Entscheidungsvorlage - FB 68/0221/WP18
Grunddaten
- Betreff:
-
Theaterplatz i.R. Innenstadtkonzept 2022 - Ausführungsbeschluss Theaterplatz und Theaterstraße bis zur Borngasse
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 68 - Mobilität und Verkehr
- Beteiligt:
- FB 61 - Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung; FB 60 - Vertrags-, Vergabe- und Fördermittelmanagement; FB 36 - Fachbereich Klima und Umwelt
- Verfasst von:
- DEZ III, FB 68/500 und 61/500
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Geplant
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Betriebsausschuss Kultur und Theater
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Anhörung/Empfehlung
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10.06.2025
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●
Geplant
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Bezirksvertretung Aachen-Mitte
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Anhörung/Empfehlung
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11.06.2025
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●
Geplant
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Mobilitätsausschuss
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Entscheidung
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●
Bereit
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Planungsausschuss
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Entscheidung
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Beschlussvorschlag
Der Betriebsausschuss Kultur und Theater / Die Bezirksvertretung Aachen-Mitte nimmt die Ausführungsplanung für die Planungsbereiche „Theaterplatz und Theaterstraße bis zur Borngasse“ zur Kenntnis und empfiehlt dem Planungsausschuss, auf Grundlage der vorgelegten Unterlagen den Ausführungsbeschluss für die Umgestaltung des Theaterplatzes zu fassen und die Verwaltung mit der Umsetzung zu beauftragen.
Er / Sie empfiehlt darüber hinaus dem Mobilitätsausschuss, auf Grundlage der vorgelegten Unterlagen den Ausführungsbeschluss für die Umgestaltung der Theaterstraße bis zur Borngasse zu fassen und die Verwaltung mit der Umsetzung zu beauftragen.
Der Mobilitätsausschuss fasst auf Grundlage der vorgelegten Ausführungsplanung den Ausführungsbeschluss für die Umgestaltung der Theaterstraße bis zur Borngasse und beauftragt die Verwaltung mit der Umsetzung.
Er nimmt darüber hinaus die Ausführungsplanung für den Planungsbereich „Theaterplatz“ zur Kenntnis und empfiehlt dem Planungsausschuss, auf Grundlage der vorgelegten Unterlagen den entsprechenden Ausführungsbeschluss zu fassen und die Verwaltung mit der Umsetzung zu beauftragen.
Der Planungsausschuss fasst auf Grundlage der vorgelegten Ausführungsplanung den Ausführungsbeschluss für die Umgestaltung des Theaterplatzes und beauftragt die Verwaltung mit der Umsetzung.
Er nimmt darüber hinaus die Ausführungsplanung für den Planungsbereich „Theaterstraße bis Borngasse“ zur Kenntnis und empfiehlt dem Mobilitätsausschuss, auf Grundlage der vorgelegten Unterlagen den entsprechenden Ausführungsbeschluss zu fassen und die Verwaltung mit der Umsetzung zu beauftragen.
Erläuterungen
Ziel dieser Vorlage ist die politische Entscheidung über die Umsetzung der geplanten Gestaltung der Frei- und Verkehrsanlagen für den Bauabschnitt 1 (Theaterstraße bis Borngasse) und den Bauabschnitt 2 (Theaterplatz) auf Grundlage der vorliegenden Ausführungsplanung. Die Vorlage enthält Informationen zu den planerischen Zielen der Umgestaltung, eine Beschreibung der geplanten baulichen und gestalterischen Maßnahmen, die konkrete Erläuterung der Umsetzung sowie Angaben zu den Kosten, zur Finanzierung und zum Bauablauf. Einzelne Aspekte, die Gestaltung, Beleuchtung und technische Ausführung betreffend werden bis zur Ausschreibung noch konkretisiert. Darüber hinaus wird die Vorgehensweise mit Blick auf die Kommunikation und Beteiligung der Bürger*innen im Rahmen des Projekts vorgestellt.
Einordnung des Projekts und bisherige Beschlüsse
Die Umgestaltung des Theaterplatzes und seiner Umgebung ist ein wichtiger Baustein im Zukunftsprozess Innenstadtmorgen und des Innenstadtkonzeptes 2022. Mit der Durchführung des Planungswettbewerbs und der Entscheidung des Preisgerichts am 28.10.2021 wurde ein wichtiger Meilenstein erreicht, der die Voraussetzungen schafft, den Theaterplatz als lebendigen Ort mit hoher Aufenthaltsqualität im Herzen der Innenstadt zu entwickeln.
Die Umgestaltung bietet eine hervorragende Chance, Antworten auf die aktuellen Herausforderungen zu finden, denen sich die Innenstadt stellen muss: attraktive und lebendige öffentliche Räume entwickeln, die Folgen des Klimawandels bewältigen, die Kultur als Motor der Innenstadtentwicklung stärken, Raum für den Zusammenhalt der Gesellschaft anbieten. Als zentrale Maßnahme für die Innenstadtmobilität leistet die Umgestaltung einen aktiven Beitrag zur Gestaltung der Verkehrswende, etwa mit der Unterbindung des KFZ-Durchgangsverkehrs, einem fahrradfreundlichen Grabenring und der Stärkung des Fußverkehrs. Der Planungs- und Beteiligungsprozess zur Umgestaltung des Theaterplatzes mit dem Kapuzinergraben und der Theaterstraße bis zur Borngasse wurde in den letzten Jahren durch zahlreiche politische Beschlüsse der zuständigen Gremien (Planungsausschuss, Mobilitätsausschuss, Bezirksvertretung Aachen-Mitte, Betriebsausschuss Kultur und Theater) intensiv vorbereitet, begleitet und unterstützt.
Im Rahmen der Vorlage - FB 61/0748/WP18 „Theaterplatz i.R. Innenstadtkonzept 2022; hier: Grundsatzbeschluss Förderantrag und Leitplanken für die weitere Vorgehensweise“ (https://ratsinfo.aachen.de/public/to020?TOLFDNR=121137&SILFDNR=4976) wurden im September 2023 wesentliche Richtungsentscheidungen für den Entwurf beraten sowie einstimmige Beschlüsse durch den Planungsausschuss und den Mobilitätsausschuss bzgl. der Einreichung des Förderantrags für den Theaterplatz sowie der Konkretisierung der Planungen für den Theaterplatz und die Theaterstraße gefasst.
Im Rahmen der Vorlage - FB 61/0792/WP18 „Theaterplatz i.R. Innenstadtkonzept 2022; hier: Planungsbeschluss Theaterplatz und Theaterstraße bis zur Borngasse“ wurde der Planungsbeschluss am 07.12.2023 im PLA für den Theaterplatz und am 14.12.2023 im MOA für die Theaterstraße bis zur Borngasse auf Grundlage der konkretisierten Entwurfsplanung gefasst (https://ratsinfo.aachen.de/public/to020?TOLFDNR=122852&SILFDNR=4979).
Über den Projektstand und Bauablauf wurde darüber hinaus im September und Oktober 2024 im Rahmen der Vorlage FB61/0792/WP18 in den o.g. Gremien informiert
(https://ratsinfo.aachen.de/public/to020?TOLFDNR=1001319&SILFDNR=1000032).
Ebenfalls als Teil des Projekts wurde der Beschluss zum barrierefreien Umbau der beiden ÖPNV-Haltestellen in der Theaterstraße nach Konsultation in der Bezirksvertretung Mitte in der Sitzung des Mobilitätsausschusses am 10.10.2024 gefasst (https://ratsinfo.aachen.de/public/to020?TOLFDNR=1001685&SILFDNR=1000044).
Bauabschnitte
Die Entwicklung des Projekts erfolgt in drei Bauabschnitten. Als erster Bauabschnitt wird das Teilstück der Theaterstraße bis zur Borngasse in den Jahren 2025/26 umgesetzt werden. Zweiter Bauabschnitt wird der Theaterplatz mit einer geplanten Umsetzung vrs. in den Jahren 2025-2027. Der Kapuzinergraben soll als dritter Bauabschnitt zeitlich nachgelagert realisiert werden.
Planung
Entwurfsplanung Theaterstraße
Das Konzept für die Theaterstraße knüpft mit einer Mischverkehrsfläche, beidseitigen Baumstandorten und breiten Fußwegen an die Gestaltqualitäten des historischen Theaterboulevards an.
In Zukunft wird der durchfahrende, motorisierte Individualverkehr ab dem Kreuzungsbereich nicht mehr in die Theaterstraße und auf den Theaterplatz weitergeführt, sondern dort in die Borngasse abgeleitet. Dadurch entsteht die Möglichkeit, den Straßenraum neu aufzuteilen und eine erhebliche Steigerung der Aufenthaltsqualität zu bewirken. Das Teilstück der Theaterstraße bis zur Borngasse wird als Bussonderfahrstreifen mit Freigabe für den Radverkehr und gegebenenfalls auch für Taxis ausgelegt. Somit wird der Durchgangsverkehr für den motorisierten Individualverkehr über den Theaterplatz wirksam unterbunden. Für den Theaterplatz wurde die Einrichtung eines verkehrsberuhigten Geschäftsbereiches mit Tempo 20 für den Theaterplatz geprüft und für realisierbar befunden.
Im Abschnitt Schützenstraße bis Borngasse wird die Fahrbahnaufteilung der Theaterstraße dazu passend geändert.
In zentraler Lage des Straßenabschnittes werden die beiden barrierefreien Bushaltestellen „Theaterplatz“ an gleicher Stelle wie bislang angeordnet.
Die Fahrbahn wird in Ortbeton mit beidseitigen Entwässerungseinrichtungen und einer Gesamtbreite von 9,50 m angelegt. Die Fahrbahn wird gefasst durch die Bepflanzung mit 12 stadtklima-resistenten Bäumen, begrünten Baumscheiben (außerhalb der Bushaltestellen) und einem Mosaiksteinpflaster, das an die historische Gestaltung in den oberen Abschnitten der Theaterstraße anknüpft. In der Achse der Baumstämme befinden sich zudem Mastleuchten, Fahrradständer und Papierkörbe. Mehrere lange Sitzbänke schmiegen sich an die bepflanzten Baumscheiben und erlauben aufgrund ihrer Anordnung unterschiedliche Blicke in verschiedene städtische Situationen. Zwischen Baumstandorten und Gebäudefassaden erstreckt sich ein ca. 3,75 m breiter Gehweg aus Natursteinpflaster. Dieses Material wird auch für den Theaterplatz verwendet, um eine gestalterische Einheit zwischen Theaterstraße und Theaterplatz herzustellen.
Entwurfsplanung Theaterplatz
Mit einem neuen, homogenen Natursteinbelag als „Stadtparkett“, dem Theaterbrunnen als zentralem Freiraumelement auf dem Vorplatz sowie den baumbestandenen Theatergärten mit vielfältigen Angeboten zum Aufenthalt in den Seitenbereichen entsteht ein klares Gestaltungskonzept, das sich sehr gut in die innerstädtischen Platzfolgen und Grünstrukturen einfügt.
Der Theatervorplatz wird als multifunktional nutzbare Fläche gestaltet und ermöglicht so die Durchführung von Veranstaltungen sowie eine freie Sicht auf die historische Theaterfassade. Das Denkmal „der fröhliche Hengst“ von Gerhard Marcks wird an gleicher Stelle erhalten.
Der Theaterbrunnen ist das zentrale Gestaltungs- und Aufenthaltselement im Bereich des Vorplatzes. Er reiht sich in die Perlenkette der Brunnen ein, die sich vom Marktplatz, über die Krämerstraße, den Elisengarten bis hin zum Theaterplatz erstreckt.
Zwei verschleifende Stufen ermöglichen das Sitzen am Wasser mit Blick auf das Theater und bilden einen Rahmen für Vorführungen im Außenraum. Im Sommer werden der Wasserspiegel und die Fontänen zu einer großen Attraktion für Kinder und Erwachsene. Der flache Wasserspiegel ist steuerbar und kann in kurzer Zeit abgelassen werden; die entsprechend belastbare Fläche ist dann multifunktional für Veranstaltungen nutzbar. Von der theaterzugewandten Seite ist ein ebenerdiger Zugang zur Fläche möglich. Unterirdisch werden die Pumpen‐ und Technikkammer für den Brunnen sowie zwei Unterflurverteiler für die Medienversorgung mit Strom, Wasser und Daten in die Platzgestaltung integriert. Mit Blick auf die Aufenthaltsqualität in den Sommermonaten werden Bodenhülsen für Sonnenschirme vorgesehen.
Die Einrichtung eines verkehrsberuhigten Geschäftsbereiches mit Tempo 20 für den Theaterplatz wurde geprüft und für realisierbar befunden. Die Zufahrt für Anlieferung, Anlieger*innen sowie Nutzer*innen der Sonderparkplätze für Menschen mit Behinderung und der Haltebereiche für Arztbesuche bleibt über den Kapuzinergraben möglich.
Durch die deutliche Reduzierung des motorisierten Verkehrs wird der Weg für eine Neuaufteilung des Straßenraums mit einer signifikanten Erhöhung der Aufenthaltsqualität geebnet. Beidseitig des Theaters werden zukünftig Mischverkehrsflächen in Ortbeton mit einer Breite von ca. 4,00 m vorgesehen, die eine Bündelung der verschiedenen Verkehrsarten (z.B. ÖPNV, Taxis, Radverkehr, Anlieferung, Arztbesuche, Sonderparkplätze für Menschen mit Behinderung) sowie die gleichzeitige Nutzung als Feuerwehraufstellfläche gestatten. Ein weiterer Vorteil ist die gleichmäßige Verteilung der Verkehrsbelastung auf beide Theaterplatzseiten. Zu den Aufenthaltsbereichen der Theatergärten wird ein 0,50 m breiter Pufferstreifen freigehalten, um Sicherheitsaspekte angemessen zu berücksichtigen.
Die Theatergärten in den Seitenbereichen des Platzes bieten vielfältige Nutzungsmöglichkeiten für die Bürger- und Besucher*innen und erzeugen durch die Baumpflanzungen schattige Aufenthaltsorte und ein angenehmes Mikroklima. Zwischen den beiden Baumreihen werden zahlreiche Gestaltungselemente sowie funktional notwendige Flächen und Ausstattungselemente integriert. Hierzu zählen etwa Pflanzbeete, Bänke und zwei Spielpunkte, Flächen für die Außengastronomie sowie Fahrradabstellmöglichkeiten und Bereiche zum Liefern & Laden. Die Gehbereiche in den Nebenanlagen werden mit einer Breite von 3,75 m großzügig bemessen und ermöglichen auf diese Weise ein angenehmes Flanieren. Im Bereich der Theatergärten werden Flächen vorgesehen, die von den ansässigen Gastronomiebetrieben für die Außengastronomie genutzt werden können. Ein Konzept für die zukünftige Gastronomie des Theaters wird im Zuge des gesamthaften Außengastronomie-Prozesses entwickelt. In die Bereiche der Theatergärten sowie in der zukünftig umgestalteten Theaterstraße werden darüber hinaus zahlreiche Sitzgelegenheiten für den konsumfreien Aufenthalt integriert.
Die Auswahl der 17 neuen, mittelkronigen Bäume erfolgt mit Blick auf ihre gestalterische Eignung und Zukunftsfestigkeit hinsichtlich der Klimaanpassung. Die Baumstandorte werden so ausgebildet, dass eine umfangreiche Speicherung von Regenwasser entsprechend dem Schwammstadt-Prinzip ermöglicht wird.
In den Bereich der 5,00 m breiten Theatergärten werden darüber hinaus Pflanzbeete integriert.
Anforderungen an Standort- und Bodenbedingungen, Pflegebelange und der zu erwartende Nutzungsdruck sowie Lebenszykluskosten werden bei der Auswahl der Pflanzen berücksichtigt.
Im Hinblick auf die bedarfsgerechte Versorgung des Planungsraums mit einer öffentlichen Toilette wird die Integration in eine geeignete Erdgeschossfläche empfohlen. Die Standortfindung, Finanzierung und Umsetzung sollte im Rahmen eines gesamtstädtischen Konzepts erfolgen.
Der rückwärtige Bereich des Theaters wird frei von festen Einbauten gehalten, um im Rahmen der Umsetzung der Platzgestaltung keine Situation zu schaffen, die eine mögliche Weiterentwicklung des Theaters erschwert.
Grundsätzlich sind die Realisierung der Platzgestaltung und die räumliche Entwicklung des Theaters unterschiedliche Prozesse mit spezifischen Zeitschienen.
Parkraumbilanz
Durch die Umstrukturierung des Straßenraumes und die geänderten Nutzungsansprüche entfallen gegenüber der Situation vor der Umgestaltung (Referenzjahr 2020) zahlreiche Parkplätze. Die nachfolgende Bilanz zeigt die Veränderungen für die verschiedenen Nutzergruppen auf:
Parkplätze |
Bestand |
Planung |
Gebührenpflichtige Parkplätze |
10 |
0 |
Liefern & Laden im eingeschränkten Halteverbot |
4 |
4 |
Sonderparkplätze für Menschen mit Behinderung |
4 |
4 |
Taxi-Stellplätze |
4 |
0 (Verlagerung 4 Stellplätze in den Kapuzinergraben) |
Reisebus-Halteplätze |
2 |
0 |
Als Ersatz für die entfallenden Reisebus-Halteplätze am Theaterplatz werden entsprechende Halteplätze in der nahegelegenen Friedlandstraße sowie durch die Verlängerung der Halteplätze in der Sandkaulstraße geschaffen. Ein zusätzliches Dauerparkangebot für Reisebusse wird in der Wilhelmsdorfer Straße eingerichtet.
Das Angebot an Fahrradabstellmöglichkeiten wird erweitert. Die nachfolgende Bilanz zeigt die Veränderungen für die verschiedenen Nutzergruppen auf:
Fahrradabstellmöglichkeiten |
Bestand |
Planung |
Fahrradbügel Theaterstraße |
0 |
12 (= 24 Abstellplätze) |
Fahrradbügel Theaterplatz |
30 (= 60 Abstellplätze) |
37 (= 74 Abstellplätze) |
Lastenfahrräder |
0 |
2 |
Gesamt |
30 (= 60 Abstellplätze) |
51 (= 100 Abstellplätze) |
Feuerwehr & Rettungswege
Im Rahmen der Planungen wurden die Anforderungen der Feuerwehr mit Blick auf die notwendigen Rettungswege, Anleiterstellen und Aufstellflächen berücksichtigt. Die hindernisfreien Feuerwehr-Aufstellflächen befinden sich im Bereich der Fahrspuren. Mit Blick auf die zahlreichen Anleiterstellen im Planungsraum wurden bewusst Bäume ausgewählt, deren Kronendurchmesser auch perspektivisch die notwendige Anleiterung ermöglicht. Für den Fall, dass die in diesem Zusammenhang definierten Korridore dennoch zuwachsen sollten, wird eine Vereinbarung zum Rückschnitt mit den dafür zuständigen Fachbereichen abgestimmt.
Baumbilanz & Pflanzflächen
Baumbilanz und Baumneupflanzung
Im gesamten Planungsgebiet (1.+2.BA) werden alle 5 Bestandsbäume erhalten, im 1.BA werden 12 stadtklimaverträgliche Klimabäume neu angepflanzt, im 2.BA sind es 17 Neupflanzungen.
Im Bereich des 1. BA Theaterstraße sind keine Bestandsbäume vorhanden. Die Bestandsbäume (Platanen) im Knotenpunkt der Borngasse bleiben erhalten. Im Bereich des 2.BA Theaterplatz werden die Bestandsbäume am Übergang zum Kapuzinergraben (3 Stück Platanen, Platanus acerifolia) sowie am Übergang in die Theaterstraße (2 Stück Winterlinde, Tilia cordata) in die Gestaltung der Theatergärten integriert. Vor und während der Baumaßnahme finden ausreichende Schutzmaßnahmen für den Baum (Krone, Stamm), aber auch den gesamten Wurzelraum statt. Die Bäume erhalten einen Pflegeschnitt, die Arbeiten im Wurzelbereich werden sensibel in Handschachtung bzw. mit Saugbagger ausgeführt. Bodenauffüllungen im Wurzelbereich werden mit speziellen Baumsubstraten ausgeführt. Bei Bedarf werden von einem Fachmann Wurzelbehandlungen (Rückschnitt, Wundbehandlung, …) vorgenommen.
Bei den Baumneupflanzungen handelt es sich um stadtklimaverträgliche Klimabäume. Die Bäume haben bereits bei der Anpflanzung eine entsprechende Größe und Pflanzqualität, so dass ein möglichst hohes Lichtraumprofil in Richtung der Fahrbahn erreicht werden kann. Im Bereich der Theaterstraße wird eine mittel- bis großkronige Baumart mit kompakter Krone ausgewählt (z.B. Spitzahorn, Acer platanoidis Allershausen o.ä.), während für den Theaterplatz eine mittelkronige Baumart mit gefiedertem, lichtdurchlässigem Blatt ausgewählt wird (z.B. Japanischer Schnurbaum, Sophora japonica). Die abschließende Baumart und Qualität werden in einem gemeinsamen Termin in einer Baumschule und nach Marktverfügbarkeit festgelegt.
Die Baumgruben werden als speicherfähige Baumstandorte ausgebildet. Mit einer Grundfläche von ca. 7,0x5,0m je Baumstandort und einer Tiefe bis zur Sohle von ca. 1,80m steht jedem Baum bis zu 35m³ hochwertiges durchwurzelungsfähiges Baumsubstrat zur Verfügung. Ein Tiefen-Belüftungssystem aus Dränagerohren sorgt für eine ausreichende Luft- und Sauerstoffversorgung des Wurzelraums. Die Verankerungen der Baumneupflanzungen werden als Unterflurverankerung nicht sichtbar ausgeführt.
Das Niederschlagswasser gelangt zum einen über das Quergefälle in den Gehwegen und die großzügigen offenen und begrünten Baumscheiben zum Baum. Weiterhin wird im Bereich des 1.BA Theaterstraße der gesamte Gehweg inkl. Nebenanlagen ÖPNV-Haltestellen über Entwässerungsrinnen in die Baumgruben geleitet, im Bereich des 2.BA werden Teilflächen der Dachentwässerung des Theaterdaches in die Baumgruben geführt. Die Sohle der Baumgruben ist mit einem wasserundurchlässigen Material belegt, so dass kein Wasser in die umgrenzenden Bodenschichten gelangen kann. Das Überschusswasser wird über zentrale Verteiler- und Absetzschächte an den Kanal abgegeben. Mithilfe eines digitalen Messsystems wird die Bodenfeuchte und die Luftversorgung innerhalb der Baumgruben jederzeit überwacht werden und bei Bedarf (Trockenheit, Staunässe, …) reagiert werden können.
Die Baumscheiben im Bereich der ÖPNV-Haltestellen in der Theaterstraße können aus Gründen der Zugänglichkeit / Ein- und Ausstieg Fahrgäste nicht begrünt werden. Daher werden diese 6 Baumscheiben (3 Baumscheiben je Haltestelle stadtein- und stadtauswärts) als begehbare Baumscheibe ausgebildet. Eine Befahrung der Baumscheiben bis 3,5to ist möglich und gewährleistet den Einsatz von Pflegefahrzeugen / Kehrmaschinen. Eine Unterkonstruktion aus Stahl bildet den Rahmen der Baumscheibe und trägt die Lasten auf die umgebenen Flächen ab, somit ist der Pflanzballen nicht belastet und die Wurzeln können sich frei im Baumsubstrat entwickeln. Eine Pflasteranschlagskante umgrenzt die Baumscheibe zum Gehweg; die Baumscheibe selbst ist mit einem Flächenbelag aus Naturstein Mosaikpflaster Granit belegt und bildet auf diese Weise einen gestalterischen Bezug zu den Bodendenkmälern aus historischem Mosaikpflaster im weiteren Verlauf der Theaterstraße. Zum Stamm hin ermöglicht eine Stammfußabdeckung das Herausnehmen von Einzelsegmenten, so dass auf das Dickenwachstum des Baums im Laufe der gesamten Lebenszeit reagiert werden kann.
Bäume |
Bestand |
Neuplanung |
Gesamt |
Bäume Theaterstraße |
0 |
12 |
12 |
Bäume Theaterplatz |
5 |
17 |
22 |
Summe |
5 |
29 |
34 |
Pflanzflächen:
Im gesamten Planungsgebiet (1.+2.BA) gibt es im Bestand nur wenige Vegetationsflächen. Die Theaterstraße ist frei von Vegetationsflächen, auf dem Theatervorplatz gibt es ein gestaltetes Pflanzbeet, sowie kleine Grünflächen um die Bestandsbäume. Die Gesamtfläche der Vegetationsflächen im Bestand beträgt ca. 80m².
Im 1.BA Theaterstraße werden mit Ausnahme der ÖPNV-Haltestellen alle Baumscheiben begrünt (80m²), im 2.BA Theaterplatz werden zu beiden Seiten des Theaterplatzes die Theatergärten mit ca. 405m² Vegetationsfläche angelegt.
Die Pflanzung erfolgt in hochwertige Pflanzsubstrate, welche eine besonders hohe Wasseraufnahmekapazität aufweisen, um den Pflanzen einen möglichst guten Standort zu gewährleisten. Die Vegetationsflächen sind jeweils mit einer niveaugleichen Stahlkante als Einfassung zum angrenzenden Gehweg abgegrenzt. Die Oberkante der Pflanzfläche liegt etwa 5cm unterhalb der Oberkante Gehweg, so dass Niederschlagswasser über das Quergefälle der Gehwege in die Vegetationsflächen hinein entwässern kann.
Die Vegetationsflächen setzen sich aus verschiedenen Vegetationstypen zusammen. Während im Bereich der Theaterstraße alle Baumscheiben aus einer robusten einheitlichen Unterpflanzung mit Blühaspekten gestaltet sind, sorgt im Bereich der Theatergärten ein Wechsel aus robusten Hecken, Ziergräsern, Staudenmischpflanzungen und Bodendeckern für eine abwechslungsreiche und ansprechende Bepflanzung zu jeder Jahreszeit. Bei der Pflanzenauswahl ist neben der Stadtklimaverträglichkeit und Robustheit auch v.a. auf eine möglichst pflegeextensive Gestaltung geachtet worden.
Pflanzflächen |
Bestand |
Planung |
Gesamt |
Pflanzflächen Theaterstraße |
0 qm |
80 qm |
80 qm |
Pflanzflächen Theaterplatz |
80 qm |
405 qm (inkl. Bestand) |
405 qm (inkl. Bestand) |
Summe |
80 qm |
485 qm |
485 qm |
Barrierefreiheit
In der Theaterstraße ergibt sich eine Gehwegbreite von ca. 3,60 m bis 3,90 m. Im Bereich des Theaterplatzes beträgt die Gehwegbreite beidseitig ca. 3,75m. Damit liegt eine ausreichende Breite vor, um den Bedarfen aller Nutzer*innen gerecht zu werden. Die gesicherten und ungesicherten Überquerungsstellen werden mit dem getrennten Überquerungsansatz nach DIN ausgebaut. Im Planungsgebiet werden alle Gehwege mit einem Längsleitstreifen ausgebaut. Hierbei wurde darauf geachtet, dass der hindernisfreie Bereich von 60 cm beidseitig des Längsleitstreifens eingehalten wird. Der Ausbau der beiden ÖPNV-Haltestellen in der Theaterstraße erfolgt barrierefrei und das Leitsystem schließt an den jeweiligen Leitstreifen im Gehweg an.
Der als gestalterisches Element in den Vorplatz integrierte Brunnen wird kontrastierend zur Platzfläche ausgebildet; die Erkennbarkeit der verschleifenden Stufen wird entsprechend gewährleistet.
Der Haupteingang des Theaters wird zukünftig barrierefrei erreichbar. Für mobilitätseingeschränkte Menschen wird eine Rampe an der Nordseite des Portikus eingerichtet und für seheingeschränkte Menschen wird eine Führung mittels Bodenindikatoren über die Südseite des Portikus angeboten.
Der Haupteingang zur Hochschule für Musik und Tanz Köln / Standort Aachen soll ebenfalls durch eine Rampe barrierefrei erschlossen werden.
Im Verlauf des Planungsprozesses gibt es eine kontinuierliche Abstimmung zu relevanten Planungsbelangen mit der Kommission Barrierefreies Bauen. Die aktuellen Planungen wurden dort am 10.3.2025 vorgestellt.
Ausbauelemente
Flächenbeläge:
Sowohl der neu gestaltete Theaterplatz als auch die Gehwege und Nebenanlagen im Bereich des Theaterplatzes und der Theaterstraße werden mit einem Flächenbelag aus Naturstein Granit in überwiegend ungebundener Bauweise belegt. Das längliche Format mit den Abmessungen von voraussichtlich 60x12 cm wird als Stadtparkett bezeichnet und ist eine Referenz an das Parkett auf der Theaterbühne. Das Farbspektrum des Granits liegt zwischen grau und sandfarben. Mit Blick auf die Helligkeit der am 26.09.2024 vor Ort bemusterten Fläche wird ein gut ausbalancierter Farbton, der sowohl dem Alltagsgebrauch als auch dem Albedoeffekt Rechnung trägt, gesucht. Die Oberfläche ist gestrahlt und somit ausreichend rutschfest.
Das Stadtparkett wird als unregelmäßiger Reihenverband in Längsrichtung parallel zum Portikus des Theaters verlegt, und trifft somit im rechten Winkel auf den Großteil der Einfassungen der Busspur und Theaterstraße sowie auf die Fassaden des Theaters und der angrenzenden Gebäude im gesamten Planungsgebiet.
Entlang der Gebäudefassaden bildet eine breite Saumplatte einen gestalterisch und bautechnisch sauberen Abschluss. Unebenheiten, Vor- und Rücksprünge der Fassaden sowie Einbauten wie Lichtschächte werden durch diese Saumplatte aufgefangen, und es entsteht eine möglichst geradlinige und durchgängige Anlegekante für den eigentlichen Flächenbelag. Die Abdeckungen der bestehenden Lichtschächte der Bestandsgebäude als auch des Theaters werden saniert bzw. erneuert, und tragen somit zu einem aufgeräumten Stadtbild bei. Die gemäß den Regelwerken für die barrierefreie Ausgestaltung geforderten taktilen Rippen- und Noppenplatten als Bodenindikatoren werden in den Flächenbelag der Gehwege und Platzflächen integriert.
Der Theaterbrunnen im Bereich des Theatervorplatzes wird als farblicher Kontrast zur Platzfläche mit einem gräulichen Naturstein aus Valser Quarzit belegt. Die Formate sowie die Verlegerichtung sind identisch zur angrenzenden Platzfläche, aufgrund der Brunnennutzung ist hier jedoch eine gebundene Bauweise vorgesehen. Einbauten wie Fontänendüsen und Abläufe werden passgenau über Kernbohrungen bzw. Passschnitte angearbeitet. Dies gilt auch für sämtliche Einbauten im Bereich der Platzfläche, Gehwege und Nebenanlagen.
Sowohl die Fahrbahn der Theaterstraße als auch die Busspur zu beiden Seiten des Theaterplatzes werden als Ortbetonfläche hergestellt, um den hohen Anforderungen an die Nutzung durch den hohen Anteil von Busfahrten gerecht zu werden. Der beidseitige, barrierefreie Ausbau der Haltestelle „Theater“ im Bereich der Theaterstraße, mit hoher Beanspruchung der Fahrbahn durch Halte- und Anfahrvorgängen, wird somit durch die Ortbetonfahrbahn abgedeckt.
Unterhalb der Ortbetonfläche wird eine Asphalttragschicht eingebaut. Diese Asphaltunterlage dient dem Ortbeton als stabiles und lastverteilendes Auflager auf dem recht inhomogenen Untergrund in dieser Innenstadtlage.
Die Rezeptur des Ortbetons wird farblich mit dem Flächenbelag Granit abgestimmt. Entsprechende Musterstücke zur Betonoberfläche befinden sich gerade in der Herstellung und sollen in einem örtlichen Bemusterungstermin, mit den anderen Flächenbelägen und Einfassungen abschließend gewählt werden. Auch die mögliche Entscheidung von nachfolgenden Oberflächenbehandlungen zur weiteren Veredelung/Angleichung des Ortbetons wird in diesem Rahmen besprochen und festgelegt.
Einfassungen:
Der zentrale Innenbereich des Theaterplatzes unmittelbar um das Theater herum wird mit einer umlaufenden Einfassung gestalterisch hervorgehoben. Die Einfassung schließt als ca. 40cm breites Element niveaugleich an den Theaterplatz an und bildet zur angrenzenden Busspur eine ca. 3cm hohe Kante aus. Lediglich im Bereich von getrennten Querungen für Fußgänger wird diese Kante gem. den Vorgaben der entsprechenden Regelwerke für die barrierefreie Ausgestaltung angepasst. Gleichzeitig bildet dieses Blockelement mit den Abmessungen ca. 40x20x150cm ein statisches Widerlager zur Rinne und Ortbetonfläche der Busspur. Die Materialität und Farbigkeit der Einfassung wird im Rahmen eines Bemusterungstermins abschließend festgelegt.
Als Einfassung zwischen der Busspur und den Gehwegen und Nebenanlagen ist ein Bordstein mit den Abmessungen ca. 15x25x100cm vorgesehen. Auch dieses Element dient als statisches Widerlager, und bildet eine Kante in Höhe von ca. 3cm aus zur Fahrspur aus. Auch hier wird die Materialität und Farbigkeit im Rahmen eines Bemusterungstermins abschließend festgelegt.
Die barrierefreien Parkplätze sowie die Liefer- und Ladebereiche werden mit einer niveaugleichen Läuferzeile aus Granit eingefasst. Gleichzeitig werden die Bereiche mithilfe der kontrastierenden Läuferzeile markiert. Die Materialität und Farbigkeit der Einfassung wird im Rahmen eines Bemusterungstermins abschließend festgelegt.
Sowohl die Vegetationsflächen im Bereich der Theatergärten als auch die Baumscheiben in der Theaterstraße werden gegenüber dem angrenzenden Flächenbelag der Gehwege aus dem Stadtparkett in Granit mit einer niveaugleichen, immer um 90 Grad abgewinkelt Stahlkante eingefasst. Im Bereich der beiden Rundbänke wird die Vegetationsfläche gegenüber dem Flächenbelag mit einer radialen Stahlkante abgegrenzt.
Bauweisen & Belastungsklassen
Nachfolgend werden die Bauweisen und Belastungsklassen der unterschiedlichen Planungsbereiche vorgestellt:
Bauweise - Gehwege und Nebenanlagen
- Stadtparkett Granit, Format 60x12cm
- ungebundene Bauweise
- Belastungsklasse Bk 0,3 gem. RStO
Bauweise - Theaterplatz
- Stadtparkett Granit, Format 60x12cm
- ungebundene Bauweise
- Belastungsklasse Bk 1,8 gem. RStO
Bauweise - Theaterbrunnen
- Stadtparkett Valser Quarzit, Format 60x12cm
- gebundene Bauweise
- Belastungsklasse Bk 1,8 gem. RStO
Bauweise - Fahrbahn Theaterstraße und Busspur Theaterplatz
- Ortbeton, veredelte Oberfläche (Oberflächenbehandlung)
- Asphalttragschicht
- Belastungsklasse Bk 10,0 gem. RStO
Nachfolgend wird der Oberflächen-Aufbau der unterschiedlichen Planungsbereiche aufgezeigt:
Aufbau - Stadtparkett Granit, Gehwege (RStO 12, Tafel 3, Zeile 1, Bk 0,3) 12 cm Granit, Format 60x12cm 4 cm Brechsand 0/8 49 cm KFT kombinierte Schottertrag- und Frostschutzschicht Naturstein-Schotter 0/45 65 cm Gesamt |
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Aufbau - Stadtparkett Granit, Theaterplatz (RStO 12, Tafel 3, Zeile 1, Bk 1,8) 14 cm Granit, Format 60x12cm 4 cm Brechsand 0/820 cm 12cm wasserdurchlässige Asphalttragschicht 35 cm KFT kombinierte Schottertrag- und Frostschutzschicht Naturstein-Schotter 0/45 65 cm Gesamt |
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Aufbau - Valser Quarzit, Theaterbrunnen Gebundene Bauweise (RStO 12, Tafel 3, Zeile 7, Bk 1,8) 12 cm Valser Quarzit, Format 60x12cm unterseits Haftvermittler 4 cm Pflaster-Bettungsmörtel 25cm Installationsebene Brunnentechnik ummantelt mit Dränbeton 20cm Dränbetontragschicht 24cm Frostschutzschicht 0/45 85 cm Gesamt
Aufbau - Fahrbahn Ortbeton (RStO 12, Tafel 2, Zeile 2, Bk 10,0) 27 cm Ortbeton mit Oberflächenveredelung 10 cm Asphalttragschicht AC 22 TS 50/70 38 cm KFT kombinierte Schottertrag- und Frostschutzschicht Naturstein-Schotter 0/45 75 cm Gesamt
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Brunnen
Theaterbrunnen:
Der Theaterbrunnen fügt sich harmonisch in die Platzgestaltung des Theatervorplatzes ein. Die eigentliche Brunnenfläche ist aus Naturstein Valser Quarzit in gebundener Bauweise ausgeführt. Die Formate der Natursteine orientieren sich mit einer Abmessung von voraussichtlich 60x12 cm an dem Stadtparkett aus Granit. Die gebundene Bauweise verhindert das Ausspülen der Fugen durch Brunnenwasser und ermöglicht den gewünschten Wasseranstau auf der Fläche. Eine umlaufende verschleifende Stufenanlage aus radialen Natursteinstufen mit maximal zwei Steigungen stellt den höhentechnischen Anschluss an die Fläche des Theatervorplatzes sicher. Von der Seite des Portikus aus ist der Brunnen ebenerdig begehbar, auf der Seite Richtung Kapuzinergraben laden zwei Stufen zum Verweilen mit Blick auf das Theater ein. Die Stufenvorderkanten sind mit Kontrastmarkierungen versehen, so dass Sehbehinderte die Stufen wahrnehmen können. Die Platzfläche entwickelt sich entlang der Stufenanlage bis zu einem Hochpunkt in der Mitte des Platzes.
In der Brunnenfläche sind Fontänendüsen niveaugleich in den Flächenbelag eingelassen. Die Düsen sind befahrbar, so dass bei ausgeschaltetem Brunnen dieser als Veranstaltungsfläche genutzt werden kann. Eine radiale umlaufende Schlitzrinne am Fuße der Stufen sorgt für die Entwässerung der Brunnenfläche, zusätzlich ermöglicht ein mittig angeordneter und elektronisch steuerbarer Bodenablauf den Wasseranstau im Brunnen bzw. eine rasche Entleerung, je nach gewünschtem Ablaufprogramm der Wassertechnik und Nutzung des Brunnens.
Anlagenbeschreibung Wassertechnik Theaterbrunnen:
Die Wassertechnik ist in einer Pumpenkammer mit separatem Wasserreservoir in der Nähe des Fontänenfeldes untergebracht.
Das Wasserspiel besteht aus 30 Einzelstrahldüsen, bodenbündig angeordnet. Zusätzlich ist der äußere Düsenring mit 12 Hochdrucknebeldüsen ausgestattet. Um einen gleichmäßigen Wasseranstau auf der Platzfläche sicherzustellen, kann die Rücklaufleitung elektronisch verschlossen werden. Das Wasser staut sich auf der Fläche und läuft dann über die Schlitzrinnen zurück zum Wasserreservoir.
Die Anlage arbeitet grundsätzlich mit einer Wasserkreislaufführung, verfügt aber zusätzlich über eine automatische Frischwassernachspeisung.
Darüber hinaus verfügt die Anlage über eine automatische Windabsenkung, die eine Regelung der Höhe der Fontänendüsen je nach Wind ermöglicht. So wird gewährleistet, dass sich das Wasser des Brunnens bei Wind nicht über den Rand des Brunnens hinaus ausbreitet.
Entwässerung
Die Entwässerung der öffentlichen Gesamtflächen wird über Punkt- und Linienentwässerungsanlagen sichergestellt. Beidseitig der Fahrbahn Theaterstraße, sowie der Fahrspuren am Theaterplatz werden Entwässerungseinrichtungen in Form von Straßenabläufen oder Schwerlastrinnen aus Beton vorgesehen. Erweitert wird das Entwässerungskonzept mit Linienentwässerungen in den Nebenanlagen. Das Höhenkonzept mit Gefälleausbildung sieht eine barrierefreie, gleichmäßige Höhenabwicklung im Zusammenhang mit einer funktionierenden Entwässerung der Nebenanlagen und der Platzfläche vor.
Theaterstraße
Die neue Ortbetonfahrbahn in der Theaterstraße wird in Teilen als Dachprofil, sowie im oberen, östlichen Ausbaubereich als Einseitenneigung, mit beidseitigen Entwässerungseinrichtungen in Form von Straßenabläufen angelegt und entwässert. Das anfallende, „belastete Oberflächenwasser“ der Fahrbahn wird durch die Straßenabläufe mit Anschlussleitung direkt in die Bestandskanalisation eingeleitet.
Die Nebenanlagen (Haltestellenbereiche / Gehwege) der Theaterstraße werden aufgrund der sich ergebenden Gefällesituationen im umgedrehten Dachprofil durch zusätzliche Rinnensysteme entwässert. Diese sind aber nicht direkt an den Bestandskanal angeschlossen, sondern werden als „unbelastetes Oberflächenwasser“ zunächst in die Baumrigolen geleitetet, die wiederrum mit Übergabeschächten an die Kanalisation angebunden werden.
Theaterplatz
Im Bereich des Theaterplatzes ist durch das fehlende Längsgefälle eine Entwässerung der Fahrbahn und der Nebenanlagen (Platzfläche, Gehwege) mittels Linienentwässerungen notwendig, die beidseitig entlang der Fahrbahnen verortet werden. Sie enden auf Höhe der Rückseite des Theaters im Übergangsbereich zur Theaterstraße. Das Oberflächenwasser gelangt dabei über die gezielte, einseitige Gefälleausbildung der Flächen zu den Entwässerungseinrichtungen, die sich gestalterisch in die Ortbetonflächen einfügen.
Die Platzfläche vor dem Theater wird darüber hinaus am Fuß des Portikus durch ein zusätzliches Rinnensystem, in Form von einer Kasten- oder Schlitzrinne, eingebunden. Die gewählte Form der Entwässerungseinrichtung trägt dazu bei, den Ansprüchen des Denkmalschutzes im Bereich des Theaters gerecht zu werden.
Alle Entwässerungseinrichtungen der öffentlichen Fläche um das Theater werden über Anschlussleitungen direkt an den öffentlichen Mischwasserkanal im Bereich der Fahrbahnen angebunden.
Eine finale Entscheidung über die Ausgestaltung und bauliche Integration der Linienentwässerungseinrichtungen wird anhand einer noch ausstehenden Bemusterung vorgesehen.
Technische Infrastruktur
Löschwassertank
Im Bereich des Vorplatzes wird ein Löschwassertank integriert, um die Löschwasserversorgung des Theaters zukünftig zu gewährleisten. Die Maßnahme wird derzeit durch das Gebäudemanagement der Stadt Aachen und ein qualifiziertes Planungsbüro geplant und in Fertigbauweise umgesetzt. Gleichzeitig werden zahlreiche Ver- und Entsorgungsleitungen des Theaters erneuert und ein neuer Wasseranschluss vom Kapuzinergraben zum Theater hingeführt.
Vorgesehen ist eine klare Trennung zwischen Trinkwasser und Löschwasser sowie die Sicherstellung der notwendigen Löschwasserkapazitäten ohne eine Unterversorgung der Umgebung zu erzeugen.
Realisiert wird dies über zwei unterirdische Bauwerke im Theater-Vorplatz zur Bevorratung von Löschwasser und der Aufnahme der notwendigen Technik. Die beiden Bauwerke werden zum einen an die bestehenden Infrastrukturnetze für Wasser, Abwasser und Strom angeschlossen und zum anderen über neue Leitungen mit der Technik im Theater verbunden.
Der Einbau der neuen Löschwasseranlage soll voraussichtlich während der Spielzeitpause des Theaters im Sommer 2026 erfolgen.
Die Umsetzung der o.g. Maßnahmen wird mit der Ingenieur- und Bauablaufplanung für die Umgestaltung des Platzes abgestimmt. In der Erwartung archäologischer Funde im Bereich des Theatervorplatzes ist die Begleitung der Baumaßnahme durch eine archäologische Fachfirma notwendig.
Unterflurverteiler
Im Bereich des Theatervorplatzes werden zwei Unterflurverteiler an geeigneter Stelle unter der Platzoberfläche platziert. Sie stellen für zukünftige Veranstaltungen die Versorgung mit Strom und Wasser sowie die Übertragung von Ton und Daten sicher. Die Konfiguration der technischen Ausstattung wurde mit dem Theater abgestimmt. Die notwendigen Schachtabdeckungen sind auspflasterbar und werden gestalterisch ansprechend in die Oberflächen integriert.
Beleuchtung
Das Beleuchtungskonzept setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen:
Mastleuchten zur Ausleuchtung der Gehwege und Fahrbahnen:
Die Planung zur Ausleuchtung der Platz- und Straßenbereiche erfolgten in Abstimmung mit der STAWAG.
Zukünftig wird das gesamte Planungsgebiet mit LED-Leuchten bestückt. Die Option der adaptiven Beleuchtung ermöglicht eine Reduzierung der Beleuchtungsstärke in Abhängigkeit des Nutzungsverhaltens. Neben den Aspekten des Umweltschutzes werden hier auch die Aspekte der Energieeinsparung berücksichtigt.
Zum Einsatz kommen die in Aachen eingesetzten Standardmasten im Farbton DB 703 (Eisenglimmer).
Die ausgewählten Leuchten entsprechen den Vorgaben der Stadt Aachen und STAWAG hinsichtlich der Energieeffizienz entsprechend der DIN EN 13201 Teil 5. Die Lichtfarbe ist mit warmweiß im angenehmen Spektrum in Bereichen mit hoher Verweildauer. Die Farbtemperatur entspricht auch den Vorgaben von FB 36 (Fachbereich Klima und Umwelt). Aufgrund des wesentlich geringeren Streulichtes und des deutlich geringeren UV-Anteils ist die Beleuchtung besonders insektenfreundlich.
Solitärleuchte zur Ausleuchtung des Theatervorplatzes:
Auf dem Theatervorplatz sorgt eine dezentral positionierte Solitärleuchte für eine intensive Ausleuchtung des gesamten Platzes und betont die Adresse des Theaters. Die Solitärleuchte bildet einen Dreiklang mit dem Reiterdenkmal und dem Theaterbrunnen und besteht aus drei elegant gebogenen Masten, an denen mehrere Spots befestigt und in alle Richtungen ausgerichtet sind. Somit können neben einer Grundausleuchtung des Platzes besondere Elemente wie z.B. der Fröhliche Hengst bei Bedarf lichttechnisch betont werden.
Bei der Leuchte kommt wie in allen Bereichen des Theaterplatzes die neueste LED- und RGB-Technik zum Einsatz, so dass neben der optimalen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit auch ein hohes Maß an lichttechnischen Möglichkeiten zur Verfügung steht. Die Leuchte verfügt weiterhin über eine technische Schnittstelle zum Telemanagementsystem der Stadt Aachen, so dass sie auch dezentral gesteuert werden kann.
Die Farbgestaltung der Leuchte (Masten und Leuchtkörper) wird im Rahmen eines Bemusterungstermins abgestimmt.
Bodenscheinwerfer zur Beleuchtung Theaterfassade:
Die bestehenden Bodenscheinwerfer zur Beleuchtung der Theaterfassade sollen im Rahmen der Baumaßnahme Theaterplatz erneuert werden, da sie das Ende ihrer Lebenszeit erreicht haben. Die neuen Standorte entsprechen in etwa denen der Bestandssituation.
Derzeitig werden die Bodenscheinwerfer mit effektiven Metalldampfhalogenlampen 70 W betrieben. Geplant ist der Einsatz eines geeigneten Bodenscheinwerfers in RGBW-/ LED-Technik. Der Vorteil dieser Technik ist die temperaturgenaue Einstellung der Lichtfarbe (in der Regel warmweiß ~ 2.700 °K). Bei besonderen Veranstaltungen ist der Wunsch für eine farbige Beleuchtung gegeben. Beispielsweise bei „Orange your City“, um ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen. Solche Aktionen sind immer zeitlich eng gebunden und mussten bisher mit Farbfolien aufwendig umgesetzt werden. Im Zuge der neuen Technik ist dies zentral möglich. Der geplante Scheinwerfer ist korrosionsbeständig und nahezu wartungsfrei. Die Energieeinsparung gegenüber dem alten Modell liegt bei ca. 70 %. Durch die LED-Technik wird weiterhin das Streulicht reduziert. Die Schaltzeiten werden wie alle Anstrahlungen im Stadtgebiet Aachen nutzerabhängig geregelt. Sonntag bis Donnerstag sind die Betriebszeiten reduziert, da normalerweise abends in der Stadt weniger Publikumsverkehr ist. Die Betriebszeiten liegen bei rund 1.600 h p.a.
Beleuchtung Theaterbrunnen:
Alle Fontänendüsen sind mit geeigneten wasserdichten LED-Strahlern in RGBW-Technik ausgestattet. Das Lichtspiel und die Lichtwirkung sind dadurch ebenso frei wählbar wie bei der Ausleuchtung der Theaterfassade. Eine Grundbeleuchtung wird im Zusammenhang mit dem Ablaufprogramm der Wassertechnik als Standard eingestellt. Bei Veranstaltungen kann man die Lichtwirkung entsprechend anpassen.
Ausstattungselemente
Grundausstattung
Die Grundausstattung der Ausstattungselemente (insb. Papierkörbe und Fahrradbügel) im gesamten Planungsgebiet orientiert sich am Gestaltungshandbuch der Stadt Aachen. Die Farbbeschichtung sämtlicher Ausstattungselemente wird im Farbton DB 703 ausgeführt.
Die Bänke in der Theaterstraße orientieren sich an dem Aachener Standardmodell „Hockerbank Adalbertstraße“ und werden in unterschiedlichen Ausführungen verwendet. Als gekettete Reihenbank wird die Länge der Bank mit ca. 360cm auf die Breite der Baumscheiben in der Theaterstraße angepasst. Die Bänke sind mit Rücken- und Armlehnen ausgestattet, teilweise auf ganzer Länge der Bank, teilweise nur hälftig. Die Sitzfläche der Bank wird trotz des Quergefälles der Nebenanlagen waagerecht ausgebildet, die mittlere Sitzhöhe beträgt 470mm. Die Stahlwangen und Armlehnen sind aus feuerverzinktem und farbbeschichtetem Stahl im Farbton DB 703 ausgeführt, die Sitzauflagen und Rückenlehnen werden aus Holzbohlen aus FSC-zertifiziertem Hartholz gefertigt.
In Anlehnung an diese Sitzbänke wird im Bereich zweier Solitärbäume am Übergang zum Theaterplatz jeweils eine Rundbank verortet. Die Rundbänke werden als Vollkreis 360° um die Bäume angeordnet und haben einen Innendurchmesser von d=240cm und einen Außendurchmesser von d=338cm. Die Bänke sind in 8 gleichmäßige Segmente unterteilt, wovon drei aufeinanderfolgende Segmente Rücken- und Armlehnen erhalten.
Ausstattungselemente Theatergärten
Die Ausstattungselemente im Bereich der Theatergärten werden als eigenständige Ausstattungsfamilie entwickelt. Die Elemente prägen die Gestaltung der Theatergärten und fügen sich mit einer Breite von 5,25m exakt in den Streifen der Theatergärten ein. Es handelt sich um Sitzbänke und Sitzpodeste in unterschiedlichen Ausführungen, um eine Sitzgruppe mit Tisch und Bank sowie um Hochbeete mit Sitzmöglichkeit.
Die Elemente werden als Stahl- / Holzkonstruktion in Elementbauweise entwickelt, so dass die Revisionierung, Wartung und der Austausch von einzelnen Hölzern möglich ist. Die Sitzauflagen und Rückenlehnen sind aus Hartholz gefertigt, Profil 60x60mm. Alle sichtbaren Stahlteile der Unterkonstruktion sind feuerverzinkt und farbbeschichtet im Farbton DB703.
Folgende Ausstattungstypologien werden im Bereich der Theatergärten verortet:
TPA Einzelbank
- Länge 5,25m
- Breite 0,50m
- Hockerbank ohne Rückenlehne
- Armlehnen an geeigneter Stelle möglich
TPA Doppelbank
- Länge 5,25m
- Breite 1,00m
- Doppelbank mit teilweiser Rücklehne
- Armlehnen an geeigneter Stelle möglich
TPA Sitz- und Liegepodest
- Länge 5,25m
- Breite 3,00m
- Podest mit Rücklehnen
TPA Lange Tafel
- Kombination bestehend aus Tisch und Bank
- Länge 5,25m, jedoch zweigeteilt auf 2 Einzelelemente
- Breite Bank 0,5m, Breite Tisch 1,0m
- Armlehnen an geeigneter Stelle möglich
TPA Hochbeet mit Sitzbank
- Länge 5,25m
- Breite 2,20m
- Höhe Hochbeet entspricht Oberkante Sitzfläche (im Mittel 470mm)
- Armlehnen an geeigneter Stelle möglich
Kosten & Finanzierung
Gemäß der vorliegenden Kostenberechnung nach DIN 276 belaufen sich die Baukosten für die Theaterstraße auf ca. 2 Mio. € (brutto) und für den Theaterplatz auf ca. 7,5 Mio. € (brutto).
Darüber hinaus werden in der Budgetplanung zusätzliche Aufwendungen für die archäologische Begleitung sowie sonstige unerwartete Kosten i.H. v. ca. 10% der Baukosten vorgesehen.
Die gesamten Baukosten werden daher mit ca, 10,5 Mio. € kalkuliert.
Die Planungskosten betragen ca. 20% der Baukosten.
Durch die neue Gestaltung und die zusätzlichen Baumpflanzungen entsteht für den Aachener Stadtbetrieb zukünftig ein Mehraufwand an Pflege und Unterhaltung.
Als Schlüsselprojekt des Innenstadtkonzepts 2022 bekommt die Stadt Aachen für vorbereitende Maßnahmen sowie die Planungs- und Baukosten erhebliche finanzielle Unterstützung durch die Städtebauförderung des Landes und des Bundes in Höhe von bis zu 80 % der förderfähigen Kosten. Entsprechende Städtebaufördermittel für die Umsetzung der Maßnahme wurden im Jahr 2023 (9. Förderstufe des Innenstadtkonzeptes) für den Umbau der Theaterstraße und im Jahr 2024 (10. Förderstufe des Innenstadtkonzeptes) für den Umbau des Theaterplatzes bewilligt.
Die Umsetzung der beiden ÖPNV-Haltestellen wird über einen weiteren Fördertopf (ÖPNV-Infrastrukturmaßnahmen im besonderen Landesinteresse) mit bis zu 90 % der förderfähigen Kosten gefördert. Für den Bau der beiden barrierefreien Haltestellen wurde im Herbst 2024 ein Finanzierungsantrag mit Baukosten in Höhe von ca. 620 Tsd. € (brutto) eingereicht.
Im Haushalt stehen unter dem PSP-Element 5-120102-000-00900-300-1 "Theaterpl/Kapuzinergr/Theater-Born (ISK)" ausreichende Mittel zur Umsetzung der Maßnahmen zur Verfügung.
Die notwendigen Mittel für die Realisierung der ÖPNV-Haltestellen stehen unter PSP-Element 5-120102-800-00800-300-1 „Verbesserung ÖPNV“ zur Verfügung.
Bauablauf
Die Bauablaufplanung berücksichtigt eine Vielzahl unterschiedlicher Maßnahmen (Tiefbau, Oberflächen, Löschwassertank) in unterschiedlichen Planungsbereichen sowie deren notwendige Abfolge und erfolgt voraussichtlich in folgenden Schritten:
- Seit Anfang 2025 – Ende 2025: Kanalbauarbeiten nördliche Theaterplatzseite und Knotenpunkt Theaterstraße / Borngasse; Verlegung Versorgungsleitungen inkl. Hausanschlüsse (Regionetz)
- Mitte 2025 – Mitte 2026: Kanalsanierung im Bereich des Kapuzinergrabens; Verlegung Versorgungsleitungen inkl. der Hausanschlüsse im Bereich der südlichen Seite des Theaterplatzes (Regionetz)
- Anfang 2026 – Herbst 2026: Realisierung der Oberflächen in der Theaterstraße und damit Fertigstellung des 1. Bauabschnitts
- Ab Mitte 2026: Herstellung der Seitenbereiche (Gehwege, Baumstandorte etc.) im Bereich des Theaterplatzes
- Mitte 2026: Einbau Löschwassertank (ca. 3-4 Monate)
- Mitte 2026 – voraussichtlich Ende 2027: Realisierung der zentralen Oberflächen des Theaterplatzes und damit Fertigstellung des 2. Bauabschnitts
Um die Arbeiten möglichst schnell durchzuführen wird mit zwei Kolonnen gleichzeitig gearbeitet. Die Baustelle ist dementsprechend dynamisch und wird sich fortwährend verändern. Zeitliche Verzögerungen können durch externe Ereignisse, wie etwa Lieferschwierigkeiten oder wie aktuell, durch archäologische Funde entstehen.
Kommunikation & Beteiligung
Bürger*innen-Information
Am 20.5.2025 wurde im Forum der IHK eine Bürgerinformationsveranstaltung zur Ausführungsplanung durchgeführt. Mit einer Rückmeldefrist von 2 Wochen konnten die Bürger*innen Eingaben zur Ausführungsplanung übermitteln. Die Anregungen und Fragen der Bürger*innen und sich ggf. daraus ergebende Anpassungen der Planung werden in den politischen Gremien mündlich dargelegt.
Baustellenkommunikation
Am Dienstag, dem 4. Februar, wurde die Baustelle zur Umgestaltung des Theaterplatzes in Aachen eröffnet. Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen, Stadtbaurätin Frauke Burgdorff sowie die Geschäftsführer der Regionetz gaben gemeinsam mit ihren Teams den symbolischen Startschuss. Die Eröffnung bot eine willkommene Gelegenheit, mit dem Theater, der IG Theaterviertel sowie zahlreichen Bürger*innen auf dem Vorplatz des Stadttheaters ins Gespräch zu kommen und einen Ausblick auf die anstehende Bauphase zu werfen.
Der regelmäßige Austausch mit dem Projektbeirat wird auch während der Bauphase fortgesetzt und durch die Kommunikationsagentur Kokonsult konstruktiv begleitet. Mit dem Theater, der Hochschule für Musik und Tanz und weiteren Anlieger*innen gibt es einen intensiven Austausch, um mit den Herausforderungen der Baustelle umzugehen. Die IG Theaterviertel beteiligt sich weiterhin mit eigenen Initiativen und Veranstaltungen und befördert auf diese Weise das gute Miteinander der Anlieger*innen vor Ort.
Auf der Projektwebseite www.theaterplatz-aachen.de wird kontinuierlich über die Projektentwicklung und das Baustellengeschehen informiert. Aktuell wird eine Funktion ergänzt, die es ermöglicht, Infomails an interessierte Bürger*innen zu versenden.
Erklärfilme informieren darüber hinaus über relevante Themen, wie etwa über das Gesamtprojekt oder die archäologischen Funde im Bereich des Theatervorplatzes.
Baustellengestaltung
Damit der Theaterplatz als zentraler Ort in der Innenstadt während der Bauphase möglichst attraktiv bleibt, soll die Baustelle ansprechend gestaltet werden und eine klare Orientierung bieten. Daher wurden in gemeinsamer Abstimmung von Stadt, Theater und IG Theaterviertel entsprechende Maßnahmen auf den Weg gebracht. Ab Mai erfahren Besucher*innen an einer gelben Info-Box auf dem Theatervorplatz, was aktuell am und um den Theaterplatz passiert. Von Informationen zum Projekt der Umgestaltung und spannenden Details zur Baustelle über Einblicke in die Welt des Theaters bis hin zu Hinweisen auf Angebote rund um den Theaterplatz.
Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen:
|
JA |
NEIN |
|
|
X |
|
|
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Investive Auswirkungen |
Ansatz 2025 |
Fortgeschriebener Ansatz 2025 |
Ansatz 2026 ff. |
Fortgeschriebener Ansatz 2026 ff. |
Gesamtbedarf (alt) |
Gesamtbedarf (neu) |
|
Einzahlungen |
-1.600.000,00 |
-1.600.000,00 |
-7.287.100 |
-7.287.100 |
0 |
0 |
|
Auszahlungen |
2.954.005,33* |
2.954.005,33 |
10.760.000 |
10.760.000 |
0 |
0 |
|
Ergebnis |
1.354.005,33 |
1.354.005,33 |
3.472.900 |
3.472.900 |
0 |
0 |
|
+ Verbesserung / - Verschlechterung |
|
|
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||||
|
Deckung ist gegeben |
Deckung ist gegeben |
|||||
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konsumtive Auswirkungen |
Ansatz 2025 |
Fortgeschriebener Ansatz 2025 |
Ansatz 2026 ff. |
Fortgeschriebener Ansatz 2026 ff. |
Folge-kosten (alt) |
Folge-kosten (neu) |
|
Ertrag |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
|
Personal-/ Sachaufwand |
63.750 |
63.750 |
92.300 |
92.300 |
0 |
0 |
|
Abschreibungen |
90.000 |
90.000 |
200.000 |
200.000 |
0 |
0 |
|
Ergebnis |
153.750 |
153.750 |
292.300 |
292.300 |
0 |
0 |
|
+ Verbesserung / - Verschlechterung |
|
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Deckung ist gegeben |
Deckung ist gegeben |
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Investive Auswirkungen |
Ansatz 2025 |
Fortgeschriebener Ansatz 2025 |
Ansatz 2026 ff. |
Fortgeschriebener Ansatz 2026 ff. |
Gesamtbedarf (alt) |
Gesamtbedarf (neu) |
|
Einzahlungen |
-900.000 |
-900.000 |
-8.100.000 |
-8.100.000 |
0 |
0 |
|
Auszahlungen |
1.000.000 |
1.000.000 |
9.000.000 |
9.000.000 |
0 |
0 |
|
Ergebnis |
1.00.000 |
100.000 |
900.000 |
900.000 |
0 |
0 |
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+ Verbesserung / - Verschlechterung |
|
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Deckung ist gegeben |
Deckung ist gegeben |
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konsumtive Auswirkungen |
Ansatz 2025 |
Fortgeschriebener Ansatz 2025 |
Ansatz 2026 ff. |
Fortgeschriebener Ansatz 2026 ff. |
Folge-kosten (alt) |
Folge-kosten (neu) |
|
Ertrag |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
|
Personal-/ Sachaufwand |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
|
Abschreibungen |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
|
Ergebnis |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
|
+ Verbesserung / - Verschlechterung |
0 |
0 |
|
||||
|
Deckung ist gegeben |
Deckung ist gegeben |
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Weitere Erläuterungen (bei Bedarf):
*Haushaltsansatz 2025 i.H.v. 2.160.000 € zzgl. Ermächtigungsübertragung aus dem Haushaltjahr 2024 i.H.v. 794.005,33 €
Klimarelevanz:
Bedeutung der Maßnahme für den Klimaschutz/Bedeutung der Maßnahme für die
Klimafolgenanpassung (in den freien Feldern ankreuzen)
Zur Relevanz der Maßnahme für den Klimaschutz
Die Maßnahme hat folgende Relevanz:
positiv |
negativ |
nicht eindeutig |
|
|
|
|
x |
Der Effekt auf die CO2-Emissionen ist:
gering |
mittel |
groß |
nicht ermittelbar |
|
|
|
x |
Zur Relevanz der Maßnahme für die Klimafolgenanpassung
Die Maßnahme hat folgende Relevanz:
keine |
positiv |
negativ |
nicht eindeutig |
|
x |
|
|
Größenordnung der Effekte
Wenn quantitative Auswirkungen ermittelbar sind, sind die Felder entsprechend anzukreuzen.
Die CO2-Einsparung durch die Maßnahme ist (bei positiven Maßnahmen):
gering |
|
|
unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels) |
mittel |
|
|
80 t bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels) |
groß |
|
|
mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels) |
Die Erhöhung der CO2-Emissionen durch die Maßnahme ist (bei negativen Maßnahmen):
|
|
unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels) |
|
mittel |
|
|
80 bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels) |
groß |
|
|
mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels) |
Eine Kompensation der zusätzlich entstehenden CO2-Emissionen erfolgt:
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|
|
vollständig |
|
|
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überwiegend (50% - 99%) |
|
|
|
teilweise (1% - 49 %) |
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|
nicht |
|
x |
|
nicht bekannt |
Die Auswirkungen der geplanten Maßnahme auf den Klimaschutz lassen sich derzeit nicht exakt quantifizieren. Fest steht jedoch, dass durch Bautätigkeiten und den Einsatz neuer Materialien unvermeidbare CO₂-Emissionen entstehen. Eine Reduktion erfolgt unter anderem durch die Verwendung recycelter Materialien als Tragschicht (sofern im Straßenaufbau vorgesehen). Grundsätzlich wird auf eine ressourcenschonende und umweltverträgliche Umsetzung geachtet.
Ein positiver Effekt ist durch die Pflanzung von 29 Bäumen zu erwarten, die langfristig zur Bindung von CO₂ beitragen. Auch die Erneuerung der Straßenbeleuchtung mit energieeffizienter Technologie wird voraussichtlich zu einer Senkung zukünftiger Emissionen führen. Der Einsatz von Naturstein als Oberflächenmaterial trägt ebenfalls zur Emissionsminderung bei, da seine Herstellung deutlich weniger CO₂ verursacht als die von Betonstein.
Darüber hinaus fördern die im Rahmen der Maßnahme vorgesehenen Gestaltungselemente sowie innovative technische Lösungen die Klimafolgenanpassung. Dazu zählen zusätzliche Baumpflanzungen, Hochbeete, die Integration von Regenwasserspeichern sowie die gestalterische Nutzung von Wasser. Neue Baumstandorte schaffen Verschattungsflächen und ermöglichen durch die Entsiegelung von rund 530 m² bisher versiegelter Flächen eine unmittelbare Regenwassernutzung vor Ort. Dies wirkt durch die verstärkte Verdunstungskühlung der Bäume und Pflanzen der sommerlichen Überhitzung im dicht bebauten Innenstadtbereich entgegen. Zusätzlich verbessert der Einsatz sogenannter Baumrigolen nach dem Schwammstadt-Prinzip, gespeist mit Dachflächenwasser des Theaters, die Wasserversorgung der Bäume und ist gleichzeitig ein Beitrag zur Klimawandelanpassung.
Helle Oberflächen, ein Wasserspiel auf dem Theatervorplatz sowie ein Trinkbrunnen tragen zur Reduzierung des Hitzestresses bei und bieten den Menschen in den heißen Sommermonaten Möglichkeiten zur Abkühlung – ein Beitrag zur Gesundheitsvorsorge.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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3,5 MB
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|||
2
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(wie Dokument)
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9,9 MB
|
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3
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(wie Dokument)
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203 kB
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|||
4
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(wie Dokument)
|
250,5 kB
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5
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(wie Dokument)
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220,6 kB
|
|||
6
|
(wie Dokument)
|
171,7 kB
|
