieb die Nachfrage nach Gewerbeflächen in den vergangenen fünf Jahren auf einem ähnlich hohen Niveau. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 134 Anfragen nach Gewerbeflächen – darunter Büro-, Produktions-, Lager-, Labor- und Grundstücksflächen (siehe Abbildung 2) – bearbeitet. Mehr als ein Drittel der Anfragen, und damit der größte Anteil, entfiel auf den Industrie- und Produktionsbereich (siehe Abbildung 3). Zudem standen 30 der Gesamtanfragen in direktem oder indirektem Zusammenhang mit den Aachener Hochschulen

Insgesamt konnten im Jahr 2024 erfolgreich 29 Unternehmen in der Stadt Aachen angesiedelt oder bei ihrer Standortverlagerung innerhalb des Stadtgebiets begleitet werden. Zu den zentralen Ansiedlungserfolgen zählen die Voltfang GmbH, die Großbatteriespeicher unter Wiederverwendung ausgedienter Fahrzeugbatterien produziert, sowie die Black Semiconductor GmbH, die mit einem bahnbrechenden Ansatz die Halbleiterindustrie revolutioniert. Beide Unternehmen stehen für zukunftsweisende Technologien und unterstreichen eindrucksvoll, dass die Umsetzung von Forschung in Anwendung und Produktion in Aachen – insbesondere am Standort Rothe Erde – erfolgreich gelingt.

Die Voltfang GmbH wurde im Jahr 2020 als Spin-off der RWTH Aachen gegründet und beschäftigt derzeit 80 Mitarbeiter*innen. Bis 2028 soll die Anzahl der Beschäftigten auf 180 steigen. Die Black Semiconductor GmbH, ebenfalls im Jahr 2020 gegründet, beschäftigt aktuell 65 Mitarbeiter*innen und plant, bis 2026 auf 100 Beschäftigte zu wachsen. Langfristig strebt das Unternehmen eine noch deutlich höhere Beschäftigtenzahl an.

Seit Beginn des Jahres 2023 nutzt die Wirtschaftsförderung zur Bearbeitung von Gewerbeflächenanfragen das Programm Cobra. In diesem CRM-System werden alle Gewerbeflächenanfragen sowie relevante Informationen zu den betreuten Unternehmen hinterlegt.

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Anlagen

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