Entscheidungsvorlage - FB 68/0209/WP18
Grunddaten
- Betreff:
-
Verkehrssituation Sief - Ergebnisse der Geschwindigkeitsmessungen
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 68 - Mobilität und Verkehr
- Verfasst von:
- DEZ III, FB 68/200
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Bürgerforum
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Kenntnisnahme
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27.05.2025
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Geplant
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Bezirksvertretung Aachen-Kornelimünster / Walheim
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Entscheidung
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11.06.2025
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Beschlussvorschlag
Das Bürgerforum nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis und verweist die Vorlage zur weiteren Beratung an die Bezirksvertretung Aachen-Kornelimünster / Walheim.
Die Bezirksvertretung Aachen-Kornelimünster / Walheim nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis und stimmt zu die bezirklichen Dialog-Displays zur weiteren Reduzierung der Geschwindigkeiten temporär im Bereich Sief zu installieren.
Erläuterungen
- Anlass
Der Bürgerantrag gem. § 24 GO NRW zur Verkehrssituation in Aachen Sief wurde in der Sitzung des Bürgerforums am 17.10.2023 beraten. In dem Antrag bitten die Antragssteller*innen, in der Raerener Straße, Wilbankstraße und im Magelspfad Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung zu ergreifen. Der Bürgerantrag sowie die Vorlage sind im Allris-System abrufbar (ALLRIS - Auszug). Es wurde ein geänderter Beschluss gefasst, die Geschwindigkeitsmessungen mit Ahndung in Sief bis zum Herbst 2024 deutlich zu intensivieren. Die Messungen sollen regelmäßig zu Stoßzeiten durchgeführt werden.
Die Ergebnisse der Geschwindigkeitsmessungen, die im Zeitraum von Oktober 2023 bis März 2025 in Aachen Sief stattgefunden haben, werden im Folgenden dargestellt und bewertet.
- Ergebnisse der Geschwindigkeitsmessungen
Seit der Sitzung des Bürgerforums im Oktober 2023 wurden 17 Geschwindigkeitsmessungen mit Ahndung in Aachen Sief durchgeführt. Davon fanden sechs Messungen auf der Raerener Straße (Tempo 30-Streckengebot) und elf Messungen auf der Wilbankstraße (Tempo 50) statt. Die Geschwindigkeitskontrollen erfolgten in der Regel wochentags in der Morgenspitze über einen Zeitraum von ca. 2,5 Stunden (7:00 Uhr - 9:30 Uhr). Am 07.06.2024 wurde auf der Wilbankstraße, auf Höhe der Hausnummer 176, eine Messstation aufgebaut, die über die Dauer von sieben Tagen bis zum 14.06.2024 Geschwindigkeitsverstöße in beide Richtungen erfasst hat.
Die Ergebnisse der Messungen sind in der Tabelle in Anlage 1 aufgeführt.
Geschwindigkeitsverstöße fanden vor allem auf dem Teilstück der Raerener Straße zwischen Pfeiferweg und Baumgartsweg statt. In diesem Bereich gilt ein Tempo-30-Streckengebot, da sich in den 1980er Jahren ein Kindergarten in dem heutigen Feuerwehrhaus befand. Heute befinden sich nach Definition der Straßenverkehrsordnung (StVO) zwar keine schützenswerten Einrichtungen (Kita, Schule, Spielplätze, Sporthallen) mehr in diesem Bereich, dennoch wird zwecks Schulwegsicherung der Kinder, die im Siedlungsbereich Baumgartsweg wohnen und die Haltestelle „Sief Schule“ erreichen wollen, an der Tempo-30-Regelung festgehalten.
Verwarnungen werden hier bei einer Überschreitung von 9 km/h über der zulässigen Geschwindigkeit von 30 km/h ausgesprochen.
In Fahrtrichtung Lichtenbusch wurden auf der Raerener Straße im Rahmen von vier Messungen insgesamt 540 Kfz erfasst. Davon wurden 121 Verstöße festgestellt, was einer Überschreitungsquote von 23,8 % entspricht. Bei der letzten Geschwindigkeitskontrolle im September 2024 fuhren im Rahmen einer 4,5 Stunden Messung 26 Kfz von 91 erfassten Kfz zu schnell (28,6 %).
In Fahrtrichtung Sief lag die Überschreitungsquote auf der Raerener Straße bei einer Messung im Oktober 2023 bei 27,7 % (13 Verstöße bei 47 erfassten Kfz). Eine weitere Geschwindigkeitskontrolle fand im Februar 2025 statt. Dabei wurden 367 Kfz erfasst und 39 Verstöße festgestellt (10,6 %).
Auf der Wilbankstraße liegt die zulässige Höchstgeschwindigkeit bei 50 km/h. Hier werden demnach Geschwindigkeiten ab 59 km/h geahndet. Im Rahmen der Geschwindigkeitskontrollen wurden in Fahrtrichtung Belgien nur wenige Verstöße festgestellt, die Überschreitungsquote liegt bei 0 % bis 0,6 %. In Fahrtrichtung Pfeiferweg lagen die Überschreitungsanteile auf der Wilbankstraße zwischen 6 % und 23 %, wobei insgesamt eine Abnahme der Geschwindigkeitsverstöße festzustellen ist: Im Frühjahr 2024 lag die Überschreitungsquote noch bei durchschnittlich 20 %. Es wurden 346 Kfz erfasst, wovon 69 Kfz schneller als 59 km/h fuhren. In den darauffolgenden Messungen bis Oktober 2024 haben die Geschwindigkeitsüberschreitungen abgenommen: Es fuhren noch 6,8 % der erfassten Kfz zu schnell.
Im Rahmen der einwöchigen Geschwindigkeitskontrolle vom 07.06. bis zum 14.06.2024 wurde auf der Wilbankstraße in beide Richtungen nur ein geringer Anteil an Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt (1,1 %). Die Anzahl an erfassten Fahrzeugen über den Zeitraum von sieben Tagen ist deutlich höher im Vergleich zu den 2-Stunden-Messungen. Dies lässt darauf schließen, dass die Überschreitungen überwiegend in den Morgenstunden stattfinden, in denen auch verstärkt kontrolliert wurde.
- Bewertung und Fazit
Geschwindigkeitsverstöße finden vermehrt auf der Raerener Straße im Tempo-30-Bereich statt. Durchschnittlich fahren hier 22,3 % der Verkehrsteilnehmenden während Geschwindigkeitskontrollen schneller als 39 km/h. Im Vergleich zu den ersten Messungen mit Ahndung in den Jahren 2022 und 2023 (vgl. Vorlage aus dem Bürgerforum am 17.10.2023, ALLRIS - Auszug) ist die Anzahl an Geschwindigkeitsüberschreitungen deutlich zurückgegangen. Hier lag die Überschreitungsquote noch bei 30 % bis 40 %.
Auf der Wilbankstraße finden weniger Geschwindigkeitsverstöße statt. Insgesamt ist der Anteil an Geschwindigkeitsüberschreitungen (> 59 km/h) während Geschwindigkeitskontrollen unter 10 % und damit im gesamtstädtischen Vergleich als unauffällig einzustufen.
Bei keiner der seit Oktober 2023 durchgeführten Geschwindigkeitsmessungen mit Ahndung wurde eine Überschreitungsquote von 40 % oder höher festgestellt. Die Überschreitungsquoten liegen damit in einer Größenordnung, in der bauliche oder verkehrsrechtliche Maßnahmen nicht vorgesehen werden, sondern Messungen mit Ahndung angezeigt sind.
Da durch die regelmäßig stattfindenden Geschwindigkeitskontrollen auf der Raerener Straße im Tempo-30-Bereich sowie auf der Wilbankstraße (Tempo 50) insgesamt eine Reduzierung der Geschwindigkeitsüberschreitungen erzielt werden konnte, sollen die Kontrollen mit Ahndung fortgeführt werden.
Die Verwaltung empfiehlt außerdem, das mobile Dialog-Display des Bezirkes im Tempo-30-Bereich auf der Raerener Straße zu installieren. Das Display kann zeitweise in Fahrtrichtung Lichtenbusch und anschließend in Fahrtrichtung Sief ausgerichtet werden. Auch in der Wilbankstraße wird die temporäre Installation des Displays in Fahrtrichtung Pfeiferweg empfohlen. Die von den Displays erfassten Daten können durch die Verwaltung ausgewertet werden.
Zur Funktion und Wirkung von Dialog-Displays: Dialog-Displays weisen die Verkehrsteilnehmenden auf ihre tatsächlich gefahrene Geschwindigkeit hin. In Ergänzung zu der Geschwindigkeitsanzeige geben die Displays eine bewertende Rückmeldung: Bei eingehaltener Geschwindigkeit lobt ein lächelnder Smiley in Grün die ordnungsgemäße Fahrweise; bei Überschreiten der Geschwindigkeitsschwelle weist ein roter, trauriger Smiley auf das Fehlverhalten hin. In erster Linie haben Dialog-Displays einen sensibilisierenden Charakter: Durch den mahnenden Hinweis und die sichtbare Überwachung am Straßenrand erfolgt in der Regel eine unmittelbare Anpassung der Fahrgeschwindigkeit an die vorgegebene Geschwindigkeitsbegrenzung. Die positive Bestätigung bei eingehaltener Geschwindigkeit und die Anmahnung von Fehlverhalten sorgen langfristig für einen Lerneffekt.
Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen:
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JA |
NEIN |
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x |
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Investive Auswirkungen |
Ansatz 20xx |
Fortgeschriebener Ansatz 20xx |
Ansatz 20xx ff. |
Fortgeschriebener Ansatz 20xx ff. |
Gesamtbedarf (alt) |
Gesamtbedarf (neu) |
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Einzahlungen |
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Auszahlungen |
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Ergebnis |
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0 |
0 |
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+ Verbesserung / - Verschlechterung |
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Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden |
Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden |
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konsumtive Auswirkungen |
Ansatz 20xx |
Fortgeschriebener Ansatz 20xx |
Ansatz 20xx ff. |
Fortgeschriebener Ansatz 20xx ff. |
Folge-kosten (alt) |
Folge-kosten (neu) |
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Ertrag |
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0 |
0 |
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Personal-/ Sachaufwand |
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Abschreibungen |
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Ergebnis |
0 |
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0 |
0 |
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+ Verbesserung / - Verschlechterung |
0 |
0 |
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Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden |
Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden |
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Weitere Erläuterungen (bei Bedarf):
Keine
Klimarelevanz:
Bedeutung der Maßnahme für den Klimaschutz/Bedeutung der Maßnahme für die
Klimafolgenanpassung (in den freien Feldern ankreuzen)
Zur Relevanz der Maßnahme für den Klimaschutz
Die Maßnahme hat folgende Relevanz:
positiv |
negativ |
nicht eindeutig |
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x |
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Der Effekt auf die CO2-Emissionen ist:
gering |
mittel |
groß |
nicht ermittelbar |
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x |
Zur Relevanz der Maßnahme für die Klimafolgenanpassung
Die Maßnahme hat folgende Relevanz:
keine |
positiv |
negativ |
nicht eindeutig |
x |
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Größenordnung der Effekte
Wenn quantitative Auswirkungen ermittelbar sind, sind die Felder entsprechend anzukreuzen.
Die CO2-Einsparung durch die Maßnahme ist (bei positiven Maßnahmen):
gering |
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unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels) |
mittel |
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80 t bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels) |
groß |
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mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels) |
Die Erhöhung der CO2-Emissionen durch die Maßnahme ist (bei negativen Maßnahmen):
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unter 80 t / Jahr (0,1% des jährl. Einsparziels) |
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mittel |
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80 bis ca. 770 t / Jahr (0,1% bis 1% des jährl. Einsparziels) |
groß |
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mehr als 770 t / Jahr (über 1% des jährl. Einsparziels) |
Eine Kompensation der zusätzlich entstehenden CO2-Emissionen erfolgt:
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vollständig |
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überwiegend (50% - 99%) |
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teilweise (1% - 49 %) |
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nicht |
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x |
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nicht bekannt |
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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28,5 kB
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